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- Freundlicher Umgang miteinander
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einer Physiotherapiepraxis in
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Eingang Ost der TheraPro bei tiefblauen Himmel und tiefstehender Sonne
Foto: Friedrich Merz • Lizenz: CC-BY •Um den Erfolg der TheraPro zu verstehen, muss man bedenken, dass es sich hierbei um eine Kombination aus Ärzte- und Therapeutenmesse handelt und zusätzlich auf dem Gelände noch sieben Kongresse* stattfinden; was dem Ganzen schon fast den Charakter eines lehrreichen medizinischen Happenings verleiht.
Die vorherrschenden Themen für Physiotherapeuten ließen sich dieses Jahr in drei Kategorien einteilen: Digitalisierung, Berufspolitik und Fachkräftemangel.
Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI)
Dies ist im Moment theoretisch schon möglich und sorgt für große Unruhe in der Therapeutenschaft. Nicht zuletzt da besonders etliche Abrechnungsfirmen sehr dafür werben. Jedoch empfiehlt u. a. der Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK „mit dem Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI) im Moment noch abzuwarten, da diese derzeit noch keinen Mehrwert für die Arbeit der selbstständigen Physiotherapeuten bietet."
Hintergrund ist, dass es derzeit mit KIM (eine Art E-Mail innerhalb der TI) nur eine einzige mögliche Anwendung für Heilmittelerbringer gibt. Ein profunder Kenner der Materie empfiehlt daher jedem Interessierten einen ganz einfachen Selbsttest. Man solle einfach seine verordneten Ärzte fragen, ob Sie die KIM-Nachricht eines Heilmittelerbringers in ihrem Postfach lesen würden. Wenn ein signifikanter Teil der zuweisenden Ärzte dies mit „ja“ beantworten würde, dann dürfe man sich ruhig auf den Weg machen. Die aktuelle Erfahrungen würden jedoch das Gegenteil lehren.
Neuigkeiten
Alle Neuigkeiten auf der Messe, die uns aufgefallen sind, kommen auf dem Bereich des Digitalen:
PHYSIOFIT entstammt aus einem Innovationsprojekt der TU München. Das spätere Gründungsteam führte 157 Interviews mit Physiotherapiepraxen und bekam fast immer die drei gleichen Herausforderungen geschildert:
• Kommunikation mit Patienten kommt zu kurz
• zu schlechte Vergütung der therapeutischen Arbeit
Die Lösung des Start-ups ist eine App, die man dem Patienten an die Hand gibt und mit deren Hilfe er zu Hause ein zertifiziertes Übungsprogramm durchführt. Die Patienten erhalten detaillierte Video- und Textanleitungen zu den einzelnen Übungen. PHYSIOFIT ist von allen gesetzlichen Krankenkassen zertifiziert. Die Kassen übernehmen alle Kosten, wobei die Partner-Praxen pro teilnehmenden Patienten einmalig 30 Euro erhalten - von der Kasse bezahlt und abgewickelt über PHYSIOFIT.
Apps zum Überprüfen von Verordnungen gibt es schon einige auf dem Markt. Das neue an dieser kostenlosen App ist, dass sie nicht mehr den Barcode auf dem Rezept einscannt, sondern das Rezept „abfotografiert“ und mittels künstlicher Intelligenz auf Korrektheit überprüft. Der Vorteil bei diesem Verfahren besteht darin, dass sowohl Rezepte ohne Barcode gescannt werden können als auch dass Informationen, welche nicht im Barcode enthalten sind (z. B. Geburtstag des Pat. oder Arztunterschrift) ebenfalls überprüft werden.
[ExerCube] ist ein vielfach prämiertes Produkt der Schweizer Firma (sphery). Es handelt sich hierbei – platt ausgedrückt – um drei mit Sensoren ausgestattete Wände auf die drei Beamer eine virtuelle Welt mit Aufforderungscharakter projizieren. Was und mit welchem Schwierigkeitsgrad auf den Wänden erscheint, wird durch eine Software gesteuert. Jedenfalls entsteht um den Probanden eine Welt, die:
• ihm ein sphärisches Sehen von 270 Grad abverlangt und
• ihn dreidimensional in Bewegung bringt.
