Schmerzen im unteren Rücken sind die häufigste Ursache muskuloskelettaler Beschwerden. Die Klassifikation anhand der Ursache für die Beschwerden, beziehungsweise die Differenzierung zwischen unspezifischen und spezifischen Rückenschmerzen, stellt dabei eine der größten Herausforderungen in der täglichen Praxis dar.
Viele klinische Untersuchungen besitzen dafür eine zu geringe Zuverlässigkeit. Um zunächst die Prävalenz von Nervenkompressionen der Nervi clunium superior zu ermitteln und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten, erstellte ein Team aus Istanbul eine Beobachtungsstudie.
Nervi clunium superior Kompression
Das Entrapment(Engpass)-Syndrom der Nervi clunium superiores (NCS-E) resultiert häufig in Schmerzen im oberen Gesäßbereich. Zu unterscheiden ist es vom tiefen Glutealsyndrom (fälschlicherweise oft dem Piriformis zugeschrieben) mit zentralem Gesäßschmerz und der klassischen Ischialgie mit ausstrahlenden Schmerzen vom Gesäß in die Beine.
Anders als oft angenommen entspringen die Nervi clunium superiores nicht aus dem Plexus lumbalis. Sie sind oberflächliche Hautnerven die direkt aus den Spinalnerven entstammen.
Methodik
Es wurden 200 ProbandInnen mit anhaltenden (mindestens drei Monate) mechanischen Rückenschmerzen inkludiert. Ausgeschlossen wurden PatientInnen mit:
• neurologischen Defiziten,
• Allergien gegen Lokalanästhetika,
• pharmakologischer Blutverdünnung,
• akutem Trauma in den letzten drei Monaten,
• früheren entzündlichen oder infektiösen Erkrankungen,
• aktiven psychiatrischen Erkrankungen,
• unzureichend eingestelltem Bluthochdruck oder Diabetes
• dekompensierter Herz-, Leber und Nierenerkrankung,
• Gefäß- oder Krebserkrankungen,
• sowie Knochentransplantationen vom hinteren Beckenkamm.
Außerdem wurden schwangere und stillende Personen exkludiert.
Diese 200 ProbandInnen wurden physisch untersucht. Diejenigen (100) bei denen eine Druckdolenz sechs bis sieben Zentimeter unterhalb des posterioren crista iliaca vorlag, wurden zusätzlich dem Hüft-Knie-Flexions-Test (HKFT) unterzogen. Bei 31 Personen war auch dieser Test positiv. Dieser Subgruppe wurde schließlich eine diagnostische Injektion verabreicht. Es wurden vier Milliliter einprozentigen Lidocain (Lokalanästhetikum) injiziert. Um eine gezielte „Blockade“ der Nerven zu gewährleisten, wurde die Infiltration unter Ultraschallkontrolle durchgeführt.
Ergebnisse
Die Reduktion der ursprünglichen Schmerzen durch die Lokalanästhesie um mehr als 70 Prozent innerhalb einer Stunde nach der Injektion ist ein übliches Kriterium für dieses diagnostische Verfahren. Bei 24 der 31 Probanden trat dieses Phänomen ein, weshalb die AuthorInnen davon ausgehen, dass es sich bei diesen Personen um ein NCS-E handelt. Sie resümieren daher, dass 12 Prozent der ursprünglichen 200 PatientInnen unter dem Kompressionssyndrom litten.
Dreiviertel der Betroffenen waren Frauen. Ein Einfluss des Alters oder BMI konnte nicht festgestellt werden. Gleiches galt für vorherige Wirbelsäulenoperationen und Traumata. Mehr als die Hälfte hatten ihre Beschwerden ausschließlich rechts, ein Drittel links und die restlichen 12,5 Prozent beidseitig.
Limitationen
Besonders kritisch ist bei dieser Studie anzumerken, dass die Vorauswahl der PatientInnen durch die klinische Untersuchung ein unzuverlässiges Testcluster darstellt. Druckschmerz unterhalb des Beckenkamms und der HKFT weisen einzeln und in Kombination unzureichende Validität auf. Die Autoren gehen davon aus, dass die Vorauswahl dazu führt, diejenigen, ohne das Kompressionssyndrom auszusieben, was anhand der unzureichende Güte der Tests unwahrscheinlich ist.
Somit ist die Aussagekraft der Studie stark limitiert. Eine Ableitung von Handlungsempfehlungen ist ebenfalls nur eingeschränkt möglich.
