Sie bringen mit: Teamfähigkeit,
möglichst Berufserfahrung mit
neurologischen Patienten ,
Ausbildung in Bobath wünschenswert
bzw. Bereitschaft zur Fortbildung.
Mobilität für Hausbesuche ist
Voraussetzung.
Wir bieten Ihnen ein
anspruchsvolles Aufgabenfeld in
einem unbefristeten
Beschäftigungsverhältnis, Gehalt
analog TVÖD Bund 9a, 13
Monatsgehalt analog TVÖD,
Gehaltssteigerungen analog TVÖD,
30 Tage Urlaub, zusätzliche
Altersversorgung, Fort- und
Weiterbildung, fachlichen
Austausch...
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All die 500 Therapeuten, die Vertreter der Politik, Ärzteschaft und Krankenkassen. Und natürlich die Gastgeber: die Mitgliedsverbände des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände (SHV).
Und so wurde dieser Tag in Berlin zu einem Tag der Botschaften:
1) Die Botschaft des SHV an Krankenkassen & Politik:
Die bereits erfolgten Vergütungserhöhungen kommen auch bei den Angestellten an. Grundlage für diese Aussage sind lt. Frau Repschläger (IFK) die Zahlen der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). „In 2018 kann man schon eine leichte Steigerung sehen, richtig deutlich wird es aber erst werden, wenn die Zahlen für 2019 vorliegen“, so die Vorsitzende des SHV.
2) SHV an Bundesgesundheitsminister Spahn & Vertreter des Gesundheitsausschusses:
Danke für das Bisherige (HHVG, TSVG), aber es reicht noch nicht.
Wir fordern daher:
- Modellvorhaben für den Direct Access (DA).
Begründung: Viel zügigere Versorgung von Patienten - vor allem in der Fläche. Außerdem zeigen die Erfahrungen, dass in den Ländern, in denen der DA eingeführt wurde, die Mehrheit der Ärzte im Nachhinein mit selbigem sehr zufrieden ist.
Auf Nachfrage von physio.de im Pressegespräch, wie sich die daraus ergebende Budgetverantwortung regeln ließe, erläuterte Frau Repschläger (IFK), dass es hierfür natürlich Wirtschaftlichkeitsmechanismen geben müsse. Allerdings auf keinen Fall in Form von „flowdenden Punktwerten“ wie bei den Ärzten. Eher könne sie sich vorstellen, dass der Therapeut nach X Behandlungen in Gegenwart des Patienten einen deutlichen Therapiefortschritt dokumentieren müsse. Sei dieser nicht gegeben, müsse die Behandlung abgebrochen werden.
- Vollakademisierung aller Therapeuten
Begründungen:
o Weltweit gibt es nur drei Länder ohne akademisierte Therapeuten, wir sind also diesbezüglich ein Entwicklungsland.
o Die jetzige Regelung, die Studiengänge lediglich als Modellvorhaben durchzuführen, befristet bis 31.12.2021, und keiner weiß, wie es danach weitergeht, ist unsäglich. Sie führt zu großer Verunsicherung an den Hochschulen und unter den Studenten und gehört daher abgeschafft.
o Teilakademisierung geht nicht. Würde eine Zwei-Klassen-Therapeutenlandschaft schaffen. Das wollen wir nicht.
o Frau Rädlein (Physio Deutschland): „Bin es leid, hier in Deutschland ein internationales Schlusslicht zu sein. Wenn wir jetzt den Schritt nicht gehen, gehen wir ihn NIE mehr!“
Unterstützung erhielt diese Forderung von Dr. Roy Kühne, MdB. Er berichtete von Gesprächen mit seinem „Freund Monty“ (gemeint ist Frank Ulrich Montgomery, der ehem. Präsident der Bundesärztekammer). Dieser forderte stets von den Therapeuten, sie sollten erstmal die Wirksamkeit ihrer Therapie beweisen, bevor sie Forderungen stellten. Dafür braucht’s allerdings Forschung und diese wird eben an Hochschulen gemacht.
