Stellvertretende fachliche Leitung
Physiotherapeut (m/w/d) für
unseren Standort Bogenhausen, ab
01.01.2025
ZEIT. QUALITÄT. ERGEBNISSE.
BEWUSSTSEIN FÜR THERAPIE SCHAFFEN!
Du möchtest:
• Therapie anders denken
• Moderne Ausstattung und
digitalisiert gestützte Behandlung
(THEORG 2GO, iPad)
• Teamgefühl und klare
Philosophie
• Aufstiegsmöglichkeiten
innerhalb der Praxis
• Stetigen fachlichen Austausch
sowie interne und externe
Fortbildungen
• Mit Profisportler/inn...
Physiotherapeut (m/w/d) für
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VDB Vorsitzender M. Troidl (re) übergibt den Vorschlag für ein neues Ausbildungs-Curriculum dem MdB Dr. Roy Kühne (li) von der CDU
Foto: VDB-Physiotherapieverband • Lizenz: CC-BY •Marcus Troidl, 49 Jahre alt, seit 34 Jahren im Beruf, zunächst als Masseur & medizinischer Bademeister, seit Jahren jetzt Physiotherapeut. Seit fünf Jahren bin ich nun der Landesvorsitzende des VDB-Physiotherapieverbandes von Bayern und seit 1. April 2017 auch dessen Bundesvorsitzender.
Sie haben eben den Entwurf des VDB für ein neues Curriculum der physiotherapeutischen Ausbildung an die Politik und den GKV-Spitzenverband übergeben. Was war der Anlass, ein neues Curriculum zu erstellen?
Es ist in der Berufsszene unumstritten, dass die jetzige Ausbildungs- und Prüfungsordnung nach 26 Jahren völlig veraltet ist - sowohl inhaltlich als auch didaktisch.
Ferner ist es ein unhaltbarer Zustand, dass nach bestandenem Examen ein Berufsanfänger lediglich 54 Prozent der in der Praxis verordneten Therapien behandeln darf. Der Rest, z.B. Lymphdrainage oder Manuelle Therapie, muss als teure Zusatzqualifikation hinterher erworben werden. Es kann einfach nicht angehen, dass der Therapeut nicht voll ausgebildet ist und nicht voll umfänglich arbeiten darf, wenn er die Schule verlässt.
Wie lange hat die Erstellung dieses Curriculums gedauert?
Der VDB Bundesverband ist seit Oktober 2015 mit der Erstellung einer neuen "Leitlinie zur Ausbildung Masseur, medizinischer Bademeister und Physiotherapeut" beschäftigt. Daran sieht man, dass dieses nicht ein Schuss aus der Hüfte ist, sondern dass viele Leute aus Ausbildung und Praxis bei der Erstellung miteinbezogen wurden.
Gibt es noch von anderer Seite Vorschläge für ein neues Curriculum, z. B. von anderen Verbänden?
Darüber ist mir nichts bekannt.
Was sind die größten Unterschiede zum alten Curriculum?
Die großen Unterschiede im neuen Konzept sind sowohl auf didaktischer als auch auf inhaltlicher Ebene. Inhaltlich wurden nahezu alle Zertifikate in die Ausbildung inkludiert. Didaktisch verfolgen wir den Ansatz des lernfeldbasierten Lernens. Das bedeutet: nicht mehr 90 Minuten Anatomie, danach 90 Minuten Orthopädie usw., sondern Lernen am konkreten Fall. Beispiel: Hier ist ein Patient mit Schulterschmerzen - wie sieht in diesem Falle die Anatomie aus, wie die Anatomie in vivo, wie die Pathologie, welche Therapieoptionen gibt es ... Sprich, Lernen so wie man denkt und wie es später auch in der Praxis gebraucht wird.
Sind auch Inhalte aus dem alten Curriculum entfernt worden?
Wir haben eine Menge Sachen entfernt, die nicht mehr verordnet werden und für die es keine evidenzbasierten Nachweise gibt, wie zum Beispiel das Colon-Bad oder das Klappsche Kriechen. Des Weiteren wurde die Elektrotherapie deutlich vereinfacht.
Warum haben Sie das Curriculum ausgerechnet den Herrschaften Dr. Roy Kühne (MdB), Emmi Zeulner (MdB) und Florian Rott vom GKV-Spitzenverband übergeben.
