Wir, die Gemeinschaftspraxis für
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Behandlungsintervalle und eine
überdurchschnittliche Bezahlung.
Unsere Praxis liegt in
unmittelbarer Nähe zur S-Bahn
Hamburg-Neugraben
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Aber gibt es „die“ Wahrheit über die Ursache von Rückenschmerzen? Eine Übersicht der Datenlage wurde nun in einem Umbrella-Review im Journal of Biomechanics veröffentlicht, also einer Übersichtsarbeit über alle verfügbaren Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen.
Wirbelsäulenkrümmung
Zum Thema Haltung fanden die Forscher drei Meta-Analysen und zwei systematische Übersichten mit gemischten Ergebnissen: Zwei Meta-Analysen zeigten, dass eine flachere lumbale Wirbelsäule mit Rückenschmerzen assoziiert sein könnte. Zudem könnte längeres Stehen mit einer verstärkten „lumbalen Krümmung“ und Rückenschmerz-Symptomen zusammenhängen. Aber: Eine der inkludierten Meta-Analysen entdeckte keine Unterschiede in der Wirbelsäulenkrümmung zwischen Personen mit und ohne Rückenschmerzen. Insgesamt gibt es Hinweise auf eine Verbindung zwischen Wirbelsäulenkrümmungen und LBP, aber die Ergebnisse sind nicht einheitlich.
Stehen
Acht Übersichtsarbeiten analysierten den Zusammenhang zwischen Rückenschmerz und längerem Stehen. Dazu wurde eine Meta-Analyse gefunden, die ein signifikant höheres Rückenschmerzrisiko für Personen ermittelte, die mehr als vier Stunden pro Tag im Beruf stehen. Ein linearer Zusammenhang zwischen Dauer und Rückenschmerz-Stärke konnte allerdings nicht festgestellt werden. Die weiteren Übersichtsarbeiten fanden sehr widersprüchliche Ergebnisse. Ob Stehen wirklich ein Treiber für Rückenschmerzen sein kann, bleibt im Angesicht der bestehenden Daten unklar.
Sitzen
Bemerkenswert kurz wird im Umbrella Review das Kapitel über das Sitzen zusammengefasst: Sieben Übersichtsarbeiten stimmen in der Aussage überein: Sitzen ist kein alleiniger Risikofaktor für Rückenschmerzen.
Drehen und Beugen
Wer sich hier über die Bezeichnung wundert, ist mit den Autoren der Studie einer Meinung. „Bending and Twisting“ ist in einigen Studien tatsächlich die beschriebene untersuchte Tätigkeit. Inwiefern dies nun Flexion, Rotation oder Lateralflexion beschreibt, ist nicht klar definiert. Entsprechend ungenau fallen die Ergebnisse aus: Eine Meta-Analyse konnte einen Zusammenhang zwischen diesen Bewegungen und Rückenschmerzen berechnen, die Ergebnisse von neun Übersichtsarbeiten stellen sich als widersprüchlich dar. Bemerkenswert ist eine Übersichtsarbeit, die nur prospektive (vorausschauende) Kohortenstudien inkludierte. Hier konnte kein klarer Zusammenhang ermittelt werden. Unterliegt die Forschung Trugschlüssen, wenn sie PatientInnen mit Rückenschmerzen rückblickend nach Risikofaktoren befragt?
„Awkward“ Postures
Eine Meta-Analyse und vier systematische Übersichtsarbeiten analysierten das Rückenschmerzrisiko von ungünstigen oder auch unbequemen Haltungen. Zu den „Awkward Postures“ (die sich schwierig ins Deutsche übersetzen lassen) gehören „nicht neutrale Positionen der Wirbelsäule“, wie „flektierte, verdrehte, oder andere“. Auch hier sind die Ergebnisse widersprüchlich, was wohl ebenfalls der ungenauen Definition geschuldet ist.
Schwere körperliche Arbeit
22 Übersichtsarbeiten konnten die Forscher in die Studie inkludieren. Drei von drei Meta-Analysen fanden eine positive Korrelation zwischen harter Arbeit wie täglichem schweren Heben, Ziehen, Drücken oder Tragen. Acht Übersichtsarbeiten beurteilen die Durchführung schwerer körperlicher Arbeit als konsistent nachweisbaren Risikofaktor, fünf Übersichtsarbeiten widersprechen dieser Aussage.
