WIR SUCHEN DICH!
Mitten im Zentrum der Stadt wartet
ein großes Team und spannende
Patienten auf Dich!
Wir zeichnen uns durch ein großes,
diverses Team mit einem starken
Zusammenhalt untereinander aus.
Jegliche Fachbereiche werden bei
uns durch verschiedene
Weiterbildungen abgedeckt, sodass
ein breites Angebot besteht. In
unseren modernen, hellen und
großzügigen Behandlungsräumen
macht das Arbeiten deutlich mehr
Spaß. Und genau das ist uns
wichtig: Du sollst Spaß bei Deiner
Arbeit und ...
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Finden sich dennoch PatientInnen mit Hüftbeschwerden in der Physiotherapiepraxis wieder, kommt es vor, dass auch nach mehreren Wochen keine wesentliche Besserung der Lebensqualität eintritt. Unweigerlich tritt damit die Frage auf, ob und ab wann eine Operation nicht doch angezeigt sei. Hilfe bei der ehrlichen Beratung der Betroffenen erhalten medizinische Fachkräfte und PatientInnen nun durch die Ende März 2021 veröffentlichte „evidenz- und konsensbasierte Indikationskriterien zur Hüfttotalendoprothese bei Coxarthrose“ (EKIT-Hüfte)
Bei der Ausarbeitung dieser S3-Leitlinie waren neben VertreterInnen der ärztlichen Fachgesellschaften auch VertreterInnen von Krankenkassen, Patientenverbänden, sowie Professor Dr. Christian Kopkow von der deutschen Gesellschaft für Physiotherapiewissenschaften (DGPTW) beteiligt.
Transparenz schaffen
Schon in der Einleitung benennen die AutorInnen die regionalen Unterschiede in der Häufigkeit von Hüft-TEP-Operationen, die darauf hindeuten, dass die bisherigen Indikationen für eine Gelenkoperation nicht eindeutig geklärt sind.
Diagnostik
Bei der Diagnostik und Indikationsstellung orientieren sich die AutorInnen an den NICE-Guidelines zur Behandlung peripherer Arthrosen und den EULAR-Empfehlungen zur Bildgebung bei Arthrose. Demnach ist der Einsatz von bildgebenden Verfahren zur Diagnosestellung einer Coxarthrose zunächst nicht sinnvoll und sollte sich an der Symptompräsentation der PatientInnen orientieren.
Klinische Zeichen für eine Coxarthrose sind demnach:
- • eine länger als eine Stunde anhaltende Morgensteifigkeit,
Eine Bildgebung sollte nur bei atypischen Befunden oder zur Therapieplanung stattfinden.• Schmerzen im Hüftbereich,
• sowie eine schmerzhafte Innen- beziehungsweise Außenrotation in der klinischen Untersuchung.
Nur eine fortgeschrittene Arthrose im Röntgenbild oder eine Hüftkopfnekrose ab ARCO Stadium IIIc soll dabei eine Indikation zu einer Hüft-TEP darstellen. Die Versorgung einer leicht- bis mittelgradigen Arthrose durch eine Hüftprothese soll, falls sie dennoch durchgeführt wird, begründet werden.
Neben den klinischen Zeichen soll der Leidensdruck der PatientInnen mittels validierter Fragebögen erfasst werden. Ein hoher Leidensdruck trotz vorangegangener konservativer Therapie stellt eine OP-Indikation dar. Damit sind insbesondere bestehende Einschränkungen im Bereich der Partizipation und der Lebensqualität gemeint.
Keine OP ohne Bewegungstherapie
Was selbstverständlich klingt, ist noch lange keine gelebte Praxis in der Bundesrepublik:
• Vor der Indikation zu einer Hüft-TEP-Operation sollen PatientInnen über das Krankheitsbild aufgeklärt werden,
• mindestens drei Monate lang eine Bewegungstherapie erhalten und
• gegebenenfalls ihr Körperfett reduzieren.
Dabei soll nach Möglichkeit auf Eigenverantwortlichkeit gesetzt werden. Bei starken Schmerzen kann die Therapie mit vom Arzt verschriebenen NSAR unterstützt werden. Diese dienen ausdrücklich nicht als Primärtherapie, sondern sollen ein Fenster für die Bewegungstherapie eröffnen.
Modifizierbare Risikofaktoren
Die aktuelle Studienlage zeigt Faktoren, die sich ungünstig auf ein Therapie-Outcome auswirken können. In der Leitlinie wird ÄrztInnen geraten, Betroffene über diese Faktoren zu informieren, um diese gegebenenfalls zu modifizieren. Benannt werden:
Nach einer intraartikulären Cortison-Injektion sollten mindestens sechs Wochen bis zu einer Operation vergehen, empfohlen werden sogar sechs Monate. Die AutorInnen der Leitlinie wollen zudem ausdrücklich auf das Miteinbeziehen psychischer Vorerkrankungen in die Indikationsstellung aufmerksam machen, die erhebliche Auswirkungen auf das Therapie-Outcome nehmen können.• Nikotinabusus,
• Diabetes Mellitus mit einem HbA1c-Wert unter acht Prozent,
• ein BMI über 30 und
• eine bestehende Anämie.
Kontraindikationen
Personen mit massivem Übergewicht zeigten in mehreren Studien ein bis zu zehnfach erhöhtes Risiko für Prothesenlockerungen und damit einhergehenden Re-Operationen oder gar Infektionen. Daher soll bei einem bestehenden BMI von über 40 sehr sorgfältig das Risiko-Nutzen-Verhältnis abgewogen und bestenfalls zunächst eine Gewichtsreduktion eingeleitet werden.
Infektionen, sowie Nebenerkrankungen, die zu einem erhöhten Sterberisiko gehören, sollen auch ausgeschlossen werden.
Endlich Klarheit
Mit der neuen Leitlinie entsteht ein Rahmen, an dem sich alle am Therapieprozess beteiligten Personen orientieren können. Für PatientInnen soll noch dieses Jahr die Veröffentlichung einer laiengerechten Version der Leitlinie erfolgen. Zwar sind Leitlinien in Deutschland nicht bindend, dennoch bleibt zu hoffen, dass die in der Leitlinie abgebildete Checkliste von behandelnden ÄrztInnen sorgfältig abgearbeitet wird, bevor sie zu einem operativen Eingriff raten.
Sollte dies tatsächlich geschehen, darf kein Mensch mehr ohne eine vorangegangene Physiotherapie (in Form von Trainingstherapie) mit einer Hüftprothese versorgt werden. Wie und ob dies umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
Daniel Bombien / physio.de
LeitlinieHüft-TEPkonservative TherapieDGPTWKopkowStudie
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