Man muss sehen, dass die Erstellung einer neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnung ein freier politischer Reife- und Wachstumsprozess ist, der hoffentlich einmal in ein Gesetzgebungsverfahren mündet. Hierzu brauchen die maßgeblichen Politiker adäquate Vorschläge aus der Praxis und die Praktiker die Unterstützung der Politik.
Wir treten mit unseren Vorschlägen in die Öffentlichkeit und hoffen die Politik und die Kassen für unsere Vorschläge zu gewinnen, um endlich die Novellierung der Ausbildungs- und Prüfungsordnung auf die Beine zu stellen.
Gleichzeitig geht es darum, der Bundespolitik und dem GKV-Spitzenverband zu verdeutlichen, dass wir eine wertvolle Ausbildung wollen und dass dazu die Lehrer in den Fachschulen erhalten werden müssen.
Herr Troidl, ich möchte mit der Frage schließen: Was darf ich Ihnen für die Zukunft wünschen?
Eine Menge:
Dass der Fachkräftemangel ein ganz ganz schnelles Ende findet.
Dass Masseur und Physiotherapeut wieder ein lebenswerter Beruf wird, d.h. ein Beruf von dem man leben kann.
Dass Therapeuten den Stellenwert in der Gesellschaft erhalten, den sie verdient haben.
Und, dass unsere Mitglieder wieder einmal zufrieden in ihrem Beruf sind.
Ich wünsche Ihnen glückliche und zufriedene Mitglieder, die von ihrem Beruf gut und gerne leben und danke Ihnen für das Gespräch.
Das Gespräch mit Herrn Troidl führte Ende letzter Woche Friedrich Merz / physio.de.
Lesen Sie hier eine Pressemeldung, in der der VDB sein Konzept näher erläutert.
AusbildungInterviewVDB
In Wirklichkeit sind es nur 21% Anteil laut Heilmittelbericht der AOK, die auf MT und KG-ZNS zusammen entfallen. Es bleibt wahrlich genug zu tun für Berufsanfänger.
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tom1350 schrieb:
Nach den Plänen des VDB bleibt die MLD aber eine Zusatzqualifikation für Physiotherapeuten.
In Wirklichkeit sind es nur 21% Anteil laut Heilmittelbericht der AOK, die auf MT und KG-ZNS zusammen entfallen. Es bleibt wahrlich genug zu tun für Berufsanfänger.
Sollte diese Inklusion tatsächlich eines Tages kommen, wird das durchschnittliche fachliche Niveau z.B. in der Manuellen Therapie oder der KG auf neurophysiologischer Basis sicher derart dramatisch sinken, dass unter dem Strich die Patienten die Leidtragenden sein werden. Wenn man wirklich etwas am Niveau des Berufsbildes ändern möchte, sehe ich großes Potential insbesondere in der Ausgestaltung des Bachelor-Studiums. Hier gäbe es so viele Möglichkeiten, wirklich sinnvoll praxisbezogene Studien anzuregen. Dies setzt allerdings voraus, dass die Studenten wirklich umfassend praktisch ausgebildet sein müssen, d.h. mindestens den praktischen Inhalt der traditionellen Berufsausbildung vermittelt bekommen müssen. So lange aber die Studenten beispielsweise wochenlange Pseudo-Praktika auf irgendwelchen spanischen Inseln absolvieren und wesentliche Schwerpunktfächer einfach abwählen können, um anschließend überwiegend in Heimarbeit an fragwürdigen Online-Fragebögen (Stichwort "Kathi Grinse") für absolut lächerliche Bachelor-Arbeiten zu sitzen, sehe ich keine Aufwertung unseres Berufsbildes.
Den Ansatz, Klappsches Kriechen und einige andere Lächerlichkeiten aus der Ausbildung zu verbannen, kann man nur begrüßen. Wo allerdings die vielen Stunden freigeschaufelt werden sollen, die man für die Inklusion der Zertifikatspositionen in die Ausbildung benötigt, sehe ich derzeit noch nicht.
Für mich spricht nichts dagegen, MT und KG-ZNS für Kinder und Erwachsene als Fortbildung im Anschluss ans Staatsexamen beizubehalten. So kann jeder entscheiden, wie er sich ggf. spezialisieren möchte. Ändern sollte man evtl. etwas an der Finanzierung solcher Fortbildungen. Denkbar wäre hier z.B., eine angemessene Vergütung durch die Krankenkassen durchzusetzen, die dem Faktor Behandlungszeit und Investition in die Fortbildung entsprechend Rechnung tragen. Gäbe es hier eine faire Vergütung, wären solche Fortbildungen auch für solche Arbeitnehmer einfacher zu finanzieren, die keinen fördernden Arbeitgeber haben.
