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Umso wichtiger ist es, dass Physiotherapeuten dies im Umgang mit Demenzkranken berücksichtigen. Denn obwohl sie sich oft nicht mehr gut äußern oder adäquat reagieren können, verfügen diese Patienten meist noch über alle Emotionen und nehmen damit ihr Gegenüber auch besonders stark und sensibel wahr. Damit Demenzkranke nicht das Gefühl bekommen, dass andere über ihren Kopf hinweg entscheiden und sie nicht ernst genommen werden, sollten Therapeuten ein paar wichtige Regeln beherzigen. Typische Gefühle wie Angst, Depression, Unruhe, Apathie oder aggressives Verhalten können so vermieden und die Therapie erfolgreicher durchgeführt werden.
Getreu dem Motto „Man kann nicht nicht kommunizieren“, sollten Therapeuten und Pflegekräfte vor allem darauf achten, dass sie auch Demenzkranken mit Respekt, Anerkennung, Verständnis und Nähe begegnen – verbal und nonverbal. Fachleute raten dazu, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen. Dazu zählt, dass man kein Verstehen vortäuscht, wenn dies nicht der Fall ist. Stattdessen ist es wichtig, den Patienten das Gefühl zu geben, dass man sie ernst nimmt, wertschätzt und so akzeptiert, wie sie sind. Ein gutes Einfühlungsvermögen hilft, die Patienten und ihr Verhalten zu verstehen. Dazu kann es beispielsweise gut sein, die Lebensgeschichte des Patienten zu kennen – zum Beispiel seine Herkunft und seinen früheren Beruf.
Bezüglich der Kommunikation empfehlen Fachleute ein Vorgehen entsprechend dem Akronymn FOCUSED:
- Face to Face: Blickkontakt hilft, die Patienten auf sich aufmerksam zu machen.
Konfrontationen können zu einem aggressiven oder ängstlichen Verhalten führen. Es ist daher in der Regel nicht sinnvoll, Demenzkranke auf ihre Fehler hinzuweisen. Man sollte aber auch keine falschen Aussagen machen, die nur verwirren. Stattdessen sollten Therapeuten möglichst vorausschauend denken und bei Problemen notfalls das Thema wechseln. Wer die Gefühle der Patienten wahrnimmt, kann sie in eigene Worte fassen und die Patienten trösten. Denn schließlich sind Demenzkranke genauso individuelle Persönlichkeiten mit Gedanken, Emotionen und Bedürfnissen wie alle anderen.Orientation: Aussagen mehrfach wiederholen und dem Gegenüber Zeit geben.
Continuity: Nicht schnell zwischen Themen hin- und herwechseln, sondern einen Themenwechsel ankündigen.
Unsticking: Bei Wortfindungsstörungen den Patienten auf die Sprünge helfen: „Meinen Sie....“
Structure: Kurze, geschlossene Fragen stellen, auf die das Gegenüber mit ja oder nein antworten kann. „Meinen Sie dies oder das?“
Exchange: Eine angenehme Gesprächsatmosphäre schaffen, Alltagsthemen nutzen, leichte Fragen stellen und bei Wortfindungsstörungen oder Unverständnis ggf. Hinweise geben.
Direct: Einfache, kurze Sätze benutzen, Mimik und Gestik beachten.
Weitere Hinweise zu einer guten Kommunikation mit Demenzkranken hat die Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung hier veröffentlicht.
Stephanie Hügler / physio.de
DemenzKommunikationAlzheimerSprache
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Friedrich Merz schrieb:
Bitte, gern geschehen. Ihr Lob freut uns.
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mia73 schrieb:
Danke, ein ganz wichtiges Thema!
ABER: Structure: Gerade auf eine Frage mit "oder" kann man NICHT mit "ja" oder "nein" antworten.
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Knie oder Fuss?
Knie?
Fuss?
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Philipp Morlock schrieb:
Man kann auch Zustand A und B und C.... etc. definieren, Patient kann vielleicht A bzw. B bzw.C...etc äußern oder bei Aufzählung bejahen/verneinen.
Knie oder Fuss?
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def110 schrieb:
Wichtiges Thema.
ABER: Structure: Gerade auf eine Frage mit "oder" kann man NICHT mit "ja" oder "nein" antworten.
Bin da pingelig, ist mir als Logopäde aber sehr wichtig, da genau an der Stelle z.B. auch bei Aphasikern der Hase im Pfeffer liegt.
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def110 schrieb:
Genau. Dann wird die oder-Frage quasi nur als Ankündigung der darauf folgenden und tatsächlich mit ja/nein beantwortbaren Fragen gestellt.
Bin da pingelig, ist mir als Logopäde aber sehr wichtig, da genau an der Stelle z.B. auch bei Aphasikern der Hase im Pfeffer liegt.
Schade.
Es bleibt für Menschen mit fortgeschrittener Demenz und Alter immer die Frage offen: Menschenwürde und Seelenfrieden oder maximaler Schutz, um nicht an Covid zu erkranken.
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Susulo schrieb:
Manches gestaltet sich Maßnahmenbedingt leider etwas schwierig.
Schade.
Es bleibt für Menschen mit fortgeschrittener Demenz und Alter immer die Frage offen: Menschenwürde und Seelenfrieden oder maximaler Schutz, um nicht an Covid zu erkranken.
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mbone schrieb:
Es wäre hilfreich wenn man den maximalen Schutz und die Menschenwürde und Seelenfrieden nicht immer gleich kategorisch einander gegenüber zu stellen würde, so als wenn nur das eine oder das andere möglich wäre.
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