Physiotherapeuten (m/w/d)
unbefristet und in
Vollzeitbeschäftigung
Ihre Aufgaben:
Physiotherapeutische
Befunderhebung, Behandlungsplanung,
Durchführung und Dokumentation
unserer
stationären Patienten im
Fachbereich Geriatrie
Durchführung von Einzel- und
Gruppentherapien
Selbsthilfetraining in den
Bereichen des alltäglichen Lebens
Anleitung und Beratung von
Angehörigen
Hilfsmittelverordnungen
Interdisziplinäre Zusamm...
unbefristet und in
Vollzeitbeschäftigung
Ihre Aufgaben:
Physiotherapeutische
Befunderhebung, Behandlungsplanung,
Durchführung und Dokumentation
unserer
stationären Patienten im
Fachbereich Geriatrie
Durchführung von Einzel- und
Gruppentherapien
Selbsthilfetraining in den
Bereichen des alltäglichen Lebens
Anleitung und Beratung von
Angehörigen
Hilfsmittelverordnungen
Interdisziplinäre Zusamm...
Gründe der Empfehlung
Die Empfehlung des Wissenschaftsrats beruht auf Untersuchungen zur Versorgungs- und Qualitätssicherung der konservativen Versorgung von PatientInnen. Durch den starken demografischen Wandel sind Ressourcenoptimierungen zwingend erforderlich, um weiterhin alle Menschen bedarfsgerecht zu versorgen.
Hierfür wird mehr Autonomie der Gesundheitsfachberufe notwendig. Themen wie eine Blankoverordnung oder gar ein Direktzugang sind in einer Vielzahl von Ländern bereits Alltag. Beispielsweise haben norwegische PhysiotherapeutInnen den praktischen Orthopäden vollständig ersetzt. Dies räumt Ressourcen für die orthopädisch-chirurgische Tätigkeit frei. Ihnen ist es gestattet, Krankschreibungen auszustellen, radiologische Untersuchungen anzuordnen und zu weiteren fachärztliche Abklärungen zu überweisen.
Die Einführung des Direktzugangs in Norwegen beruht auf Studienergebnissen. Einerseits wurde untersucht, ob die TherapeutInnen fachlich in der Lage sind, die PatientInnen sicher zu befunden und zu versorgen, ohne ein gesundheitliches Risiko einzugehen. Andererseits wurde eine Kostenanalyse durchgeführt. Die direkte Versorgung durch TherapeutInnen führte zu einer massiven Reduktion der Ausgaben sowie der Krankschreibungszeiten bei muskuloskelettalen Beschwerden.
Studien zu Fähigkeiten deutscher GesundheitsfachberuflerInnen
Die bisher verfügbaren Daten aus Deutschland zeigen, dass die deutsche Physiotherapie noch nicht bereit ist für eine Blankoverordnung. Geschweige denn für einen Direktzugang. Betrachtet man beispielsweise die beiden Modellvorhaben zur Blankoverordnung, wird die mangelnde Qualifikation schnell ersichtlich. Die Kosten stiegen im Vergleich zur „konventionellen“ ärztlichen Verordnung um durchschnittlich 20 Prozent. Gleichzeitig werden die Behandlungsergebnisse nicht verbessert. Diese Mehrausgaben basieren auf einer noch weniger leitlinienorientierten Heilmittelauswahl durch die TherapeutInnen. (Quelle).
Eine weitere Arbeit, die sich der fachlichen Kompetenzen von PhysiotherapeutInnen widmete, stammt von Claus Beyerlein. In dieser untersuchte der bekannte Fachdozent die Fähigkeit der TherapeutInnen, eine korrekte klinische Entscheidung zu treffen. Genauer, ob kritische Fälle, die einer weiteren medizinischen Abklärung bedürfen, von den therapeutisch behandelbaren Fällen gut unterschieden werden. Das ernüchternde Ergebnis: Die deutschen Physios sind nicht ausreichend in der Lage, diese Entscheidung sicher zu treffen. Insgesamt wurden zu viele kritische Fälle übersehen.
Auch bei der Wahl der Behandlungsstrategien zeigen deutsche TherapeutInnen noch starke Wissenslücken, die es zu schließen gilt (wir berichteten).
