Wir sind ein modernes
Physiotherapiezentrum. Unser Team
legt großen Wert auf individuelle
Betreuung, interdisziplinäre
Zusammenarbeit und eine angenehme
Arbeitsatmosphäre. Zur
Verstärkung suchen wir einen
engagierten PHYSIOTHERAPEUTEN
(m/w/d), der Freude an
ganzheitlicher Therapiearbeit hat.
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Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, vor der "blauen Wand"
Foto: axentis.de/Lopata • Lizenz: CC-BY •Aber immer schön der Reihe nach: Gekommen waren ca. 500 Teilnehmer, die Kassenvertretern, Politikern, Ärzten und Wissenschaftlern beim Ringen um die zukünftige „Machtverteilung“ im Gesundheitssystem zusehen konnten. Hintergrund ist das Bewusstsein, dass
Die Ministerin• wir sparen müssen.
• die teuerste Personal-Ressource im System die Ärzte sind.
• es in Zukunft immer weniger Ärzte, dafür aber immer mehr Patienten geben wird; Stichwort Demographie
• Patienten besser durch den deutschen Versorgungs-Dschungel gesteuert werden müssen. Nicht jeder Hexenschuss braucht ein MRT. Und nicht jede Erkältung ist ein Fall für die Notfallambulanz
Fast wie ein Ritterschlag für die Verantwortlichen ist das Kommen von Gesundheitsministerin Nina Warken zu werten. Doch leider blieb sie bei ihrem Grußwort sehr im Reich der floskelhaften Höflichkeit; man hörte fast nur „Wir wollen angehen …“, „Wir prüfen …“ und „Wir hoffen …“.
Wollen, prüfen, hoffen – alles Verben, die diametral zum diesjährigen Motto des Gipfels „Handeln statt Reden“ standen.
Immerhin ist der Ministerin klar, dass sie das Gesundheitssystem zu einem sog. "Primärversorgungssystem" umbauen will. Sie will damit den eingangs beschriebenen Problemen entgegentreten und kündigte diesbezüglich auch einen Gesetzesentwurf für den nächsten Sommer an.
Zeitfenster: Direktzugang
Dieser Systemumbau öffnet nach Lesart des SHVs ein Zeitfenster für den schon seit langem geforderten Direktzugang. Denn anders als bei einem Primärarztsystem, in dem jeder erst einmal zu seinem ohnehin schon überlasteten Hausarzt muss, um sich ein Rezept oder eine Überweisung abzuholen, hat ein Primärversorgungssystem mehrere „Eingänge“ bzw. „Anlaufstellen“ für den medizinischen Erstkontakt.
Die Frage ist nur welche? Ärzte? Ärzte und Apotheken? Oder Ärzte, Apotheken und Psychotherapeuten? Das Ringen ist eröffnet.
Aus Sicht des SHVs ist das mittelfristig auch der Heilmittelerbringer. Den Erstkontakt/Direktzugang gäbe es mittels sektoralem Heilpraktiker ja bereits, aber halt noch nicht für gesetzlich Versicherte. Doch bevor man nun mit dem GKV-Spitzenverband über die Aufnahme ins GKV-System verhandele, sei die Implementierung in die Berufsgesetze (60 Ausbildungsstunden) vonnöten.
Und hier kommt wieder die Ministerin ins Spiel. Über die Pflege sagte sie unlängst „Pflege kann mehr, als sie bislang darf“ und initiierte ein „Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege“.
Was der Pflege billig, soll den Therapeuten recht sein. Und genau dies schrieb der SHV-Vorsitzendende Andreas Pfeiffer ihr dann auch „ins Stammbuch“. Frei nach dem Motto: Unsere Berufsgesetze stammen alle noch aus der Zeit vor dem Internet! Bitte lösen sie das Versprechen von Lauterbach endlich ein, reformieren sie die Gesetze und geben Sie uns ebenfalls besagte Befugniserweiterung aka Direktzugang. Denn auch Therapeuten können mehr, als sie bislang dürfen!
Im traditionell vorgelagertem Pressegespräch zeigte sich Pfeiffer denn auch ganz optimistisch: „Das Gesundheitssystem wird sich ändern; zwar nicht aus Einsicht, sondern aus Not!“
Highlight: Bedeutung des SHV-TherapieGipfels
Der SHV-TherapieGipfel ist das Therapeuten-Highlight des Jahres im berufspolitischen Berlin. Mehr Publicity oder Aufmerksamkeit vonseiten der Bundespolitik bekommen Therapeuten das ganze Jahr nicht. Daher kommen sie alle: Die Gesundheitsministerin inkl. Mitarbeiterinnen, Vertreter der Ärzteschaft, Kassenfunktionäre, Wissenschaftler …
Und alle sehen sich einer blauen Wand von Therapeuten gegenüber. Therapeuten, die ihnen mit Argusohren lauschen und im besten Fall die Botschaft vermitteln: „Wir sind da. Wir hören Euch. Und wir wollen Veränderung“
Das bleibt haften – berufspolitisch und machttaktisch nicht ungeschickt vom SHV.
Enttäuschung: Auditorium ist Dienstleister
Die Stärke des TherapieGipfels ist zugleich auch seine Schwäche. Denn (fast) alle aus dem Bundesgebiet angereisten Therapeutinnen, die gehofft hatten, den Verantwortlichen öffentlich Fragen stellen zu können, wurden enttäuscht. Der Gipfel richtet sich wie gesagt an die „Mächtigen“ und die Therapeuten fungieren als stumme drohende Masse, die dem ganzen Nachdruck verleiht.
Die Frauen und Männer von der Basis sind also Dienstleister und nicht Kunden des Gipfels.