Der [ExerCube] im Video:
[ExerCube] dürfte wahrscheinlich eher etwas für größere Praxen oder Rehazentren sein, da sich die Finanzierungskosten auf ca. 850 Euro monatlich belaufen. Ferner lässt die Firma ausrichten, dass sie durchaus noch an Mitarbeiter im Vertrieb interessiert ist.
Die Blankoverordnung
Ein Markenzeichen der TheraPro ist mittlerweile immer eine interprofessionelle Veranstaltung zusammen mit Ärzten. Die diesjährige Podiumsdiskussion vor ca. 200 Zuhörern mit dem Titel „Die Blankoverordnung – Chancen und Herausforderungen“ verstand sich auch als Fortsetzung des Podiums aus dem Jahre 2020 (wir berichteten).
Konnte man vor vier Jahren die Atmosphäre zwischen Ärzten und Therapeuten allerdings als durchaus „angespannt“ bezeichnen, war sie diesmal das genaue Gegenteil. Der Umgang der Professionen miteinander wirkte sehr kollegial und wertschätzend. Dies ist aber auch schon das Elementarste aus der kurzweiligen Veranstaltung.
Inhaltlich litt die Diskussion naturgemäß unter dem Verschwiegenheitsgebot der beteiligten Verbandsvertreter aus dem Heilmittelbereich. Andreas Pfeiffer, Vorsitzender des Deutschen Verbandes Ergotherapie (DVE) und des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände (SHV) konnte sinngemäß zunächst nur sagen: 'Ja, es gibt einen Schiedsspruch zur Blankoverordnung. Aber da die Ärzteschaft noch bis 31.1.2024 ein Recht zur Stellungnahme hat, muss ich mich bedeckt halten.' (wir berichteten). Und Frau Pintarelli-Rauschenbach, Bundesvorsitzende des VPTs, merkte mit erkennbaren Unbehagen an: „Wir stecken noch mitten in Verhandlungen. Ich darf noch viel weniger sagen.“
Ein paar Fakten zur Blankoverordnung (Ergotherapie) kamen im Rahmen und am Rande dieser Veranstaltung aber dann doch noch ans Licht:
• Die Blankoverordnung wird voraussichtlich ab 1. April 2024 für drei Diagnosegruppen eingeführt. Therapeuten rechnen auch bei der Blankoverordnung nach Aufwand und nicht wie ganz früher einmal diskutiert mittels einer Pauschale ab.
• Die Gültigkeit einer Verordnung wird 16 Wochen betragen.
• Um einen gewissen Rahmen bezüglich der Behandlungsmenge zu setzen, wird es ein Ampelsystem geben (wir berichteten bereits). In der roten Phase wird es einen Abzug im einstelligen Prozentbereich geben – aber nur für die Menge, die über die vereinbarte Menge an Behandlungen hinaus geht.
• Die Blackbox wird die Zuzahlung sein. Da ich bei Beginn der Behandlungsserie nicht weiß, wie oft und mit welchem Heilmittel ich behandle, kann ich auch keine korrekte Zuzahlung berechnen. Einen gangbaren Weg wies Herr Pfeiffer mit den Worten: „Eine Zwischenabrechnung ist immer möglich, auch bei der Zuzahlung.“
Kommentar des Autors: Vielleicht ist die Blankoverordnung auch ein geeigneter Anlass, die Forderung von LOGO Deutschland und des BED noch einmal aufzugreifen. Beide Verbände fordern eine „Begrenzung auf maximal zehn Euro je Verordnung“ (wir berichteten). Ganz nach dem Motto: Auch die Zuzahlung in der Apotheke richtet sich ja nicht nach dem Preis des Medikamentes! Oder vielleicht fühlt sich ja sogar ein Patient oder eine Patientin irgendwo in der Republik bemüßigt, gegen diese Ungleichbehandlung in der Zuzahlung zwischen Heilmittelpraxen und Apotheken zu klagen?
• Im Rahmen der Blankoverordnung darf der Therapeut zwar das jeweilige Heilmittel frei wählen. Dies bedeutet aber NICHT, dass er frei über die Frage Hausbesuch „ja“ oder „nein“ entscheiden darf.
