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Mitten im Zentrum der Stadt wartet
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Wir zeichnen uns durch ein großes,
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unseren modernen, hellen und
großzügigen Behandlungsräumen
macht das Arbeiten deutlich mehr
Spaß. Und genau das ist uns
wichtig: Du sollst Spaß bei Deiner
Arbeit und ...
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Letztens stellten wir uns schon einmal die Frage „Sollen wir überhaupt noch über den GKV-HIS Report berichten?“ Der Grund waren wiederholte Ungereimtheiten in dem Zahlenwerk. Heute stellt sich uns diese Frage drängender denn je.
Was war passiert?
Im Nachgang unserer letzten Veröffentlichung unterzogen wir die GKV-HIS Zahlen einer noch genaueren Prüfung mit erstaunlichem Ergebnis. Sollten die Zahlen wirklich stimmen, hätten die Physiotherapeuten im IV. Quartal 2020 pro Behandlung 51 Prozent (!) mehr als im II. Quartal 2020 erhalten. Konkret hätte dies bedeutet:
Ende Oktober konfrontierten wir den GKV-Spitzenverband mit dieser Tatsache und baten um eine Erklärung. Des Weiteren fragten wir an, wer für die Richtigkeit der Zahlen juristisch verantwortlich zeichne.• im II. Quartal 2020 bekam ein Physio pro Behandlung im Schnitt: 24,67 Euro und
• im IV. Quartal 2020 dann 37,24 Euro. Eine Steigerung um knapp 51 Prozent!
Vier Wochen lang bekamen wir keine Antwort. Was stattdessen geschah: Der GKV-Spitzenverband tauschte zum wiederholten Male klammheimlich (also ohne öffentlich darauf hinzuweisen) einfach seine GKV-HIS Berichte aus. Nun wurden im Jahr 2020 plötzlich über 36 Millionen Physiotherapieeinheiten mehr erbracht und die Steigerung pro Behandlung beträgt folglich nur noch ca. acht Prozent.
Erst im Anschluss daran bekamen wir vom GKV-Spitzenverband die Nachricht, dass:
- • man sich für die lange Wartezeit entschuldige,
Keine eindeutige Antwort erhielten wir auf die Nachfragen:• man den Fehler korrigiert habe und
• man zukünftig ein neues Prüfverfahren teste, „um solche Fehler in der Zukunft zu vermeiden.“
- • Wie sieht dieses „neue Prüfverfahren“ denn konkret aus?
Der GKV-Spitzenverband versichert uns aber schriftlich, dass „die Daten korrekt sind“ und dass das „auch für die älteren HIS-Berichte“ gelte. Des Weiteren sehe er sich quasi lediglich als Füllstands- und Plausibilitätsprüfer der Daten und er sei auf die „Krankenkassen angewiesen“.• Woraus dürfen wir schließen, dass die aktuellen Zahlen nun die richtigen sind?
• Wer ist juristisch letztendlich für die Richtigkeit der Zahlen verantwortlich?
• Was wäre denn passiert, hätten wie Sie nicht auf Ihren Fehler hingewiesen? Hätte man dann den Therapeuten in einer der nächsten Verhandlungen Umsatzsteigerungen von über 50 Prozent pro Behandlung vorgehalten?
Daher betont er: „die HIS-Berichte sind Schnellinformationen auf der Basis von ungeprüften Daten“ und „Dies ist dem GKV-Spitzenverband bei der Nutzung der GKV-HIS-Daten stets bewusst.“
Bedeutung der HIS-Daten
„ungeprüften Daten“ und „bei der Nutzung der GKV-HIS-Daten stets bewusst“
Zwei Aussagen, die in den Ohren manches mit der Materie vertrauten Akteurs seltsam klingen. Hatte doch erst jüngst die BARMER in ihrem medial groß gespielten Heilmittelreport (wir berichteten) ihre Kritik auf eben diese GKV-HIS Daten gestützt.
Genauso liegen unserer Redaktion Dokumente vor, die belegen, dass der GKV-Spitzenverbandes in dem Schiedsverfahren für Heilmittelerbringer die HIS Daten als Argumentationsgrundlage für seine Forderungen genutzt hat.
Es lässt sich also festhalten, dass im Endeffekt der Schiedsspruch auf Basis von „ungeprüften Daten“ erfolgt ist. Ob er damit rechtlich angreifbar ist, müssen andere Akteure bewerten.
Eine weitere Bedeutung kam den HIS-Daten in der Vergangenheit im Rahmen des Rettungsschirmes zu. Damals hieß es: 40 Prozent von letzten Quartal 2019. Die Kassen nahmen als Grundlage der Ausgleichzahlungen ihre GKV-HIS Zahlen; mit der Konsequenz, dass mancher Praxisinhaber weniger Geld bekam als er für sich damals ausgerechnet hatte.
Und die Berufsverbände?
Die Berufsverbände müssen sich zumindest zwei/drei Fragen gefallen lassen:
- Warum halten sie bislang publizistisch in Sachen BARMER Heilmittelreport nicht dagegen?
- Warum betreiben sie keine konsequente eigene Datenerhebung?
- Warum vereinbaren die Berufsverbände nicht mit den großen Praxissoftware-Anbietern, dass diese ihnen analog zu den Abrechnungszentren ebenfalls Daten in anonymisierter Form zur Verfügung stellen?