Eine etwas jüngere Veröffentlichung hinterfragt das Ausbildungscurriculum und stellt große Mängel in der Fachschulausbildung fest. Betrachtet man nun die Aspekte isoliert zwischen akademischen und nicht-akademischen TherapeutInnen, schneiden die Studierten konstant besser bei all diesen Punkten ab.
Daher forderte der Wissenschaftsrat die Akademisierungsquote.
Aktueller Stand
Wo stehen wir zehn Jahre nach dem Anstoß des WR? Aktuell befindet sich der Rat in der nächsten Evaluationsrunde und arbeitet die neuen Empfehlungen aus. Man geht aktuell davon aus, dass der bisherige Wert von zehn bis 20 Prozent eher weiter angehoben, mindestens aber gehalten wird.
Die „Hochschulische Qualifikation für das Gesundheitswesen (HQGplus)-Studie“ zeigt enttäuschende Ergebnisse. Der Betrachtungszeitraum erstreckte sich von 2017 bis 2019. Einzig die Entbindungshilfe und Hebammenkunde erreichte in diesen Jahren mit 15,7 Prozent Akademisierungsquote einen akzeptablen Wert. Am schlechtesten steht die Ergotherapie mit jährlich nur 1,6 Prozent da. Die Logopädie kommt auf 3,1 und die Physiotherapie als größte Disziplin auf 6,1 Prozent (alles bezogen auf primärqualifizierende Studiengänge).
Gründe für die schleppende Entwicklung
Befragt man die Therapeutenschaft zu ihrer Bereitschaft zu einem Studium, herrscht eine starke Ablehnungshaltung. Die genannten Gründe sind dann unter anderem, dass man keinen Mehrwert für das therapeutische Handeln erkenne. Zudem würde man als AkademikerIn auch nicht besser vergütet.
Ein weiterer Punkt ist die Haltung der meisten Berufsverbände. Einzelne Organisationen lehnen eine Vollakademisierung konsequent ab. Andere verschlafen oder verschleppen den Schritt. Ausnahmen sind vorhanden, erlangen aber aufgrund der Widerstände der anderen Verbände nicht genügend Macht, um die Akademisierung voranzutreiben.
Und auch die Politik übersieht die Notwendigkeit.
Konsequenzen
Die Ärzteverbände nutzen die fehlende Professionalisierung der Gesundheitsfachberufe als Argumentationsgrundlagen, um die HeilmittelerbringerInnen „klein zu halten“ (wir berichteten).
Durch die geringe Menge an wissenschaftlichem Personal in der konservativen Versorgung kommt auch die entsprechende Forschung nur sehr langsam voran. Während international ganze Teams aufgestellt werden können, um Studien zu therapeutischen Behandlungsstrategien zu erstellen, trägt Deutschland hierzu nur sehr wenig bei.
Für die PatientInnen ergeben sich ebenfalls Folgen. Der zunehmende Behandlungsbedarf durch steigende Altersstrukturen verlangt nach effektiver Ressourcenverteilung. Somit ergeben sich aufgrund der oben genannten Punkte immer mehr Lücken. Tatsächlich behandlungsbedürftige PatientInnen warten teilweise Monate auf einen Termin (Quelle). Einige erhalten keine oder zu wenig Versorgung. Gleichzeitig verstopfen Menschen, die mit optimaler leitlinienkonformer Versorgung schon längst austherapiert wären, die Terminpläne (wir berichteten).
Fazit
Viele Punkte zeigen die Notwendigkeit der Akademisierung auf. Gleichzeitig stehen viele Faktoren der Entwicklung im Weg. Die neuste Veröffentlichung zeigt den schleppenden Fortschritt und Aufklärungsbedarf deutlich auf.
Martin Römhild / physio.de
AkademisierungPhysiotherapieErgotherapieLogopädieAusbildungStudieWissenschaftsrat
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elisabeth938 schrieb:
Wir werden schön kleingehalten im Land der Kleinkrämer-Denker. Dahinter stehen Ängste, wirtschaftliche und politische Interessen. Das wird sich auch in 20 Jahren nicht geändert haben. Alles zum Nachteil der Bevölkerung, die jedoch immer umwelt- und gesundheitsbewusster wird.
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Ein berufsbegleitender Studiengang in Osnabrück kostet beispielsweise 6x163€. Das sind alle Gebühren die dafür anfallen.
