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Die Anatomie des Schultergelenks ist faszinierend. Es wird, auch durch das Zusammenspiel mit benachbarten Gelenken, der Scapula und der Wirbelsäule sowie duch seinen großen Bewegungsradius zu einem einzigartigen Gelenk des Körpers.
Doch hat eben diese große Bewegungsfreiheit in Kombination mit der Komplexität der Gelenkstrukturen seinen Preis. 70 Prozent aller Menschen leiden einmal in ihrem Leben an Schulterschmerzen. Die Mannigfaltigkeit der Funktion des Schultergelenks spiegelt sich auch in der meist diffizilen Ursachenforschung bei Beschwerden wider. Die neuesten Erkenntnisse in Diagnostik, Therapie und Prävention rund um das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers wurden nunmehr auf dem DKOU (Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie) vorgstellt.
Ob Frozen Shoulder, Impingement-Syndrom oder Omarthrose, im Rahmen der konservativen Therapie, so die chirurgischen und orthopädischen Experten des Kongresses, können funktionelle Therapiemaßnahmen wie Physiotherapie vielen Patienten mit unterschiedlichen Schulterbeschwerden helfen. Hierzu erläuterte Dr. med. Casper Grim, Vizepräsident der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS), zudem, dass bestimmte Sportarten wie Turnen, Rudern oder Kampfsport ein erhöhtes Risiko für Schulterbeschwerden mit sich brächten. So litten bei diesen Sportarten rund ein Drittel der Sportler an Schulterschmerzen.
Schon bei leichten Problemen im Schulterbereich, so der Experte, sei es ratsam, den Fokus des Trainings auf Dehn- und Kräftigungsübungen zu legen, die zu einer besseren aktiven Schulterblatt-Anbindung und einer Optimierung der koordinierten Schulterblatt-Brustkorb-Gleitbewegung beitrügen. Grim führte hierbei als funktionelle Übung den „Sleepers Stretch“ an, welcher sich unter anderem gut für die Dehnung der Gelenkkapsel eigne.
Sleepers Stretch
Neben Traumata und degenerativen Veränderungen sollten laut Experten jedoch ebenso andere Erkrankungen als Ursache in Betracht gezogen werden. Grim betonte, dass sowohl Funktionsstörungen der Schilddrüse, rheumatische Erkrankungen mit chronischem Schmerz in der Schulter als auch Diabetes Mellitus als mögliche Ursachen für Schulterschmerzen in Frage kämen. Letzteres sogar erstaunlich häufig.
Tatsächlich leidet jeder fünfte Diabetiker l unter Schulterschmerzen. Insbesondere die Frozen Shoulder tritt in diesem Zusammenhang vermehrt in den Fokus. Studien zufolge besteht eine erhöhte Korrelation zwischen der Frozen Shoulder und einem Diabetes Mellitus. Während lediglich 2-5 Prozent der Normalbevölkerung unter einer Frozen Shoulder leiden, sind es unter Diabetikern 10-19 Prozent. Ist der Diabetes insulinpflichtig, steigt die Häufigkeit sogar auf 36 Prozent an.
Der genaue Zusammenhang zwischen der Stoffwechselerkrankung und den Schulterschmerzen ist bislang unklar. Wissenschaftler vermuten, dass Zuckermoleküle an Bindegewebsfasern haften und diese im Laufe der Zeit verkleben. Zeitgleich können sekundär Entzündungen und Durchblutungsstörungen der schulternahen Strukturen hervorgerufen werden, welche zu entsprechenden Beschwerden führen können.
Betrachtet man den enormen Anstieg der an Diabetes erkrankten Patienten in Deutschland von 38 Prozent innerhalb der letzten 20 Jahre, so wird deutlich, dass nicht allein die Komplexität des Schultergelenks der Grund für die diffizile Ursachenforschung ist. Vielmehr stellt auch die Zunahme der Stoffwechselerkrankungen Mediziner vor immer größere Herausforderungen. Eine ausführliche Anamnese sei daher nach Ansicht der Experten des Medizinkongresses unabdingbar.
Wünschenswert wäre dies. Nicht nur für den Schulterpatienten selbst, sondern auch für die patientenorientierte und zielgerichtete Zusammenarbeit mit uns als Physiotherapeuten.
Franziska Stelljes / physio.de
SchulterSchmerzenTherapieDiabetesÄrztekonservative Therapie
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mbone schrieb:
Wenn ich mich mal zurückerinnere welch komplexe Schulterproblematiken wir in den 90er Jahren schon in unseren MT / Maitland Kursen vermittelt bekamen .............
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Horatio72 schrieb:
Wer kennt es nicht das psychische Impingment. Gut zureden hilft da.
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Seelchen schrieb:
Absolut richtig. Zurhören und zureden.
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Seelchen schrieb:
das meiste ist eh psychisch
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kroetzi schrieb:
:see_no_evil::see_no_evil::see_no_evil:
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mbone schrieb:
Hallo, so ernste Themen bitte nicht auf die leichte Schulter nehmen
Der Humeruskopf hebelt nicht am Glenuid, sondern die Scapula bewegt sich über dem Humeruskopf hinweg.