Fazit
Das Nervi clunium superior Entrapment ist kein seltenes Erscheinungsbild. Aufgrund der Limitationen der Studie bedarf es deutlich mehr Forschung in diesem Bereich, um es KlinikerInnen zu ermöglichen, ihr Vorgehen anzupassen. Es handelt sich allerdings um die erste Studie zur Ermittlung der Häufigkeit des NCS-E.
>>Somit ist die Aussagekraft der Studie stark limitiert. Eine Ableitung von Handlungsempfehlungen ist ebenfalls nur eingeschränkt möglich.
Fazit
Das Nervi clunium superior Entrapment ist kein seltenes Erscheinungsbild.<<
Die Limitierung betrifft nach meiner Erfahrung auch die Aussage zur Häufigkeit, das Krankheitsbild ist extrem selten. Alle am Becken ansetzenden Strukturen beeinflussen sich gegenseitig,arbeite ich an einer Struktur,werden demnach auch die anderen beeinflusst. Was ist von einer tudie mit 31 Probanden bei einem der häufigsten Schmerzen zu halten??
Wer findet den Fehler? >> Bei 24 der 31 Probanden trat dieses Phänomen ein, weshalb die AuthorInnen davon ausgehen, dass es sich bei diesen Personen um ein NCS-E handelt.<< mfg + schönes WE allseits hgbyum
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>>Somit ist die Aussagekraft der Studie stark limitiert. Eine Ableitung von Handlungsempfehlungen ist ebenfalls nur eingeschränkt möglich.
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Das Nervi clunium superior Entrapment ist kein seltenes Erscheinungsbild.<<
Die Limitierung betrifft nach meiner Erfahrung auch die Aussage zur Häufigkeit, das Krankheitsbild ist extrem selten. Alle am Becken ansetzenden Strukturen beeinflussen sich gegenseitig,arbeite ich an einer Struktur,werden demnach auch die anderen beeinflusst. Was ist von einer tudie mit 31 Probanden bei einem der häufigsten Schmerzen zu halten??
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hgb schrieb:
>>Somit ist die Aussagekraft der Studie stark limitiert. Eine Ableitung von Handlungsempfehlungen ist ebenfalls nur eingeschränkt möglich.
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Das Nervi clunium superior Entrapment ist kein seltenes Erscheinungsbild.<<
Die Limitierung betrifft nach meiner Erfahrung auch die Aussage zur Häufigkeit, das Krankheitsbild ist extrem selten. Alle am Becken ansetzenden Strukturen beeinflussen sich gegenseitig,arbeite ich an einer Struktur,werden demnach auch die anderen beeinflusst. Was ist von einer tudie mit 31 Probanden bei einem der häufigsten Schmerzen zu halten??
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Viele klinische Untersuchungen besitzen dafür eine zu geringe Zuverlässigkeit. Um zunächst die Prävalenz von Nervenkompressionen der Nervi clunium superior zu ermitteln und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten, erstellte ein Team aus Istanbul eine Beobachtungsstudie.
Nervi clunium superior Kompression
Das Entrapment(Engpass)-Syndrom der Nervi clunium superiores (NCS-E) resultiert häufig in Schmerzen im oberen Gesäßbereich. Zu unterscheiden ist es vom tiefen Glutealsyndrom (fälschlicherweise oft dem Piriformis zugeschrieben) mit zentralem Gesäßschmerz und der klassischen Ischialgie mit ausstrahlenden Schmerzen vom Gesäß in die Beine.
Anders als oft angenommen entspringen die Nervi clunium superiores nicht aus dem Plexus lumbalis. Sie sind oberflächliche Hautnerven die direkt aus den Spinalnerven entstammen.
Methodik
Es wurden 200 ProbandInnen mit anhaltenden (mindestens drei Monate) mechanischen Rückenschmerzen inkludiert. Ausgeschlossen wurden PatientInnen mit:
Außerdem wurden schwangere und stillende Personen exkludiert.• neurologischen Defiziten,
• Allergien gegen Lokalanästhetika,
• pharmakologischer Blutverdünnung,
• akutem Trauma in den letzten drei Monaten,
• früheren entzündlichen oder infektiösen Erkrankungen,
• aktiven psychiatrischen Erkrankungen,
• unzureichend eingestelltem Bluthochdruck oder Diabetes
• dekompensierter Herz-, Leber und Nierenerkrankung,
• Gefäß- oder Krebserkrankungen,
• sowie Knochentransplantationen vom hinteren Beckenkamm.
