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Die Zahlen lassen sich natürlich auch mit der bisher stärksten COVID-19- Welle erklären, deren Höhepunkt sich im März 2022 abzeichnete. 4.913 von 100.000 AOK-Versicherten waren in diesem Monat aufgrund einer Corona-Infektion krankgeschrieben.
Soziale Berufe besonders betroffen
Wer mit Menschen arbeitet, hat ein erhöhtes Infektionsrisiko. Das WIdO gibt an, dass vor allem Personen in Erziehungs- und Gesundheitsberufen aufgrund von Corona-Infektionen ausfielen. Im Pandemiezeitraum zwischen März 2020 und Juli 2022 waren von 100.000 bei der AOK versicherten KinderbetreuerInnen und ErzieherInnen 28.315 Angestellte an Corona erkrankt – dicht gefolgt von Personen im Gesundheitswesen: Bei medizinischen Fachangestellten waren es 25.849, in der Ergotherapie 24.651 Erkrankte pro 100.000 Versicherten. Zum Vergleich: In Branchen wie der Landwirtschaft oder dem Hochbau lagen die Zahlen bei 3.599 bzw. 5.809 Erkrankten pro 100.000 Versicherten. Über den Krankenstand von PhysiotherapeutInnen macht das WIdO keine Angaben.
Wirtschaftsbremse „Long Covid“ und „Post Covid“
Körperliche oder psychische Symptome, die länger als vier Wochen nach Ansteckung mit dem Coronavirus bestehen, werden als „Long-Covid“ – und ab zwölf Wochen als „Post-Covid“-Syndrom definiert. Laut WIdO waren 3,8 Prozent aller erkrankten Versicherten hiervon betroffen. Das entspricht 0,9 Prozent aller AOK-Versicherten oder in Zahlen ausgedrückt rund 68.000 Versicherte. Betroffene fehlten ihren Unternehmen im Schnitt 47,7 Tage – die durchschnittliche Fehlzeit bei Corona-Infektionen betrug hingegen „nur“ 9,5 Tage.
Vor allem Menschen ab 60 Jahren waren nach einer Infektion längerfristig arbeitsunfähig. 1,4 Prozent der betroffenen über 60-Jährigen musste überdurchschnittlich lange krankgeschrieben werden. Bei den unter 29-Jährigen waren es lediglich 0,3 Prozent.
Grund zur Hoffnung gibt die bisher offensichtlich mildere Omikron-Variante dennoch. Eine dem Frühjahr 2022 entsprechende Delta-Welle hätte die Wirtschaft wahrscheinlich noch härter getroffen, denn relativ gesehen litten 6,3 Prozent von 200.000 an Delta erkrankten Personen an Long- oder Post-Covid-Symptomen. In der Omikron-Welle waren es von 782.000 Erkrankten „nur“ 2,1 Prozent. Auch die Krankheitsschwere schien unter Delta höher zu sein. Die durchschnittliche Ausfalldauer durch Long- oder Post-Covid sank unter Omikron von 44,6 Tage auf 39,6 Tage.
Allzu optimistisch sollten ArbeitgeberInnen allerdings nicht sein und sich auch im Winter und Frühjahr 2022/2023 wieder auf einen hohen Krankenstand einstellen. Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO befürchtet, „dass eine weitere COVID-19-Welle bis Ende 2022 wieder mit einer flächendeckenden Betroffenheit in einer Vielzahl von Berufsgruppen verbunden sein könnte. Dies könnte erneut Auswirkungen auf die krankheitsbedingten Fehlzeiten bei Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur haben.“
Vielleicht können die neuen Maßnahmen des Infektionsschutzgesetzes dabei helfen, hohe Krankenstände in Gesundheitsfachberufen wie der Physiotherapie zumindest zu verringern.
Daniel Bombien / physio.de
KrankenstandGesundheitswesenCoronaWIdOBericht
Warum sollten die neuen (teilweise alten wie 2021) geltenden Maßnahmen des Infektionsschutzgesetzes höhere Krankenstände verhindern können, wenn die früheren, eher strengeren es schon, wie in Ihrem Artikel beschrieben, nicht getan haben?
Waren die Versicherten alle erkrankt, oder nur infiziert und aufgrund der Quarantäne Verpflichtung krankgeschrieben?
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Wie viele davon waren tatsächlich erkrankt (mit Symptomen) und wie viele waren gesund (aber in Quarantäne) ?
Aber diese (aufschlussreiche) Unterteilung hat zwei Jahre niemand interessiert und jetzt auch nicht !!