• Entgegen früherer Planung wird es zur Blankoverordnung keine Evaluation durch ein neutrales von beiden Seiten (Verbände und Krankenkassen) beauftragtes Unternehmen geben. Mittels des Krankenhauspflegeentlastungsgesetzes (KHPflEG) wurde aus der Evaluation nun lediglich eine Berichtpflicht für die beteiligten Parteien an das Gesundheitsministerium.
• Dissens besteht zwischen unserer Redaktion und dem Vorsitzenden des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände (SHV) noch in der Frage, wie gleichberechtigt der bisherige (Rezepte wie bisher) und der neue Versorgungsmodus (Blankoverordnung) nebeneinander existieren werden. Während wir gemäß Paragraph 73 Abs. 11 SGB V bei „Blankodiagnosen“ den herkömmlichen Verordnungsmodus künftig nur noch als Ausnahme in med. begründeten Einzelfällen sehen, will sich der SHV (noch) nicht so weit „aus dem Fenster lehnen“. Er spricht lediglich davon, dass der „herkömmliche Verordnungsmodus erhalten“ bleiben wird.
Oder ganz banal ausgedrückt: Wie leicht können sich Beteiligte, die keinen Bock auf Blankoverordnung haben, davor drücken?
Und die Physiotherapeuten? Nun, Folgendes war in Erfahrung zu bringen:
• Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich die Blankoverordnung bei der Einführung auf den ICD 10 Code M75.- (Schulterläsionen) beschränken.
• Frau Pintarelli-Rauschenbach ließ sich auf dem Podium dann doch zu der im Brustton der Überzeugung geäußerten Zusicherung bewegen, dass die Blankoverordnung 2024 kommen wird.
• Nach über 20 Verhandlungsrunden zu dem Thema scheint die Geduld der Verbände sich langsam dem Ende zu zuneigen. Hannah Hecker von PHYSIO-DEUTSCHLAND wörtlich: „Es wird Zeit, dass wir endlich abschließen. Allerdings nicht auf Teufel komm raus zu jedem Preis. Im Zweifelsfall werden wir halt den gleichen Weg wie die Ergotherapie beschreiten!“ Und der interessierte Beobachter dieses Zitates sieht keinen Grund, an der Entschlossenheit hinter diesen Worten zu zweifeln.
• Keine befriedigende Antwort fanden wir auf unsere Frage: Falls die Blankoverordnung analog zu den Ergotherapeuten kommen sollte, was sollte Physiotherapeuten davon abhalten, zu jeder aktiven noch eine passive Maßnahme (Eis, Fango etc.) durchzuführen (und natürlich auch abzurechnen) – außer vielleicht der Berufsethos?
Neues Berufsgesetz
Außer ein paar interessanten aber leider nicht zitierfähigen Gerüchten war Nichts diesbezüglich in Erfahrung zu bringen. Wir bleiben aber für Sie dran.
Wir haben mit etlichen Besucherinnen gesprochen und ganz oben auf der Agenda steht bei den meisten der Mangel an Angestellten bzw. besser gesagt: an durch Angestellte ausgeführte Therapiestunden. Das heißt: Angestellte haben die meisten Praxen, doch immer weniger wollen in Vollzeit arbeiten.
Dies treibt mittlerweile schon bemerkenswerte Blüten. So hat ein Unternehmer aus Nordbayern 22 Bewerbungen von Physio-Mastern aus Nigeria auf dem Tisch und schickt diese Woche zwei Pfarrer dorthin. Diese casten zwölf aus der Bewerberschar und bringen sie auf Kosten des umtriebigen Physiotherapeuten legal nach Deutschland. Hier zahlt er ihnen eineinhalb Jahre lang den Spracherwerb. Im Gegenzug verpflichten sich die nigerianischen PT-Master, drei Jahre in einer Einrichtung ihres Förderers zu arbeiten.
Eindruck des Autors
Es scheint, dass sich die Gewichte in der Physiotherapie immer mehr von „Hands on“ zu „Hands off“ verschieben – weg von einer Physiotherapie als Reparaturbetrieb, hin zu einer Physiotherapie der Salutogenese. Oder akademisch ausgedrückt: Weniger ICD 10, mehr ICF.
