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Die rTMS beruht auf dem physikalischen Prinzip der Induktion, nach dem ein wechselndes Magnetfeld in elektrischen Leitern einen Stromfluss erzeugen kann. Im menschlichen Gehirn wirken sich die Magnetfelder auf die Leitung der Nervenzellen aus. Die Neurophysiologen gehen davon aus, das eine niederfrequente rTMS die Hirnaktivität eher blockiert, während mit einer höherfrequenten rTMS eine Stimulation der Neuronen erzielt wird.
Das Team um Robert Folmer vom National Center for Rehabilitative Auditory Research in Portland, einer Einrichtung der US-Veteranen-Behörde, entschied sich für eine niederfrequente Stimulation mit einem Hertz. Funktionelle Studien hatten gezeigt, dass Patienten mit Tinnitus eher eine erhöhte Aktivität im auditorischen Cortex haben. Eine Blockade der Hirnaktivität erschien deshalb als der plausiblere Ansatz.
An der Studie nahmen 64 Patienten teil, die länger als ein Jahr über einen dauerhaften Tinnitus klagten, deren Lautstärke sie auf einer numerischen Skala mit mindestens sechs von zehn Punkten einstuften. An zehn aufeinander folgenden Werktagen erhielten die Patienten jeweils 2000 Pulse einer rTMS in einer Frequenz von einem Hertz. Allerdings war das Gerät nur bei jedem zweiten Patienten angeschaltet, was weder der Patient noch der Therapeut wusste. Primärer Endpunkt war der "Tinnitus functional Index (TFI)", der die Auswirkungen der Ohrgeräusche in acht Bereichen misst und eine Punktzahl von null bis 100 annehmen kann. In den 26 Wochen nach dem Ende der Therapie wurden die Patienten mehrmals nach ihren Ohrgeräuschen befragt. Ein Ansprechen der Therapie war definiert als eine Verbesserung um sieben Punkte im TFI.
Dieses Ziel erreichten sieben von 32 Placebo-Patienten (22 Prozent). Unter der "echten" rTMS sprachen 18 von 32 Patienten (56 Prozent), also mehr als doppelt so viele, auf die Behandlung an. Die Unterschiede waren erheblich und die Therapie damit wirksam. Bei Patienten mit einem stärkeren Tinnitus war die Wirkung laut Folmer tendenziell besser als bei Patienten mit leichten Ohrgeräuschen. Die Ohrgeräusche wurden durch die zehntägige Behandlung über einen Zeitraum von bis zu 26 Wochen abgeschwächt. Sie verschwanden allerdings nicht vollständig. Studienleiter Folmer nennt keine absoluten Zahlen. Die Scheinbehandlung erzielte eine Verbesserung um bis zu 4,4 Punkte. Eine wichtige Einschränkung ist sicherlich die geringe Teilnehmerzahl von 64 Patienten, die zudem aus einer Gruppe von 164 gescreenten Personen ausgewählt wurden. Angesichts der Häufigkeit der Erkrankung - zehn bis 15 Prozent der Erwachsenen geben auf Befragen Ohrgeräusche an - dürften die Fachgesellschaften weitere Studien fordern, bevor sie die Therapie empfehlen.
NUR / physio.de
TinnitusTHS
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