Ganzkörper-Vibration
Zwölf Übersichtsarbeiten untersuchten, den Zusammenhang zwischen Ganzkörper-vibration und Rückenschmerzen. Vier Meta-Analysen dokumentierten eine Korrelation und eine Dosis-Wirkungs-Beziehung, wobei Personen mit hoher Exposition ein höheres Risiko hatten als Personen mit geringer Exposition.
Eine Meta-Analyse, die nur Prospektive Studien inkludierte, konnte einen zeitlichen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Rückenschmerzen und Ganzkörper-Vibrationen nicht eindeutig belegen.
Was bedeutet das für die Praxis?
ExpertInnen sollten sich davor hüten, vermeintlich einfache Ursachen von Rückenschmerzen zu benennen. Rückenschmerzen sind komplex und zumeist multifaktoriell. Einseitige Haltung und/oder schwere Belastung können Faktoren für Rückenschmerzen sein, müssen es aber nicht. Wäre dies der Fall, sähe die Datenlage nicht so widersprüchlich aus. Eine Wahrheit über Rückenschmerzen lautet wohl: Keiner der genannten Risikofaktoren muss zu Rückenschmerzen führen. Rückenschmerz findet immer im biopsychosozialen Kontext statt.
Was im Gespräch mit dem Patienten erst einmal unprofessionell wirkt, ist somit das genaue Gegenteil: „Wir wissen nicht genau, ob Faktor XY (z. B. Ihre harte Arbeit) Ursache für ihren Rückenschmerzen ist.“ So ein Satz zeugt nicht von Ahnungslosigkeit, sondern von Professionalität! Und wer zuhört und die ungenaue Datenlage im Kopf hat, findet vielleicht die individuellen Treiber der Problematik heraus und erarbeitet gemeinsam mit dem Patienten einen passenden Lösungsweg. Evidenzbasierte Praxis bedeutet oft, zu wissen, dass wir nichts wissen und Wahrheiten nur sehr selten existieren. Das eröffnet allerdings eine Menge Möglichkeiten in der Therapie.
Daniel Bombien / physio.de
RückenschmerzenLWSUrsacheStudie
„Wir wissen nicht genau, ob Faktor XY (z. B. Ihre harte Arbeit) Ursache für ihren Rückenschmerzen ist.“ So ein Satz zeugt nicht von Ahnungslosigkeit, sondern von Professionalität!"
-> So ein Satz zeugt davon, dass ich in meinem Kopf scheinbar nicht alleine bin. ;)
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Lars van Ravenzwaaij schrieb:
Halbtitan schrieb am 15.11.2023 03:06 Uhr:So ein Satz zeugt davon, dass ich in meinem Kopf scheinbar nicht alleine bin. ;) Ich hoffe, du bekommst dafür professionelle Hilfe? 🫣🤣🤣🤣
Den Eindruck habe ich bei vielen deiner Kommentare hier allerdings auch.
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J.Althoff schrieb:
-> So ein Satz zeugt davon, dass ich in meinem Kopf scheinbar nicht alleine bin. ;)
Den Eindruck habe ich bei vielen deiner Kommentare hier allerdings auch.
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Halbtitan schrieb:
Zitat:
„Wir wissen nicht genau, ob Faktor XY (z. B. Ihre harte Arbeit) Ursache für ihren Rückenschmerzen ist.“ So ein Satz zeugt nicht von Ahnungslosigkeit, sondern von Professionalität!"
-> So ein Satz zeugt davon, dass ich in meinem Kopf scheinbar nicht alleine bin. ;)
Viel mehr ist es die Kombination von immer wieder auftretendem Stress für diese Strukturen mit mangelnder Regeneration und deutlichem Anstieg von Stressoren.
Längst ist uns bewusst, dass Strukturen sich anpassen - aber dies Zeit und Nährstoffe bedarf; somit also einer ausgiebigen Regenerationsphase bis zur nächsten Belastung.
Unzureichende Ernährung, schlechter Schlaf, mangelnde Ruhe müssten daher in Studien im Zusammenhang hiermit gebracht werden.
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Hustii schrieb:
Ich denke nicht, dass wiederhole Belastung im selbigen Rahmen (schweres Heben) oder die Nutzung der Wirbelsäule in ihrer Gesamtheit (alle zulässigen und normalen Bewegungs-Ausmaße) das Problem sind.
Viel mehr ist es die Kombination von immer wieder auftretendem Stress für diese Strukturen mit mangelnder Regeneration und deutlichem Anstieg von Stressoren.
Längst ist uns bewusst, dass Strukturen sich anpassen - aber dies Zeit und Nährstoffe bedarf; somit also einer ausgiebigen Regenerationsphase bis zur nächsten Belastung.
