Wir suchen für unser
alteingesessenes, (26 Jahre)
interdisziplinäres Therapiezentrum
(Physiotherapie, Ergotherapie und
Neurofeedback) in
Bochum-Wattenscheid, ab sofort oder
später ein bis zwei
Physiotherapeutin/Physiotherapeuten
in Voll, oder Teilzeit bei freier
Zeiteinteilung. Berufserfahrung
wäre schön, aber nicht zwingend
notwendig. Eine adäquate
Einarbeitungszeit und ein
angenehmes/familiäres Arbeitsklima
sind bei uns selbstverständlich!
Deutlich überdurchschnittliche
Bezahlung, fle...
alteingesessenes, (26 Jahre)
interdisziplinäres Therapiezentrum
(Physiotherapie, Ergotherapie und
Neurofeedback) in
Bochum-Wattenscheid, ab sofort oder
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V. "Chronische Schmerzen, im Sinne von Schmerzen, die keine Funktion haben, existieren nicht."28
Laut Liebscher und Bracht gibt es keine funktionslosen chronischen Schmerzen und auch kein Schmerzgedächtnis.29 Im Buch "Die Schmerzmedizin: Interdisziplinäre Diagnose- und Behandlungsstrategien"30 wird das Schmerzgedächtnis folgendermaßen definiert: "Schmerzgedächtnis: oft missverständlich verwendeter Begriff, um die langfristigen zentralnervösen, funktionellen und morphologischen Reaktionen auf starke oder wiederholte Schmerzreize zusammenzufassen". Wird der Körper verletzt, kommt es zu einer Entzündungsreaktion des Körpers. In der Regel entsteht dann eine Sensibilisierung von Nozizeptoren für die Dauer der hauptsächlichen Schmerzursache. Es kommt zu einer Hyperalgesie31 und Allodynie32, welche beide der Schutzbedürftigkeit des Gewebes Rechnung tragen (adaptive Reaktion). Zusätzlich kann es zu einer Sensibilisierung in Teilen des nozizeptiven Systems im Rückenmark und Gehirn kommen. Dadurch werden Schmerzreaktionen bei Reizen des geschädigten Areals weiter verstärkt (= Zentrale Sensibilisierung). Die Zentrale Sensibilisierung kann auch das Areal der Hyperalgesie vergrößern und gesundes, angrenzendes Gewebe miteinbeziehen. Die gesteigerte Schmerzempfindlichkeit im angrenzenden, gesunden Gebiet nennt man sekundäre Hyperalgesie. Die Zentrale Sensibilisierung kann so zu einem erhöhten Schutz des geschädigten Gewebes beitragen. Die Zentrale Sensibilisierung kann jedoch bestehen bleiben, auch wenn die primäre Schmerzursache bereits ausgeheilt ist. Die anhaltenden Sensibilisierungen stellen keinen sinnvollen Schmutzmechanismus mehr dar. Es kommt zu einer Chronifizierung der Erkrankung.33 Diese Prozesse sind dabei durch die Forschung gut validiert.34,35 Zerebrale Mechanismen, die zu einer Chronifizierung beitragen, sind zwar noch nicht ausreichend untersucht, jedoch gibt es schon diverse Studien, die zeigen, dass es zu einer Verschiebung der zentralen Schmerzrepräsentation vom lateralen ins mediale Schmerzsystem kommt.36,37 Das mediale Schmerzsystem ist dabei für die affektiv-emotionale Schmerzkomponente zuständig. Das laterale Schmerzsystem ist für die sensorisch-diskriminativen Aspekte der Schmerzempfindung (z.B. Schmerzintensität) zuständig.
Um diesen wichtigen Aspekt von Schmerz zu unterstreichen, hat die ISAP (International Association for the Study of Pain) eine neue Schmerzart definiert. Noziplastischer Schmerz ist ein Schmerz der durch eine veränderte Nozizeption entsteht, obwohl es keine klaren Hinweise auf eine aktuelle oder drohende Gewebsschädigung gibt, die eine Aktivierung von peripheren Nozizeptoren oder Hinweise auf eine Erkrankung/Läsion des somatosensorischen Systems, die den Schmerz verursachen, gibt.38,39
Eine weitere Komponente, die neben den biologischen Aspekten der Chronifizierung von Schmerzen eine Rolle spielen, sind psychologische und soziale Aspekte der Chronifizierung. In der Abbildung zur Chronifizierung sieht man sehr deutlich, dass die psychologischen und sozialen Aspekte, neben den schon oben besprochenen biologischen Aspekten, zu einer Chronifizierung von Schmerzen führen können.40
Liebscher und Bracht ignorieren einfach die bestehenden, wissenschaftliche Erkenntnisse zur Chronifizierung von Schmerz. Wenn die Therapie von Liebscher und Bracht all diese Chronifizierungsfaktoren aufheben kann, dann wäre es doch ein Leichtes eine randomisierte, kontrollierte Studie bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen zu machen und die Wirksamkeit der Liebscher und Bracht Therapie unter Beweis zu stellen. Eins der größten medizinischen Probleme wäre gelöst!