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MikeL schrieb:
Ich versuche mir gerade vorzustellen, die die Inklusion der Zertifikatsposition in die Ausbildung funktionieren soll. Viele Privatschulen sind ja schon heute nicht einmal in der Lage, die normalen Grundlagen der Physiotherapie anständig zu vermitteln. Woher wollen ausgerechnet diese Schulen die Lehrkräfte rekrutieren, die dann auf noch höherem Niveau unterrichten wollen und das auch noch zu den niedrigen Gehältern, die Lehrkräfte an PT-Schulen verdienen?
Sollte diese Inklusion tatsächlich eines Tages kommen, wird das durchschnittliche fachliche Niveau z.B. in der Manuellen Therapie oder der KG auf neurophysiologischer Basis sicher derart dramatisch sinken, dass unter dem Strich die Patienten die Leidtragenden sein werden. Wenn man wirklich etwas am Niveau des Berufsbildes ändern möchte, sehe ich großes Potential insbesondere in der Ausgestaltung des Bachelor-Studiums. Hier gäbe es so viele Möglichkeiten, wirklich sinnvoll praxisbezogene Studien anzuregen. Dies setzt allerdings voraus, dass die Studenten wirklich umfassend praktisch ausgebildet sein müssen, d.h. mindestens den praktischen Inhalt der traditionellen Berufsausbildung vermittelt bekommen müssen. So lange aber die Studenten beispielsweise wochenlange Pseudo-Praktika auf irgendwelchen spanischen Inseln absolvieren und wesentliche Schwerpunktfächer einfach abwählen können, um anschließend überwiegend in Heimarbeit an fragwürdigen Online-Fragebögen (Stichwort "Kathi Grinse") für absolut lächerliche Bachelor-Arbeiten zu sitzen, sehe ich keine Aufwertung unseres Berufsbildes.
Den Ansatz, Klappsches Kriechen und einige andere Lächerlichkeiten aus der Ausbildung zu verbannen, kann man nur begrüßen. Wo allerdings die vielen Stunden freigeschaufelt werden sollen, die man für die Inklusion der Zertifikatspositionen in die Ausbildung benötigt, sehe ich derzeit noch nicht.
Für mich spricht nichts dagegen, MT und KG-ZNS für Kinder und Erwachsene als Fortbildung im Anschluss ans Staatsexamen beizubehalten. So kann jeder entscheiden, wie er sich ggf. spezialisieren möchte. Ändern sollte man evtl. etwas an der Finanzierung solcher Fortbildungen. Denkbar wäre hier z.B., eine angemessene Vergütung durch die Krankenkassen durchzusetzen, die dem Faktor Behandlungszeit und Investition in die Fortbildung entsprechend Rechnung tragen. Gäbe es hier eine faire Vergütung, wären solche Fortbildungen auch für solche Arbeitnehmer einfacher zu finanzieren, die keinen fördernden Arbeitgeber haben.
Nahezu peinlich wirkt der Versuch die Massage durch Integration der MLD "aufzuwerten". An das Thema Kinder ZNS haben sie sich erst gar nicht heran getraut. Gehört ja auch inhaltlich nicht wirklich zu ihrem Mitgliederklientel.
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tom1350 schrieb:
Dem VDB geht es nicht um Qualität, ob in der Ausbildung oder danach. Sie hätten gerne für ihr Praxisinhaber Klientel bei Berufsanfängern die Abrechnungspositionen für weiteren Lohndumping der Mitarbeiter.
Nahezu peinlich wirkt der Versuch die Massage durch Integration der MLD "aufzuwerten". An das Thema Kinder ZNS haben sie sich erst gar nicht heran getraut. Gehört ja auch inhaltlich nicht wirklich zu ihrem Mitgliederklientel.
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Gert Winsa schrieb:
So sehe ich das auch, so viele Zertifikatsfortbildungen in die Grundausbildung einzubinden ist unverantwortlich, senkt die Qualität, und dient nur kurzfristig den PIs und Berufsanfängern. Langfristig wird die Qualität leiden, und man wird mit Schrecken auf die Physio Qualität in Deutschland schauen.
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