Was man sonst noch alles erfährt auf dem Gipfel bzw. dem vorherigen Pressegespräch
Keine neue Leistungsbeschreibung
Klarheit herrscht nun endlich in puncto Neuverhandlung der Leistungsbeschreibung. Auf Nachfrage erklärte Andrea Rädlein, Bundesvorsitzende Physio Deutschland, dass auf Grund der klammen Finanzlage der Krankenkassen die Verbände bei einer Neuverhandlung eine Absenkung des Minutenpreises hinnehmen müssten. Daher hätte man sich entschlossen, dieses Thema zurzeit „nicht aufmachen zu wollen.“
SHV für alle
Nach wie vor ist es das erklärte Ziel des SHVs, dass möglichst alle Heilmittelverbände Mitglied bei ihm werden. Dazu wolle man in den nächsten Tagen eine Änderung der Beitragsordnung beschließen und damit kleineren (und damit finanzschwächeren) Berufsverbänden finanziell entgegenkommen.
Nachgehakt
Auf dem letzten TherapieGipfel bot Julius Lehmann, Abteilungsleiter Veranlasste Leistung bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) an, sich mit der gematik an einen Runden Tisch zu setzen wo jeder seine „Pain Points“ präsentiert, um Schritt für Schritt digitale Lösungen – analog zur Häuslichen Krankenpflege – zu finden.
Unsere Recherchen ergaben, dass diese Gespräche seit einigen Monaten unter dem Dach der gematik auch wirklich stattfinden. Wie Stephan Olbrich, Mitglied im Bundesvorstand des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie dbl, gegenüber unserer Redaktion versicherte, gäbe es diese Gespräche (bilaterale Gespräche zwischen KBV und SHV) ohne den letztjährigen TherapieGipfel in dieser Form nicht.
Härte an der Bundesspitze
Als Bundesvorsitzende eines Heilmittelverbandes muss man mitunter hart sein – auch gegen sich selbst. Sticht einem am Tag des TherapieGipfels morgens eine Wespe ins Augenlied, hat man unverzüglich seinen Insekten-Hitzestift zu nehmen und das Insektengift „aus dem Augenlid zu brennen“. Die Brille kaschiert das nur mäßig angeschwollene Auge, auf der Veranstaltung fällt es kaum auf.
Hoffen wir einmal, dass die zukünftigen Gespräche mit dem Gesundheitsministerium und dem GKV-Spitzenverband zum Direktzugang mit derselben Indolenz und Konsequenz geführt werden.
Friedrich Merz / physio.de
Therapiegipfel2025SHVWarkenDirektzugangnachgehaktdblZVK
Abschaffung des Heilpraktikergesetzes hätte oberste Priorität. Ein "Beruf", der keine gesetzlich geregelte Berufs- und keine Ausbildungsordnung hat, sollte in der heutigen Zeit der Evidenz keine Relevanz mehr haben dürfen. Dann würde auch der sHP fallen, statt diesen in die Ausbildung zu integrieren. Ein Gesetz aus der analogen Welt des Jahres 1939 gehört nicht reformiert und reguliert, sondern eliminiert.
Das die gesetzlichen Krankenkassen klamm sind, ist nicht neu und das haben sie sich zu einem nicht unerheblichen Teil selbst zuzuschreiben. Hier ist im Besonderen die Politik gefragt, regulatorisch einzugreifen, in dem beispielsweise die kostenfreie Familienversicherung ebenso eingeschränkt wird, wie die unbegrenzte Gewährung von Leistungen an Migranten - vor allem solchen gegenüber, die keinen Asylstatus besitzen und nur noch zeitlich begrenzt geduldet werden - was selbstredend die ambulante Hilfe nicht ausschließt.
Die TI kommt nicht in die Gänge, die Verschiebung derselben ist ein erneutes Eingestehen des politischem Versagens und bestätigt die Unfähigkeit der Umsetzung hin zu einer digitalen Vereinfachung. Letztendlich zu Lasten der Leistungserbringer und der Patienten, weil nicht entbürokratisiert wird, sondern bis zur endgültigen Umsetzung 2027 (mit einem großen "Vielleicht" versehen) neuer bürokratischer Aufwand entsteht. Diese stehen dem Wunsch, in kürzerer Zeit mehr Patienten einer effektiven Gesundheitsversorgung zuzuführen, entgegen.
Stattdessen wird verschoben, geschoben und vertröstet. Eine Willensbekundung folgt der nächsten und was Lauterbach nicht geschafft hat, wird auch Warken nicht umsetzen. Nicht, weil es am notwendigen Willen mangelt, sondern weil ein Großteil der Parlamentarier ihre Pfründe schwinden sieht und sich jeden Tag auf's Neue eine Daseinsberechtigung verschaffen muss.
Ich persönlich hege wenig Hoffnung, dass in dieser Legislaturperiode etwas in Richtung Direct Access oder Erweiterung der Blankoverordnung auf alle Bereiche passiert. Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren.
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J.N.Nestroy
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helmingas schrieb:
Politiker: Eine Kaste, dazu geschaffen, die Menschen von den wirklich wichtigen Dingen abzuhalten.
J.N.Nestroy
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mimikri schrieb:
@Blumenkind so ein irreführender Nickname
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Dorsovolar schrieb:
Ausgezeichneter Kommentar, Danke.
Selber schaffen sie es nicht ihre Verbände zu einem einheitlichem Sprachrohr zu bekommen geschweige denn darauf hin zu arbeiten dass es den Direktzugang gibt ,das Berufsgesetz der Physios geändert wird und vieles mehr. Und somit aber Nebelkerzen in den Raum werfen und von den Problemen DERPhysios ablenken
ABER danach schreien das HP Gesetz abzuschaffen !!!!.
1.VOLL- HP"s arbeiten mit anderen Methoden und Mitteln als die Physio`s -- also nicht Äpfel mit Birnen verwechseln
2.Der Teilhp für Physios ist ja auch nur der Unfähig und Untätigkeit der Physios und ihrer Verbände geschuldet den Direktzugang endlich zu etablieren.sunglasses
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eim schrieb:
Ich glaube die Physios haben ein krasses Problem ;
Selber schaffen sie es nicht ihre Verbände zu einem einheitlichem Sprachrohr zu bekommen geschweige denn darauf hin zu arbeiten dass es den Direktzugang gibt ,das Berufsgesetz der Physios geändert wird und vieles mehr. Und somit aber Nebelkerzen in den Raum werfen und von den Problemen DERPhysios ablenken
ABER danach schreien das HP Gesetz abzuschaffen !!!!.