VI. "Wie heißt es so schön? Wer heilt, hat Recht. Was meinen wir mit Heilen? Ganz einfach: Wir beseitigen den Schmerz und stoppen die Arthrose. Und wenn es noch möglich ist, bringen wir den Körper sogar dazu, den Knorpel Stück für Stück wieder aufzubauen und - sehr langfristig - auch Knochen wieder zu verändern."41
Die Plattitüde "Wer heilt ,hat Recht." wird gerne von Befürwortern alternativmedizinischer Therapieformen als Rechtfertigung dargelegt. Mit diesem Ausspruch wird häufig versucht, die durch Studien ermittelte Wirkungslosigkeit der Therapieform herunter zu spielen. Man sieht ja, dass die Therapie hilft! Deshalb braucht man auch keine Studien anzuerkennen, die Zweifel an der Therapie aufkommen lassen. Im Falle von Liebscher und Bracht gibt es wie immer keine Nachweise darüber, dass Schmerzen wirklich langfristig beseitigt werden, Knorpel wieder aufgebaut wird oder Knochen sich verändern. Des Weiteren muss man sich fragen, inwiefern der Einsatz einer Faszienrolle, Osteopressur und Dehnungsübungen strukturelle Effekte dieser Art hervorrufen können?42 Sind alle die regelmäßig Yoga und Stretching durchführen frei von Arthrose und Schmerzen?
VII. "Frische und pflanzliche Lebensmittel sollten den Löwenanteil Ihres Speiseplans ausmachen. Jeder Schritt in diese Richtung bringt Sie näher zur Schmerz- und Arthrosefreiheit."43
LuB halten die "richtige" Ernährung für einen wichtigen Faktor zur Reduktion von Schmerz und Arthrose. LuB empfehlen dazu eine vegetarische bzw. vegane Ernährung. Wie im gesamten Buch wird die Auswahl der Ernährungsform nicht weiter faktisch begründet. Betrachtet man evidenzbasierte Ernährungsempfehlungen, dann ergeben sich folgende Empfehlungen44:
- Reduktion des Übergewichts, am besten in Kombination mit einem Trainingsprogramm.
- Reduktion des Plasmacholesterinsspiegels durch Ernährung.
- Eventuelle Steigerung der Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren durch den Verzehr von Fisch (zweimal die Woche).
- Es sollte auf ein angemessenes Niveau der Sonneneinstrahlung zur Produktion von Vitamin D geachtet werden. Es besteht die Möglichkeit, Vitamin D als Nahrungsergänzung zu sich zu nehmen (= 25 µg/d).
- Ausreichende Zufuhr von Vitamin K durch grünes Gemüse.