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Tiefschwarz schrieb:
Ein schönes Beispiel für Fehlinformation.
Ein berufsbegleitender Studiengang in Osnabrück kostet beispielsweise 6x163€. Das sind alle Gebühren die dafür anfallen.
ahh interessant, und berlin? Hast du da Infos zu?
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stefan99 schrieb:
@Tiefschwarz
ahh interessant, und berlin? Hast du da Infos zu?
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stefan99 schrieb:
Ein weiteres Problem sind einfach auch die hohen Kosten eines Studiums. Wenn ich schon 40k für die Ausbildung bezahlt habe dann noch weitere tausende Euro für ein Studium ausgeben muss und nahher nicht signifikant mehr verdiene, ist das natürlich kein Anreiz. Nicht zu vergessen das man während des Studiums ja auch von irgendwas leben muss.
Erkenntnisrate von 72,3% der deutschen Auszubildenden und 78,2% der deutschen
Studierenden ). Einen deutlichen Unterschied gab es aber mit der Berufserfahrung:
„Auszubildende und Studierende mit höherem Alter treffen häufiger die richtige Entscheidung im Management ihrer Patienten wie auch der
Definition des Beschwerdebildes als ihre jüngeren Kommilitonen (Tab. 9; p=0,005). Das kann damit zusammenhängen, dass ein höheres Lebensalter eine bessere Reflexionsfähigkeit und Berufs- und Lebenserfahrung aufweist."
Die Erkenntnis dieses News sollte also eher sein es zu schaffen die erfahrenen Kolleginnen mit brauchbaren Gehältern und guten Arbeitsbedingungen mit einer hohen Wochenstundenzahl im Beruf zu halten!
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stefan99 schrieb:
Jap. Absolut. Bei gleichzeitig fortwährender Weiterbildung
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mark760 schrieb:
Na ja. Der Unterschied zwischen akademisch und fachschulisch ausgebildeten Probanden ist in der verlinkten Studie eher gering ( mittlere
Erkenntnisrate von 72,3% der deutschen Auszubildenden und 78,2% der deutschen
Studierenden ). Einen deutlichen Unterschied gab es aber mit der Berufserfahrung:
„Auszubildende und Studierende mit höherem Alter treffen häufiger die richtige Entscheidung im Management ihrer Patienten wie auch der
Definition des Beschwerdebildes als ihre jüngeren Kommilitonen (Tab. 9; p=0,005). Das kann damit zusammenhängen, dass ein höheres Lebensalter eine bessere Reflexionsfähigkeit und Berufs- und Lebenserfahrung aufweist."
Die Erkenntnis dieses News sollte also eher sein es zu schaffen die erfahrenen Kolleginnen mit brauchbaren Gehältern und guten Arbeitsbedingungen mit einer hohen Wochenstundenzahl im Beruf zu halten!
es ist spannend immer wieder zu lesen was Alles gefordert wird.
Benennen möchte ich das der Physiotherapeut und auch die hochwohlgeborenen Heilmittelerbringer derGKVen immer noch den Status des ärztlichen Hilfspersonal haben.
Sie arbeiten dem Arzt auf dessem Wege der Heilung von Beschwerden des Kranken zu.
Warum sollen die „ Ärzte“ von diesem Status weichen ?????
Warum sollen sie Kürzungen ihrer Pfründe verarbeiten ????
Daher wird sich auch die Forderung nach First Kontakt und blanko VO sich schwer oder gar nicht umsetzen lassen.
Das Massage und Physiotherapeuten Gesetz ist leicht zu ändern.
Aber nicht die Struktur des ärztlichen Hilfspersonal verändern- wohl sehr schwierig.
Statt weiterem Palaver kurzfristig Heilpraktiker Gesetz anwenden und so die Prüfung bestanden ist, dann, mancher Schrecken vorbei.
Damit lässt sich auch die Kohle leichter für ein Studium generieren. (auch als HP-physikalische Anwendungsbereiche eingeschränkt).
Die nächsten Jahre werden alle Forderungen nach Akademisierung wohlwollend zur Kenntnis genommen, aber Ändern am ärztlichen Hilfspersonal wird sich nix!
Schoenes WE
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Muskelfreak schrieb:
Moinsen,
es ist spannend immer wieder zu lesen was Alles gefordert wird.
