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Tests, Scores & Indizes
Der Functional Movement Screen (FMS)
Ein Test, der das Verletzungsrisiko von Sportlern bestimmen soll, aufgrund mangelnder Validität allerdings in Frage gestellt werden kann.
04.10.2021 • 1 Kommentar

Der Functional Movement Screen (FMS) wurde im Jahr 1997 von Physiotherapeut Gray Cook entwickelt, um das Verletzungsrisiko von Athleten zu ermitteln. Cook bewirbt den FMS mit den Worten: „The Secret to reducing injuries“ (das Geheimnis, Verletzungen zu reduzieren).

Der FMS besteht aus sieben einzelnen Tests / Bewegungen:

  1. Deep Squat / Tiefe Kniebeuge
  2. Hurdle Step / Hürdenschritt
  3. In-Line Lunge / Ausfallschrittkniebeuge mit beiden Füßen auf einer Linie
  4. Shoulder Mobility / Schultermobilität
  5. Active Straight Leg Raise / gestrecktes Beinheben in Rückenlage
  6. Trunk Stability Push Up / Rumpfstabilitäts-Liegestütz
  7. Rotary Stability / Rotationsstabilität im Vierfüsslerstand
In jedem der Tests können 0 bis 3 Punkte vergeben werden.
• 0 Punkte werden vergeben, wenn während des Tests Schmerzen auftreten.
• 1 Punkt wird vergeben, wenn der Proband nicht in der Lage ist, die Bewegung auszuführen.
• 2 Punkte erhält er, wenn die Bewegung mit einer Kompensation ausgeführt wird.
• 3 Punkte, die volle Punktzahl also, erhält der Proband bei einer Ausführung ohne Kompensation.

Und genau in den eventuell zu beobachtenden Kompensationsmechanismen sieht Cook die Stärke seines Test-Tools. Cook sagt dazu: „Wenn ich sehe, wie du dich in sieben unterschiedlichen Mustern bewegst, bekomme ich ein Verständnis dafür, wo du Schwierigkeiten hast und wo du gut bist.“ (Quelle)

Der Hauptfokus des FMS besteht also darin, kompensatorische Bewegungsmuster bei sportlichen Aktivitäten zu erkennen. Ob sich daraus wirklich Schlussfolgerungen zur Verletzungswahrscheinlichkeit machen lassen, beschäftigte die Forscher in den letzten Jahren. (Quelle)

Der FMS zeigte zwar eine gute Intertester- als auch Intratester-Reliabilität, allerdings keine gute Validität.* In Studien konnte außerdem belegt werden, dass der FMS nur etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Menschen, die sich wahrscheinlich verletzen, erkennen kann.

In anderen Studien wurde festgestellt, dass die Probanden durch Kenntnis der Testkriterien das Ergebnis zu ihren Gunsten beeinflussen können. Zudem sagt die Punktzahl nichts über die Fähigkeiten des Sportlers aus. Denn auch mit niedrigen Werten können Sportler in ihrer Disziplin auf hohem Niveau erfolgreich sein. Lediglich ein hoher Body-Mass-Index (BMI) scheint mit einer schlechten Leistung beim FMS zu korrelieren.

Um den FMS-Score zu verbessern, scheint es keine besonderen Übungen zu benötigen. Normales Krafttraining eignet sich nach Studienlage genauso gut wie Korrekturübungen und funktionelles Training.

Tatsächlich ist weitere Forschung nötig, die sich mit der Validität des Tests beschäftigt, so die Forscher. Denn aktuell bleibt der FMS als „Secret to reducing injuries“ wirklich ein Geheimnis, wenn nicht klar wird, auf welcher Grundlage das geschieht.

dh / physio.de
*Die Validität beschreibt, ob ein Test tatsächlich misst, was er messen soll.

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MikeL
04.10.2021 07:23
Bei den von mir betreuten Leistungssportlern wende ich den Test seit Jahren an. Mir ist klar, dass der Test einzelne Elemente enthält, über deren Sinnhaftigkeit man streiten kann. Vorteilhaft ist dennoch, dass er sich sehr gut eignet, um in sehr kurzer Zeit ganze Teams einem standardisierten Screening zu unterziehen und aus den gewonnenen Testergebnissen Hinweise auf Stärken und Schwächen der Getesteten zu bekommen, die in Therapie und Training berücksichtigt werden können. Solange kein besseres Tool für diesen Anwendungsbereich zur Verfügung steht, werde ich den Test weiter anwenden.
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Bei den von mir betreuten Leistungssportlern wende ich den Test seit Jahren an. Mir ist klar, dass der Test einzelne Elemente enthält, über deren Sinnhaftigkeit man streiten kann. Vorteilhaft ist dennoch, dass er sich sehr gut eignet, um in sehr kurzer Zeit ganze Teams einem standardisierten Screening zu unterziehen und aus den gewonnenen Testergebnissen Hinweise auf Stärken und Schwächen der Getesteten zu bekommen, die in Therapie und Training berücksichtigt werden können. Solange kein besseres Tool für diesen Anwendungsbereich zur Verfügung steht, werde ich den Test weiter anwenden.
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MikeL schrieb:

Bei den von mir betreuten Leistungssportlern wende ich den Test seit Jahren an. Mir ist klar, dass der Test einzelne Elemente enthält, über deren Sinnhaftigkeit man streiten kann. Vorteilhaft ist dennoch, dass er sich sehr gut eignet, um in sehr kurzer Zeit ganze Teams einem standardisierten Screening zu unterziehen und aus den gewonnenen Testergebnissen Hinweise auf Stärken und Schwächen der Getesteten zu bekommen, die in Therapie und Training berücksichtigt werden können. Solange kein besseres Tool für diesen Anwendungsbereich zur Verfügung steht, werde ich den Test weiter anwenden.



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