Bemerkenswert ist, dass hier keine vegane/vegetarische Ernährungsform vorgeschlagen wird. Des Weiteren kommt der Reduktion von Übergewicht eine Hauptrolle bei der Behandlung der Arthrose zu. Dass Übergewicht eine Rolle bei der Entstehung und Verschlimmerung von Arthrose eine Rolle spielt, wird jedoch von Liebscher und Bracht verneint. Die Faktenlage spricht jedoch auch hier eine andere Sprache.45,46
VIII. "Gerade was die Schmerzen angeht, sind die nicht medikamentösen Therapien [PT, Osteopathie, etc.] meist relativ unwirksam und deswegen für viele Patienten frustrierend. Viele unserer Patienten sind völlig verblüfft, wenn ihre Schmerzen schon nach der ersten Behandlung mit unserer Akuttherapie Osteopressur massiv reduziert oder sogar ganz verschwunden sind." 47
Liebscher und Bracht haben Recht in der Annahme, dass ein Großteil der medikamentösen und konservativen Therapie für chronische Schmerzen nur geringe Effektstärken bzgl. Schmerzreduktion aufweisen.48,49,50,51 Diese Situation liefert natürlich einen Nährboden für Therapien, die ihr Marketing darauf ausrichten, gerade diese Situation zu lösen. Die Gesamtsituation zur Behandlung unspezifischer, chronischer Rückenschmerzen bzw. zu chronischen Schmerzen allgemein wird m.E. am besten von Maher et al. ausgedrückt:
"No treatments can cure persistent low back pain, but interventions are available that reduce pain and disability, and address the consequences of long-term pain [...]. Many patients and clinicians find this position hard to accept, which provides a fertile ground for people with vested interests to market non-evidence-based treatments that purport to cure persistent back pain. Part of the challenge of managing persistent low back pain is to guide patients away from the wide array of centres and therapists making false promises."52 So ist beispielsweise die Physiotherapie durchaus geeignet Patienten mit chronischen Schmerzen zu behandeln. Nur Wunder kann die Physiotherapie auch nicht verbringen. Des Weiteren sollte man sich fragen, inwieweit sich die Therapie wirklich von physiotherapeutischen Maßnahmen unterscheidet. Stretching, der Einsatz einer Faszienrolle und Weichteiltechniken sind lange Bestandteil der Physiotherapie. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen bei (chronischen) Schmerzen konnte jedoch bis jetzt nicht stichhaltig belegt werden.53,54,55
Fazit
Liebscher und Bracht haben keine eindeutigen Beweise für die Wirksamkeit Ihrer Therapie vorgebracht. Bei Liebscher und Bracht wird mehr auf die Vermarktung eines Produkts wert gelegt, als auf den Nachweis einer Wirksamkeit. Das geht zu Lasten der Patienten.
Tobias Saueressig
Der Autor ist Physiotherapeut und Diplom-Volkswirt in Wuppertal.
Kontaktdaten:
www.evidenzbasiertephysiotherapie.de
tobias@evidenzbasiertephysiotherapie.de
Lesen Sie hier den 1. Teil.
Quellennachweis:
(28) Bracht, Dr. med. Petra; Liebscher-Bracht, Roland, Schmerzfrei - Das Selbsthilfeprogramm für Ihren unteren Rücken, LNB Verlag; Auflage: 4 (30. November 2010), S. 41.
(29) Bracht, Dr. med. Petra; Liebscher-Bracht, Roland. Die Arthrose-Lüge: Warum die meisten Menschen völlig umsonst leiden - und was Sie dagegen tun können - Mit dem sensationellen Selbsthilfe-Programm - (German Edition) Goldmann Verlag. Kindle-Version. S. 39.
(30) Die Schmerzmedizin: Interdisziplinäre Diagnose- und Behandlungsstrategien (German Edition). Elsevier Health Sciences. Kindle-Version, Pos. 619.
(31) Als Hyperalgesie wird in der Medizin eine übermäßige Schmerzempfindlichkeit und Reaktion auf einen üblicherweise schmerzhaften Reiz hin bezeichnet, aber auch eine Schmerzreaktion gegenüber normalerweise nicht-schmerzhaften Reizen.
(32) Als Allodynie wird in der Medizin eine Schmerzempfindung bezeichnet, die durch Reize ausgelöst wird, welche üblicherweise keinen Schmerz verursachen.
(33) Sandkühler, Jürgen. "Neurobiologische Grundlagen des Schmerzgedächtnisses." psychoneuro 31.02 (2005): 77-80.
(34) Die Schmerzmedizin: Interdisziplinäre Diagnose- und Behandlungsstrategien (German Edition). Elsevier Health Sciences. Kindle-Version.
(35) Sandkühler, Jürgen. "Neurobiologische Grundlagen des Schmerzgedächtnisses." psychoneuro 31.02 (2005): 77-80.
(36) Baliki, Marwan N., et al. "Chronic pain and the emotional brain: specific brain activity associated with spontaneous fluctuations of intensity of chronic back pain." Journal of Neuroscience 26.47 (2006): 12165-12173.
(37) Hashmi, Javeria A., et al. "Shape shifting pain: chronification of back pain shifts brain representation from nociceptive to emotional circuits." Brain 136.9 (2013): 2751-2768.
(38) https://www.iasp-pain.org/PublicationsNews/NewsDetail.aspx?ItemNumber=6862&navItemNumber=643
(39) Kosek, Eva, et al. "Do we need a third mechanistic descriptor for chronic pain states?." Pain 157.7 (2016): 1382-1386.
(40) Die Schmerzmedizin: Interdisziplinäre Diagnose- und Behandlungsstrategien (German Edition). Elsevier Health Sciences. Kindle-Version.