Benennen möchte ich das der Physiotherapeut und auch die hochwohlgeborenen Heilmittelerbringer derGKVen immer noch den Status des ärztlichen Hilfspersonal haben.
Sie arbeiten dem Arzt auf dessem Wege der Heilung von Beschwerden des Kranken zu.
Warum sollen die „ Ärzte“ von diesem Status weichen ?????
Warum sollen sie Kürzungen ihrer Pfründe verarbeiten ????
Daher wird sich auch die Forderung nach First Kontakt und blanko VO sich schwer oder gar nicht umsetzen lassen.
Das Massage und Physiotherapeuten Gesetz ist leicht zu ändern.
Aber nicht die Struktur des ärztlichen Hilfspersonal verändern- wohl sehr schwierig.
Statt weiterem Palaver kurzfristig Heilpraktiker Gesetz anwenden und so die Prüfung bestanden ist, dann, mancher Schrecken vorbei.
Damit lässt sich auch die Kohle leichter für ein Studium generieren. (auch als HP-physikalische Anwendungsbereiche eingeschränkt).
Die nächsten Jahre werden alle Forderungen nach Akademisierung wohlwollend zur Kenntnis genommen, aber Ändern am ärztlichen Hilfspersonal wird sich nix!
Schoenes WE
Es hilft nichts, ein gutes Studium zu absolvieren und danach den HMK anwenden zu müssen.
Derzeit gibt es für Menschen mit Studium in den Praxen keine Stellen und auch keine finanziellen Ressourcen.
Wir müssen daher alles gleichzeitig reformieren: Ausbildung, HMK, Stellung im System und natürlich auch die Bezahlung.
Wenn ich mir dann die Geschwindigkeit der bisherigen Reformschritte anschaue, habe ich Zweifel, dass eine Akademisierungsdebatte den Berufsstand jetzt voranbringt.
Stand jetzt werden wir 20 Jahre benötigen, um das System zu verändern. Wir haben ja schon 5 Jahre gebraucht, um beinahe fast an einigen Stellen dauerhaft das Schulgeld abzuschaffen. Und selbst das ist fragil.
Mir sind die Ziele der Akademisierung klar aber ich sehe darin derzeit eine Gespensterdebatte.
Ist das angesichts unserer Probleme tatsächlich Priorität Nr.1 ?
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Jens Uhlhorn schrieb:
Aus meiner Sicht reicht es nicht aus, einen sehr kleinen Bereich (Ausbildung) zu reformieren.
Es hilft nichts, ein gutes Studium zu absolvieren und danach den HMK anwenden zu müssen.
Derzeit gibt es für Menschen mit Studium in den Praxen keine Stellen und auch keine finanziellen Ressourcen.
Wir müssen daher alles gleichzeitig reformieren: Ausbildung, HMK, Stellung im System und natürlich auch die Bezahlung.
Wenn ich mir dann die Geschwindigkeit der bisherigen Reformschritte anschaue, habe ich Zweifel, dass eine Akademisierungsdebatte den Berufsstand jetzt voranbringt.
Stand jetzt werden wir 20 Jahre benötigen, um das System zu verändern. Wir haben ja schon 5 Jahre gebraucht, um beinahe fast an einigen Stellen dauerhaft das Schulgeld abzuschaffen. Und selbst das ist fragil.
Mir sind die Ziele der Akademisierung klar aber ich sehe darin derzeit eine Gespensterdebatte.
Ist das angesichts unserer Probleme tatsächlich Priorität Nr.1 ?
Und wenn Orthopäden lesen, dass in Norwegen ihr Beruf quasi ausgelöscht wurde, wird auch das bei uns in Deutschland eher einen noch größeren Widerstand erzeugen. Wie Jens sagt, es muss ich alles gleichzeitig verändern. Besonders Einstellung und Haltung.
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mark760 schrieb:
Was soll die Ärzteschaft denn denken, wenn sie von den Patienten erfahren, dass auf dem KG oder MT Rezept jeweils sieben Minuten Stoßwelle oder fünfzehn Minuten Massage gemacht wurde? Bei dem 6xMT gleich zweimal 40 Minuten Osteopathie Betrug verplappern sich die Patienten nicht so häufig.