1.VOLL- HP"s arbeiten mit anderen Methoden und Mitteln als die Physio`s -- also nicht Äpfel mit Birnen verwechseln
2.Der Teilhp für Physios ist ja auch nur der Unfähig und Untätigkeit der Physios und ihrer Verbände geschuldet den Direktzugang endlich zu etablieren.sunglasses
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Blumenkind schrieb:
@mimikri was ist an mimikri jetzt anders?
Für die meisten nicht anerkannten Geflüchteten gelten die stark eingeschränkten Regeln des AsylbLG – oft nur Versorgung bei akuten Erkrankungen und Schmerzen. Das ist weder unbegrenzt noch kostentreibend, im Gegenteil: Fehl- und Spätbehandlungen erhöhen die Kosten.
Reformen im Gesundheitswesen sind nötig – aber nicht auf dem Rücken von Menschen, die ohnehin nur das medizinische Minimum erhalten.
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Kistmacher schrieb:
Die Behauptung „unbegrenzter Leistungen für Migranten“ hält einer Prüfung nicht stand.
Für die meisten nicht anerkannten Geflüchteten gelten die stark eingeschränkten Regeln des AsylbLG – oft nur Versorgung bei akuten Erkrankungen und Schmerzen. Das ist weder unbegrenzt noch kostentreibend, im Gegenteil: Fehl- und Spätbehandlungen erhöhen die Kosten.
Reformen im Gesundheitswesen sind nötig – aber nicht auf dem Rücken von Menschen, die ohnehin nur das medizinische Minimum erhalten.
Bei rund 900.000-1.000.000 nicht anerkannten Flüchtlingen, die nach 36 Monaten der Regelversorgung zugeführt werden (Tendenz leider immer noch steigend), sind die Kosten durchaus relevant. Natürlich sind das Fakten, die dem Einen oder Anderen schmerzen, dennoch sind sie nicht von der Hand zu weisen und durchaus zu diskutieren.
Ist die Aussage "Fehl- und Spätbehandlungen erhöhen die Kosten" valide? Hier stellt sich schon die Frage, weil größtenteil junge Menschen in unser System kommen, deren Krankengeschichte vielleicht noch nicht ganz so dramatisch scheint...
Hier geht es auch nicht darum, wer die beste Ideologie vertritt und augenscheinlich der beste Mensch ist. Es geht um klar zu benennendes Zahlenwerk, das zweifelsfrei eine Belastung nicht nur für das Gesundheitswesen darstellt und deutlich komplexer zu diskutieren ist als es ausschließlich auf einen Sektor zu reduzieren.
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Dorsovolar schrieb:
@KistmacherAuch dieser Aussage gegenüber sollte eine Prüfung gestattet sein:
Bei rund 900.000-1.000.000 nicht anerkannten Flüchtlingen, die nach 36 Monaten der Regelversorgung zugeführt werden (Tendenz leider immer noch steigend), sind die Kosten durchaus relevant. Natürlich sind das Fakten, die dem Einen oder Anderen schmerzen, dennoch sind sie nicht von der Hand zu weisen und durchaus zu diskutieren.
Ist die Aussage "Fehl- und Spätbehandlungen erhöhen die Kosten" valide? Hier stellt sich schon die Frage, weil größtenteil junge Menschen in unser System kommen, deren Krankengeschichte vielleicht noch nicht ganz so dramatisch scheint...
Hier geht es auch nicht darum, wer die beste Ideologie vertritt und augenscheinlich der beste Mensch ist. Es geht um klar zu benennendes Zahlenwerk, das zweifelsfrei eine Belastung nicht nur für das Gesundheitswesen darstellt und deutlich komplexer zu diskutieren ist als es ausschließlich auf einen Sektor zu reduzieren.
Ja, verspätete Behandlung kann Kosten erhöhen. Das ist medizinisch eindeutig. Aber daraus jetzt große Summen für ganze Gruppen abzuleiten, ohne solide Datenbasis, führt in die falsche Richtung.
Und nein, es geht nicht um Zahlen. Es geht um Menschen. Menschen auf Kennzahlen zu reduzieren – da beginnt die Ideologie.
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Kistmacher schrieb:
Ja, es wäre sinnvoller gewesen, das Thema von Anfang an sauber zu regeln – so, wie es Wirtschaft, Kommunen und viele Angekommene erwartet haben: durch direkte Integration statt durch jahrelanges „Zwischenparken“.
Ja, verspätete Behandlung kann Kosten erhöhen. Das ist medizinisch eindeutig. Aber daraus jetzt große Summen für ganze Gruppen abzuleiten, ohne solide Datenbasis, führt in die falsche Richtung.
Und nein, es geht nicht um Zahlen. Es geht um Menschen. Menschen auf Kennzahlen zu reduzieren – da beginnt die Ideologie.
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Kristin Nominat schrieb:
Absolut richtig!!!
Du führst eine Behauptung an, die geringe Kosten ableitet ohne solide Datenbasis, Dir werden Zahlen entgegengehalten, dann bestehst Du aber auf exakt diese. Hier fängt leider die Ideologie an, nicht bei den Zahlen. Diese spiegeln schlicht Fakten wieder.
Diese Diskussion gehört allerdings hier nicht her, es sei nur angemerkt, wer das alles so möchte, der soll bitte nicht über zu geringe Vergütung klagen, es geht ja hier schließlich um das große Ganze, mit oder ohne Totschlagargument...
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Dorsovolar schrieb:
@Kistmacher Ich bitte um Entschuldigung, aber diese Argumentationsreihe stört mich:
Du führst eine Behauptung an, die geringe Kosten ableitet ohne solide Datenbasis, Dir werden Zahlen entgegengehalten, dann bestehst Du aber auf exakt diese. Hier fängt leider die Ideologie an, nicht bei den Zahlen. Diese spiegeln schlicht Fakten wieder.
