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Im ersten Teil der Beitragsserie ging es um
- • die Grundlagen des subacromialen Schmerzsyndroms (SAPS),
Teil zwei betrachtete Risikofaktoren und Prävention.• warum die Wortwahl so wichtig ist,
• Fragestellungen zu operativer Versorgung und um
• die Notwendigkeit von Aufklärung.
Dieser Artikel befasst sich nun mit den verschiedenen diagnostischen Mitteln und der Verlaufskontrolle von subacromialen Schulterbeschwerden.
Physische Untersuchung
Aktuell zeigen sich die geläufigsten physische Untersuchungen als nicht zuverlässig. Die meisten Tests haben eine schlechte Inter-Rater Reliabilität. Dass bedeutet, dass die Ergebnisse zwischen verschiedenen UntersucherInnen sehr stark variieren. Somit ist das Befundergebnis zu stark davon abhängig, wer die Messung durchführt (siehe hier und hier)
Der aktive Abduktionstest hat eine moderate Reliabilität.
Ein Testcluster, also die Kombination mehrerer Einzeltests, bringt zumindest eine bessere Ergebnissicherheit. Allerdings ist auch dies stark beeinflussbar durch die UntersucherInnen (Quelle).
Allerdings gilt auch bei Schulterbeschwerden ähnlich wie beim Rückenschmerz, dass die meisten Fälle als unspezifisch zu werten sind. Zudem unterscheidet sich selbst bei spezifischeren muskuloskelettalen Beschwerden die Therapiestrategie nicht wesentlich.
Bildgebung
Bei der Diagnostik von Teil- oder Totalrupturen der Rotatorenmanschette unterschiedet sich die Zuverlässigkeit von MRT und Ultraschall nicht (Quelle).
Problematisch ist hierbei, dass in der Mehrheit der Fälle diese Rupturen eine Zufallsdiagnose darstellen können. Mit dem Titel „A Hole in the Blanket“ fasste Adam Meakins die wissenschaftliche Lage um dieses Phänomen zusammen. Somit könnte ähnlich wie bei Rückenbeschwerden diese „Überdiagnostik“ zu einem negativen Effekt mit lang anhaltenderen Beschwerden führen.
Auch hier ergibt sich ähnlich der physischen Untersuchung eine Einschränkung durch die Reliabilität.
Verlaufskontrolle
Assessmentbögen wie der DASH (Disability of Arm, Shoulder and Hand) sind verlässliche Tools zur Verlaufskontrolle. Messungen der Bewegungsausmaße mithilfe eines Goniometer sind zuverlässiger als eine rein visuelle Schätzung durch die UntersucherInnen. Allerdings stellen immer mehr Untersuchungen an anderen Körperregionen die Wichtigkeit solcher Messungen im Vergleich zur Selbsteinschätzung der Funktion oder zu QoL-Tools (Quality of Life) in Frage (Quelle).
Fazit - 3. Teil
Bildgebende Verfahren sind wie bei anderen Körperregionen mit absoluter Vorsicht anzuwenden. Physische Untersuchungen sind sehr unzuverlässig. Außerdem ergeben sich kaum Konsequenzen im Hinblick auf die Behandlungsstrategie durch die Ergebnisse der Untersuchungen.
Zur Verlaufskontrolle empfehlen sich validierte Assessments mehr als reine Beweglichkeits- oder Kraftmessungen.
Die gesamte Reihe im Überblick
Teil 1 - Aufklärung
Teil 2 - Risikofaktoren und Vorbeugung
Teil 3 - Untersuchung, Bildgebung und Verlaufskontrolle
Teil 4 - Die Behandlung
Martin Römhild / physio.de
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