Die Bedürfnisse und individuelle
Behandlung unserer Patienten liegen
uns am Herz!
Nach dieser Einstellung haben wir
in über 80 Jahren
Praxiserfahrungen und
regelmäßigen Fortbildungen eine
Behandlungsbasis gefunden, die es
uns in unserem Team ermöglichen,
individuelle Therapielösungen aus
allen Fachbereichen, wie auch
Behandlungsmöglichkeiten in
unserem Bewegungsbad, anzuwenden.
Sie haben in unserem jungen Team
die Möglichkeit, selbständig und
eigenverantwortlich Ihr
Behandlungskonzept...
Behandlung unserer Patienten liegen
uns am Herz!
Nach dieser Einstellung haben wir
in über 80 Jahren
Praxiserfahrungen und
regelmäßigen Fortbildungen eine
Behandlungsbasis gefunden, die es
uns in unserem Team ermöglichen,
individuelle Therapielösungen aus
allen Fachbereichen, wie auch
Behandlungsmöglichkeiten in
unserem Bewegungsbad, anzuwenden.
Sie haben in unserem jungen Team
die Möglichkeit, selbständig und
eigenverantwortlich Ihr
Behandlungskonzept...
Schnellkraft, also die Fähigkeit des neuromuskulären Systems einen möglichst großen Kraftimpuls innerhalb einer möglichst kurzen Zeit zu generieren, spielt nicht nur in der Welt der AthletInnen eine wichtige Rolle. Schnellkraft ist notwendig, um adäquat auf überraschende Situationen zu reagieren, die den Körper aus dem Gleichgewicht bringen. Dies kann der Rempler im Supermarkt, aber auch das Stolpern über die Teppichkante sein. Schnellkraft ist assoziiert mit dem Sturzrisiko von Menschen über 65 Jahren. Kein Wunder also, dass ein Schnellkrafttraining eben diesem entgegenwirkt.
Für die Therapieplanung ist es sinnvoll, ein geeignetes Messinstrument für die Schnellkraft bereitzuhalten. Für gewöhnlich werden Schnellkrafttestungen mittels Druckmessplatten oder Kraftgeräten durchgeführt. Aber erstens sind diese Geräte teuer und zweitens stehen diese häufig im stationären oder ambulanten Therapiesetting nicht zur Verfügung.
Abhilfe schafft hier der Stair-Climb-Power-Test (SCPT).
Rauf geht’s!
Für den Test braucht es eine mindestens zehn Stufen hohe Treppe mit Geländer, eine Stoppuhr und gegebenenfalls ein Maßband. Der Patient wird aufgefordert, die Treppe so schnell wie möglich hinaufzugehen. Dabei soll die Hand zwar am Geländer gehalten werden, ein Hochziehen ist aber nicht erlaubt, ein Gehstock darf genutzt werden. Der Therapeut stoppt die Zeit, die bis zum Erreichen der letzten Stufe mit beiden Beinen erreicht wird. Mit dem Kommando „Auf die Plätze, fertig, los!“ geht es los.
Vor dem Testen wird empfohlen, die PatientInnen noch einmal in eigenen Worten den Ablauf des Tests erklären zu lassen, damit Missverständnisse ausgeschlossen werden. Der Test wird zweimal durchgeführt und der Mittelwert berechnet. Zwischen den beiden Durchgängen sollte eine Pause von zwei Minuten liegen.
Für alle, die es genauer haben wollen
Der SCPT zeigt eine hervorragende Intertesterreliabilität. Möchte man Patientengruppen miteinander vergleichen oder nutzt man unterschiedliche Treppen, ist es sinnvoll, das Ergebnis nicht in Form der Zeit, sondern in der Leistung (angegeben in Watt) anzugeben. Dafür nutzt man folgende Formel:
Leistung = Geschwindigkeit x Gewichtskraft
Die Geschwindigkeit lässt sich aus der überwundenen Höhe, dividiert durch die gemessene Zeit berechnen.
Die wirkende Gewichtskraft (in Newton) berechnet sich aus dem Gewicht des Patienten multipliziert mit der die Erdbeschleunigung von 9,8 Meter pro Sekunde.
Beispiel
Ein 80 kg schwerer Patient überwindet die zehn Stufen innerhalb von sieben Sekunden. Mit dem Maßband messen wir eine Stufenhöhe von 18 Zentimetern (dem Normwert in Deutschland.) Das heißt die Höhe der Treppe liegt bei 1,80 Metern.
Geschwindigtkeit: 1,80 Meter : 7 Sekunden = 0,257 Meter/Sekunde
Gewichtskraft: 80 Kilo x 9,8 Meter/Sekunde = 784 Newton
Leistung: 0,257 m/s x 784 N = ca. 201 Watt
Spezifisch, messbar und relevant
Da die Fähigkeit, eine Treppe gehen zu können, für viele Menschen, insbesondere HausbesuchpatientInnen, eine wesentliche Rolle im Alltagserleben spielt, ist der SCPT ein hervorragendes Instrument, um eine Testung auf Aktivitäts- und Partizipationsebene durchzuführen und gleichzeitig wesentliche Rückschlüsse auf Einschränkungen auf der Körper- und Funktionsebene zu finden.
Vergleiche mit Maximalkrafttestungen an Trainingsgeräten zeigten bei PatientInnen eine Korrelation zu den Werten im SCPT. Aufgrund der heterogenen Studienlage gibt es leider noch keine zuverlässigen Referenzwerte, beispielsweise zu nicht sturzgefährdeten PatientInnen. Der SCPT scheint zudem nur zuverlässig bei Personen über 65 Jahren zu funktionieren
Nach der Testung dürfen selbstverständlich auch subjektive Beobachtungen dokumentiert werden. Beispielsweise kann eine Zirkumduktion des Spielbeins aufgrund mangelnder Hüftbeweglichkeit oder ein Trendelenburghinken für die Therapiegestaltung relevant sein.
Wer nicht gleich den Taschenrechner rausholen möchte, ist für eine valides Testergebnis mit der Messung der benötigten Zeit gut bedient. Dabei sollte allerdings die Treppe die Gleiche bleiben, da sonst das Ergebnis verfälscht werden könnte. Nicht nur für die Dokumentation kann die gemessene Zeit relevant sein. Bei so manchem Patienten weckt eine gemessene Zeit den Ehrgeiz, bei der nächsten Testung schneller zu sein. So kann der SCPT auch als hervorragendes Motivationswerkzeug genutzt werden.
Daniel Bombien / physio.de
PS: Im Internet finden sich Rechner, in die nur noch die Werte eingetragen werden müssen. Die Newton (Körpergewicht x 9,8) müssen allerdings noch selbst ausgerechnet werden.
Tests, Scores & IndizesSturzrisikoKraftTreppe
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