FazitLaut unserem Kenntnisstand wurde Letzteres bis vor einigen Jahren auch praktiziert, indem man sich anonymisiert die Daten der großen Abrechnungszentren hat geben lassen. Dann kam allerdings der Paragraph 302 SGBV und alle Abrechnungen mussten in maschinenlesbarer Form (digital) vorgelegt werden. Etliche Therapeuten rechnen daraufhin mittels eines Praxissoftwareprogrammes direkt mit den Kassen ab – ohne zwischengeschaltetes Abrechnungszentrum. Was zur dritten Frage führt:
Abschließend lässt sich festhalten:
Anlagen• Die GKV-HIS Zahlen sind die einzigen umfänglichen Daten zur Versorgungssituation in Sachen Physiotherapie. Daher werden sie auch immer wieder „genutzt“, obwohl sie auf „ungeprüften Daten“ basieren.
• Der GKV-Spitzenverband trägt diese lediglich zusammen. Ist dabei aber auf die konstruktive Mitarbeit all seiner gut 100 Mitgliedskassen angewiesen, da er dbzgl. keine Weisungsbefugnis hat. Daher sieht er sich lediglich als „Füllstands- und Plausibilitätsprüfer“ in dieser Causa und kann für die Richtigkeit keine letztendliche Verantwortung übernehmen.
• Eine eigene Datenerhebung und Veröffentlichung durch die Berufsverbände wäre an der Zeit.
• Der GKV-Spitzenverband betont zwar, dass „die Daten korrekt sind“ und dass das „auch für die älteren HIS-Berichte“ gelte. Aber nach dem wiederholten „klammheimlichen“ Austauschen von GKV-HIS Berichten möchte man fast mit Goethes Faust antworten: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“.
• Aktueller GKV-HIS Bericht IV. Quartal 2020
• Verhältnis Bruttoumsatz zu Behandlungseinheiten vor der stillschweigenden Korrektur
• Verhältnis Bruttoumsatz zu Behandlungseinheiten nach der stillschweigenden Korrektur
Friedrich Merz / physio.de
GKV-HISGKV-SpitzenverbandKritikSchiedsverfahrenVerbände
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mark760 schrieb:
Beitrag entfernt. Er bleibt nicht beim Thema. /Die Redaktion
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Damit ist dann auch egal, wie die Verhandlungsergebnisse waren, weil man immer auf dem Basar gelandet ist und sich dann für x% Steigerung brutal abgefeiert hat. Dass der Ausgangswert wahrscheinlich über Jahre zu niedrig angesetzt war, hat man nicht gemerkt.
Gemerkt haben es die Kolleg:innen, die mit dem ausgehandelten Honorar nicht mehr klarkamen.
Man muss sich das Ausmaß einmal vorstellen: In 16 Bundesländern in jeweils 4 Quartalen über 14 Jahre gab es keine zutreffenden Zahlen und von unseren Verhandlern merkt es niemand...
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Horatio72 schrieb:
Wenn es nicht so traurig wäre könnte man drüber lachen. Ich habe meinem Verband auch 12 Jahre die Treue gehalten, nun ist Schluss. Das Geld geht 1:1 in ne schöne Sommersause mit den Angestellten.
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kvet schrieb:
Da habe ich kein Verständnis für. Das macht mich richtig wütend.
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Jens Uhlhorn schrieb:
Es bleibt festzuhalten, dass die Basis für Honorarverhandlungen und Arztbudgets seit 2006 fehlerhaft sind und unsere Berufsverbände das nicht einmal gemerkt haben. Die KBV hat das mehrfach beim GKV-SV moniert und dabei keine Resonanz bei unseren Berufsverbänden gefunden.
Damit ist dann auch egal, wie die Verhandlungsergebnisse waren, weil man immer auf dem Basar gelandet ist und sich dann für x% Steigerung brutal abgefeiert hat. Dass der Ausgangswert wahrscheinlich über Jahre zu niedrig angesetzt war, hat man nicht gemerkt.
Gemerkt haben es die Kolleg:innen, die mit dem ausgehandelten Honorar nicht mehr klarkamen.
Man muss sich das Ausmaß einmal vorstellen: In 16 Bundesländern in jeweils 4 Quartalen über 14 Jahre gab es keine zutreffenden Zahlen und von unseren Verhandlern merkt es niemand...
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WinnieE schrieb:
und den Verbänden ist das vermutlich nicht einmal peinlich.....
Diese prüfen auch selbstständig die Datenlage für ihre Arbeit und verlassen sich nicht uf die Datenbasis ihres Verhandlungsgegenübers (Partner, Gegner... was sagt man da eigentlich....???)
Unsere Verbände stecken viel Energie in die Verhandlungen. Warum nur sind die Ergebnisse andauernd unbefriedigend?
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302er schrieb:
Verhandlungen sollten durch VerhandlungsPROFIS geführt werden.
Diese prüfen auch selbstständig die Datenlage für ihre Arbeit und verlassen sich nicht uf die Datenbasis ihres Verhandlungsgegenübers (Partner, Gegner... was sagt man da eigentlich....???)
Unsere Verbände stecken viel Energie in die Verhandlungen. Warum nur sind die Ergebnisse andauernd unbefriedigend?
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