Diese 200 ProbandInnen wurden physisch untersucht. Diejenigen (100) bei denen eine Druckdolenz sechs bis sieben Zentimeter unterhalb des posterioren crista iliaca vorlag, wurden zusätzlich dem Hüft-Knie-Flexions-Test (HKFT) unterzogen. Bei 31 Personen war auch dieser Test positiv. Dieser Subgruppe wurde schließlich eine diagnostische Injektion verabreicht. Es wurden vier Milliliter einprozentigen Lidocain (Lokalanästhetikum) injiziert. Um eine gezielte „Blockade“ der Nerven zu gewährleisten, wurde die Infiltration unter Ultraschallkontrolle durchgeführt.
Ergebnisse
Die Reduktion der ursprünglichen Schmerzen durch die Lokalanästhesie um mehr als 70 Prozent innerhalb einer Stunde nach der Injektion ist ein übliches Kriterium für dieses diagnostische Verfahren. Bei 24 der 31 Probanden trat dieses Phänomen ein, weshalb die AuthorInnen davon ausgehen, dass es sich bei diesen Personen um ein NCS-E handelt. Sie resümieren daher, dass 12 Prozent der ursprünglichen 200 PatientInnen unter dem Kompressionssyndrom litten.
Dreiviertel der Betroffenen waren Frauen. Ein Einfluss des Alters oder BMI konnte nicht festgestellt werden. Gleiches galt für vorherige Wirbelsäulenoperationen und Traumata. Mehr als die Hälfte hatten ihre Beschwerden ausschließlich rechts, ein Drittel links und die restlichen 12,5 Prozent beidseitig.
Limitationen
Besonders kritisch ist bei dieser Studie anzumerken, dass die Vorauswahl der PatientInnen durch die klinische Untersuchung ein unzuverlässiges Testcluster darstellt. Druckschmerz unterhalb des Beckenkamms und der HKFT weisen einzeln und in Kombination unzureichende Validität auf. Die Autoren gehen davon aus, dass die Vorauswahl dazu führt, diejenigen, ohne das Kompressionssyndrom auszusieben, was anhand der unzureichende Güte der Tests unwahrscheinlich ist.
Somit ist die Aussagekraft der Studie stark limitiert. Eine Ableitung von Handlungsempfehlungen ist ebenfalls nur eingeschränkt möglich.
Fazit
Das Nervi clunium superior Entrapment ist kein seltenes Erscheinungsbild. Aufgrund der Limitationen der Studie bedarf es deutlich mehr Forschung in diesem Bereich, um es KlinikerInnen zu ermöglichen, ihr Vorgehen anzupassen. Es handelt sich allerdings um die erste Studie zur Ermittlung der Häufigkeit des NCS-E.
Martin Römhild B.Sc. / physio.de
EinklemmungsneuropathieRückenschmerzenNervenStudie
Fazit
Das Nervi clunium superior Entrapment ist kein seltenes Erscheinungsbild.<<
Die Limitierung betrifft nach meiner Erfahrung auch die Aussage zur Häufigkeit, das Krankheitsbild ist extrem selten. Alle am Becken ansetzenden Strukturen beeinflussen sich gegenseitig,arbeite ich an einer Struktur,werden demnach auch die anderen beeinflusst. Was ist von einer tudie mit 31 Probanden bei einem der häufigsten Schmerzen zu halten??
Wer findet den Fehler? >> Bei 24 der 31 Probanden trat dieses Phänomen ein, weshalb die AuthorInnen davon ausgehen, dass es sich bei diesen Personen um ein NCS-E handelt.<< mfg + schönes WE allseits hgbyum
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hgb schrieb:
>>Somit ist die Aussagekraft der Studie stark limitiert. Eine Ableitung von Handlungsempfehlungen ist ebenfalls nur eingeschränkt möglich.
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Das Nervi clunium superior Entrapment ist kein seltenes Erscheinungsbild.<<
Die Limitierung betrifft nach meiner Erfahrung auch die Aussage zur Häufigkeit, das Krankheitsbild ist extrem selten. Alle am Becken ansetzenden Strukturen beeinflussen sich gegenseitig,arbeite ich an einer Struktur,werden demnach auch die anderen beeinflusst. Was ist von einer tudie mit 31 Probanden bei einem der häufigsten Schmerzen zu halten??
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