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Physiotherapeutische Diagnostik
Die Strukturierung der physiotherapeutischen Diagnostik
Fachliteratur zur Hypothesenbildung, Überprüfung und Behandlungspriorisierung
Wer stur nach Rezept behandeln will oder ein rein intuitives Vorgehen in seiner Therapie bevorzugt, braucht das Buch "Physiotherapeutische Diagnostik" von Thomas Koller nicht. All die aber, die in ihrem therapeutischen Handeln den Anspruch haben, überlegt und gezielt an die Lösung des Problems heranzugehen, werden von der Lektüre einen Gewinn davontragen.
Koller setzt für die Hypothesenbildung zwei Grundbausteine aufeinander. Der eine beinhaltet die Wissensbasis, also die Wissensdatenbank und Erfahrung des Therapeuten, auf dem sich der andere Baustein, der Clinical Reasoning Prozess, aufbaut, also der Denk- und Reflektionsprozess. Das soll helfen, durch Nachdenken den Erfolgs- und Lösungsweg zu optimieren und zu beschleunigen. Gerade dem unerfahrenen Therapeuten werden im Laufe des Buches immer wieder Denkanstöße und Fragestellungen serviert, die ihm helfen sollen, seine Ressourcen freizusetzen.
Er gliedert für das Vorgehen die Behandlung in viele kleine Schritte. Am Anfang steht die ärztliche Diagnose. Jetzt folgen Erstkontakt und Anamnese und das Erarbeiten der klinischen Fragestellung mit Formulierung einer Hypothese und ihrer Überprüfung durch die Verlaufssymptome. Dann kommen die physiotherapeutischen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden zum Tragen, aus denen sich die Behandlungsziele rekrutieren.
Ist die Behandlungskonzeption klar, kommt es zum Wiederbefund. Nach Abschluss wird in einer Rückschau das Vorgehen reflektiert. "Entscheidungsboxen" unterstützen das Clinical Reasoning, um nachzuvollziehen, ob alle Schritte korrekt ausgeführt wurden. Da das gesamte Buch in einer gehobenen Therapeutensprache geschrieben ist, sind die Fallbeispiele eine echte Erleichterung für das Verstehen des Erläuterten.
Der Schwerpunkt Wissensbasis befasst sich unter anderem mit den Schmerzmechanismen, der Biomechanik, dem Befund und der Behandlung, den Red Flags und den Hypothesenkategorien. Den Abschluss bilden optionale Behandlungsschemata von Rumpf und Extremitäten.
Vor allem die Fragen machen das Buch so wertvoll und zwingen zum Innehalten: "Haben Ihre ausgewählten Tests genügend Aussagekraft?" "Wurden genügend Informationen eingeholt?", "Ist tatsächlich ein Hauptproblem des Patienten vorhanden, oder haben sie dieses nicht erkannt?" und nicht zuletzt "Hatten Sie Mühe bei der Priorisierung der Tests und zeigten sich Wissenslücken bei der Untersuchung?"
Das Fachbuch ist hochinteressant für die Denkprozesse, die Entscheidungen und die Behandlung in der Physiotherapie. Aber es ist auch hochanspruchsvoll geschrieben, was das Lesen nicht immer einfach macht, dafür sind die Fallbeispiele sehr klärend. Kein Buch, das man stringent von vorne nach hinten liest, sondern von Thema zu Thema "sacken" lässt.
Ul.Ma. / physio.de
Bibliographie:
Thomas Koller
Physiotherapeutische Diagnostik
Thieme; Auflage: 1 (7. September 2017)
39,99 Euro
ISBN-13: 978-3132410831
Koller setzt für die Hypothesenbildung zwei Grundbausteine aufeinander. Der eine beinhaltet die Wissensbasis, also die Wissensdatenbank und Erfahrung des Therapeuten, auf dem sich der andere Baustein, der Clinical Reasoning Prozess, aufbaut, also der Denk- und Reflektionsprozess. Das soll helfen, durch Nachdenken den Erfolgs- und Lösungsweg zu optimieren und zu beschleunigen. Gerade dem unerfahrenen Therapeuten werden im Laufe des Buches immer wieder Denkanstöße und Fragestellungen serviert, die ihm helfen sollen, seine Ressourcen freizusetzen.
Er gliedert für das Vorgehen die Behandlung in viele kleine Schritte. Am Anfang steht die ärztliche Diagnose. Jetzt folgen Erstkontakt und Anamnese und das Erarbeiten der klinischen Fragestellung mit Formulierung einer Hypothese und ihrer Überprüfung durch die Verlaufssymptome. Dann kommen die physiotherapeutischen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden zum Tragen, aus denen sich die Behandlungsziele rekrutieren.
Ist die Behandlungskonzeption klar, kommt es zum Wiederbefund. Nach Abschluss wird in einer Rückschau das Vorgehen reflektiert. "Entscheidungsboxen" unterstützen das Clinical Reasoning, um nachzuvollziehen, ob alle Schritte korrekt ausgeführt wurden. Da das gesamte Buch in einer gehobenen Therapeutensprache geschrieben ist, sind die Fallbeispiele eine echte Erleichterung für das Verstehen des Erläuterten.
Der Schwerpunkt Wissensbasis befasst sich unter anderem mit den Schmerzmechanismen, der Biomechanik, dem Befund und der Behandlung, den Red Flags und den Hypothesenkategorien. Den Abschluss bilden optionale Behandlungsschemata von Rumpf und Extremitäten.
Vor allem die Fragen machen das Buch so wertvoll und zwingen zum Innehalten: "Haben Ihre ausgewählten Tests genügend Aussagekraft?" "Wurden genügend Informationen eingeholt?", "Ist tatsächlich ein Hauptproblem des Patienten vorhanden, oder haben sie dieses nicht erkannt?" und nicht zuletzt "Hatten Sie Mühe bei der Priorisierung der Tests und zeigten sich Wissenslücken bei der Untersuchung?"
Das Fachbuch ist hochinteressant für die Denkprozesse, die Entscheidungen und die Behandlung in der Physiotherapie. Aber es ist auch hochanspruchsvoll geschrieben, was das Lesen nicht immer einfach macht, dafür sind die Fallbeispiele sehr klärend. Kein Buch, das man stringent von vorne nach hinten liest, sondern von Thema zu Thema "sacken" lässt.
Ul.Ma. / physio.de
Bibliographie:
Thomas Koller
Physiotherapeutische Diagnostik
Thieme; Auflage: 1 (7. September 2017)
39,99 Euro
ISBN-13: 978-3132410831
BuchPhysiotherapieDiagnostik
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