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physio.de: 1) Wurden Sie in den letzten Jahren einmal von einem Physiotherapeuten behandelt?
Maria Klein-Schmeink: Ja, mit sehr positiver Wirkung.
2) Was gedenken Sie gegen den eklatanten Fachkräftemangel im Bereich der Heilmittelerbringer zu unternehmen?
Maria Klein-Schmeink: Durch attraktive Arbeits- und Ausbildungsbedingungen wollen wir den Fachkräftemangel bekämpfen. Dazu gehören familiengerechte Arbeitszeiten, ein Ende des Schulgelds, gute Vergütungen, breite Kompetenzen und Aufstiegsmöglichkeiten im Beruf.
3) Sehen Sie die Notwendigkeit, die Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Physiotherapeuten zu verändern? Und falls ja, an welchen Punkten möchten Sie diese konkret ändern, z.B. die Integration der Zertifikatspositionen in die Grundausbildung?
Maria Klein-Schmeink: Derzeit können ausgebildete Therapeuten nur einen Teil der von der GKV abgefragten Leistungen erbringen - vieles müssen sie sich durch eine Weiterbildung, die mit einem Zertifikat nachgewiesen werden muss, erst aneignen. Wir befürworten daher eine Weiterentwicklung der Ausbildungs- und Prüfungsordnung. Wir sind im Übrigen dafür, dass Gesundheitsfachberufe wie zum Beispiel Physiotherapeuten künftig eine hochschulische Ausbildung bekommen.
4) Sind Sie für eine Abschaffung des Schulgeldes für Heilmittelerbringer und stattdessen für die Einführung einer Ausbildungsvergütung?
Maria Klein-Schmeink: Wir wollen eine schulgeldfreie Ausbildung für Gesundheitsfachberufe erreichen. Junge Menschen, die einen solchen Beruf erlernen, sollen nicht auch noch "Lehrgeld" zahlen müssen. Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, dass eine Ausbildungsvergütung eingeführt wird oder die Berufsausbildungsbeihilfe bzw. BAföG einfacher in Anspruch genommen werden kann.
5) Mit Beschluss des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes (HHVG) wurde eine Aussetzung der Grundlohnsummenbindung bei den Preisverhandlungen im Heilmittelsektor vereinbart. Wie stehen Sie einer generellen Abschaffung der Grundlohnsummenbindung gegenüber?
Maria Klein-Schmeink: Die Ärztehonorare orientieren sich nach geltender Rechtslage nicht mehr an der Grundlohnsumme, sondern an der Entwicklung der Morbidität der Versicherten in einer Region. Eine entsprechende Regelung sollte dauerhaft auch für die Heilmittelvergütung gelten.
6) Im Rahmen des HHVG wurden Modellversuche zur Blankoverordnung eingeführt. Wie sehen Sie die Möglichkeit, die Blankoverordnung in die Regelversorgung zu überführen und in der nächsten Legislatur Modellversuche zum sog. Direktzugang zu etablieren?
Maria Klein-Schmeink: Bei der Blankoverordnung sind wir für eine sofortige Umsetzung in die Regelversorgung. Beim Direktzugang plädieren wir für wissenschaftlich begleitete Modellprojekte, auf deren Grundlage dann über die Umsetzung in der Regelversorgung entschieden werden kann. Leider hat die große Koalition unsere diesbezüglichen Vorschläge abgelehnt. Wir werden uns trotzdem weiter für diese Ziele einsetzen.
7) Im Rahmen des Dritten Pflegestärkungsgesetzes war zunächst vorgesehen, 60 Unterrichtseinheiten Osteopathie in die Ausbildung zum Physiotherapeuten aufzunehmen. Diese wurde wieder fallen gelassen. Weshalb? Gedenken Sie, dieses Vorhaben in der neuen Legislatur noch einmal aufzugreifen?
Maria Klein-Schmeink: Die Osteopathie gilt als Heilkunde, Physiotherapeuten dürfen sie nur ausüben, wenn sie zusätzlich die Heilpraktikererlaubnis besitzen. Zudem ist die Osteopathie lediglich eine Satzungsleistung der Kassen. Eine Regulierung der Ausbildung ist u.a. auch für die Qualität sinnvoll, allerdings nicht über den Umweg von Osteopathie-Unterrichtseinheiten für Physiotherapeuten.
8) Wie stehen Sie zu den Forderungen der Heilmittelerbringer, einen stimmberechtigten Sitz im G-BA zu erhalten?
Maria Klein-Schmeink: Bisher dürfen Heilmittelerbringer nur Stellungnahmen abgeben, die in die Entscheidung einzubeziehen sind. Wir fordern eine größere Beteiligung und Einbeziehung der Betroffenen. Ein Entscheidungsrecht im Sinne einer eigenen "Bank" im GBA halten wir allerdings nicht für zielführend.
Lesen Sie hier die jeweiligen Antworten von der Partei DIE LINKE, der SPD und der CDU.
Bundestagswahl
Für mich ist es egal ob ich einen Hochschulberuf habe oder nicht und an Weiterbildungskosten verdienen viel zu viele Geld um das es von irgend einer Seite abgeschafft wird.
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Sandalenmann schrieb:
Alles nur heiße Luft, nicht drüber reden sondern Verändern. Wenn die Vergütung stimmt sind vielleicht wieder mehr bereit in diesem Beruf zu Arbeiten.
Für mich ist es egal ob ich einen Hochschulberuf habe oder nicht und an Weiterbildungskosten verdienen viel zu viele Geld um das es von irgend einer Seite abgeschafft wird.
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