Wir suchen Verstärkung!
Zur Ergänzung unseres Teams in
einer kleinen, ruhigen Praxis in
Meerbusch bieten wir zum
nächstmöglichen Zeitpunkt eine
Stelle als Physiotherapeut (m / w /
d).
Wir bieten eine ruhige,
persönliche Arbeitsatmosphäre mit
einem vielfältigen
Patientenklientel aus der
Orthopädie, Chirurgie und
Neurologie!
Wer selbständiges, freies und
flexibles Arbeiten schätzt und
gerne erleben möchte, findet bei
uns das entsprechende Umfeld.
Auch die verfügbaren Stunden
und...
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Meerbusch bieten wir zum
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Grafische Darstellung des IFK-VPT-Stufenmodells
Foto: IFK • Lizenz: CC-BY •Kurzer Rückblick
Bereits Gesundheitsminister Spahn versprach im September 2019 ein Novellierung der Ausbildung für 2021.
Dann kam Corona und mit der Bundestagswahl 2021 ein neuer Minister.
Dieser wiederum kündigte in Person von Prof. Dr. Karl Lauterbach dann im November 2022 einen sehr zeitnahen Entwurf zur Neugestaltung der Ausbildung inkl. Teilakademisierung an. Lauterbach damals wörtlich: Und dies ist „keine Frage von Monaten, eher eine Frage von Wochen!“
Statt eines Entwurfes las die verdutzte Therapeutengemeinde kürzlich aber lediglich von einem Gutachten, welches das Lauterbachsche Ministerium nun in Auftrag gegeben hat (wir berichteten).
Die bisherigen Konzepte der Berufsverbände
Einen der ersten Aufschläge in Sachen Ausbildungsreform machte bereits 2018 der VDB-Physiotherapieverband, in dem er ein eigenes Curriculum einreichte (wir berichteten). Erst anschließend in der Ära des Duos Spahn/Kühne nahm die Diskussion rund um eine Vollakademisierung so richtig Fahrt auf.
Die Konfliktlinie verlief dabei zwischen den im selbsternannten Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) befindlichen Berufsverbänden (Physio-Deutschland, IFK und VPT) und dem VDB-Physiotherapieverband. Erstere propagierten den sofortigen Einstieg in die Vollakademisierung (mit langen Übergangsfristen), letzterer lehnte diesen strikt ab (wir berichteten).
Was sich allerdings im Juni bereits andeutete, wird nun Gewissheit. Die Phalanx der SHV-Verbände bricht und es kommt Bewegung in die Sache. Letzte Woche unterbreiteten IFK und VPT dem Ministerium ein neues gemeinsames Konzept. In diesem rücken sie von der Maximalforderung des SHVs nach einem sofortigen Einstieg in die Vollakademisierung ab, da nach eigener Aussage „die Bundesländer derzeit nicht bereit sind, den Weg der Vollakademisierung mitzugehen“.
Gleichzeitig betonen sie aber, dass sie ihren Vorschlag lediglich als Zwischenschritt auf dem Weg hin zu einer Vollakademisierung verstehen.
Das neue Konzept des IFKs und VPTs en Détail
Grundlegende Aspekte
Hört man sich unter den Beteiligten ein wenig um, waren ihnen folgende Aspekte besonders wichtig:
Das Stufenmodell• Die flächendeckende Versorgung mit Therapie muss gewährleistet bleiben.
• Gleichzeitig muss es in Zukunft mehr akademisierte Therapeuten geben.
• Es darf aber zu keiner Spaltung zwischen akademisierten und nichtakademisierten Therapeuten kommen.
• Akademisch ausgebildete Therapeuten müssen eine Perspektive haben.
• Physiotherapeuten sollen „fit gemacht“ werden für die Zeit, in der es einen Direktzugang geben wird/soll.
• Schulgeld muss abgeschafft und stattdessen eine Ausbildungsvergütung analog zur Pflege eingeführt werden (sowohl für die berufsfach- als auch die hochschulische Ausbildung).
• Ausbildung muss im Sinne einer kompetenzorientierten Ausbildung verbessert werden (Stichwort: Lernen so wie man denkt).
