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Die Befragung
Befragt wurden sowohl Organisationen des Gesundheitswesens als auch Versicherte. Dazu wurden insgesamt 71.183 Einrichtungen kontaktiert. Die Rücklaufquote lag lediglich bei 11,5 Prozent. Am seltensten partizipierten Arzt- (8,3 Prozent), Physio- (9,8 Prozent) und Geburtshilfepraxen (10,2 Prozent). Die Stichprobengröße der allgemeinen Versicherten betrug 796 und in den medizinisch relevanten Gruppen 1.197 Personen.
Versicherte
Das E-Rezept soll Anfang 2024 flächendeckend eingeführt werden. Und die Informationskampagnen zeigen anscheinend ihre Wirkung. So wird das E-Rezept immer bekannter. Die elektronische Patientenakte (ePA) hingegen nimmt nur langsam Fahrt auf. Die Nutzungsbereitschaft wuchs um fünf Prozentpunkte auf 85 Prozent, und viele wünschen sich mehr Tempo beim Ausbau der TI. Denn nicht mal ein Zehntel der Menschen, die das E-Rezept kennen, konnten es bisher auch nutzen.
Die Menschen hoffen in Bezug auf die Digitalisierung auf eine einfache Einsichtnahme in alle relevanten Daten und die dadurch entstehende aktive Mitgestaltungsmöglichkeit im Behandlungsprozess. Außerdem versprechen sie sich eine vereinfachte Informationsweitergabe zwischen den verschiedenen Disziplinen. So soll beispielsweise die Medikation zentral gespeichert werden, sodass alle ÄrztInnen und Apotheken darauf zugreifen können, um etwaige Wechselwirkungen identifizieren zu können. Ein weiterer Wunsch ist die Möglichkeit der Verwaltung von Daten durch (oder für) Angehörige, wenn sie selbst dazu nicht in der Lage sind. Aber auch Notfalldaten wie Blutgruppe, Schrittmacher, Grunderkrankungen und Allergien sollten digital vorliegen. Dabei wollen die PatientInnen (78 Prozent) allerdings selbst entscheiden können, welche Daten für welche Einrichtung einsehbar sind.
Ein Drittel der Befragten hat derzeit Bedenken, dass ihnen durch die gespeicherten Daten zukünftig Nachteile entstehen könnten. Bei der Einrichtung der ePA ist die Gesellschaft gespalten. Nur wenig mehr als die Hälfte wünscht sich eine sogenannte „Opt-out“-Variante. Hierbei wird die ePA für alle automatisch erstellt und man hat die Möglichkeit, diese zu deaktivieren. Dies ist in unseren Nachbarländern bereits der Standard. Hierzulande muss man sich aktuell noch proaktiv für die ePA (Opt-in) entscheiden. Die gleiche Debatte kennt man bezüglich des Organspendeausweises.
Einrichtungen
Ein deutlicher Zuwachs zeigt sich im Ausbau der TI in den Organisationen des Gesundheitswesens. Im Vergleich zum Vorjahr (2022) sind immer mehr Einrichtungen „TI-ready“. Die Zahl der Krankenhäuser, die darauf vorbereitet sind, die TI vollständig durchzuführen, hat sich mehr als verdoppelt (von 25 auf 53 Prozent). Auch die Arztpraxen (43 auf 71 Prozent) und Apotheken (42 auf 81 Prozent) machen deutliche Fortschritte.
Die einrichtungsübergreifende Kommunikation im Medizinwesen (KIM) hält immer mehr Einzug, sodass mittlerweile über 80 Prozent der Arzt- und Zahnarztpraxen und die Hälfte aller Krankenhäuser KIM nutzen. Die ePA-Nutzung stagniert hingegen im einstelligen Prozentbereich.
Vor allem fehlende Informationen über die TI und ihre Einzelbestandteile hemmen die Einrichtungen am Ausbau und der Umsetzung. So fühlt sich die Hälfte aller Befragten nicht ausreichend informiert und nicht sicher genug im Umgang mit der Technik. Mehr niederschwellige Schulungsangebote stehen auf dem Wunschzettel weit oben.
Die Physiotherapie
Bisher ist die Branche der HeilmittelerbringerInnen noch nicht (oder nur sehr rudimentär) an die TI angebunden. Daher gibt es auch keine Zahlen zur Umsetzung. Die Befragung bezog sich somit auf die Erwartungen der Akteure. So gaben die Praxen an, auf eine Entbürokratisierung und Verschlankung von Verwaltungsprozessen zu hoffen. Gleichzeitig befürchten sie hohe Investitionskosten und einen erheblichen Schulungsaufwand. Vor allem KIM, der TI-Messenger (TIM) und das E-Rezept werden von PhysiotherapeutInnen als vorteilhaft angesehen.
Limitationen
Auch wenn die große Stichprobe eine gewisse Repräsentanz darstellt, könnten die Zahlen massiv von der realen Situation abweichen. Wissenschaftlich betrachtet sind Stichprobengrößen von mehr als zehn Prozent der Grundgesamtheit bemerkenswert. Dies gilt aber nur, wenn diese Stichprobe zufällig gezogen wurde. Dies ist hier nicht der Fall. Denn die Einrichtungen haben sich durch ihre Nicht-Teilnahme selbst selektiert. Somit ist es unmöglich, einen Rückschluss zu ziehen, warum diese Nicht-Teilnahme zustande kam.
Aufseiten der Versicherten stellt sich diese Unsicherheit nicht.
Fazit
Anhand der vorliegenden Daten scheint der Ausbau der TI weiter voranzuschreiten. Aufgrund der Limitationen repräsentiert die Umfrage den Stand im Gesundheitswesen nicht mit abschließender Sicherheit. Versicherte sind offen und wünschen sich eine bessere Ausbaugeschwindigkeit.
Martin Römhild / physio.de
TI-AtlasDigitalisierungGesundheitswesenPhysiotherapiegematikePATI
Als Privatperson: heute früh ist die Einlösung eines E-Rezepts (nicht in Papierform mit den QR-Codes) in der Apotheke gescheitert, da das "System" Probleme hat. Soll heute Nachmittag oder morgen wiederkommen, funktioniert vielleicht dann oder, wenn es eilt, beim Arzt ein Papierrezept ausdrucken lassen.
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Schippi schrieb:
Ich bin kein Freund dieser TI und wenn ich die Schwierigkeiten bei den Arztpraxen sehe und von meiner Frau (arbeitet dort) höre,dann gute Nacht!Ich werde mich erst mit der Thematik beschäftigen wenn es wirklich wahr wird!und auch kein Geld vorher investieren nur um ein paar Euro zu sparen!Hoffentlich dauert das noch lange!
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chris217 schrieb:
@Schippi wer weiss, ob die heute verkauften TI Geräte für physios bei Einführung dann noch konform und noch einsatzfähig sind. Ich investiere auch erst wenn es an die Umsetzung geht. Befreundeten Ärzten geht es jetzt schon so, dass die ersten Geräte/Software veraltet sind bevor es richtig losging.
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GüSta schrieb:
Als Physiopraxis werden wir uns frühesten in 2026 mit der TI befassen und evtl. einführen, je nachdem wie weit der Installationsprozess bis dahin vorangekommen ist.
Als Privatperson: heute früh ist die Einlösung eines E-Rezepts (nicht in Papierform mit den QR-Codes) in der Apotheke gescheitert, da das "System" Probleme hat. Soll heute Nachmittag oder morgen wiederkommen, funktioniert vielleicht dann oder, wenn es eilt, beim Arzt ein Papierrezept ausdrucken lassen.
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