Diese Diskussion gehört allerdings hier nicht her, es sei nur angemerkt, wer das alles so möchte, der soll bitte nicht über zu geringe Vergütung klagen, es geht ja hier schließlich um das große Ganze, mit oder ohne Totschlagargument...
Die Ausbildung zum großen HP sollte man allerdings nicht ohne eine vorherige medizinische Grundausbildung ( mindestens 3 Jahre) zugänglich machen.
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verena264 schrieb:
Mit der Abschaffung der HP Leistungen löst man nicht das Problem, bezüglich des direkten Zuganges zu physiotherapeutischen Leistungen! Menschen mit Migrationshintergrund und die kostenfrei Familie Versicherten sind auch nicht für klamme Kassen verantwortlich! Ein System aus zig KK, getrennt in gesetzlich und privat, die dazu noch jede Menge Vorstände haben, die exorbitant Gehälter kassieren ist ein riesiger Kostenfaktor. Warum nicht eine KK, in die alle entsprechend ihres Einkommens einzahlen mit der Möglichkeit, sich noch selbst zusätzliche Leistungen dazu zu buchen? Der Beruf Physiotherapeut/in sollte in Zukunft voll akademisiert werden um den Direktzugang zu gewährleisten. Ist in anderen Ländern schon Normalzustand (Schweden, Niederlande, Finnland, Norwegen, Australien..) und dann könnte der HP oder HPSek. entfallen. Es braucht die Akademisierung um die diagnostische Evidenz zu gewährleisten. Es scheitert meiner Meinung nach am Willen der Kassenärzte Vereinigung und damit kommt es auch politisch zu keiner neuen, gesetzlichen Regelung! Die Lobby der Physios kämpfen seit Jahren dafür. Deshalb verschärft sich auch der FK Mangel. Wir stehen beim Fachkräfte Mangel statistisch auf Platz 1! So löst man das Problem nicht, es verschärft sich nur noch.
Die Ausbildung zum großen HP sollte man allerdings nicht ohne eine vorherige medizinische Grundausbildung ( mindestens 3 Jahre) zugänglich machen.
Der Heilpraktiker ist ein Relikt aus den dreißiger Jahren des vorherigen Jahrhunderts und gehört allein aus diesem Grund konsequent abgeschafft, weil er nahezu ausnahmslos in einem Geschwurbel endet. Mit Evidenz, die wir uns ja immer so gerne auf die Fahne schreiben, hat das gar nichts zu tun.
Diagnostische Evidenz ist auch ohne Akademisierung hervorragend erreichbar, nämlich durch:
1. Standardisierte Tests und Messungen
2. Klare Testprotokolle
3. Kombination multipler Befunde
4. Nutzen evidenzbasierter Leitlinien
5. Fortlaufende Schulungen und Training
6. Dokumentation und Interpretation
Das alles ist auch heute schon ohne Akademisierung fester Bestandteil der Ausbildung. Abgesehen davon brauchen wir über Akademisierung nicht diskutieren, denn diese wird mangels vorhandenen politischem Willen und mangels der dafür erforderlichen Strukturen in den nächsten 10 Jahren nicht geben.
Statt dem Direktzugang, warum dieser auch immer durch eine Akademisierung beflügelt werden sollte, wäre m.E. der einfachste Weg, die BV auf alle Bereiche auszudehnen. Die dafür erforderlichen diagnostische Kapazitäten bei den Ärzten sind vorhanden und die fachliche therapeutische Kompetenz liegt sowieso schon bei den Therapeuten selbst. So ließe sich ein System etablieren, dass sowohl hinsichtlich des zeitlichen Aufwandes wie auch der Kostenstruktur einfach und effizient ausgestaltet werden kann.
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Blumenkind schrieb:
@verena264 In Teilen sehe ich das anders und begründe es gerne. Ca. 16 Mio. Menschen sind beitragsfrei - das entspricht mehr als 20% der Gesamtversicherten. Bei einem Ausgabenvolumen von 319,7 Mrd. Euro sind das immerhin 64 Mrd. Euro. Das sind keine Peanuts. Laut den Haushaltsplänen der Bundesregierung bzw. des Bundesgesundheitsministeriums sind die geplanten Bundeszuschüsse an die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) 2024: 14,5 Milliarden Euro und 2025 ebenfalls 14,5 Milliarden Euro. Somit wird schnell deutlich, um welche gigantische Summe es sich handelt und wie viel weniger Probleme die Kassen auf der Ausgabenseite hätten, wenn die kostenlose Familienversicherung endlich zu den Akten gelegt werden würde. Das es davon Ausnahmen geben muss, ist selbstredend.
Der Heilpraktiker ist ein Relikt aus den dreißiger Jahren des vorherigen Jahrhunderts und gehört allein aus diesem Grund konsequent abgeschafft, weil er nahezu ausnahmslos in einem Geschwurbel endet. Mit Evidenz, die wir uns ja immer so gerne auf die Fahne schreiben, hat das gar nichts zu tun.
Diagnostische Evidenz ist auch ohne Akademisierung hervorragend erreichbar, nämlich durch:
1. Standardisierte Tests und Messungen
2. Klare Testprotokolle
3. Kombination multipler Befunde
4. Nutzen evidenzbasierter Leitlinien
5. Fortlaufende Schulungen und Training
6. Dokumentation und Interpretation
Das alles ist auch heute schon ohne Akademisierung fester Bestandteil der Ausbildung. Abgesehen davon brauchen wir über Akademisierung nicht diskutieren, denn diese wird mangels vorhandenen politischem Willen und mangels der dafür erforderlichen Strukturen in den nächsten 10 Jahren nicht geben.
Statt dem Direktzugang, warum dieser auch immer durch eine Akademisierung beflügelt werden sollte, wäre m.E. der einfachste Weg, die BV auf alle Bereiche auszudehnen. Die dafür erforderlichen diagnostische Kapazitäten bei den Ärzten sind vorhanden und die fachliche therapeutische Kompetenz liegt sowieso schon bei den Therapeuten selbst. So ließe sich ein System etablieren, dass sowohl hinsichtlich des zeitlichen Aufwandes wie auch der Kostenstruktur einfach und effizient ausgestaltet werden kann.