Oder:
Wie viele Gesunde haben sich aus Angst vor Ansteckung Krankschreiben lassen?
Oder:
Wie viele haben sich Krankschreiben lassen, weil sie (noch) ungeimpft waren und auf der Arbeit deswegen größte Probleme gehabt hätten?
Oder:
Wie viele haben sich einfach nur so Krankschreiben lassen?
War ja in Coronazeiten sehr einfach ...
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mogli123 schrieb:
Genau, das wäre eigentlich die interessanteste Frage gewesen:
Wie viele davon waren tatsächlich erkrankt (mit Symptomen) und wie viele waren gesund (aber in Quarantäne) ?
Aber diese (aufschlussreiche) Unterteilung hat zwei Jahre niemand interessiert und jetzt auch nicht !!
Oder:
Wie viele Gesunde haben sich aus Angst vor Ansteckung Krankschreiben lassen?
Oder:
Wie viele haben sich Krankschreiben lassen, weil sie (noch) ungeimpft waren und auf der Arbeit deswegen größte Probleme gehabt hätten?
Oder:
Wie viele haben sich einfach nur so Krankschreiben lassen?
War ja in Coronazeiten sehr einfach ...
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Arminia schrieb:
@Daniel Bombien:
Warum sollten die neuen (teilweise alten wie 2021) geltenden Maßnahmen des Infektionsschutzgesetzes höhere Krankenstände verhindern können, wenn die früheren, eher strengeren es schon, wie in Ihrem Artikel beschrieben, nicht getan haben?
Waren die Versicherten alle erkrankt, oder nur infiziert und aufgrund der Quarantäne Verpflichtung krankgeschrieben?
bitte unter diesem Artikel nicht erneut eine Diskussion über den Sinn oder Unsinn der Maßnahmen des Infektionsschutzgesetzes beginnen. Das hatten wir kürzlich erst ausgiebigst unter dem Artikel vom 23.9.22.
Alle anderen Kommentare sind natürlich herzlich willkommen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Herzliche Grüße aus der Redaktion
Friedrich Merz
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Friedrich Merz schrieb:
Sehr verehrte Leser,
bitte unter diesem Artikel nicht erneut eine Diskussion über den Sinn oder Unsinn der Maßnahmen des Infektionsschutzgesetzes beginnen. Das hatten wir kürzlich erst ausgiebigst unter dem Artikel vom 23.9.22.
Alle anderen Kommentare sind natürlich herzlich willkommen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Herzliche Grüße aus der Redaktion
Friedrich Merz
Da dort wohl auch keine Unterscheidung getroffen wurde, - wie geht das auch in lfd. Statstiken- gibt es nur wieder Lärm, um höhere Beiträge oder Zusatzbeiträge oder Bundeszuschüsse zu kassieren.
mfg hgbblush
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hgb schrieb:
... hierhin gehört die Diskussion um den Wert dieser Zahlen (s. o. Beiträge der bisherigen Diskutanten)! Danach dann, wieviel die Krankengeldkosten der Kassen gestiegen sind.
Da dort wohl auch keine Unterscheidung getroffen wurde, - wie geht das auch in lfd. Statstiken- gibt es nur wieder Lärm, um höhere Beiträge oder Zusatzbeiträge oder Bundeszuschüsse zu kassieren.
mfg hgbblush
Der Grund sind mangelnde Wertschätzung, groteske Arbeitsbedingungen, schlechte Bezahlung und einfach immer mehr Patienten, die teilweise immer schwerer erkrankt sind. Das Personal brennt aus und kündigt.
Dabei stehen wir hier erst ganz am Anfang der Entwicklung, die zweifelsfrei durch Corona beschleunigt und vertieft wird. Aber es ist erst der Anfang.
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Jens Uhlhorn schrieb:
In Bezug auf die Ausfallquoten des Personals im Gesundheitswesens wirkt Corona lediglich wie ein Katalysator. Wir hätten die gleichen Zustände ohne Corona lediglich 5 Jahre später bekommen.
Der Grund sind mangelnde Wertschätzung, groteske Arbeitsbedingungen, schlechte Bezahlung und einfach immer mehr Patienten, die teilweise immer schwerer erkrankt sind. Das Personal brennt aus und kündigt.
Dabei stehen wir hier erst ganz am Anfang der Entwicklung, die zweifelsfrei durch Corona beschleunigt und vertieft wird. Aber es ist erst der Anfang.
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