(41) Bracht, Dr. med. Petra; Liebscher-Bracht, Roland. Die Arthrose-Lüge: Warum die meisten Menschen völlig umsonst leiden - und was Sie dagegen tun können - Mit dem sensationellen Selbsthilfe-Programm - (German Edition) Goldmann Verlag. Kindle-Version. S. 22.
(42) Lederman, Eyal. "The fall of the postural-structural-biomechanical model in manual and physical therapies: exemplified by lower back pain." Journal of bodywork and movement therapies 15.2 (2011): 131-138.
(43) Bracht, Dr. med. Petra; Liebscher-Bracht, Roland. Die Arthrose-Lüge: Warum die meisten Menschen völlig umsonst leiden - und was Sie dagegen tun können - Mit dem sensationellen Selbsthilfe-Programm - (German Edition) Goldmann Verlag. Kindle-Version. S. 130-131.
(44) Rayman, Margaret P. "Diet, nutrition and osteoarthritis." BMC Musculoskeletal Disorders 16.1 (2015): S7.
(45) Jiang, Liying, et al. "Body mass index and susceptibility to knee osteoarthritis: a systematic review and meta-analysis." Joint Bone Spine 79.3 (2012): 291-297.
(46) Afshin, Ashkan, et al. "Health effects of overweight and obesity in 195 countries over 25 years." The New England journal of medicine 377.1 (2017): 13-27.
(47) Bracht, Dr. med. Petra; Liebscher-Bracht, Roland. Die Arthrose-Lüge: Warum die meisten Menschen völlig umsonst leiden - und was Sie dagegen tun können - Mit dem sensationellen Selbsthilfe-Programm - (German Edition) Goldmann Verlag. Kindle-Version. S. 97.
(48) Cheung, Chi Wai, et al. "Chronic opioid therapy for chronic non-cancer pain: a review and comparison of treatment guidelines." Pain Physician 17.5 (2014): 401-414.
(49) Geneen, Louise J., et al. "Physical activity and exercise for chronic pain in adults: an overview of Cochrane Reviews." The Cochrane database of systematic reviews (2017).
(50) Machado, L. A. C., et al. "Analgesic effects of treatments for non-specific low back pain: a meta-analysis of placebo-controlled randomized trials." Rheumatology 48.5 (2008): 520-527.
(51) Machado, Gustavo C., et al. "Efficacy and safety of paracetamol for spinal pain and osteoarthritis: systematic review and meta-analysis of randomised placebo controlled trials." bmj 350 (2015): h1225.
(52) Maher, Chris, Martin Underwood, and Rachelle Buchbinder. "Non-specific low back pain." The Lancet 389.10070 (2017): 736-747. Eigene Übersetzung: "Keine Behandlung kann persistierende untere Rückenschmerzen heilen, es gibt aber Interventionen die Schmerzen und Einschränkungen reduzieren und die Konsequenzen von länger andauernden Schmerzen berücksichtigen. […] Viele Patienten und Kliniker finden diese Position schwer zu akzeptieren, was einen fruchtbaren Grund für Menschen mit einem starkem persönlichen Interesse zum Angebot von nicht-evidenzbasierten Behandlungen führt, die angeblich Rückenschmerzen heilen sollen. Ein Teil der Herausforderung des Managements von persistierenden, untereren Rückenschmerzen ist es, die Patienten von den verschiedenen Zentren und Therapeuten fernzuhalten, die falsche Versprechungen machen."
(53) https://evidenzbasiertephysiotherapie.de/die-faszienrolle-ein-hype/
(54) https://evidenzbasiertephysiotherapie.de/faszientherapie-sinnvoll-oder-nicht/
(55) https://evidenzbasiertephysiotherapie.de/triggerpunkte-eine-haltbare-theorie/
GastbeitragLiebscher und Bracht
Eindeutiges Heilversprechen >>>> VERBOTEN und zudem komplett unwahr!
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Warum verklagt Ihr sie dann nicht?
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ella426 schrieb:
"Eindeutiges Heilversprechen >>>> VERBOTEN und zudem komplett unwahr!"
Warum verklagt Ihr sie dann nicht?
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stefan 302 schrieb:
Abwarten...*[zwinker]*
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stefan 302 schrieb:
"VI. "Wie heißt es so schön? Wer heilt, hat Recht. Was meinen wir mit Heilen? Ganz einfach: Wir beseitigen den Schmerz und stoppen die Arthrose. Und wenn es noch möglich ist, bringen wir den Körper sogar dazu, den Knorpel Stück für Stück wieder aufzubauen und - sehr langfristig - auch Knochen wieder zu verändern."41"
Eindeutiges Heilversprechen >>>> VERBOTEN und zudem komplett unwahr!
