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Jahreswechsel

Was ist neu?

Änderungen zum Jahreswechsel.

04.01.2011 • 0 Kommentare

Der letzte Böller ist verklungen. Kein Sekt im Glas perlt mehr. Die Bürger dämmern dem neuen Jahr entgegen. Wechselzeiten nutzen Regierungen und Parlamente gerne, um neue Gesetze und veränderte Regelungen in Gang zu setzen. Auch dieses Mal. Hier sind sie:

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
Der Beitragssatz steigt um 0,6 auf 15,5 Prozent. Noch teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Erhöhung. Künftige Steigerungen gehen allein zu Lasten der Versicherten. Reicht der Beitrag nicht, dürfen die Krankenkassen unbegrenzt Zusatzbeiträge verlangen. 2011 werden nur wenige Kassen diesen Schritt gehen.

Private Krankenversicherung (PKV)
Die bisherige dreijährige Wartezeit für wechselwillige Angestellte entfällt. Sofern das Jahresgehalt mehr als 49.500 Euro (Versicherungspflichtgrenze) beträgt kann zwischen der freiwilligen Weiterversicherung in der GKV oder einem Wechsel zu einem privaten Versicherungsunternehmen gewählt werden.

Rechengrößen
Die Versicherungspflichtgrenze (siehe oben) wurde um 0,9 Prozent gesenkt. Sie liegt jetzt bei 4.125 Euro im Monat (49.500 Euro im Jahr).

Beitragsbemessungsgrenze
Kranken- und Pflegeversicherung: 3.712 Euro monatlich. Für darüber liegende Einkommen muss kein Krankenversicherungsbeitrag bezahlt werden.

Renten- und Arbeitslosenversicherung
Hier gibt es noch die Ost-West-Unterscheidung:
5.500 Euro monatlich (Westen)
4.800 Euro monatlich (Osten)

Arzneimittel
Der Zusatznutzen gegenüber eingeführten Produkten muss bei Präparaten mit neuen Wirkstoffen nachgewiesen werden. Innerhalb von sechs Monaten nach Markteinführung entscheidet dann der Gemeinsame Bundesausschuss. Gibt es einen zusätzlichen therapeutischen Nutzen, müssen die Hersteller mit den Kassen über den Preis verhandeln. Ist ein Zusatznutzen nicht nachweisbar, wird ein Höchstbetrag festgelegt, den die Kassen maximal erstatten. Klinische Studien zu neuen Medikamenten müssen künftig im Intranet veröffentlicht werden.

Zuzahlung
Grundsätzlich sind alle Befreiungen mit dem Jahresende 2010 ausgelaufen. Erst wieder mit Erreichen der Belastungsgrenze von zwei Prozent des Einkommens (chronisch Kranke: ein Prozent) ist eine Befreiung möglich. Wer möchte, kann die komplette Zuzahlungssumme an seine Krankenkasse überweisen und wird dann für den Rest des Jahres befreit. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind nach wie vor nicht zuzahlungspflichtig.

Unabhängige Patientenberatung
Kostenlos und anonym kann sich jeder Bürger am Telefon, im Internet oder auch persönlich bei einer der zunächst 22 Beratungsstellen informieren lassen. Mediziner und Juristen sind die Experten der "UPD – Unabhängige Patientenberatung in Deutschland".

Arbeitslosenversicherung
Der Beitragssatz steigt von 2,8 auf drei Prozent. Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich den Beitrag.

Freiwillige Arbeitslosenversicherung
Der Beitrag wird drastisch angehoben – schrittweise vervierfacht sich der Betrag. Wer bereits 2010 versichert war, hat ein Sonderkündigungsrecht bis zum 31. März 2011, rückwirkend zum 31.12.2010.

Häusliches Arbeitszimmer
Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zwang den Gesetzgeber die steuerliche Absetzbarkeit wieder einzuführen. Dies gilt aber nur für diejenigen, die betrieblich oder beruflich keinen anderen Arbeitsplatz zur Verfügung haben. Bis zu 1.250 Euro können dann jedes Jahr steuerlich geltend gemacht werden.

Lohnsteuerkarte
Sie ist bald Geschichte. Die Pappklappkarte wird schrittweise durch ein elektronisches Verfahren ersetzt: "Elstam" heißt es, was "Elektronische Lohnsteuer-Abzugsmerkmale" bedeuten soll. Das gelbe Papierexemplar gilt auch in diesem Jahr weiter. Für Änderungen sind nicht mehr die Meldebehörden zuständig sondern das Finanzamt.

Preise für physiotherapeutische Leistungen
Bundesweit erhöhen sich die Vergütungen. Aufschläge gibt es bei den Ersatzkassen (vdek), Berufsgenossenschaften (BG), Landwirtschaftlichen Krankenkassen (LKK), Postbeamtenkrankenkasse. Alle Listen stets aktuell bei physio.de, auch im günstigen Abonnent.

Peter Appuhn
physio.de

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