Hallo - falls Du Lust hast, im
schönen Mainz Gonsenheim in einer
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Wir bieten Dir Supervisionen,
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Bei uns hast Du tolle und
vielseitige Patienten (Ortho,
Neuro, Trauma, Sport, Geriatrie,
uvm)
Da auch Osteopath/innen bei uns
arbeiten, gibt es tolle
Möglichkeiten für einen
interdisziplinären Austausch.
Unsere T...
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Vojta ist eine der in Deutschland üblichen Zertifikatsweiterbildungen. Aufgrund der bisher fehlenden Wirksamkeitsnachweise stehen alle historischen Konzepte in der neurologischen Therapie in der Kritik. So lauten Empfehlungen in Leitlinien beispielsweise von konventionellen Strategien Abstand zu nehmen.
Daher versuchen die tragenden Organisationen dieser Konzepte, den verpassten wissenschaftlichen Background nun nach und nach aufzuarbeiten. Dabei entstehen neue Studien verschiedenster Qualität. Im April berichteten wir von einer Arbeit zum Einfluss der Vojta-Therapie bei Schlaganfallpatienten, die einige deutliche Limitationen aufwies.
Nun beschäftigte sich eine Forschergruppe aus Spanien mit der Frage, welchen Einfluss Vojta bei MS-PatientInnen haben könnte.
Ergebnis
Betrachtet wurde der Vergleich von Vojta mit einer Mischung aus „Balancetraining für Rumpfstabilität, Koordinationsübungen, Pilates sowie Bobath“ (Kontrollgruppe). Also an dieser Stelle schon einmal eine Gegenüberstellung, die nicht der Best Practice entspricht (siehe Leitlinie oben). Dies verringert schon in diesem Schritt die Aussagekraft der Arbeit.
Nun werden in der Zusammenfassung sehr gute Ergebnisse erwähnt. Alle Messpunkte seien statistisch extrem zuverlässig. In der Berg-Balance-Scale (BBS) verbesserte sich Gruppe A (Vojta), während die Kontrollgruppe unverändert blieb. Beim 10 Meter Gehtest (10mWT) waren die Veränderungen in beiden Gruppen positiv, allerdings in der Vojtagruppe größer.
Schaut man nun in den Volltext der Studie, werden sehr schnell weitere schwere methodische Probleme ersichtlich, die die Ergebnisse deutlich infrage stellen lassen.
Limitationen
- Da es sich nicht um eine randomisierte Untersuchung handelt, ist die Aussagekraft schon deutlich reduziert.
- Der schon erwähnte Vergleich mit einer nicht empfohlenen Strategie reduziert die Übertragbarkeit in die patientenzentrierte Praxis.
- Die Gruppen unterschieden sich in ihren Ausgangswerten so stark, dass die Sicherheit der Aussage zu Vorher-, Nachher- und Zwischengruppenvergleichen extrem leidet.
- Die Stichprobengröße ist insgesamt eher klein, was bei ausreichender Methodik nicht zu sehr ins Gewicht fallen würde.
- Die Differenz der Gruppengröße hingegen wiegt schwer, denn in der Interventionsgruppe sind 33 Prozent mehr Teilnehmer vorhanden als in der Kontrollgruppe.
- Die Ausgangswerte der Beobachtungsparameter (BBS und 10mWT) waren so heterogen (unterschiedlich), dass allein eine unterschiedlich starke Wirkung jeglicher Interventionen wahrscheinlich ist.
- Die statistische Auswertung ist sehr kritisch zu betrachten. Da es sich laut Angaben der WissenschaftlerInnen um keine Normalverteilung handelte, ist die Art der Datenverarbeitung sehr fehleranfällig. Vor allem in Anbetracht der geringen Stichprobengröße.
- Besonders verwirrend ist, dass die Anmeldung der Studie im entsprechenden Register im März 2019 stattfand, die Studie aber schon zwei Monate vorher begonnen wurde. Dies macht es unmöglich nachzuvollziehen, ob es irgendwelche verzerrenden Faktoren im Studienverlauf gab.
Insgesamt zeigen sich also massive methodische Schwächen und Verstöße gegen ein sauberes wissenschaftliches Arbeiten. Daher sind jegliche Ergebnisse so starken Unsicherheiten unterlegen, dass die Forschungsfrage nicht beantwortet werden kann.Fazit
Die bisherige Datenlage spricht konstant gegen die Anwendung von Vojta in der neurologischen Rehabilitation. Auch diese neue Arbeit ändert aufgrund ihrer gravierenden Mängel nichts an dieser Gegebenheit. Leider.
Bleibt abzuwarten, ob andere, qualitativ hochwertige und saubere Studien zu diesen Themen ausgearbeitet werden.
Martin Römhild / physio.de
VojtaMSTherapiemethodenStudieKritik
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