• Bestandsschutz für alle bereits tätigen Therapeuten
- Stufe: Med. Massagetherapeut
- Stufe: Physiotherapeut
- Stufe: Master der Physiotherapie
Starten können Berufsanfänger grundsätzlich in der ersten oder zweiten Stufe (je nach Vorbildung).Hierunter fallen alle bisherigen Masseure. In die neue Ausbildung wird die komplette MLD/KPE integriert. Jedem Massagetherapeut steht der Durchstieg zu einer berufsfachschulischen Ausbildung offen (wie bisher auch schon).
Diesen Titel kann man sowohl berufsfachschulisch als auch akademisch erwerben. Egal welchen Weg man wählt, am Ende hat man die gleichen Abrechnungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten.
Der einzige gravierende Unterschied besteht für Therapeuten, welche den Masterabschluss anstreben. Vor einem Masterstudium stehen naturgemäß die Weihen zum Bachelor. Ein bereits berufsfachschulisch ausgebildeter Therapeut hat allerdings die Möglichkeit, den Grad des Bachelors via eines verkürzten Studiums zu erreichen.
In die neue Ausbildung sollen die Zertifikate KG-Gerät und MLD/KPE vollständig und die Zertifikate MT und KG Neuro (Erwachsene und Kinder) teilweise integriert werden.
Hier kann man zwei verschiedene Richtungen einschlagen - entweder die des „Klinischen Masters mit erweiterten Kompetenzen“ oder die des „Masters für Forschung“.
Das Berufsbild Klinischer Master mit erweiterten Kompetenzen gibt es in dieser Form bisher in Deutschland noch nicht. Vorbild sind hierfür Modelle aus Norwegen. Es ist beabsichtigt, eine Qualifikation zu schaffen, die ärztliche Tätigkeit im muskuloskelettalen Bereich (z. B. Anforderungen von Röntgenbildern, Krankschreibungen oder Überweisen an Facharzt) substituiert. Hintergedanke dabei ist die Tatsache, dass Deutschland auf einen Versorgungsmangel von „Ärzten in der Fläche“ zuläuft und Physiotherapeuten hier wertvolle Abhilfe schaffen können.
Der Master für Forschung könnte endlich die schon so lange mangelnde Evidenz in etlichen Bereichen der Physiotherapie beseitigen.
Was sagen eigentlich VDB und Physio-Deutschland zu diesem Konzept?
VDB-Physiotherapieverband
Fragt man den VDB nach seiner Bewertung dieses Konzeptes, stößt man auf viel Wohlwollen. Allerdings bei den Punkten einer weiterhin angestrebten Vollakademisierung und einer lediglich nur teilweisen Integration der Zertifikate MT und KG-Neuro, könne man nicht mitgehen. Liest man zusätzlich das dazugehörige Positionspapiers des Verbandes, drängen sich einem aber die Übereinstimmungen mit dem IFK/VPT-Vorschlag regelrecht auf.
Physio-Deutschland
Natürlich baten wir letzte Woche auch Physio-Deutschland um eine Bewertung. Dem nach eigenen Angaben größten unter den vier maßgeblichen Berufsverbänden ist es allerdings urlaubsbedingt nicht möglich, diese zeitnah abzugeben. Er bat um eine Fristverlängerung. Dieser Bitte kommen wir selbstverständlich gerne nach. Sollte seine Antwort Substanzielles enthalten, werden wir unseren Bericht zu gegebener Zeit aktualisieren.
Kommentar des Autors
Bedauerlich ist es natürlich, dass nur zwei von vier maßgeblichen Verbänden sich zu einem gemeinsamen Vorschlag durchringen konnten, schadet doch jedes Auseinanderdividieren am Ende allen. Und ob es sich bei der Initiative um ein Einknicken in Sachen Vollakademisierung oder um einen taktisch cleveren Zwischenschritt handelt, wird erst die Zeit zeigen.
Zwei Gesichtspunkte könnten dem Vorschlag allerdings letztlich zum Erfolg verhelfen:
- Das Ministerium könnte von der Maximalforderung des SHVs abweichen und den „Schwarzen-Peter“ hierfür an den VPT und den IFK weiterreichen.
- Psychologisch tendieren wir Menschen oft zum „mittleren Vorschlag“. Diesen Marketingkniff kennt jeder, der schon einmal beobachtet hat, welche Cola die meisten Menschen bei McDonalds wählen (klein, mittel oder groß?).