Wobei „Hands on“ gerade in der Ausbildung einer Therapeuten-Patienten-Beziehung nicht zu unterschätzen ist. Des Weiteren ist die Behandlung von neurologischen Patienten ohne „Hands on“ schlicht nicht vorstellbar.
Ein sehr bemerkenswerter Vertreter in der Szene neurologischer Behandlungszentren scheint das auf der Messe vertretene "Zentrum der Rehabilitation R. Geerlofs“ zu sein. Nach dem Akutstation wird dort jeder neurologischer Patient täglich fünf bis acht Stunden (!) behandelt. Frau Geerlofs wörtlich: „Wir laufen mit jedem Apalliker und Querschnitt ab dem ersten Tag!“
Und wer all das Geschilderte kaum glauben mag, der buche für 2025 ein Ticket nach Stuttgart und überzeuge sich selbst von der TheraPro – einer Perle des Südens.
Friedrich Merz / physio.de
* Bei den sieben Kongressen handelt es sich um:- • ergotage 2024 des Thieme-Verlages
• physiokongress des Thieme-Verlages
• Berufseinsteigerforum von PHYSIO-DEUTSCHLAND
• VPT Campus
• Süddeutscher Logopädietag
• 58. Ärztekongress der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg
• 9. Landeskongress Gesundheit Baden-Württemberg
Die Berichte über die TheraPro der vergangenen Jahre finden Sie hier:
• TheraPro 2019
• TheraPro 2020
• TheraPro 2023
MesseBerichtTheraPro2024DigitalisierungTIAppInnovationBlankoverordnungFachkräftemangel
Man darf weiter gespannt sein..
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pt ani schrieb:
Sehr schöne Zusammenfassung, vielen Dank!
Man darf weiter gespannt sein..
Super Messe war das. Der Artikel spiegelt auch meine Eindrücke wieder...
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FoetorExOre schrieb:
Jetzt bleibt die Frage wie man Triggerpunkte und Atlas unmanuell korrigiert... Mann muss das nerven, wenn die Pt sich erneuert und man bleibt immer noch auf der Stelle stehen ;)
Super Messe war das. Der Artikel spiegelt auch meine Eindrücke wieder...
Mal drüber nachdenken.
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Egid schrieb:
Hands off kann bald KI dann gibt’s ne APP auf Rezept und ich mach ne Fobi für Thai Massage
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Ringgeist schrieb:
Wenn hands on nicht mehr in ist, sind die Patienten es auch bald nicht mehr.
Mal drüber nachdenken.
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Schade das Ihre erste Erfahrung nicht zufriedenstellend war. Das kann jedoch mehrere Gründe haben. Gerne würde ich mich mit Ihnen dazu einmal austauschen. Auch um Ihnen einmal genau zu erklären, wie unsere OCR Engine aufgebaut ist und wie diese kontinuierlich weiter lernt.Wollen wir morgen dazu einmal telefonieren?
Liebe Grüße,
Malte Petry
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MalteP schrieb:
Hallo liebe Katharina44,
Schade das Ihre erste Erfahrung nicht zufriedenstellend war. Das kann jedoch mehrere Gründe haben. Gerne würde ich mich mit Ihnen dazu einmal austauschen. Auch um Ihnen einmal genau zu erklären, wie unsere OCR Engine aufgebaut ist und wie diese kontinuierlich weiter lernt.Wollen wir morgen dazu einmal telefonieren?
Liebe Grüße,
Malte Petry
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katharina44 schrieb:
@MalteP gerne können Sie mir eine PN mit Ihrer Telefonnummer schicken. Ich rufe dann die nächsten Tage an.
PN habe ich Ihnen geschickt
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MalteP schrieb:
@katharina44
PN habe ich Ihnen geschickt
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katharina44 schrieb:
Habe gerade die App VO check, die vorgestellt wurde, ausprobiert-2 Rezepte-2x nicht erkannt, bzw. falsch bewertet. Schade.Thevia ist besser.
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