News - Physiotherapieschule an Universitätsklinik darf kein Schulgeld verlangen

Physiotherapieschule an Universitätsklinik darf kein Schulgeld verlangen

Schüler wehren sich.

17.11.2012 • 0 Kommentare

Lehrlinge werden bezahlt. Physiotherapieschüler müssen Schulgeld bezahlen, nicht selten erhebliche Summen. Generationen von angehenden Therapeuten zahlten klaglos. In früheren Zeiten waren es nur private Lehranstalten, die mit teils horrenden Gebühren die Ausbildung zum Luxus erhoben. Seit einigen Jahren verlangen auch zunehmend einstmals schulgeldfreie Schulen an kommunalen oder universitären Kliniken einen monatlichen Obolus. So auch die Schule für Physiotherapie an der Universität Freiburg. 300 Euro sind es dort. Die Schüler in der Schwarzwaldmetropole holten sich Rechtsrat und erzwangen die Abschaffung der Gebühren.

"Man wundert sich schon extrem, wenn man der einzige Ausbildungsberuf im Gesundheitswesen ist, der für die eigene Ausbildung bezahlen muss", sagte ein Freiburger Schüler der "Badenschen Zeitung", "vor allem, wenn das Krankenhaus auch noch an einem verdient, weil man selber Patienten behandelt."

Recherchen ergaben, dass sich landeseigene Kliniken ihre Ausbildungsstätten von den Krankenkassen finanzieren lassen. Der von den Schülern beauftragte Rechtsanwalt beurteilte das Schulgeld denn auch als als rechtswidrig. Drei Schreiben waren notwendig bis die Schule sich entschloss, auf die monatliche Gebührenzahlung zu verzichten. Nun werde man die Schülerzahl halbieren und deswegen zunächst keine neuen Auszubildenden aufnehmen - aus Kostengründen. Für diesen Schritt erntete die Schulleitung nur Unverständnis, auch aus dem eigenen Hause, dem Personalrat etwa, der das Vorgehen betriebswirtschaftlich unsinnig bewertet, zumal große Nachfrage nach Ausbildungsplätzen besteht.

Inzwischen überlegen auch ehemalige Schüler, ihre Schulgelder zurückzufordern.

Peter Appuhn
physio.de

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