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Problem beschreiben
Blumenkind schrieb:
Das alles könnte so einfach sein - wenn ein wirklicher, ein echter Wille da wäre, alte Zöpfe abzuschneiden.
Abschaffung des Heilpraktikergesetzes hätte oberste Priorität. Ein "Beruf", der keine gesetzlich geregelte Berufs- und keine Ausbildungsordnung hat, sollte in der heutigen Zeit der Evidenz keine Relevanz mehr haben dürfen. Dann würde auch der sHP fallen, statt diesen in die Ausbildung zu integrieren. Ein Gesetz aus der analogen Welt des Jahres 1939 gehört nicht reformiert und reguliert, sondern eliminiert.
Das die gesetzlichen Krankenkassen klamm sind, ist nicht neu und das haben sie sich zu einem nicht unerheblichen Teil selbst zuzuschreiben. Hier ist im Besonderen die Politik gefragt, regulatorisch einzugreifen, in dem beispielsweise die kostenfreie Familienversicherung ebenso eingeschränkt wird, wie die unbegrenzte Gewährung von Leistungen an Migranten - vor allem solchen gegenüber, die keinen Asylstatus besitzen und nur noch zeitlich begrenzt geduldet werden - was selbstredend die ambulante Hilfe nicht ausschließt.
Die TI kommt nicht in die Gänge, die Verschiebung derselben ist ein erneutes Eingestehen des politischem Versagens und bestätigt die Unfähigkeit der Umsetzung hin zu einer digitalen Vereinfachung. Letztendlich zu Lasten der Leistungserbringer und der Patienten, weil nicht entbürokratisiert wird, sondern bis zur endgültigen Umsetzung 2027 (mit einem großen "Vielleicht" versehen) neuer bürokratischer Aufwand entsteht. Diese stehen dem Wunsch, in kürzerer Zeit mehr Patienten einer effektiven Gesundheitsversorgung zuzuführen, entgegen.
Stattdessen wird verschoben, geschoben und vertröstet. Eine Willensbekundung folgt der nächsten und was Lauterbach nicht geschafft hat, wird auch Warken nicht umsetzen. Nicht, weil es am notwendigen Willen mangelt, sondern weil ein Großteil der Parlamentarier ihre Pfründe schwinden sieht und sich jeden Tag auf's Neue eine Daseinsberechtigung verschaffen muss.
Ich persönlich hege wenig Hoffnung, dass in dieser Legislaturperiode etwas in Richtung Direct Access oder Erweiterung der Blankoverordnung auf alle Bereiche passiert. Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren.
Wir sind zwei Therapeutinnen, die mit hohen Erwartungen auf den weiten Weg nach Berlin zum SHV Gipfel anreisten, mit arger Enttäuschung wieder in unsere Praxis zurückkehrten und wieder feststellen mussten, mit unseren derzeitigen Problemen allein gelassen zu werden!!!
Leider hatten wir gestern nicht die Möglichkeit, uns zu Wort zu melden!
Die gestrigen Themen sind sicherlich in der nächsten Zukunft nicht umsetzbar.
Was uns total gefehlt hat, ist der Ansatz zur Entlastung der Physiotherapeuten!
Unter dem Motto der Veranstaltung „Handeln statt reden!“ wurde ja doch wieder nur geredet!
Um den Fachkräftemangel in den Therapieberufen, besonders in der Physiotherapie, entgegenzuwirken, brauchen wir SOFORTIGE Maßnahmen, um überhaupt Therapeuten zu bekommen, die dann auch die Vorraussetzungen für den gewollten Direktzugang erfüllen.
Wir brauchen JETZT mehr Therapeuten!!!
Diese Probleme sind seit JAHREN bekannt!!!
Die Akademisierung ist sicherlich notwendig, aber dann muss sie jetzt sofort beginnen, denn die Therapeuten stehen dann frühestens in 3 Jahren zur Verfügung.
Dabei ist es dringend notwendig, die Rahmenbedingungen für eine angemessene Entlohnung der Therapeuten, besonders der Physiotherapie, anzupassen.
Es kann nicht sein, dass die unterschiedlichen Therapieberufe unterschiedlich von den KK vergütet werden.
Ein Denkanstoß sollte auch sein, dass wir als Physios Therapien durchführen, die den ganzen Körper betreffen und nicht nur auf bestimmte Körperregionen begrenzt arbeiten und dabei die geringste Behandlungszeit zur Verfügung bekommen, ausgenommen davon ist die Blankoverordnung. Mit dieser Verordnung können wir endlich unserem Berufsbild entsprechend befunden und behandeln!
Wie gestern von Herrn Hallmann gesagt wurde, dass er immer noch Freude an seinem Beruf hat, können wir derzeit nicht bestätigen.
Wir müssen immer wieder Akutpatienten wegschicken, weil wir keine Termine innerhalb der nächsten 10 Wochen haben, trotzdem wir im Akkord arbeiten, d.h. mind. 16 Patienten bei 8 Std. (Wir gönnen uns denn Luxus, im 30 Min.-Rhythmus zu arbeiten, im Angesicht unserer Gesundheit!)
Wohl bemerkt sprechen wir von der Patienten Behandlungszeit, der Verwaltungsaufwand kommt noch dazu und wird nicht weniger!!!
Auch der bürokratische Kraftakt mit den KK ist nicht zu unterschätzen, z.B. immer noch die Zuzahlung für die KK einzuziehen oder bei Formfehler Absetzung droht um nur zwei Beispiele zu nennen.
Laut einer kürzlichen Umfrage eines Berufsverbandes würden über 60% der derzeitigen Physiotherapeuten ihren Beruf aufgeben!!! Das ist beängstigend!!!
Dass muss ein Denkanstoß sein!!!
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Problem beschreiben
Silke Reiße schrieb:
Ein Auszug unserer EMail an die Redaktion von Physio.de nach dem SHV Gippfel am 12.11.25
Wir sind zwei Therapeutinnen, die mit hohen Erwartungen auf den weiten Weg nach Berlin zum SHV Gipfel anreisten, mit arger Enttäuschung wieder in unsere Praxis zurückkehrten und wieder feststellen mussten, mit unseren derzeitigen Problemen allein gelassen zu werden!!!