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susiii schrieb:
@mark760 das ist das vorgelagerte Problem. Habe ich auch erlebt. Leider denken oder sagen nicht alle Ärzte etwas dazu. Was heißt „nicht alle“… ich habe mir einen Arzt in den letzten zwei Jahren erlebt, der aus dem Grund seine Patienten von bestimmten Physiopraxen versucht fernzuhalten. Andere finden den Mist sogar gut.
Das Phänomen gibt es auf jeden Fall. Allerdings in vielfältiger Ausprägung sowohl bei Orthopäden als auch bei studierten wie nicht studierten Therapeuten.
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Mus Musculus schrieb:
Das hat mit dem eigentlichen Thema jetzt nicht so viel zu tun.
Das Phänomen gibt es auf jeden Fall. Allerdings in vielfältiger Ausprägung sowohl bei Orthopäden als auch bei studierten wie nicht studierten Therapeuten.
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susiii schrieb:
Hallo Martin, danke für den Artikel. Die Fakten liegen alle klar auf der Hand, aber du schreibst es selbst: Politik und Ärzte verhindern die notwendige Entwicklung. Die Politik als Entscheidungsinstanz nicht auf unserer Seite zu wissen, macht in meinen Augen jede Bemühung zunichte. Man will es einfach nicht.
Und wenn Orthopäden lesen, dass in Norwegen ihr Beruf quasi ausgelöscht wurde, wird auch das bei uns in Deutschland eher einen noch größeren Widerstand erzeugen. Wie Jens sagt, es muss ich alles gleichzeitig verändern. Besonders Einstellung und Haltung.
Wenn Akademisierung, dann müsste diese Ausbildung erst mal gründlich reformiert werden. Dazu gehört nicht nur einfach wissenschaftliche Fächer in die Ausbildung zu integrieren, sondern vor allem auch die Differentialdiagnostik, um Kontraindikationen zu erkennen. Die Akademisierung müsste zum Teil also "ärztlicher" werden.
Doch wer hat denn hierzulande Interesse an einer Akademisierung der Therapeuten? Doch nur die Therapeuten selbst. Und von dieser Gruppe vielleicht auch nicht alle. Die Physio-Verbände sind wahrscheinlich auch in der Zwickmühle, da nicht jeder Therapeut die Akademisierung favorisiert und vielleicht gar nicht im Primärkontakt arbeiten möchte. Oder hat bis jetzt irgend ein Verband eine Arbeitsgruppe "Akademisierung" geschaffen. Ich weiss von nichts.
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JK26 schrieb:
Blankoverordnung und Direktzugang sind mit der fachschulischen Physio-Ausbildung nicht zu machen!
Wenn Akademisierung, dann müsste diese Ausbildung erst mal gründlich reformiert werden. Dazu gehört nicht nur einfach wissenschaftliche Fächer in die Ausbildung zu integrieren, sondern vor allem auch die Differentialdiagnostik, um Kontraindikationen zu erkennen. Die Akademisierung müsste zum Teil also "ärztlicher" werden.
Doch wer hat denn hierzulande Interesse an einer Akademisierung der Therapeuten? Doch nur die Therapeuten selbst. Und von dieser Gruppe vielleicht auch nicht alle. Die Physio-Verbände sind wahrscheinlich auch in der Zwickmühle, da nicht jeder Therapeut die Akademisierung favorisiert und vielleicht gar nicht im Primärkontakt arbeiten möchte. Oder hat bis jetzt irgend ein Verband eine Arbeitsgruppe "Akademisierung" geschaffen. Ich weiss von nichts.
"...erlangen aber aufgrund der Widerstände der anderen Verbände nicht genügend Macht..."
Das Positionspapier aller Physioverbände, wie auch das Bündnis Therapieberufe an Hochschulen, sprechen sich schon seit Jahren klar für eine Grundständige hochschulische Ausbildung aus.
2017:
Link
aktuell:
Link
Zum Transformationsprozess:
Link
Neuordnung der Ausbildung:
Link
Auch das von der Regierung in Auftrag gegebene Gutachten zum Thema Gesundheitsfachberufe,
sieht zumindest eine Teilakademisierung für zwingend notwendig, um einen Fachkräfte Mangel abzubauen.
Zukunft der Gesundheitsfachberufe - Ausbildungen neu ordnen - Bundesgesundheitsministerium
Auch eine starke Ablehnungshaltung innerhalb der Therapeutenschaft kann ich nicht erkennen..
