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Anteile an den Ausgaben insgesamt im Jahr 2023 ohne Verwaltungskosten der GKV
Lizenz: CC-BY •Aufgrund der besonderen Lage in den Pandemiejahren wurde das Finanzstabilitätsgesetz beschlossen. Dieses Gesetz verpflichtet die gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2023 dazu, einen Teil ihrer Rücklagen weiter abzuschmelzen. Dafür wird ein Teil ihrer Finanzreserven in den Gesundheitsfonds eingezahlt (Paragraf 272b SGB V).
Allgemeine Zahlen
Obwohl die sogenannte Vermögensabführung knapp 2,5 Milliarden Euro betrug, hatten die gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2023 gemeinsam nur ein Minus 1,8 Milliarden Euro. Ohne die auferlegte Abschmelzung der Rücklagen hätten die Kassen somit ein Plus von 600 Millionen Euro verzeichnet. Das Handelsblatt titelt: „Krankenkassen rutschen 2023 wieder ins Minus“. Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann, äußerte in einem Interview, dass die Bundesregierung sich an ihre Stabilisierungsversprechen erinnern solle. Angesichts der Zahlen und entsprechenden gesetzlichen Vorgaben erscheinen sowohl die Schlagzeile als auch die Aussage der AOK-Chefin etwas unverständlich.
Ausgaben im Jahresvergleich
Im Jahr 2023 gaben die Krankenkassen insgesamt 303,7 Milliarden Euro aus, was einem Anstieg von 14,9 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zusätzlich wurden knapp drei Milliarden Euro an Vermögen zurückgeführt. Dem standen Einnahmen von 304,3 Milliarden Euro gegenüber.
Von den Mehrausgaben in Höhe von 14,9 Milliarden Euro entfielen zwei Fünftel auf Krankenhausbehandlungen. Um eine Milliarde Euro erhöhten sich die Aufwendungen für ärztliche, zahnärztliche und medikamentöse Behandlungen sowie für Hilfs- und Heilmittel, Krankengeld und häusliche Krankenpflege.
HeilmittelerbringerInnen
Die Vergütungserhöhungen für HeilmittelerbringerInnen schlagen allmählich zu Buche. Die Ausgaben für diesen Bereich sind im Vergleich zu 2022 um 9,1 Prozent gestiegen. Es wurden rund eine Milliarde Euro zusätzlich für Heilmittel ausgegeben. Die Aufwendungen für Heilmittel belaufen sich insgesamt auf 12,029 Milliarden Euro und nähern sich damit den Netto-Verwaltungskosten der Krankenkassen an.
Verwaltungskosten
Die Aufschlüsselung der Aufwendungen neben den Leistungsausgaben ist etwas kryptisch dargestellt. Die Netto-Verwaltungskosten betrugen im Jahr 2023 12,763 Milliarden Euro. Hinzu kamen "sonstige Aufwendungen" in Höhe von 2,627 Milliarden Euro, über deren genauen Zweck keine Details vorliegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind diese beiden Posten zusammen um mehr als 600 Millionen Euro gestiegen.
Fazit
Die Vorgabe der Abschmelzung der Rücklagen zur Stabilisierung des Gesundheitsfonds führte nicht zum Kollaps der Krankenkassen. Weiterhin sind mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen 20 Prozent der monatlichen Versichertenbeiträge im Depot der Kassen.
Die vorläufigen Finanzergebnisse 2023 im Detail finden Sie hier.
Martin Römhild B.Sc. / physio.de
PS: Der Gesundheitsfonds füllt sich generell aus den Krankenversicherungsbeiträgen zu den GKVen sowie durch Beiträge von Rentenversicherung und sogenannten Direktzahlern wie beispielsweise der Bundesagentur für Arbeit und kommunalen Trägern. Aus diesem Fonds heraus bekommen die Krankenkassen wiederum die Gelder zugewiesen, die ihnen für die Versorgung ihrer Mitglieder errechnet wurden.
FinanzentwicklungGKV2023
rageragerage
Das sind Ausgaben, die die Solidargemeinschaft auch mittragen muß!!!
Ich glaube, den Krankenkassen ist es inzwischen auch schon peinlich, es darzulegen, das sie für ihre Bürokratie mehr Geld ausgeben müssen, wie für alle Heilmittelerbringer miteinander. Ich würde nämlich gerne so ein gesamtumfassendes Diagramm, in Vergrößerung, in meinen Wartebereich aushängen. Dann können sich die Patienten selbst ein besseres Urteil bilden, wenn sie wieder einmal eine Therapiepause einlegen müssen, ein Physiorezept abgelehnt wird, weil das Budget ausgeschöpft ist oder wenn ihnen statt heilender Therapie lieber eine OP/Stoßwellentherapie/Hyaluroninjektion angeraten wird.
Mit kollegialen Grüßen
Achilles2
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Lars van Ravenzwaaij schrieb:
@Achilles2 Dann nimm doch die Daten aus der Anlage 2 Tabelle und bastel in Excel dein eigenes Diagramm. 😉
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Teilzeit-Leser schrieb:
@Achilles2 einfach mal Ausgaben gkv googeln und bei Bilder gucken. Da kommen Diagramme, auf denen auch die Verwaltungskosten aufgeführt sind. Ziemlich gleichauf mit den Heilmitteln.
Was mich stört, das es diese Diagramme überhaupt gibt, wo diese Verwaltungskosten nicht abgebildet sind! Für mich sind das Fake-News-Diagramme und diese dürfte es meines Erachtens gar nicht geben!!! Einfach enorme Kosten für die Solidargemeinschaft verschleiern. Wer hat dieses Diagramm eigentlich erstellt? Ein Schelm, der Böses dabei denkt! point_upnerd_face
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Achilles2 schrieb:
Ich weiß, daß man auch andere Diagramme googeln kann, wo die Kosten der Verwaltung mitabgebildet sind.