Leider hatten wir gestern nicht die Möglichkeit, uns zu Wort zu melden!
Die gestrigen Themen sind sicherlich in der nächsten Zukunft nicht umsetzbar.
Was uns total gefehlt hat, ist der Ansatz zur Entlastung der Physiotherapeuten!
Unter dem Motto der Veranstaltung „Handeln statt reden!“ wurde ja doch wieder nur geredet!
Um den Fachkräftemangel in den Therapieberufen, besonders in der Physiotherapie, entgegenzuwirken, brauchen wir SOFORTIGE Maßnahmen, um überhaupt Therapeuten zu bekommen, die dann auch die Vorraussetzungen für den gewollten Direktzugang erfüllen.
Wir brauchen JETZT mehr Therapeuten!!!
Diese Probleme sind seit JAHREN bekannt!!!
Die Akademisierung ist sicherlich notwendig, aber dann muss sie jetzt sofort beginnen, denn die Therapeuten stehen dann frühestens in 3 Jahren zur Verfügung.
Dabei ist es dringend notwendig, die Rahmenbedingungen für eine angemessene Entlohnung der Therapeuten, besonders der Physiotherapie, anzupassen.
Es kann nicht sein, dass die unterschiedlichen Therapieberufe unterschiedlich von den KK vergütet werden.
Ein Denkanstoß sollte auch sein, dass wir als Physios Therapien durchführen, die den ganzen Körper betreffen und nicht nur auf bestimmte Körperregionen begrenzt arbeiten und dabei die geringste Behandlungszeit zur Verfügung bekommen, ausgenommen davon ist die Blankoverordnung. Mit dieser Verordnung können wir endlich unserem Berufsbild entsprechend befunden und behandeln!
Wie gestern von Herrn Hallmann gesagt wurde, dass er immer noch Freude an seinem Beruf hat, können wir derzeit nicht bestätigen.
Wir müssen immer wieder Akutpatienten wegschicken, weil wir keine Termine innerhalb der nächsten 10 Wochen haben, trotzdem wir im Akkord arbeiten, d.h. mind. 16 Patienten bei 8 Std. (Wir gönnen uns denn Luxus, im 30 Min.-Rhythmus zu arbeiten, im Angesicht unserer Gesundheit!)
Wohl bemerkt sprechen wir von der Patienten Behandlungszeit, der Verwaltungsaufwand kommt noch dazu und wird nicht weniger!!!
Auch der bürokratische Kraftakt mit den KK ist nicht zu unterschätzen, z.B. immer noch die Zuzahlung für die KK einzuziehen oder bei Formfehler Absetzung droht um nur zwei Beispiele zu nennen.
Laut einer kürzlichen Umfrage eines Berufsverbandes würden über 60% der derzeitigen Physiotherapeuten ihren Beruf aufgeben!!! Das ist beängstigend!!!
Dass muss ein Denkanstoß sein!!!
Das Problem in unserem Bereich ist doch nicht der Direktzugang. Auf den ist geschissen....
Wir haben doch eigentlich ganz andere Themen.
Absetzung von Rezepten im Wert von 1000 Euro weil man das Schaltjahr vergessen hat und die erste Behandlung 29 Tage nach Ausstellung erfolgte.
Absetzungen en masse, nur weil irgendein Scheiss nicht wie vorgegeben erfolgte oder der KK Mitarbeiter es bewusst missverstehen wollte.
Es findet doch im System keinerlei Wertschätzung mehr statt. Nur noch Misstrauen. Es ist mir persönlich auch ein Rätsel warum von den Verbänden solch ein Rahmenvertrag mit Anlage 3a und b überhaupt abgenickt wird. Da war wohl nicht nur eine Wespe am Auge involviert. Es müssen viele gewesen sein.
Natürlich wollen viele den Beruf verlassen, wenn man so gegängelt wird. Das ist doch mehr als verständlich.
Hinzu kommen einige PI, vor allem in Ostdeutschland, die AN für 18 Euro diese Stunde beschäftigen. Auch die haben es einfach nicht verstanden.
Das nächste Thema, aus dem sich die Verbände komplett raushalten, ist die freie Mitarbeiterschaft (FM). Jeder PI muss seine Mitarbeiter im Portal der ARGE registrieren und definieren. Ist es ein AN, FM im HB oder Praxis, etc.
Die Realität ist aber eine komplett andere.
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) macht komplett mobil gegen FM. Begründung: Fehlende Kassenzulassung, obwohl das BSG im Urteil vom 24.03.2016 schon einmal Stellung dazu bezogen hat und die fehlende Kassenzulassung nicht als Merkmal dienen kann. Kein PI arbeitet noch mit FM, obwohl es auf der Homepage (HP) der ARGE noch so definiert wird. Das Risiko der Scheinselbständigkeit und Nachzahlungen ist allen zu groß.
Die Verbände halten sich aber auch hier aus allem raus. Auf Anfragen in dieser Sache bekommt man auch von den Verbänden nur das übliche politische Gesülze, was hier wespenartig kritisiert wird.
Nur nix Heißes anfassen müssen.
Deshalb liebe Verbände, kümmert Euch doch mal um die Basics, damit ihr nicht immer wieder schreiben müsst, dass 60% der Physios den Beruf verlassen wollen und daran Frau Warken wohl Schuld sein soll. Ihr seid unsere "Gewerkschaft". Kümmert Euch um Absetzungen und die rechtliche Sicherheit der FM.
Übrigens: Honorarärzte in der Notaufnahme in Kliniken wurden letztes Jahr vom BSG auch als abhängig beschäftigt eingestuft. Aus rein juristischer Sicht absolut verständlich. Nahezu kein Merkmal spricht da für Selbständigkeit. Da war die Kacke aber am Dampfen, wenn kein Arzt mehr nachts um 3 Uhr Lust hat. Primäre Notversorgung war in Gefahr.