Frau Dr. Petra Bracht und ihr Mann Herr Liebscher sind Meister der Vermarktung. Von der eigenen Therapie über Faszien Rollen bis Nahrungsergänzung kann man alles was gerade angesagt ist im online-shop erwerben.
In Rundfunk und Printmedien ist Frau Bracht seit Jahren im Rhein/Main Gebiet sehr präsent. Über die verschiedensten medizinischen Themen hat sie immer etwas zusagen. Der Rubel rollt (kein Ärger mit GKV, da Privat) und ob das ganze seriös ist, muss wohl jeder für sich entscheiden. Wenn das alles so ist wie es die Therapie verspricht, können die Chirurgen bald einpacken und künstlicher Gelenksersatz verstaubt in den Regalen. Mir persönlich ist da die Physiotherapie von staatlich geprüften Physiotherapeuten viel lieber.
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steupel schrieb:
Hallo,
Frau Dr. Petra Bracht und ihr Mann Herr Liebscher sind Meister der Vermarktung. Von der eigenen Therapie über Faszien Rollen bis Nahrungsergänzung kann man alles was gerade angesagt ist im online-shop erwerben.
In Rundfunk und Printmedien ist Frau Bracht seit Jahren im Rhein/Main Gebiet sehr präsent. Über die verschiedensten medizinischen Themen hat sie immer etwas zusagen. Der Rubel rollt (kein Ärger mit GKV, da Privat) und ob das ganze seriös ist, muss wohl jeder für sich entscheiden. Wenn das alles so ist wie es die Therapie verspricht, können die Chirurgen bald einpacken und künstlicher Gelenksersatz verstaubt in den Regalen. Mir persönlich ist da die Physiotherapie von staatlich geprüften Physiotherapeuten viel lieber.
Aber mal davon abgesehen, können wir uns als Physios in Puncto Vermarktung eine Scheibe abschneiden. Leider ist es heute immer mehr so, dass die Leute für gute Marktschreier gern und viel Geld ausgeben und bei Qualitätsarbeit vom Physio um jeden Euro Zuzahlung feilschen und das ist nicht zuletzt unsere eigene Schuld. Es ist ja schon lange klar, dass die Selbstdarstellung vieler PT"s nicht stimmt. Es reicht eben nicht nur gute Arbeit zu leisten, sondern man muss die auch in den Augen der Öffentlichkeit entsprechend darstellen und (wo es möglich ist) gutes Geld für die Qualitätsleistung verlangen.
Da die Physios das immer noch nicht verstanden haben und der Weg wohl noch sehr lang bis dahin ist (wenn überhaupt jemals), werden uns immer wieder solche Leute wie Liebscher und Bracht die Butter vom Brot nehmen, egal wie riesig die Kluft zwischen LB und der Qualitätsarbeit der PT ist.
Wir müssen uns einfach fragen, warum wir um Centbeträge kämpfen müssen (nicht nur bei der GKV, auch bei PP) und die Leute sofort bereit sind bei LB & Co. jede Menge Geld zu zahlen. Das zeigt doch ganz eindeutig die Wertestellung von uns gegenüber LB & Co. in den Augen der Leute.
Wir ärgern uns immer wieder über LB (mir sind die übrigens gleichgültig), aber ändern schon seit vielen, vielen Jahren nichts an unserer eigenen Darstellung.
Was mir allerdings nicht geichgültig ist, wenn jemand wiederholt und in aller Öffentlichkeit verbotene Heilversprechen abgibt und es passiert nicht das Geringste und bei uns wird das kleinste Vergehen geahndet.
Gruß Britt
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Britt schrieb:
Aber auch wenn man ausschließlich privat behandelt, sind Heilversprechen (die Liebscher und Bracht immer wieder eindeutig geben) verboten oder sehe ich das falsch? Wenn wir als Physois das machen würden, hätten wir sofort alle möglichen Anklagen am Hals und hier passiert gar nichts, wieso eigentlich?