- Digitalisierung
Therapeuten müssen von Anfang an dabei sein. Heißt konkret, die volle Lese- und Schreibberechtigung auf der elektr. Patientenakte (ePA) zu erhalten.
3) Spahn an SHV:
- Zunächst einmal:
Ich habe mittels HHVG und TSVG in den letzten Jahren geliefert, jetzt macht was Gutes daraus.
- Vollakademisierung:
Die Antwort von Minister Spahn salopp zusammengefasst: Vergesst es. Ich hab dies schon letztes Jahr hier gesagt, ich sag es heute wieder: Mit mir wird es keine Vollakademisierung geben. Ich bin für akademisierte Therapeuten als Ergänzung aber nie als Ersatz für fachschulisch ausgebildete Therapeuten. Fachschulisch ausgebildete Therapeuten hätten einfach einen höheren Praxisbezug.
=> Auch die Tatsache, dass lt. Herrn Pfeiffer (DVE) die jüngst erstellte VAMOS-Studie belege, dass 90 Prozent der „Akademisierten hernach an der Bank stehen“, scheint den Minister nicht umzustimmen.
- Modellvorhaben DA:
Jetzt macht doch nicht noch mehr Baustellen auf. Bewerkstelligt doch erst einmal die Einführung der Blanko-Verordnung in die Regelversorgung im nächsten Jahr umsichtig und gut. Und wenn diese sich bewährt hat, kann man über den DA sprechen.
4) Spahn an SHV & Basis:
- Protestaktionen wirken
Aktionen wie „Wir sind am Limit“ hätte die Politik durchaus wahrgenommen. Wahrgenommen hätte er auch einen Vertrauensverlust in die Politik. Dem wolle er begegnen mittels: miteinander sprechen, nachdenken und danach entscheiden. Wichtig seien allerdings Entscheidungen, die einen erfahrbaren Unterschied machen.
- Novellierung der Berufsgesetze
Dies ist eine der oben erwähnten Entscheidungen. Der Fahrplan dafür sieht folgendermaßen aus:
o Bis Ende des Jahres: Vorlage eines mehrheitsfähigen Eckpunktepapiers
o Im Laufe des Jahres 2020: die entsprechende Gesetzgebung hierzu
o Im Jahre 2021: die Umsetzung des Gesetzes
=> Ihm ist klar, dass das sehr lange dauert, aber schneller geht’s einfach nicht.
- Verkammerung
Wenn sich die Therapeuten einig sind, wird sich die Politik bei diesem Thema nicht entgegen stellen. Aber einig müssen sie sein, siehe das Beispiel der Pflegekammer Niedersachsen.
Leicht amüsiert zeigte sich der Minister bei der Feststellung, er habe durch seine Vorgaben zur Einigung der Verbände beigetragen.
5) Basis an SHV & Politik:
Es brennt. Schafft endlich ein attraktives Berufsbild, denn es wird immer schwieriger, junge Therapeuten zu finden. Die Jugend heutzutage informiert sich sehr genau, bevor sie einen Beruf ergreift, über Verdienstmöglichkeiten, sozialen Status und Entwicklungsmöglichkeiten.
Eine Aussage, die ein Blick durch das Auditorium zu bestätigen schien. Die Mehrzahl der Zuhörer war eher mittleren Alters.
6) Basis an Spahn:
- Wie wäre es zunächst ad hoc den DA für Selbstzahler einzuführen (über den Umweg des sekt. Heilpraktikers wird das ja eh schon zigfach gemacht)?
=> Antwort des Ministers: Dafür hat er große Sympathie. Wenn es gut angepackt wird, hat er nichts dagegen.
- Kann er sich nicht dafür einsetzen, das leidige Thema des Rezeptgebühren-Inkassos durch die Therapeuten endlich abzuschaffen? In anderen Bereichen, wie bei Ärzten oder Krankenhäusern, wurde dies ja auch neu geregelt. (siehe Kühnes Kernanliegen)
=> Antwort des Ministers: Das Thema will er sich nochmal anschauen.