Ein paar Monate später wurde ganz schnell eine Liste von Merkmalen erarbeitet und herausgegeben, die sicherstellen sollen, dass Ärzte weiterhin in der Notaufnahme eines KH rechtssicher als Selbständige gelten, wenn sie dort nachts sitzen. Man stelle sich Deutschland vor, Nummer 4 in der Welt bzgl. BIP, und Menschen sterben wegen eines Blinddarmdurchbruchs in der Notaufnahme. Das ging natürlich politisch gar nicht.
Aber was ist mit der Physiotherapie?
Warum schreibt ihr über Frau Warken und deren politischem Blabla, wenn ihr die Problematik der Physiotherapie selbst nicht erkennt?
Es ist leicht über die Versäumnisse der anderen zu berichten.
Direktzugang interessiert einen Scheiss.
Kümmert Euch um Absetzungen und freie Mitarbeiterschaft. Das ist müßig. Ich weiß.
Aber ich zahle momentan für beide Verbände 600 Euro im Jahr, dass ihr das tut, was momentan anliegt. Und das ist nicht Direktzugang.
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Mit freundlichen kollegalen Grüssen
JügenK;)
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JürgenK schrieb:
ich glaube, du weist nicht was Sebständig zu sein, bedeutet..z. B. Verträge genau lesen und danach zu handeln
Mit freundlichen kollegalen Grüssen
JügenK;)
Ich halte den sHP tatsächlich für die wichtigste Weiterbildung im Bereich der Physiotherapie. Weder Bobath noch PNF, weder MT noch MLD konnten in vielfach durchgeführten (guten) Studien ihre klare Überlegenheit gegenüber anderen Techniken belegen. Gleiches gilt, wenn auch von Osteopathen anders behauptet, für die Osteopathie. Es wäre an der Zeit, dies anzuerkennen, solche sogenannten "Fortbildungen" entweder in die Ausbildung zu integrieren oder sie gänzlich abzuschaffen. Aber dazu gehört erstens der politische Wille und zweitens der Wille der Anbieter, auf eine nicht unerhebliche Einnahmequelle zu verzichten. Beides erkenne ich derzeit nicht und glaube auch nicht, dass in den nächsten 10 Jahren mit Konsequenzen zu rechnen ist.
Den DA braucht es m.E. nicht. Da bin ich bei Dir. Die BV auf alle orthopädischen, internistischen und chirurgischen Pathologien anzuwenden, halte ich für angemessen. So bleibt die ärztliche Kontrolle, wird Schlimmeres verhindert, gilt nach wie vor das Vier-Augen-Prinzip und die Therapeuten können vollumfänglich in eigener Verantwortung arbeiten - ohne das Arzt-Budget zu belasten. Das MUSS eigentlich im Interesse eines jeden Arztes sein.
Das Thema Absetzungen könnte man umgehen, würde der Rahmenvertrag gelesen werden und würden Mechanismen existieren, die Absetzungen verhindern.
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Blumenkind schrieb:
Du hast in vielen Punkten recht, aber niemand muss sich um den FM kümmern, denn das hat das BSG ja 2016 schon gemacht und die Kriterienübersicht existiert auch bei der Deutschen Rente. Sind die Kriterien erfüllt, verliert die DR jeden, wirklich jeden Prozess - so viele auch immer sie anstrengen mögen. Hier wäre es an der Politik, denen mal klar zu machen, dass sie das Geld der Versicherten nicht sinnbefreit verplempern sollen. Gleiches gilt übrigens für die Krankenkassen. Auch die verlieren regelmäßig.
Ich halte den sHP tatsächlich für die wichtigste Weiterbildung im Bereich der Physiotherapie. Weder Bobath noch PNF, weder MT noch MLD konnten in vielfach durchgeführten (guten) Studien ihre klare Überlegenheit gegenüber anderen Techniken belegen. Gleiches gilt, wenn auch von Osteopathen anders behauptet, für die Osteopathie. Es wäre an der Zeit, dies anzuerkennen, solche sogenannten "Fortbildungen" entweder in die Ausbildung zu integrieren oder sie gänzlich abzuschaffen. Aber dazu gehört erstens der politische Wille und zweitens der Wille der Anbieter, auf eine nicht unerhebliche Einnahmequelle zu verzichten. Beides erkenne ich derzeit nicht und glaube auch nicht, dass in den nächsten 10 Jahren mit Konsequenzen zu rechnen ist.
Den DA braucht es m.E. nicht. Da bin ich bei Dir. Die BV auf alle orthopädischen, internistischen und chirurgischen Pathologien anzuwenden, halte ich für angemessen. So bleibt die ärztliche Kontrolle, wird Schlimmeres verhindert, gilt nach wie vor das Vier-Augen-Prinzip und die Therapeuten können vollumfänglich in eigener Verantwortung arbeiten - ohne das Arzt-Budget zu belasten. Das MUSS eigentlich im Interesse eines jeden Arztes sein.
Das Thema Absetzungen könnte man umgehen, würde der Rahmenvertrag gelesen werden und würden Mechanismen existieren, die Absetzungen verhindern.
Leider hängen die Urteile in Bezug auf FM vom jeweiligen LSG ab. Deshalb geht das gerade wieder ans BSG. Die DRV möchte halt unbedingt die abhängige Beschäftigung. Unabhängig davon, welcher PI oder FM möchte denn klagen müssen? Die Nerven und Zeit sollte man sich sparen dürfen. Ein Beispiel von vielen womit sich Deutschland so beschäftigt. Mit sich selbst halt.
Es fehlt nahezu überall an einem mutigen Schritt nach vorne. Uns wurde Entbürokratisierung versprochen. Und ohne einem Dr. Roy Kühne, der für die CDU im Bundestag saß, hätten wir heute noch die Grundlohnsummenbindung.
Die Verbände möchten aber diese Erfolge für sich verbuchen wollen. Wir haben 3 Verbände und selbst eine Fusion von VPT und ZVK haben sie nicht hingekriegt. Die Krankenkassen nehmen das doch nicht Ernst. Würde ich als AOK oder TK auch nicht.