Was mich stört, das es diese Diagramme überhaupt gibt, wo diese Verwaltungskosten nicht abgebildet sind! Für mich sind das Fake-News-Diagramme und diese dürfte es meines Erachtens gar nicht geben!!! Einfach enorme Kosten für die Solidargemeinschaft verschleiern. Wer hat dieses Diagramm eigentlich erstellt? Ein Schelm, der Böses dabei denkt! point_upnerd_face
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Tiefschwarz schrieb:
Weil das Torten-Diagramm "Leistungsausgaben" und nicht "alle Ausgaben" heißt.
Der Otto-Normalverbraucher könnte es dann schneller durchschauen, das die Verwaltungskosten höher sind als die Kosten für alle Heilmittelerbringer! point_upnerd_face
Dafür könnte man sich aber schon auch ein bischen schämen, finde ich!
P.S. wo steht bei diesem Tortendiagramm denn nur "Leistungsausgaben"?
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Achilles2 schrieb:
@Tiefschwarz Ist es denn den Krankenkassen peinlich, das ihre Verwaltungsausgaben mit auf dem Diagramm erscheinen?
Der Otto-Normalverbraucher könnte es dann schneller durchschauen, das die Verwaltungskosten höher sind als die Kosten für alle Heilmittelerbringer! point_upnerd_face
Dafür könnte man sich aber schon auch ein bischen schämen, finde ich!
P.S. wo steht bei diesem Tortendiagramm denn nur "Leistungsausgaben"?
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Tiefschwarz schrieb:
@Achilles2 "Leistungsausgaben insgesamt" direkt am Ende der tabellarischen Darstellung neben dem Tortendiagramm.
Alleine schon hier zu versuchen, durch eine unterschiedliche Begrifflichkeit die tatsächlich angefallenen Kosten für den Verwaltungsapparat aus einer Ausgabengesamtübersicht herauszurechenen empfinde ich als "dreist".
Oder bin ich hier jetzt einfach überempfindlich?
Auch der Unterschied zwischen Brutto- und Nettoverwaltungskosten finde ich merkwürdig. Weiß jemand von Euch, was darunter zu verstehen ist?
Man könnte ja in dem Diagramm auch die Nettoausgaben für die Heilmittel einfügen, also ohne die Zuzahlung der Patienten zur Behandlung. Dann würden wir auch um ein sattes Stück besser von den Zahlen her dastehen.
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Achilles2 schrieb:
@Tiefschwarz Ist denn die Verwaltungsarbeit der gesetzlichen Krankenkassen keine "Leistung"?
Alleine schon hier zu versuchen, durch eine unterschiedliche Begrifflichkeit die tatsächlich angefallenen Kosten für den Verwaltungsapparat aus einer Ausgabengesamtübersicht herauszurechenen empfinde ich als "dreist".
Oder bin ich hier jetzt einfach überempfindlich?
Auch der Unterschied zwischen Brutto- und Nettoverwaltungskosten finde ich merkwürdig. Weiß jemand von Euch, was darunter zu verstehen ist?
Man könnte ja in dem Diagramm auch die Nettoausgaben für die Heilmittel einfügen, also ohne die Zuzahlung der Patienten zur Behandlung. Dann würden wir auch um ein sattes Stück besser von den Zahlen her dastehen.
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Achilles2 schrieb:
Warum werden in diesem blöden Diagramm eigentlich die Krankenkassenverwaltungskosten nicht auch mitabgebildet?
rageragerage
Das sind Ausgaben, die die Solidargemeinschaft auch mittragen muß!!!
Ich glaube, den Krankenkassen ist es inzwischen auch schon peinlich, es darzulegen, das sie für ihre Bürokratie mehr Geld ausgeben müssen, wie für alle Heilmittelerbringer miteinander. Ich würde nämlich gerne so ein gesamtumfassendes Diagramm, in Vergrößerung, in meinen Wartebereich aushängen. Dann können sich die Patienten selbst ein besseres Urteil bilden, wenn sie wieder einmal eine Therapiepause einlegen müssen, ein Physiorezept abgelehnt wird, weil das Budget ausgeschöpft ist oder wenn ihnen statt heilender Therapie lieber eine OP/Stoßwellentherapie/Hyaluroninjektion angeraten wird.
Mit kollegialen Grüßen
Achilles2
Allerdings muss das System krisenfester gemacht und die Reformen endlich angegangen werden.
Mit der Krankenhausreform und einer klaren Digitalisierungsstrategie könnten wir das System auf Jahre stabilisieren.
Mir ist aufgefallen, dass bei den Krankenkassen die Pensionszahlungen aus den Verwaltungskosten herausgerechnet werden. Wenn jetzt noch die Verwaltungskosten aus den Verwaltungskosten herausgerechnet werden, kosten uns die Kassen gar kein Geld mehr.
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Jens Uhlhorn schrieb:
Grundsätzlich sind die Zahlen erfreulich, weil wir eben nicht mit dem Rücken zur Wand stehen und Spielraum für Schwerpunktsetzungen haben.
Allerdings muss das System krisenfester gemacht und die Reformen endlich angegangen werden.
Mit der Krankenhausreform und einer klaren Digitalisierungsstrategie könnten wir das System auf Jahre stabilisieren.
Mir ist aufgefallen, dass bei den Krankenkassen die Pensionszahlungen aus den Verwaltungskosten herausgerechnet werden. Wenn jetzt noch die Verwaltungskosten aus den Verwaltungskosten herausgerechnet werden, kosten uns die Kassen gar kein Geld mehr.
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