Aber mal davon abgesehen, können wir uns als Physios in Puncto Vermarktung eine Scheibe abschneiden. Leider ist es heute immer mehr so, dass die Leute für gute Marktschreier gern und viel Geld ausgeben und bei Qualitätsarbeit vom Physio um jeden Euro Zuzahlung feilschen und das ist nicht zuletzt unsere eigene Schuld. Es ist ja schon lange klar, dass die Selbstdarstellung vieler PT"s nicht stimmt. Es reicht eben nicht nur gute Arbeit zu leisten, sondern man muss die auch in den Augen der Öffentlichkeit entsprechend darstellen und (wo es möglich ist) gutes Geld für die Qualitätsleistung verlangen.
Da die Physios das immer noch nicht verstanden haben und der Weg wohl noch sehr lang bis dahin ist (wenn überhaupt jemals), werden uns immer wieder solche Leute wie Liebscher und Bracht die Butter vom Brot nehmen, egal wie riesig die Kluft zwischen LB und der Qualitätsarbeit der PT ist.
Wir müssen uns einfach fragen, warum wir um Centbeträge kämpfen müssen (nicht nur bei der GKV, auch bei PP) und die Leute sofort bereit sind bei LB & Co. jede Menge Geld zu zahlen. Das zeigt doch ganz eindeutig die Wertestellung von uns gegenüber LB & Co. in den Augen der Leute.
Wir ärgern uns immer wieder über LB (mir sind die übrigens gleichgültig), aber ändern schon seit vielen, vielen Jahren nichts an unserer eigenen Darstellung.
Was mir allerdings nicht geichgültig ist, wenn jemand wiederholt und in aller Öffentlichkeit verbotene Heilversprechen abgibt und es passiert nicht das Geringste und bei uns wird das kleinste Vergehen geahndet.
Gruß Britt
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Ralf H. schrieb:
Ich unterstütze jede Gegendarstellung gegen L&B. Nicht nur das den Patienten mit falschen Heilversprechen das Geld in Kaffeefahrtmanier aus der Tasche gezogen wird, sondern besonders müssen die Aufklärungen unter den Kollegen weiter gehen. Die mit Abstand teuerste Fortbildung ohne wissenschaftliche Beweise zeigt eindeutig , dass wir Physiotherapeuten uns mehr auf die Wissenschaft konzentrieren müssen, ohne unser Handwerk und Empathie zu verlieren. Verbreitet es unter den Kollegen, wo ihr könnt. Klärt auf. Nur so kann der L&B Sumpf trocken gelegt werden.
Und sehr wohl gibt es ein Schmerzgedächtnis. Hier ist das Buch"Die Botschaften des Körpers"von Herrn Barral lesenswert.
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Füsi schrieb:
Vor einigen Jahren sagte einmal ein selbstständiger Kaufmann:"Es spielt keine Rolle,was Sie verkaufen-Sie müssen nur genügend Dumme finden,die es kaufen!"
Und sehr wohl gibt es ein Schmerzgedächtnis. Hier ist das Buch"Die Botschaften des Körpers"von Herrn Barral lesenswert.
Berühmt zu werden liegt an dem:
Du mußt begründen ein System!
Such was Verrücktes und erkläre,
Daß alles Heil im Kuhmist wäre,
Dem, auf die Wunde warm gestrichen,
Noch jede Krankheit sei gewichen
Und den, nachweislich, die Azteken
Geführt in ihren Apotheken …
Hält man dich auch für einen Narren,
Du mußt nur eisern drauf beharren,
Dann fangen immer einige an,
Zu glauben, es sei doch was dran,
Und du gewinnst dir viele Jünger,
Die deine Losung: „Kraft durch Dünger!“
Streng wissenschaftlich unterbauen
Und weiterkünden, voll Vertrauen.
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stefan 302 schrieb:
Aus dem Wunderdoktor (Eugen Roth) von 1939 wiedeholt sich das Szenario alle 10 Jahre
Berühmt zu werden liegt an dem:
Du mußt begründen ein System!
Such was Verrücktes und erkläre,
Daß alles Heil im Kuhmist wäre,
Dem, auf die Wunde warm gestrichen,
Noch jede Krankheit sei gewichen
Und den, nachweislich, die Azteken
Geführt in ihren Apotheken …
Hält man dich auch für einen Narren,
Du mußt nur eisern drauf beharren,
Dann fangen immer einige an,
Zu glauben, es sei doch was dran,
Und du gewinnst dir viele Jünger,
Die deine Losung: „Kraft durch Dünger!“
Streng wissenschaftlich unterbauen
Und weiterkünden, voll Vertrauen.
Ich halte die Vermarktungsstrategie von LuB auch für unseriös. Ein Versprechen auf Heilung darf man nicht geben.