Unzureichende Ernährung, schlechter Schlaf, mangelnde Ruhe müssten daher in Studien im Zusammenhang hiermit gebracht werden.
Und wenn man 1000 Physios befragt, die schon viele Jahre mit LBP Pat. arbeiten befragt, werden sie das sicher bestätigen.
Ich sehe es genau wie hier beschrieben: "Das eröffnet allerdings eine Menge Möglichkeiten in der Therapie"
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Eva schrieb:
Auch diese Erkenntnis, dass die Ursachen multifunktionell sind, ist nicht neu. Dazu gab es vor Jahren schon eine Studie aus Skandinavien (nein, ich habe jetzt leider keinen Quellenverweis zur Hand), die genau das beschrieb.
Und wenn man 1000 Physios befragt, die schon viele Jahre mit LBP Pat. arbeiten befragt, werden sie das sicher bestätigen.
Ich sehe es genau wie hier beschrieben: "Das eröffnet allerdings eine Menge Möglichkeiten in der Therapie"
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Cannabis schrieb:
Vergesst das Viszerale nicht.
Und ebenfalls in den 90er Jahren ist Alf Nachemson (einer der Väter der Bandscheibenchirurgie) unermüdlich von Kongress zu Kongress gereist, mit der Aussage, dass bei 80% der Patienten mit Rückenschmerzen die Ursache der Beschwerden nicht feststellbar sei.
"Über Jahrzehnte setzte er Patienten mit Rückenschmerzen den Segnungen operativen Vorgehens aus. Am Ende seiner Laufbahn stellte er in weiser Einsicht fest, dass er ein Leben lang eigentlich keine Ahnung hatte, woran die Menschen, die er versteifte oder auf andere Weise traktierte, eigentlich erkrankt waren. Dankbar nahmen dies all jene auf, die vom Rücken ebenso wenig verstanden und verstehen, sich aber dennoch bemüßigt fühlen, als Heilsbringer ihren Patienten zu erklären, dass man zwar nichts über die Ursachen von Rückenschmerzen wisse, diese jedoch zumeist auch nicht wirklich gefährlich seien. Was zur Folge hatte, dass die Beschwerden entweder irgendwann ausheilten, chronisch wurden und/oder zur (Früh-)Berentung führten..."
(Urban & Vogel, Orthopädie & Rheuma Ausgabe 3/2014)
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Gert Winsa schrieb:
Er hat damit bestimmt in vielem Recht und hat am Ende seiner Laufbahn nochmals eine Methode gefunden mit Wissen über Nichtwissen ganz gut Geld zu verdienen 😉
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J.Althoff schrieb:
Das ist alles andere als neu: die Boeing-Studie in den 90er Jahren kam schon zu einem sehr ähnlichen Ergebnis. (Bigos et al. A prospective study of work perceptions and psychosocial factors affecting the report of back injury. Spine 1991 Jun;16(6):688. PMID: 1825891)
Und ebenfalls in den 90er Jahren ist Alf Nachemson (einer der Väter der Bandscheibenchirurgie) unermüdlich von Kongress zu Kongress gereist, mit der Aussage, dass bei 80% der Patienten mit Rückenschmerzen die Ursache der Beschwerden nicht feststellbar sei.
"Über Jahrzehnte setzte er Patienten mit Rückenschmerzen den Segnungen operativen Vorgehens aus. Am Ende seiner Laufbahn stellte er in weiser Einsicht fest, dass er ein Leben lang eigentlich keine Ahnung hatte, woran die Menschen, die er versteifte oder auf andere Weise traktierte, eigentlich erkrankt waren. Dankbar nahmen dies all jene auf, die vom Rücken ebenso wenig verstanden und verstehen, sich aber dennoch bemüßigt fühlen, als Heilsbringer ihren Patienten zu erklären, dass man zwar nichts über die Ursachen von Rückenschmerzen wisse, diese jedoch zumeist auch nicht wirklich gefährlich seien. Was zur Folge hatte, dass die Beschwerden entweder irgendwann ausheilten, chronisch wurden und/oder zur (Früh-)Berentung führten..."
(Urban & Vogel, Orthopädie & Rheuma Ausgabe 3/2014)
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Mus Musculus schrieb:
Doch, die gibt es auch. Aber ich denke, der Artikel wollte vor allem die klassischen mechanisch orientierten Klischees thematisieren.
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massu schrieb:
Und keine Studie zwischen der Korrelation von LBP und Trauer, Stress, Probleme oder Lebensthemen?
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