Anstelle dessen gehen sie sehr ausführlich auf vermeintlich vorhandene Lücken in der Ausbildung
von Physiotherapeuten ein.
Psychologen werden zB. zu Lücken in der Physioausbildung gefragt (Hintergrund Direct Acess..), dass wäre sicher ähnlich wenn man Physiotherapeuten zu Lücken in der ärztlichen Ausbildung befragt...
Berufsverbände und Politik sehe ich nicht als wesentliche "Bremser".
In der oben genannten Studie HQGplus-Studie werden andere Gründe aufgezeigt.
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JK26 schrieb:
Gut recherchiert! War mir gar nicht so bewußt, dass sich die Verbände so klar positioniert haben. Danke!
Immerhin gibt es bei uns eine staatlich geregelte Ausbildung, mit mehrwöchiger Abschlußprüfung ( in der auch Red Flags eine Rolle spielen), und bei der Behandlungstechniken abgeprüft werden.
Vergleich dazu die Heilpraktiker ! Keine geregelte Ausbildung, und über die Prüfung lässt sich sicher auch diskutieren...
Es kommt immer darauf an, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet.
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Supermann schrieb:
Ich sehe grundsätzlich an einer fachschulischen Ausbildung keinen Widerspruch zu First Kontakt und Blankoverordnung.
Immerhin gibt es bei uns eine staatlich geregelte Ausbildung, mit mehrwöchiger Abschlußprüfung ( in der auch Red Flags eine Rolle spielen), und bei der Behandlungstechniken abgeprüft werden.
Vergleich dazu die Heilpraktiker ! Keine geregelte Ausbildung, und über die Prüfung lässt sich sicher auch diskutieren...
Es kommt immer darauf an, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet.
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JK26 schrieb:
Mit einer reformierten fachschulischen Ausbildung könnte es funktionieren. Aber die momentane Ausbildung hat meiner Meinung nach zu wenig Screening Inhalte und ist auf die ärztl. Verordnung ausgerichtet. Ich fände es sehr gut, wenn auch ein "praktisches Jahr" im Anschluß an die Ausbildung erfolgen würde, begleitet durch erfahrene Therapeuten. In diesem dann eine Mischung aus akut- und ambunlanten Behandlungen durchlaufen wird. Das würde sich natürlich folgenschwer auf den Fachkräftemangel auswirken, aber fachlich wäre es wertvoll.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@JK26 die Idee mit dem praktischen Jahr ist gut. Ich glaube aber, dass die Praktikanten lediglich sofort an die Front geworfen werden. Es gibt ja auch immer weniger erfahrene Kollegen, die Menschen anleiten können.
Ich habe `92 Examen gemacht. Danach mussten wir alle in`s Anerkennungsjahr in die Klinik.
Wenn du Glück hattest, war jemand vor Ort der dich an die Hand genommen hat. Wenn nicht, na dann halt nicht!
Auf jeden Fall waren wir günstige Arbeiter, auch wenn wir nicht gleich voll ran mussten wie die Großen.
Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Berufsanfänger unter kompetenter Anleitlung an die Arbeit am Pat. herangeführt werden würden.
Der Job könne mir richtig Spaß machen.
Nur kostet das Geld welches nicht vorhaqnden ist.......?!
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Stefan Preißler schrieb:
@Jens Uhlhorn
Ich habe `92 Examen gemacht. Danach mussten wir alle in`s Anerkennungsjahr in die Klinik.
Wenn du Glück hattest, war jemand vor Ort der dich an die Hand genommen hat. Wenn nicht, na dann halt nicht!
Auf jeden Fall waren wir günstige Arbeiter, auch wenn wir nicht gleich voll ran mussten wie die Großen.
Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Berufsanfänger unter kompetenter Anleitlung an die Arbeit am Pat. herangeführt werden würden.
Der Job könne mir richtig Spaß machen.
Nur kostet das Geld welches nicht vorhaqnden ist.......?!
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mark760 schrieb:
@Stefan Preißler In der Pflege gibt es mittlerweile die Vorgabe von qualifizierten Praxisanleitern. Wie werden die finanziert? Ganz einfach, Krankenhausfinanzierungsgesetz.