Schau mer mal.Friedrich Merz / physio.de
AusbildungAkademisierungIFKVPTVDBZVKBMG
WIR SIND HOCHQUALIFIZIERT !!! (Auch ohne Uni oder FH oder Bachelor)
Alleine eine dem entsprechende Vergütung kann ändern, dass zu wenig junge Menschen in unseren Job starten wollen !!!
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Fertigmensch schrieb:
Wenn wir so hochqualifiziert wären, wie du behauptest, bräuchte es ja nicht so ein umfangreiches Fort- und Weiterbildungswesen. Was da an Geld und Zeit verschluckt wird, damit man arbeiten und abrechnen kann, ist einfach pervers. Und nebenbei gesagt: viele Therapien sind eben nicht wirklich hochqualitativ, sondern insgesamt unnötig, zu viel, zu häufig (pro Krankheitsbild) oder zu kurz (pro Einheit). Wenn mir hier jemand erzählen will, dass 3x die Woche 15 Minuten MT nachhaltig was bewirkt, dann müssen wir wohl mal den Wirkungsbegriff besser definieren.
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stefomanski schrieb:
Glaubt eigentlich irgendjemand im Ernst, dass man den jetzt schon aktuell gravierenden bzw zukünftig steil anwachsendenden Mangel an Physios mit einer Akademisierung abfangen kann ???
WIR SIND HOCHQUALIFIZIERT !!! (Auch ohne Uni oder FH oder Bachelor)
Alleine eine dem entsprechende Vergütung kann ändern, dass zu wenig junge Menschen in unseren Job starten wollen !!!
Das, was der Bundesrat da vorhat, kommt mir irgendwie verdammt bekannt vor. Man könnte meinen, er hat sich das deutsche Physiotherapiesystem angeschaut und beschlossen, sich ein Beispiel daran zu nehmen.
Und die Forderungen der Physios lesen sich auch nicht wirklich fremd...
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e.r. schrieb:
Die dargestellten Beispiele widersprechen dem Argument, dass mit steigender Qualifikation auch die Entlohnung steigen und mehr Menschen den Beruf wählen würden. Das Gegenteil scheint in der Schweiz ja der Fall zu sein, sollten die verlinkten Zeitungsberichte stimmen. Es scheint keinen Inflationsbedingten Preiserhöhungen zu geben, so dass die Löhne seit Einführung der Akademisierung gesunken sind. Der Fachkräftemängel ist stark ausgeprägt und eine Verordnung ist nachwievor zur Erbringung der Leistung notwendig.
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Dreizack schrieb:
Eine Mindestbehandlungszeit einzuführen ist ja erstmal nicht schlecht. Warum das zum Nachteil der Schweizer Kollegen sein soll erschließt sich mir nicht.
...um für den Vergleich mit der Schweiz eine etwas bessere Kontexteinordnung zu erhalten, bietet sich übersichtshalber dieser Artikel an: Link , denn diese hier zur Diskussion gestellten Fragmente von "Berichten aus der Schweiz" dienen nur, wenn überhaupt, einem populistischen Zweck.
Sicherlich werden einige PI laut schreien: Akademisierung steht in keinem Verhältnis zur aktuellen Vegütung. Empfohlen ist dabei sich einen Überblick der Zusammenhänge zu verschaffen, denn noch "tickt" das schweizer System etwas anders als in Deutschland, und diese Unterschiede zu erkennen sollte Vorraussetzung für einen Vergleich oder ein "Urteil" sein.
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nadine dressler schrieb:
@e.r.
...um für den Vergleich mit der Schweiz eine etwas bessere Kontexteinordnung zu erhalten, bietet sich übersichtshalber dieser Artikel an: Link , denn diese hier zur Diskussion gestellten Fragmente von "Berichten aus der Schweiz" dienen nur, wenn überhaupt, einem populistischen Zweck.
Sicherlich werden einige PI laut schreien: Akademisierung steht in keinem Verhältnis zur aktuellen Vegütung. Empfohlen ist dabei sich einen Überblick der Zusammenhänge zu verschaffen, denn noch "tickt" das schweizer System etwas anders als in Deutschland, und diese Unterschiede zu erkennen sollte Vorraussetzung für einen Vergleich oder ein "Urteil" sein.
