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Wie diese Zellhygiene durch körperliche Aktivität zu beeinflussen ist, untersuchte ein Team von ZellbiologInnen der Universität Bonn sowie SportphysiologInnen der deutschen Sporthochschule Köln und Uni Hildesheim. Ihre Erkenntnisse stellen sie hier frei zugänglich zur Verfügung.
Weitere Aufgaben und Besonderheiten des BAG3
Neben dem Aufräumen spielt das BAG3 außerdem eine Rolle dabei der korrekten Faltung der Proteinketten beim Aufbau. Somit sind die Ergebnisse der Studie nicht nur für den Spitzensport, sondern auch für die Versorgung von PatientInnen relevant.
Die meisten Proteine werden dadurch aktiviert, dass Phosphatgruppen an diese angeheftet werden. Beim BAG3 ist dies genau umgekehrt. Im ruhenden Muskel liegt es in phosphoryliert vor. Sobald eine Aktivität in ausreichender Intensität startet, wird die Phosphatgruppe entfernt.
Das Vorgehen
Die WissenschaftlerInnen beschreiben das Trainingsprozedere in den verschiedenen Untersuchungszeiträumen sehr detailliert. Vor dem ersten Training wurde eine Biopsie (R1 - "R" steht für "Resektion") genommen.
Im ersten Abschnitt wurde ein sogenannter „standardisierter mechanischer Overload“ (SMO1) durch ein Übungsprogramm der unteren Extremität gesetzt. Dieses bestand aus:
+ ein Satz isoliert exzentrisch einbeinig mit 70 Prozent des 8RM
+ ein Satz isoliert exzentrisch einbeinig mit 70 Prozent des 8RM
Darauf folgte die zweite Biopsie (E1 - "E" steht hier für "Exercise" ). Im Anschluss wurde ein sechswöchiges weniger intensives Training ("RE" für "Resistance Exercise") durchgeführt. Dieses bestand aus den ersten drei Übungen des SMO, allerdings wurden die zusätzliche (+) Einheiten ausgelassen und nur ein Satz Drop Jumps absolviert. Das „Treppe abwärts gehen“ gehört nicht zu diesem Programm. Nach diesem Zeitraum folgte die dritte Biopsie (R2).
Die letzte Phase dieser Studie bestand aus der Wiederholung des mechanischen Overloads (SMO2) und einer letzten Biopsie (E2).
Ergebnisse
Sichtbar wurde, dass sich bereits ein sechswöchiges moderates Training auf die „Müllabfuhr“ der Muskelzellen auswirkt. Die trainierteren Zellen werden mit phosphoryliertem (inaktivem) BAG3 angereichert. Wenn dann ein mechanischer Overload gesetzt wird, kann es schneller aktiviert werden, um die Architektur der Muskelfasern sauber (sortiert) zu halten und perfekten Wiederaufbau zu gewährleisten.
Fazit
Diese Studie bestätigt die klinische Forschung, in der bereits seit Jahrzehnten ein aktiver Lebensstil als notwendig für die Krankheitsprävention postuliert wird. Gleiches gilt für die rehabilitative Medizin, in der eine beschleunigte Therapie mit früher schmerzadaptierter Bewegung und Belastung der heutige Goldstandard sein sollte. Dennoch sind diese Ergebnisse der Grundlagenforschung zuzuordnen. Sie bieten einen Nährboden für neue Forschungsideen und lassen noch keine direkte klinische Schlussfolgerung zu.
Martin Römhild B.Sc. / physio.de
MuskelTrainingForschungStudie
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mimikri schrieb:
Dankeschön für diesen Beitrag.
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