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mark760 schrieb:
Praxisanleiter in der Pflege benötigt nun 300 Std. fachpädagogische Fortbildung. Mindestens 10% der Ausbildungszeit Anleitung in der Regel als Einzelanleitung der Auszubildenden. Die Zeiten müssen dokumentiert werden. Dazu kommt situative Anleitung auf den Stationen.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Stefan Preißler Ich habe auch ein Anerkennungsjahr gemacht und bin direkt an die Front geworfen worden für 1900 DM brutto. Daher stehe ich der Idee auch skeptisch gegenüber...
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Supermann schrieb:
"....Ein weiterer Punkt ist die Haltung der meisten Berufsverbände. Einzelne Organisationen lehnen eine Vollakademisierung konsequent ab...."
"...erlangen aber aufgrund der Widerstände der anderen Verbände nicht genügend Macht..."
Das Positionspapier aller Physioverbände, wie auch das Bündnis Therapieberufe an Hochschulen, sprechen sich schon seit Jahren klar für eine Grundständige hochschulische Ausbildung aus.
2017:
Link
aktuell:
Link
Zum Transformationsprozess:
Link
Neuordnung der Ausbildung:
Link
Auch das von der Regierung in Auftrag gegebene Gutachten zum Thema Gesundheitsfachberufe,
sieht zumindest eine Teilakademisierung für zwingend notwendig, um einen Fachkräfte Mangel abzubauen.
Zukunft der Gesundheitsfachberufe - Ausbildungen neu ordnen - Bundesgesundheitsministerium
Auch eine starke Ablehnungshaltung innerhalb der Therapeutenschaft kann ich nicht erkennen..
Anstelle dessen gehen sie sehr ausführlich auf vermeintlich vorhandene Lücken in der Ausbildung
von Physiotherapeuten ein.
Psychologen werden zB. zu Lücken in der Physioausbildung gefragt (Hintergrund Direct Acess..), dass wäre sicher ähnlich wenn man Physiotherapeuten zu Lücken in der ärztlichen Ausbildung befragt...
Berufsverbände und Politik sehe ich nicht als wesentliche "Bremser".
In der oben genannten Studie HQGplus-Studie werden andere Gründe aufgezeigt.
Bei der, der Teil der überaushohen Patienten Zufriedenheit, einfach mal weggelassen wird.
Bei der, bei den erhöhten Kosten auch Ausdrücklich ein erhöhter Nutzen nicht dargestellt wird.
Dort findet man dann auch so Sätze wie:
"...hat sich bei beiden Studien, die Behandlungsmethode von der reinen Krankengymnastik weg hin zu der Manuellen Therapie verschoben, die effektiver ist, weil sie dem Behandler ein breites Spektrum bietet."
Blankoverordnung für Erbringer von Heilmitteln: Erste Ergebnisse aus zwei Modellvorhaben | DGOU
Link
Die Studie von Beyerlein ist aus den Jahren 2009/2010 kommt ebenfalls aus dem Bereich der Psychotherapie/psychosomatischen Medizin...
Für mich leider ein schlecht recherchierter, und sehr einseitig formulierter Artikel, zu diesem Themenkomplex.
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Supermann schrieb:
Ach ja als Quelle zum Modellversuchs zur Blankoverordnung, dient die Zusammenfassung, der deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie ....
Bei der, der Teil der überaushohen Patienten Zufriedenheit, einfach mal weggelassen wird.
Bei der, bei den erhöhten Kosten auch Ausdrücklich ein erhöhter Nutzen nicht dargestellt wird.
Dort findet man dann auch so Sätze wie:
"...hat sich bei beiden Studien, die Behandlungsmethode von der reinen Krankengymnastik weg hin zu der Manuellen Therapie verschoben, die effektiver ist, weil sie dem Behandler ein breites Spektrum bietet."
Blankoverordnung für Erbringer von Heilmitteln: Erste Ergebnisse aus zwei Modellvorhaben | DGOU
Link
Die Studie von Beyerlein ist aus den Jahren 2009/2010 kommt ebenfalls aus dem Bereich der Psychotherapie/psychosomatischen Medizin...
Für mich leider ein schlecht recherchierter, und sehr einseitig formulierter Artikel, zu diesem Themenkomplex.
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susiii schrieb:
es wird zu viel gefragt. Man kennt das ja, die Sache mit dem Frosch und dem Sumpf
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