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Sarah Gerbert schrieb:
faire-physio-tarife.ch
Das, was der Bundesrat da vorhat, kommt mir irgendwie verdammt bekannt vor. Man könnte meinen, er hat sich das deutsche Physiotherapiesystem angeschaut und beschlossen, sich ein Beispiel daran zu nehmen.
Und die Forderungen der Physios lesen sich auch nicht wirklich fremd...
Das scheint mir eher eine Bewältigungsstrategie des schon immer vorhandenen Minderwertigkeitskomplexs den Ärzten gegenüber zu sein, als ein Konzept um den Problemen im täglichen Berufsalltag zu begegnen.
Wie viele Master Arbeitsstellen mit entsprechender Entlohnung wird es denn in Deutschland geben?
In meiner Praxis benötige ich eher Kräfte für Hausbesuche und Lymphdrainage, davon sagen wir jeden Tag ca. 5 Stück ab. Welcher Physio macht einen Bachelor oder Master um sich dann mit den alltäglichen Basics zu beschäftigen? Ich sehe im täglichen Berufsalltag eher ein Problem der Überqualifikation in Kombination mit unterdurchschnittlicher Bezahlung(obwohl sich das in den letzten Jahren ja schon deutlich verbessert hat).
Was der Beruf benötigt wäre eher eine Physio-Light Ausbildung um einem größeren Interessentenkreis den Berufseinstieg zu ermöglichen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann dann ja eine Überleitung zum Voll-Physio ermöglicht werden.
Die Akademisierung löst meiner Ansicht nach keines der Probleme mit denen ich täglich zu tun habe und ob ein akademischer Physio der bessere Therapeut ist wage ich stark zu bezweifeln. Basics wie Empathie, Motivationsfähigkeit und Kommunikation habe ich oder nicht, die kann ich nicht studieren.
JM2C
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Und Hausbesuche sind sicherlich ein streitbares Thema. Die müssen gemacht werden. Aber wenn ich sehe, wie viele Patient:innen die man im Hausbesuch hat, ihren Einkauf im Baumarkt doch selbst machen usw., dann ist die Verordnungspraxis da doch mehr als fraglich.
Lymphdrainage ist ein Thema für sich, dass ich jetzt mal ausklammere.
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Fertigmensch schrieb:
Natürlich kann ich Empathie, Motivationsfähigkeit und Kommunikation lernen, studieren und üben. Das hat niemand in die Wiege gelegt bekommen.
Und Hausbesuche sind sicherlich ein streitbares Thema. Die müssen gemacht werden. Aber wenn ich sehe, wie viele Patient:innen die man im Hausbesuch hat, ihren Einkauf im Baumarkt doch selbst machen usw., dann ist die Verordnungspraxis da doch mehr als fraglich.
Lymphdrainage ist ein Thema für sich, dass ich jetzt mal ausklammere.
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Rüdiger Römmer-Collmann schrieb:
Als jemand der seit 30 Jahren in eigener Praxis mit Mitarbeitern arbeitet sehe ich den Drang zur Akademisierung vor dem Hintergrund eines realen Therapeutenmangels mehr als kritisch.
Das scheint mir eher eine Bewältigungsstrategie des schon immer vorhandenen Minderwertigkeitskomplexs den Ärzten gegenüber zu sein, als ein Konzept um den Problemen im täglichen Berufsalltag zu begegnen.
Wie viele Master Arbeitsstellen mit entsprechender Entlohnung wird es denn in Deutschland geben?
In meiner Praxis benötige ich eher Kräfte für Hausbesuche und Lymphdrainage, davon sagen wir jeden Tag ca. 5 Stück ab. Welcher Physio macht einen Bachelor oder Master um sich dann mit den alltäglichen Basics zu beschäftigen? Ich sehe im täglichen Berufsalltag eher ein Problem der Überqualifikation in Kombination mit unterdurchschnittlicher Bezahlung(obwohl sich das in den letzten Jahren ja schon deutlich verbessert hat).
Was der Beruf benötigt wäre eher eine Physio-Light Ausbildung um einem größeren Interessentenkreis den Berufseinstieg zu ermöglichen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann dann ja eine Überleitung zum Voll-Physio ermöglicht werden.
Die Akademisierung löst meiner Ansicht nach keines der Probleme mit denen ich täglich zu tun habe und ob ein akademischer Physio der bessere Therapeut ist wage ich stark zu bezweifeln. Basics wie Empathie, Motivationsfähigkeit und Kommunikation habe ich oder nicht, die kann ich nicht studieren.