Friedrich Merz / physio.de
Lesen Sie hier im 2. Teil:
- die Botschaft der Ärzteschaft und der Krankenkassen an die Therapeuten,
- die Botschaft des SHV an die restlichen Verbände und an die Basis und
- das Fazit des Autors
SHVTherapiegipfel2019ModellvorhabenAkademisierungDigitalisierungDirektzugangKammerAusbildungGesetz
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verena86 schrieb:
Tolle und differenzierte Zusammenfassung! Ich freue mich auf den zweiten Teil!
Grüße aus Rheinhessen
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Paul22 schrieb:
Danke Friedrich. Ich freue mich auf weitere Beiträge von dir.
Grüße aus Rheinhessen
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dibarbara schrieb:
Super! Danke!
Danke dafür
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marek481 schrieb:
Wie immer grandios und erfrischend. Als terminlich Verhinderter (ungewollt) verschafft mir dieser Artikel einen sehr guten Überblick und einen Soll-Ist-Vergleich über unsere Branche, wenn der 2 Teil genauso gut ist - wovon ich ausgehe.
Danke dafür
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tom1350 schrieb:
Kann der IFK denn einmal die Zahlen der BGW veröffentlichen?
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Olav schrieb:
Danke Friedrich für diese prägnante Zusammenfassung eines Veranstaltungskomplexes, der mit fast 6 Stunden Input nicht übersichtlicher präsentierbar ist! Eine originelle Aufteilung, bei der keine Details verlorengehen... ich freue mich auf Teil2 morgen und bin gespannt, welche Infos mir seit Montag schon alle wieder abhanden gekommen waren.
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RePro schrieb:
Vielen Dank!
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logofox schrieb:
Auch von mir ein Dankeschön an dieser Stelle für die vor allem wertneutrale Berichterstattung vom 2. Therapiegipfel in Berlin.
den gesetzlichen Kassen zu teuer kommt. Welcher Abiturient mit Studium von 6 oder 8 Semestern Medizin stellt sich
hin an die Bank wie ein Fließbandarbeiter und hat am Monatsende nur 2500 Euro.
Dann kommt noch dazu, dass auch ein Akademiker keinen Kündigungsschutz hat in einer Praxis, wo 2 bis 10 Angestellte arbeiten,
weil das Gesetz nur greift ab 10 Arbeitnehmern.
Besser wäre eine gute Ausbildungsreform in den Fachschulen und vernüftiger Umgang mit Verordnungen seitens der Ärzte und
auch eine Bezahlung der gesetzl Krankenkassen von Verfassen der Befunde und Arztbriefe. Ein Befund erstellen
z.B. 80.- Euro, eine Arztmitteilung schreiben und versenden 45 Euro.
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Ma63 schrieb:
Zum Thema Vollakademisierung: Das habe ich vor vielen Jahren schon vermutet, dass sowas nie kommen wird. Weil es
den gesetzlichen Kassen zu teuer kommt. Welcher Abiturient mit Studium von 6 oder 8 Semestern Medizin stellt sich
hin an die Bank wie ein Fließbandarbeiter und hat am Monatsende nur 2500 Euro.
Dann kommt noch dazu, dass auch ein Akademiker keinen Kündigungsschutz hat in einer Praxis, wo 2 bis 10 Angestellte arbeiten,
weil das Gesetz nur greift ab 10 Arbeitnehmern.
Besser wäre eine gute Ausbildungsreform in den Fachschulen und vernüftiger Umgang mit Verordnungen seitens der Ärzte und
auch eine Bezahlung der gesetzl Krankenkassen von Verfassen der Befunde und Arztbriefe. Ein Befund erstellen
z.B. 80.- Euro, eine Arztmitteilung schreiben und versenden 45 Euro.
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countryegg schrieb:
Kurze, prägnante Zusammenfassung. Herzlichen Dank!!
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