Ich habe wirklich viele Schulterpatienten in Behandlung. Bald mehr wie Patienten mit einem LWS-Syndrom.
Handballer, Tennisspieler, Hausfrauen, dicke, dünne. Die meisten über 50. Bei allen steht der Humeruskopf zu hoch und zu weit ventral.
Das Problem ist letztendlich die inandäquate Anpassung an den aufrechten Gang und die gestiegene Lebenserwartung.
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Hallo Stefan Preißler, schon mal etwas vom scapulo-humeralen Rythmus gehört? Bis 60° bewegt sich zunächst der Humeruskopf in der Pfanne der Scapula - im Normalfall.
"Die ober Extremität ist eine rein freie. Ihr einzigster Bezugspunkt im Raum ist der Rumpf über das Schulterblatt."
Ebenso falsch, die Verbindung über die Clavicula am Sternum ist ebenso wichtig für das Schultergelenk wie die Scapula.
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ella426 schrieb:
"Der Humeruskopf hebelt nicht am Glenuid, sondern die Scapula bewegt sich über dem Humeruskopf hinweg."
Hallo Stefan Preißler, schon mal etwas vom scapulo-humeralen Rythmus gehört? Bis 60° bewegt sich zunächst der Humeruskopf in der Pfanne der Scapula - im Normalfall.
"Die ober Extremität ist eine rein freie. Ihr einzigster Bezugspunkt im Raum ist der Rumpf über das Schulterblatt."
Ebenso falsch, die Verbindung über die Clavicula am Sternum ist ebenso wichtig für das Schultergelenk wie die Scapula.
erst mal vielen Dank für deine konstruktive Kritik. Das regt zur Selbstreflektion an.
Ich pflichte dir bei beiden von dir bemängelten Punkten bei, wenn man diese beiden Aussagen von mir unabhängig von dem restlichen Text betrachtet.
Sicherlich habe ich vom scapulo-humeralen Rhythmus schon gehört.
Und ja, das Schultergelenk besteht nicht nur aus Humeruskopf und Glenoid.
Ich habe dies vielleicht ein wenig zu abstrakt umschrieben. Es erschien mir im Kontext nicht wichtig.
Dies kann man verzeihen, wenn man die Kernaussage meines Textes verstanden hat.
Eigentlich hatte ich auf eine kleine Diskussion über mögliche grundsätzliche Ursachen zur Entstehung von Schulterproblematiken gehofft.
So, genug für heute.
Nächtle...
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Stefan Preißler schrieb:
Hallo ella426,
erst mal vielen Dank für deine konstruktive Kritik. Das regt zur Selbstreflektion an.
Ich pflichte dir bei beiden von dir bemängelten Punkten bei, wenn man diese beiden Aussagen von mir unabhängig von dem restlichen Text betrachtet.
Sicherlich habe ich vom scapulo-humeralen Rhythmus schon gehört.
Und ja, das Schultergelenk besteht nicht nur aus Humeruskopf und Glenoid.
Ich habe dies vielleicht ein wenig zu abstrakt umschrieben. Es erschien mir im Kontext nicht wichtig.
Dies kann man verzeihen, wenn man die Kernaussage meines Textes verstanden hat.
Eigentlich hatte ich auf eine kleine Diskussion über mögliche grundsätzliche Ursachen zur Entstehung von Schulterproblematiken gehofft.
So, genug für heute.
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Stefan Preißler schrieb:
Die ober Extremität ist eine rein freie. Ihr einzigster Bezugspunkt im Raum ist der Rumpf über das Schulterblatt. Im Bezug auf die Schwerkraft, welches die entscheidende Kraft im Raum ist, kann sich der Arm nur an diesen Partner anhängen. Nur wenn er über den Aufbau eines adäquaten Stütz einen Fixpunkt distal aufbauen kann und somit vom Punktum Mobile zum Punktum Fixum wird, verändert sich seine Situation entscheidend.
Der Humeruskopf hebelt nicht am Glenuid, sondern die Scapula bewegt sich über dem Humeruskopf hinweg.
Ich habe wirklich viele Schulterpatienten in Behandlung. Bald mehr wie Patienten mit einem LWS-Syndrom.
Handballer, Tennisspieler, Hausfrauen, dicke, dünne. Die meisten über 50. Bei allen steht der Humeruskopf zu hoch und zu weit ventral.
Das Problem ist letztendlich die inandäquate Anpassung an den aufrechten Gang und die gestiegene Lebenserwartung.
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Stefan Preißler schrieb:
Sorry für die Tippfehler. War wohl schon recht müde...
MFG
Felix
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Felix Schmitz-Justen schrieb:
Guten Abend, könnte ich die Quelle der Untersuchung zwischen Frozen Shoulder und Diabetis Mellitus einmal haben? Interessiert mich sehr.
MFG
Felix
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