JM2C
Ich werde es wohl beruflich leider nicht mehr erleben. Die Diskussion: wer soll das bezahlen? Kann ich nicht mehr hören und auch nicht nachvollziehen. Bei einer Umstellung der Ausbildung hätten wir mehr Qualität und eine vernünftige Bezahlung - und damit auch weniger Nachwuchssorgen in unserem tollen Beruf!
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Bezüglich der Bezahlung, als Praxisinhaber sind einem nun mal ab einer bestimmten Summe die Hände gebunden. Es gibt eine Obergrenze ab der es dann einfach unrentabel wird jemanden zu beschäftigen. Zudem bin ich in meiner Praxis in immer größerem Maße mit bürokratischen Arbeiten beschäftigt und mit der exakten Kontrolle aller Rezepte, da ansonsten die Vergütung komplett gestrichen wird ohne die Möglichkeit einer korrigierten Einreichung. Folglich muß ich meinen bürokratischen Wasserkopf immer weiter ausbauen mit den entsprechenden Kosten.
Man sollte sich auch mal fragen wo die augenblickliche Entwicklung hinführt. Langfristig sehe ich ein Sterben der kleinen und mittelgroßen Praxen und die Entwicklung zu großen Therapiezentren die dann von irgendwelchen Finanzinvestoren geleitet werden. Die Möglichkeiten des Einzelnen sich selbstständig zu machen werden radikal eingeschränkt werden und der Weg vom selbstbestimmten Arbeiten zum reinen Befehlsempfänger ist vorgezeichnet. Ob da das akademische Trostpflästerchen weiterhilft, ich kann es mir nicht vorstellen.
Gruß Rüdiger
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Rüdiger Römmer-Collmann schrieb:
Hallo
Bezüglich der Bezahlung, als Praxisinhaber sind einem nun mal ab einer bestimmten Summe die Hände gebunden. Es gibt eine Obergrenze ab der es dann einfach unrentabel wird jemanden zu beschäftigen. Zudem bin ich in meiner Praxis in immer größerem Maße mit bürokratischen Arbeiten beschäftigt und mit der exakten Kontrolle aller Rezepte, da ansonsten die Vergütung komplett gestrichen wird ohne die Möglichkeit einer korrigierten Einreichung. Folglich muß ich meinen bürokratischen Wasserkopf immer weiter ausbauen mit den entsprechenden Kosten.
Man sollte sich auch mal fragen wo die augenblickliche Entwicklung hinführt. Langfristig sehe ich ein Sterben der kleinen und mittelgroßen Praxen und die Entwicklung zu großen Therapiezentren die dann von irgendwelchen Finanzinvestoren geleitet werden. Die Möglichkeiten des Einzelnen sich selbstständig zu machen werden radikal eingeschränkt werden und der Weg vom selbstbestimmten Arbeiten zum reinen Befehlsempfänger ist vorgezeichnet. Ob da das akademische Trostpflästerchen weiterhilft, ich kann es mir nicht vorstellen.
Gruß Rüdiger
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Dreizack schrieb:
@Rüdiger Römmer-Collmann Das ist der Punkt. Praxismanagement ist nicht Inhalt der Ausbildung. Nicht an den Fachschulen und nicht an den Hochschulen. Aber psst ... es gibt dafür Fobis.
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Stern22 schrieb:
@Dreizack Dir studierten Ergos und Physios die ich kenne, hatten alle Praxismanagement inklusive Rechnungswesen bezogen auf die Praxis im Studium.
Aber sollte das in der Ausbildung oder im Studium ein fundamentaler Bestandteil sein?
Nein.
Ist es nett, wenn man im Rahmen von Zusatzseminaren etwas darüber erfährt?
Ja.
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Halbtitan schrieb:
@Stern22 @Dreizack Ohne Frage ist das Wissen um die Tücken der Angestelltentätigkeit, der freien Mitarbeiterschaft, der Leitung oder der Praxisinhaberrei interessant.
Aber sollte das in der Ausbildung oder im Studium ein fundamentaler Bestandteil sein?
Nein.
Ist es nett, wenn man im Rahmen von Zusatzseminaren etwas darüber erfährt?