Es gibt aber anscheinend nicht wenige Menschen, denen mit diesem Konzept geholfen werden konnte. Also muß etwas dran sein an dieser Sache.
Viele Physiotherapeuten behandeln ihre Patienten über schmerzhaftes, punktuelles Drücken im Gewebe. Nicht selten kommt dabei es zu Verletzungen im Gewebe (Blauer Fleck= Hämatom).
Das nennt sich dann Triggern und ist in der Physiowelt weitestgehend anerkannt. Soviel ich weis, gibt es für die Wirkungsweise bis dato keinen wissenschaftlichen Nachweis.
Aber viele Therapeuten Triggern, weil sie gute Erfahrungen damit gemacht haben.
Soviel ich mitbekommen habe, sitzen in den Veranstaltungen von LuB überwiegend Menschen, denen mit dieser Technik geholfen werden konnte.
Sie haben gute Erfahrungen damit gemacht.
Das kann man nicht so einfach unter den Tisch kehren und sich nur mit der Vermarktungsstrategie von LuB auseinandersetzen.
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Stefan Preißler schrieb:
Es soll Physiotherapeuten geben, die kleben ihren Patienten bunte Streifen auf die Haut und erklären ihnen dann auch noch, daß die jeweiligen Farben unterschiedliche Wirkung haben. Das Ganze natürlich gegen Barleistung.
Ich halte die Vermarktungsstrategie von LuB auch für unseriös. Ein Versprechen auf Heilung darf man nicht geben.
Es gibt aber anscheinend nicht wenige Menschen, denen mit diesem Konzept geholfen werden konnte. Also muß etwas dran sein an dieser Sache.
Viele Physiotherapeuten behandeln ihre Patienten über schmerzhaftes, punktuelles Drücken im Gewebe. Nicht selten kommt dabei es zu Verletzungen im Gewebe (Blauer Fleck= Hämatom).
Das nennt sich dann Triggern und ist in der Physiowelt weitestgehend anerkannt. Soviel ich weis, gibt es für die Wirkungsweise bis dato keinen wissenschaftlichen Nachweis.
Aber viele Therapeuten Triggern, weil sie gute Erfahrungen damit gemacht haben.
Soviel ich mitbekommen habe, sitzen in den Veranstaltungen von LuB überwiegend Menschen, denen mit dieser Technik geholfen werden konnte.
Sie haben gute Erfahrungen damit gemacht.
Das kann man nicht so einfach unter den Tisch kehren und sich nur mit der Vermarktungsstrategie von LuB auseinandersetzen.
Es gab hier keinen Vergleich zu anderen "Therapieformen", nur sollte unser Ausbildungswissen so viel beinhalten, dass wir pseudowissenschaftliche Erkenntnisse unterscheiden können sollten. Ob wir sie dann trotzdem anwenden, mag derjenige selbst entscheiden, jedoch trägt er dann auch die Verantwortung dafür.
Abgesehen davon, dass in dem Buch einige Aussagen einfach "geklaut" sind, verbunden mit einem nicht einhaltbaren Versprechen, wünsche ich jedem Therapeuten, dass er in seiner Ausbildung möglichst nicht nur einen Hammer (LuB) vermittelt bekommen hat, sondern ein angepasstes Sammelsurium an Therapieansätzen, angepasst an den jeweiligen Patienten, sonst könnte ich auch in einem Fernkurs für teures Geld diese "Methode" lernen.
Mir sind schon zig Patienten vorstellig geworden, denen man LuB für teueres Geld verkauft hat. Patienten mit Marcumar und entsprechenden Hämatomen, Patienten mit nachgewiesener Schmerzverarbeitungsstörung durch Trauma (super getriggert im Übrigen) sowie Patienten mit Tumorleiden, denen man dann noch für viel Geld auf ihren metastasierten Tumoren herumgedrückt hat.
Warum? Weil man bei der dortigen """Ausbildung""" von untersuchen und Differentialdiagnose noch nie etwas gehört hat.
Dass man darüber noch diskutieren muss, ob "wer heilt auch Recht hat" finde ich sowas von daneben, gesehen auf die Patienten, die leider Pech hatten und jetzt deutlich finanziell ärmer sind, ganz mal abgesehen von den SCHÄDIGUNGEN.
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stefan 302 schrieb:
Ich gehe mal davon aus, dass wir examinierte PT sind, die anerkanntes Basiswissen mitbringen. Wenn jemand die Grundlagen der Medizin im naturwissenschaftlichen Bereich (!!) meint umkehren zu wollen, dies auch noch öffentlich verspricht und Placebos als anerkannte "nachgewiesene" Therapieffekte verkaufen möchte und es auch tut, sich das auch noch richtig gut bezahlen lässt, den stelle ich gleich wie den Rattenfänger aus Hameln.
