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Dass Physiotherapie und Sport beim Karpaltunnelsyndrom hinsichtlich der Intensität von Schmerzen und Funktion offenbar gut mit einer Operation mithalten können und dass der Effekt sogar früher eintritt, haben drei deutsche Wissenschaftlerinnen von den Universitäten Hamburg und Lübeck um Julia Katharina Gräf in einer systematischen Übersichtsarbeit herausgefunden. Dazu durchsuchten sie gängige wissenschaftliche Datenbanken wie PubMed, CINAHL und Web of Science nach randomisierten kontrollierten Studien, die physio- oder sporttherapeutische Programme mit der bisherigen Standardbehandlung verglichen: einer operativen Druckentlastung des Nervs, Medikamenten und einer anschließenden Schiene.
Häufig unzureichende Studienqualität
Sie fanden insgesamt 461 Studien, von denen sie aber nur 26 auswerten konnten, weil nur sie alle Einschlusskriterien erfüllten. Viele Studien hatten zudem ein Verzerrungsrisiko, z.B. weil kein Studienprotokoll vorlag oder weil nicht ganz klar war, ob die PatientInnen den beiden Studiengruppen wirklich nur nach dem Zufallsprinzip zugeordnet worden waren. Studien wurden ausgeschlossen, wenn PatientInnen zusätzlich zur Therapie Medikamente oder eine invasive Therapie erhielten.
Neuro- und Faszienmobilisation wirken
Am Ende zeigte sich: Vor allem bei leichten bis mittelschweren Symptomen eines Karpaltunellsyndroms gab es bereits nach zwei Wochen mit Physiotherapie klinisch relevante Erfolge, während sich der Effekt einer Operation erst deutlich später zeigte. Und nach drei Monaten waren die Effekte vergleichbar: Durch manuelle Mobilisationstechniken besserten sich sowohl das Schmerzempfinden als auch die Funktionalität. Besonders effektiv war die Mobilisation des Nervus medianus durch Neuro- und Faszienmanipulation. Auch die Kombination von neurodynamischen Techniken mit Kinesiotaping, Karpalknochenmanipulation und Gelenk- und Weichteilmobilisation half den PatientInnen spürbar. Yogaübungen zeigten ebenfalls einen positiven Effekt. Der Erfolg konnte verstärkt werden, wenn die PatientInnen außerdem eine Schiene und Kinesiotaping nutzten.
Evidenz muss verbessert werden
Die Autorinnen geben allerdings zu, dass die Evidenz der analysierten Studien vielfach begrenzt ist. Weitere Studien zur Physio- und Sporttherapie müssten deutlich transparenter sein, fordern sie. Es müsse unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Verzerrung (Bias) entsteht. Dann würde Physio-und Sporttherapie künftig womöglich noch häufiger auch ohne Operation eingesetzt und könnten womöglich Eingang in die aktuellen Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Fachgesellschaften (AWMF) finden. Dies würde nicht nur Kosten sparen und den PatientInnen ermöglichen, früher wieder arbeiten zu gehen. Mit Sport und Physio statt Rumlümmeln auf dem Sofa würden sie auch insgesamt gesünder leben.
Stephanie Hügler / physio.de
KarpaltunnelsyndromTherapiePhysiotherapieOPSportStudie
Schutzfunktionen der Strukturen.
Weder der knöchernde Tunnel noch der durchlaufenden Nerv tragen die Verantwortung, sondern
die bewußt oder unterbewußt dauerhafte Stromerzeugung der Schaltzentrale (Gehirn) des Besitzers
ist verantwortlich für die Sensibilität, Schwellneigung des peripheren Nervs.
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Seelchen schrieb:
Noch besser wäre die Aufklärung der Patienten,bzgl. der biologisch,physikalischen Warn.-und
Schutzfunktionen der Strukturen.
Weder der knöchernde Tunnel noch der durchlaufenden Nerv tragen die Verantwortung, sondern
die bewußt oder unterbewußt dauerhafte Stromerzeugung der Schaltzentrale (Gehirn) des Besitzers
ist verantwortlich für die Sensibilität, Schwellneigung des peripheren Nervs.
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