Ja.
Es ist mir vollkommen schleierhaft, wie jemand die Aussage treffen kann, dass Berufs- und Rechtskunde inklusive verschiedener Arbeitsformen bezüglich des eigenen Berufes nicht wesentlich wären.
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Stern22 schrieb:
@Halbtitan Verstehe deinen Kommentar nicht. Selbstverständlich soll und muss das Bestandteil sein der Ausbildung. In meiner Logo Ausbildung hatte ich drei Jahre lang Berufs- und Rechtskunde. Das Fach fanden viele langweilig, aber es ist extrem wichtig. Das Wissen, welches dort vermittelt wurde, sollte man schon vor Berufseinstieg kennen, um nicht noch mehr in das kalte Wasser geworfen zu werden.
Es ist mir vollkommen schleierhaft, wie jemand die Aussage treffen kann, dass Berufs- und Rechtskunde inklusive verschiedener Arbeitsformen bezüglich des eigenen Berufes nicht wesentlich wären.
Ich habe von ,,fundamentalen Bestandteilen" gesprochen. Nicht von ,,Bestandteilen".
Natürlich hat man im Rahmen der Ausbildung Berufs-Gesetz-Staatskunde.
Aber dieser Unterricht vermittelt kaum die Grundlagen. Warum? Weil er viel zu kurz ist. Klar ist der auch Bestandteil der Abschlussprüfung aber was wird da gefragt?
Nennen Sie 3 außerordentliche Kündigungsgründe.
Beschreiben Sie das Solidaritätsprinzip.
Alles toll. Alles wichtig. Aber alles nur allgemein.
Ich habe gestern Abend erst wieder Jemanden bei der Wettbewerbszentrale angezeigt, weil der ein fehlerhaftes Impressum hatte. Das Telemediengesetz muss ich halt als Webseiteninhaber kennen. Aber muss jeder Physio/Ergo/Masseur/Diäti/Podoli/Logo das kennen? Und um es kennenzulernen 5 Unterrichtsstunden aufwenden? Nein.
Bei meiner Heilpraktikerprüfung wurde ich gefragt:
Nennen und erläutern Sie 3 Gesetze oder Verordnungen des Gesundheitsbereichs, welche spezifisch für Sachsen-Anhalt gelten.
Weißt du wie lange ich (als Mitglied der Mensa) brauchte um mich allein auf die Gesetzeskunde adäquat vorzubereiten? So viel Zeit, dass es nicht in den Rahmen einer Ausbildung oder eines Bachlelorstudiums zu integrieren wäre.
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Halbtitan schrieb:
@Stern22
Ich habe von ,,fundamentalen Bestandteilen" gesprochen. Nicht von ,,Bestandteilen".
Natürlich hat man im Rahmen der Ausbildung Berufs-Gesetz-Staatskunde.
Aber dieser Unterricht vermittelt kaum die Grundlagen. Warum? Weil er viel zu kurz ist. Klar ist der auch Bestandteil der Abschlussprüfung aber was wird da gefragt?
Nennen Sie 3 außerordentliche Kündigungsgründe.
Beschreiben Sie das Solidaritätsprinzip.
Alles toll. Alles wichtig. Aber alles nur allgemein.
Ich habe gestern Abend erst wieder Jemanden bei der Wettbewerbszentrale angezeigt, weil der ein fehlerhaftes Impressum hatte. Das Telemediengesetz muss ich halt als Webseiteninhaber kennen. Aber muss jeder Physio/Ergo/Masseur/Diäti/Podoli/Logo das kennen? Und um es kennenzulernen 5 Unterrichtsstunden aufwenden? Nein.
Bei meiner Heilpraktikerprüfung wurde ich gefragt:
Nennen und erläutern Sie 3 Gesetze oder Verordnungen des Gesundheitsbereichs, welche spezifisch für Sachsen-Anhalt gelten.
Weißt du wie lange ich (als Mitglied der Mensa) brauchte um mich allein auf die Gesetzeskunde adäquat vorzubereiten? So viel Zeit, dass es nicht in den Rahmen einer Ausbildung oder eines Bachlelorstudiums zu integrieren wäre.