Es gab hier keinen Vergleich zu anderen "Therapieformen", nur sollte unser Ausbildungswissen so viel beinhalten, dass wir pseudowissenschaftliche Erkenntnisse unterscheiden können sollten. Ob wir sie dann trotzdem anwenden, mag derjenige selbst entscheiden, jedoch trägt er dann auch die Verantwortung dafür.
Abgesehen davon, dass in dem Buch einige Aussagen einfach "geklaut" sind, verbunden mit einem nicht einhaltbaren Versprechen, wünsche ich jedem Therapeuten, dass er in seiner Ausbildung möglichst nicht nur einen Hammer (LuB) vermittelt bekommen hat, sondern ein angepasstes Sammelsurium an Therapieansätzen, angepasst an den jeweiligen Patienten, sonst könnte ich auch in einem Fernkurs für teures Geld diese "Methode" lernen.
Mir sind schon zig Patienten vorstellig geworden, denen man LuB für teueres Geld verkauft hat. Patienten mit Marcumar und entsprechenden Hämatomen, Patienten mit nachgewiesener Schmerzverarbeitungsstörung durch Trauma (super getriggert im Übrigen) sowie Patienten mit Tumorleiden, denen man dann noch für viel Geld auf ihren metastasierten Tumoren herumgedrückt hat.
Warum? Weil man bei der dortigen """Ausbildung""" von untersuchen und Differentialdiagnose noch nie etwas gehört hat.
Dass man darüber noch diskutieren muss, ob "wer heilt auch Recht hat" finde ich sowas von daneben, gesehen auf die Patienten, die leider Pech hatten und jetzt deutlich finanziell ärmer sind, ganz mal abgesehen von den SCHÄDIGUNGEN.
Das Dilemma ist doch, dass der Patient nicht unterscheiden muss, kann und will, was der Unterschied zwischen einer evidence-based Therapie ist und
einer LnB/Dorn etc, etc. Ich habe mal versucht einem seriösen, gebildeten Patienten den Unterschied zwischen einer über 2 Jahre dauernden Ausbildung zum
Manualtherapeuten und einem Wochenendkurs Dorn näherzubringen. Dem war das völlig wurscht, da ihm ein Heilpraktiker mit der Dorn-Methode geholfen hat.
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Seelchen schrieb:
Servus
Das Dilemma ist doch, dass der Patient nicht unterscheiden muss, kann und will, was der Unterschied zwischen einer evidence-based Therapie ist und
einer LnB/Dorn etc, etc. Ich habe mal versucht einem seriösen, gebildeten Patienten den Unterschied zwischen einer über 2 Jahre dauernden Ausbildung zum
Manualtherapeuten und einem Wochenendkurs Dorn näherzubringen. Dem war das völlig wurscht, da ihm ein Heilpraktiker mit der Dorn-Methode geholfen hat.
wie lang bist du schon ausgebildeter PT und in welchen ländern dieser schönen welt hast du schon mit patienten gearbeitet?
auch ich sehe deine "sehr eingeschränkte" schulmedizinisch-wissenschaftliche argumentation nicht zielführend.
tcm über 6000 jahre erfahrung und im abendland nur teilweise anerkannt?
wissenschaft? wissenschaft ist immer subjektiv nie objektiv!
auch für die methoden"bobath" und "voijta" gibt es keine evidenzbasierten studien sondern nur subjektive annahmen von zwei Ärzten.
wenn die lebensqualität der patienten verbessert wird ist es egal, mit welcher methode du sie behandelst.
mario
msc
schweiz
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LoitschM schrieb:
hallo an alle,
wie lang bist du schon ausgebildeter PT und in welchen ländern dieser schönen welt hast du schon mit patienten gearbeitet?
auch ich sehe deine "sehr eingeschränkte" schulmedizinisch-wissenschaftliche argumentation nicht zielführend.
tcm über 6000 jahre erfahrung und im abendland nur teilweise anerkannt?
wissenschaft? wissenschaft ist immer subjektiv nie objektiv!
auch für die methoden"bobath" und "voijta" gibt es keine evidenzbasierten studien sondern nur subjektive annahmen von zwei Ärzten.
wenn die lebensqualität der patienten verbessert wird ist es egal, mit welcher methode du sie behandelst.
mario
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