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Richie28 schrieb:
@Blumenkind
Leider hängen die Urteile in Bezug auf FM vom jeweiligen LSG ab. Deshalb geht das gerade wieder ans BSG. Die DRV möchte halt unbedingt die abhängige Beschäftigung. Unabhängig davon, welcher PI oder FM möchte denn klagen müssen? Die Nerven und Zeit sollte man sich sparen dürfen. Ein Beispiel von vielen womit sich Deutschland so beschäftigt. Mit sich selbst halt.
Es fehlt nahezu überall an einem mutigen Schritt nach vorne. Uns wurde Entbürokratisierung versprochen. Und ohne einem Dr. Roy Kühne, der für die CDU im Bundestag saß, hätten wir heute noch die Grundlohnsummenbindung.
Die Verbände möchten aber diese Erfolge für sich verbuchen wollen. Wir haben 3 Verbände und selbst eine Fusion von VPT und ZVK haben sie nicht hingekriegt. Die Krankenkassen nehmen das doch nicht Ernst. Würde ich als AOK oder TK auch nicht.
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Richie28 schrieb:
Ich habe den SHP, kann aber mit dem geforderten Direktzugang nicht viel anfangen. Ich staune natürlich wie alle Kollegen über die Diagnosen auf den Rezepten der Orthopäden. Kürzlich hatte ich eine Dorsalgie.... Aber der Direktzugang macht uns juristisch sehr stark angreifbar. Bisher trägt der Arzt die rechtliche Last der fehlinterpretierten Symptome. Dafür zahlt ein Orthopäde auch 10 000 Euro Berufshaftpflicht im Jahr und der Physio nur 100 Euro.
Das Problem in unserem Bereich ist doch nicht der Direktzugang. Auf den ist geschissen....
Wir haben doch eigentlich ganz andere Themen.
Absetzung von Rezepten im Wert von 1000 Euro weil man das Schaltjahr vergessen hat und die erste Behandlung 29 Tage nach Ausstellung erfolgte.
Absetzungen en masse, nur weil irgendein Scheiss nicht wie vorgegeben erfolgte oder der KK Mitarbeiter es bewusst missverstehen wollte.
Es findet doch im System keinerlei Wertschätzung mehr statt. Nur noch Misstrauen. Es ist mir persönlich auch ein Rätsel warum von den Verbänden solch ein Rahmenvertrag mit Anlage 3a und b überhaupt abgenickt wird. Da war wohl nicht nur eine Wespe am Auge involviert. Es müssen viele gewesen sein.
Natürlich wollen viele den Beruf verlassen, wenn man so gegängelt wird. Das ist doch mehr als verständlich.
Hinzu kommen einige PI, vor allem in Ostdeutschland, die AN für 18 Euro diese Stunde beschäftigen. Auch die haben es einfach nicht verstanden.
Das nächste Thema, aus dem sich die Verbände komplett raushalten, ist die freie Mitarbeiterschaft (FM). Jeder PI muss seine Mitarbeiter im Portal der ARGE registrieren und definieren. Ist es ein AN, FM im HB oder Praxis, etc.
Die Realität ist aber eine komplett andere.
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) macht komplett mobil gegen FM. Begründung: Fehlende Kassenzulassung, obwohl das BSG im Urteil vom 24.03.2016 schon einmal Stellung dazu bezogen hat und die fehlende Kassenzulassung nicht als Merkmal dienen kann. Kein PI arbeitet noch mit FM, obwohl es auf der Homepage (HP) der ARGE noch so definiert wird. Das Risiko der Scheinselbständigkeit und Nachzahlungen ist allen zu groß.
Die Verbände halten sich aber auch hier aus allem raus. Auf Anfragen in dieser Sache bekommt man auch von den Verbänden nur das übliche politische Gesülze, was hier wespenartig kritisiert wird.
Nur nix Heißes anfassen müssen.
Deshalb liebe Verbände, kümmert Euch doch mal um die Basics, damit ihr nicht immer wieder schreiben müsst, dass 60% der Physios den Beruf verlassen wollen und daran Frau Warken wohl Schuld sein soll. Ihr seid unsere "Gewerkschaft". Kümmert Euch um Absetzungen und die rechtliche Sicherheit der FM.
Übrigens: Honorarärzte in der Notaufnahme in Kliniken wurden letztes Jahr vom BSG auch als abhängig beschäftigt eingestuft. Aus rein juristischer Sicht absolut verständlich. Nahezu kein Merkmal spricht da für Selbständigkeit. Da war die Kacke aber am Dampfen, wenn kein Arzt mehr nachts um 3 Uhr Lust hat. Primäre Notversorgung war in Gefahr.
Ein paar Monate später wurde ganz schnell eine Liste von Merkmalen erarbeitet und herausgegeben, die sicherstellen sollen, dass Ärzte weiterhin in der Notaufnahme eines KH rechtssicher als Selbständige gelten, wenn sie dort nachts sitzen. Man stelle sich Deutschland vor, Nummer 4 in der Welt bzgl. BIP, und Menschen sterben wegen eines Blinddarmdurchbruchs in der Notaufnahme. Das ging natürlich politisch gar nicht.
Aber was ist mit der Physiotherapie?
Warum schreibt ihr über Frau Warken und deren politischem Blabla, wenn ihr die Problematik der Physiotherapie selbst nicht erkennt?
Es ist leicht über die Versäumnisse der anderen zu berichten.
Direktzugang interessiert einen Scheiss.
Kümmert Euch um Absetzungen und freie Mitarbeiterschaft. Das ist müßig. Ich weiß.
Aber ich zahle momentan für beide Verbände 600 Euro im Jahr, dass ihr das tut, was momentan anliegt. Und das ist nicht Direktzugang.
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Problem beschreiben
Thomas Kanitz schrieb:
Vielen Dank Friedrich für Deine Zusammenfassung. Auch wenn der Therapiegipfel nicht viel neues mit sich brachte, fand ich den anschließenden Stammtisch sehr gelungen. Der Branchen- und Verbandsübergreifende Austausch hat sich gelohnt.
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