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ce68 schrieb:
Sehr schade, dass unsere Berufsverbände nicht in der Lage sind, erstens gemeinsam an einem Strang zu ziehen und zweitens das Beste für die Physiotherapie und ihre Therapeuten zu erzielen. Anfang der 90er ! Jahre beschloss man, die Ausbildung zum Physiotherapeuten hinsichtlich einer Akademisierung voranzutreiben - mit am Tisch waren unsere Schweizer Nachbarn. Bis heute hat sich in der Schweiz alles in Deutschland nichts geändert! Wie lange soll die Diskussion noch andauern?
Ich werde es wohl beruflich leider nicht mehr erleben. Die Diskussion: wer soll das bezahlen? Kann ich nicht mehr hören und auch nicht nachvollziehen. Bei einer Umstellung der Ausbildung hätten wir mehr Qualität und eine vernünftige Bezahlung - und damit auch weniger Nachwuchssorgen in unserem tollen Beruf!
… und ich hätte jetzt schon 2 Master: in Neuro und MT 🧑🎓
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Mal der Rückgriff auf die Debatten Osteopathie und Heilpraktikerwesen:
Hätte man nicht diese Themen mit in die Reformvorschläge integrieren können und hätte sich damit redundante und intransparente Strukturen gespart?
Hier ist es immer noch ein weit verbreiteter Irrglaube, dass alleine die Osteopathen kompetente Behandler sind.
OK OK - wir reden über die Ausbildungsreform der Physiotherapeuten. Aber ganz von der Hand zu weisen ist es nicht, dass das Ansehen der Physiotherapie gegenüber Osteopathie niedriger ist. Hier hätte man meiner Meinung nach auch ansetzen können und einfach mal versuchen, ob sich Osteopathieausbildung + Zertifikate in die Physioausbildung / Physiostudium integrieren lassen. Man hätte auch versuchen können, dem BMG eine Alternative zum HP vorzuschlagen und den auch noch mitzunehmen.
Mir würde es v.a. darum gehen, dass in dem Beruf wieder ein Anfang und ein Ende der grundständigen Ausbildung erkennbar sind.
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Wintermöwe schrieb:
Rechtsgutachten zum Heilpraktikerrecht
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Mal der Rückgriff auf die Debatten Osteopathie und Heilpraktikerwesen:
Hätte man nicht diese Themen mit in die Reformvorschläge integrieren können und hätte sich damit redundante und intransparente Strukturen gespart?
Hier ist es immer noch ein weit verbreiteter Irrglaube, dass alleine die Osteopathen kompetente Behandler sind.
OK OK - wir reden über die Ausbildungsreform der Physiotherapeuten. Aber ganz von der Hand zu weisen ist es nicht, dass das Ansehen der Physiotherapie gegenüber Osteopathie niedriger ist. Hier hätte man meiner Meinung nach auch ansetzen können und einfach mal versuchen, ob sich Osteopathieausbildung + Zertifikate in die Physioausbildung / Physiostudium integrieren lassen. Man hätte auch versuchen können, dem BMG eine Alternative zum HP vorzuschlagen und den auch noch mitzunehmen.
Mir würde es v.a. darum gehen, dass in dem Beruf wieder ein Anfang und ein Ende der grundständigen Ausbildung erkennbar sind.
Dann müßte man aber die Osteopathie Verbände mit ins Boot bekommen und die sind noch zahlreicher und zerstrittener als die Physio Verbände.
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Rüdiger Römmer-Collmann schrieb:
@Wintermöwe
Dann müßte man aber die Osteopathie Verbände mit ins Boot bekommen und die sind noch zahlreicher und zerstrittener als die Physio Verbände.
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massu schrieb:
Ich lehn mich bei dieser ganzen Diskussion getrost zurück. Habe noch 10 Jahre zu arbeiten, und es sieht nicht so aus, dass die Akademisierung innerhalb diesem Zeitpunkt kommen wird😃
… und ich hätte jetzt schon 2 Master: in Neuro und MT 🧑🎓
Egal. Als Bote braucht man nur kräftige Beine.
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Dreizack schrieb:
„Der Anteil junger Erwachsener mit einer klassischen Berufsausbildung ist in Deutschland stark zurückgegangen. Im vergangenen Jahr konnten 38 Prozent der 25- bis 34-Jährigen einen Berufsabschluss vorweisen, 2015 waren es noch 51 Prozent."
Egal. Als Bote braucht man nur kräftige Beine.
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