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Hierzu fassen sie aktuelle Veröffentlichungen übersichtlich und verständlich zusammen und bereiten sie für die klinische Praxis auf.
Sie verstehen sich als Vernetzungspunkt der evidenzbasierten Physio- und Trainingstherapie. Alle weiteren Informationen zur Arbeit von Physio Meets Science finden Sie hier.
Faszienroller werden für folgende Indikationen eingesetzt:
• Reduktion von Muskelkater
• Erhöhung der Beweglichkeit
• Steigerung der Leistungsfähigkeit
• Senkung des Verletzungsrisikos
• Lösen von muskulären Verspannungen und
• Schmerzreduktion
In der Literatur zeigt sich eine hoch variable (3-23 Prozent), kurzfristige Steigerung des Bewegungsausmaßes für bis zu 20 Minuten[1].
Statisches Dehnen verbessert auch das Bewegungsausmaß, jedoch gibt es die Befürchtung, dass länger anhaltendes statisches Dehnen zu einer Verminderung der Leistungsfähigkeit führen könnte[2].
Ein Vorteil des Faszienrollers ist, dass eine Verwendung typischerweise nicht zu Verlusten in der Leistungsfähigkeit führt[3] und gegebenfalls die Leistungsfähigkeit steigert[4]. Eine aktuelle Metaanalyse stellte jedoch fest, dass die Effekte des Faszienrollers auf Erholung und Leistungsfähigkeit gering und vernachlässigbar waren. Ausnahmen waren die Sprintleistung, Flexibilitätssteigerung und Muskelschmerzreduktion[5].
Löst der Faszienroller wirklich die Faszien?
In vielen Fällen werden die Effekte des Faszienrollers auf das Lösen von myofaszialen Restriktionen, die durch Vernarbungen, ischemieinduzierten Muskelverkrampfungen und anderen Pathologien entstehen, zurückgeführt[6]. Die Frage ist jedoch, inwieweit diese myofaszialen Restriktionen den korrekten Mechanismus hinter den Effekten des Faszienrollers beschreiben?
Es gibt etwas Evidenz, dass lokale gewebsspezifische Effekte, wie z.B. ein erhöhter Blutfluss oder eine Reduktion der Stiffness einen Mechanismus darstellen, jedoch ist das bei weitem nicht der einzige Mechanimus, der wirkt. Manuell aufgebrachte Kräfte reichen typischerweise nicht aus, um eine Deformation der Faszien (gerade beim iliotibialen Band) aufzulösen. Es könnte jedoch sein, dass ein „Lösen“ der Faszien durch die Stimulation von Propriozeptoren oder lokalen Hydratationsveränderung ausgelöst wird. Das scheint auch plausibel, da die meisten Studien, die die Stiffness untersuchen, eine progressive Abnahme der Stiffness zeitlich nach dem Faszienrollen finden.
Eine große Menge an Forschung zeigt jedoch, dass neuromodulatorische Effekte einen starken Einfluss auf den Effekt der Behandlung mit der Faszienrolle haben. Dies gilt gerade bezogen auf Schmerzreduktion. Des Weiteren führt eine Behandlung mit dem Faszienroller zu globalen und nicht-lokalen Effekten an anderen Stellen des Körpers, die nicht behandelt wurden. Diese lassen sich nur schwer mit mechanischen Veränderung der Faszie erklären. Die Aktivierung der globalen schmerzmodulatorischen Antwort, wie z.B. die konditionierte Schmerzmodulation (CPM, früher diffuse noxious inhibitory control, DNIC), die Gate Control Theorie und die parasympathische Entspannung der Muskulatur erscheinen dabei als wahrscheinlichere Mechanismen. Thixotropie Effekte* und abnehmende, afferente Erregbarkeit (H-Reflex) unterstützen die lokalen Mechanismen der Faszienrollmassage.
Fazit
Das mechanische Lösen von Faszien ist definitiv nicht der einzige Wirkungsmechanismus, der die Effekte der Behandlung mit einem Faszienroller erklärt. Neurophysiologische Mechanismen haben einen (hohen) Anteil an der Erklärung des Wirkungsmechanismus des Faszienrollers. Momentan lässt sich festellen, dass die möglichen mechanischen Mechanismen deutlich mehr erforscht werden müssen, um Sicherheit über deren Relevanz zu erhalten. Des Weiteren sollten nicht nur gesunde Patienten untersucht werden, um eindeutig die mechanischen und neurophysiologischen Mechanismen identifizieren zu können.
*Thixotropie ist ein Prozess bei dem Hitze oder Druck auf ein Material angewandt wird, so dass es weniger dicht und flüssiger wird (z.B. weichkneten von Knetmasse).Jedoch ist die Thixotropie nur ein vorübergehender und reversibler Prozess.
Quellennachweis:
Behm, D.G. & Wilke, J. Sports Med (2019). https://doi.org/10.1007/s40279-019-01149-y
(1) Skarabot et al. 2015, Grieve et al. 2015, Aboodarda et al. 2015, Bradbury-Squires et al. 2015, Halperin et al. 2015, Macdonald et al. 2013, 2014, Pearcey et al. 2015, Sullivan et al. 2013, Mohr et al. 2014, Kelly et al. 2014, Junker et al. 2015
(2) Behm et al. 2011, 2016, 2018
(3) z.B. MacDonald et al. 2013, Healey et al. 2014
(4) z.B. Peacock et al. 2014, Miller et al. 2019
(5) Wiewelhove et al. 2019
(6) Schleip 2003a,b
PMSFaszienFaszien
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Philipp Morlock schrieb:
So wie Massage. Allerdings mit richtungsezogen breiter Wirkflaeche in nur einer Richtung.
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Seelchen schrieb:
Ich denke sie lösen in erster Linie die finanziellen Probleme der Einrichtungen, die diese verkaufen.
„Unter einem Review versteht man eine qualitative Zusammenfassung der Ergebnisse einzelner Studien (1). Man unterscheidet narrative Reviews und systematische Übersichtsarbeiten (Synonym: systematischer Literaturreview, „systematic review“) ( Tabelle 1gif ppt). Narrative Reviews (A) bieten meist einen breiten Überblick zu einem bestimmten Thema (1, 11). Sie sind daher gut geeignet, sich schnell über den aktuellen Forschungsstand zu einem Thema zu informieren. Die Auswahl der berücksichtigten Artikel erfolgt jedoch subjektiv und unsystematisch (1, 11). Im Deutschen Ärzteblatt wird seit einiger Zeit für diese Arbeiten der Begriff „selektive Literaturübersicht“ verwendet. Auf narrative Reviews wird im Folgenden nicht weiter eingegangen.“
(Hervorhebungen durch „redvine“)
Bleibt im Ergebnis Werbung für Physio Meets Science (PMS), die für einen Premium Zugang für sich werben.
Gruß redvine
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redvine schrieb:
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„Unter einem Review versteht man eine qualitative Zusammenfassung der Ergebnisse einzelner Studien (1). Man unterscheidet narrative Reviews und systematische Übersichtsarbeiten (Synonym: systematischer Literaturreview, „systematic review“) ( Tabelle 1gif ppt). Narrative Reviews (A) bieten meist einen breiten Überblick zu einem bestimmten Thema (1, 11). Sie sind daher gut geeignet, sich schnell über den aktuellen Forschungsstand zu einem Thema zu informieren. Die Auswahl der berücksichtigten Artikel erfolgt jedoch subjektiv und unsystematisch (1, 11). Im Deutschen Ärzteblatt wird seit einiger Zeit für diese Arbeiten der Begriff „selektive Literaturübersicht“ verwendet. Auf narrative Reviews wird im Folgenden nicht weiter eingegangen.“
(Hervorhebungen durch „redvine“)
Bleibt im Ergebnis Werbung für Physio Meets Science (PMS), die für einen Premium Zugang für sich werben.
Gruß redvine
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