Deine Aufgaben
Behandlung von Patient*innen in
Einzel- und Gruppentherapien
Einsatz und Entwicklung von
unterschiedlichen
Behandlungstechniken
Bewertung der Mobilität und des
Gesundheitszustands von
Patient*innen
Betreuung der Medizinischen
Trainingstherapie
Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen
in unserem interdisziplinären Team
Das bringst du mit
Du überzeugst als menschliche und
teamfähige Persönlichkeit
Physiotherapeutische Ausbildung
oder Studium
Du willst als Einsteiger*in er...
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Allerdings kann ein Teil der vor allem betagteren Betroffenen durch die Defektarthropathie (also dem Vorhandensein eines Rotatorenmanschetten-Defektes mit Omarthrose) den Arm trotz Physiotherapie kaum noch benutzen. Als Ultima Ratio kommt hier die Versorgung mit einer Endoprothese in Betracht. Immer häufiger werden inverse Schulter-Prothesen eingesetzt, bei denen der konkave und konvexe Gelenkpartner vertauscht werden. Doch warum eigentlich?
Bessere Zugkraft
Ist die Rotatorenmanschette irreparabel beschädigt, verändert sich die Biomechanik des Schultergelenks. Der M. Deltoideus, der die Schulterbewegung in alle Richtungen zumindest noch zum Teil kompensieren könnte, wird durch eine Kranialisierung des Humeruskopfes insuffizient. Dies soll die inverse Schulter-TEP beheben. Auf der glenoidalen Seite wird eine „Glenosphäre“ fixiert, die einem Drittel einer Kugel entspricht. Am Humeruskopf hingegen wird eine passende Gelenkpfanne angebracht. Die Pfanne dreht sich also anders als im natürlichen Modell um die Kugel.
Hierdurch verändert sich nicht nur die Form der Gelenkpartner, sondern der Humerus rutscht auch (wieder) weiter nach caudal. So schiebt sich auch das Rotationszentrum in diese Richtung. Der M. Deltoideus wird mehr gespannt, es entsteht also eine bessere Suffizienz. Moderne, größere Implantate lateralisieren den Humerus dazu noch, was noch einmal für mehr Vorspannung sorgt. Daher sollte vor einer geplanten OP überprüft werden, ob der M. Deltoideus überhaupt noch ansteuerbar ist. Besteht beispielsweise eine Läsion des Nervus Axillaris, bringt die Implantation einer inversen Schulter-TEP funktionell keine Vorteile.
Für wen ist die inverse Schulter-TEP geeignet?
Vorab sei gesagt, dass bei der Beurteilung der Effektivität inverser Schulter-TEPs auf Kohortenstudien, also Studien ohne Vergleichsgruppen, zurückgegriffen werden muss. Randomisiert kontrollierte Studien, in denen etwa Physiotherapie mit der Implantation einer Endoprothese verglichen werden, sind derzeit nicht verfügbar.
Nach aktueller Datenlage verbessert sich bei PatientInnen mit Defektarthropathie die Schulterfunktion durch eine inverse Schulter-Prothese. In Langzeitstudien ist allerdings zu erkennen, dass diese ab dem achten Jahr nach Implantation wieder abnimmt. Ob dies an Komplikationen wie beispielsweise Lockerungen oder dem durchschnittlich betagteren Alter der PatientInnen liegt, muss noch erforscht werden.
PatientInnen mit Omarthrosen ohne Defekte der Rotatorenmanschette scheinen ähnlich stark von der inversen Schulter-TEP zu profitieren. Ältere PatientInnen mit komplexen Frakturen des Humeruskopfes oder einer Fraktur unter Mitbeteiligung der Rotatorenmanschette können ebenfalls von dem von ChirurgInnen kurz „Inversen“ genannten Verfahren profitieren.
Komplikationen
PatientInnen, die die ursprüngliche Prothese im „Grammont-Design“ erhielten, klagten oft über Schmerzen und Lockerungen. Der Grund war die Entstehung eines „scapulären Notches“. Dieser entsteht, wenn die Gelenkpfanne, die wie eine Klammer um die Glenosphäre liegt, sich mit ihrem Ende bei der Adduktion des Armes in die Scapula bohrt. Eine Kerbe (englisch: Notch) entsteht, die den Knochen und letztlich die Halterung der Glenosphäre löst. Aktuelle Meta-Analysen gehen von Entstehungen eines scapulären Notches bei jeder zweiten Prothese im Grammont-Design aus. Bei moderneren, lateralisierten Modellen sind es nur noch zwölf Prozent.
Take-Away für Physios
Primäre Therapie für Arthrosen des Schultergelenks und Rotatorenmanschettenrupturen ist und bleibt die Physiotherapie. Bei Therapie-Resistenz vor allem älterer PatientInnen kann eine inverse Schulter-Prothese empfohlen werden. Bei pseudoparalytischen Schultern muss sichergestellt sein, dass der M. Deltoideus noch ansteuerbar ist. Nach der Operation gilt es diesen zu kräftigen, um ein bestmögliches Outcome zu erzielen. Schon jetzt werden mehr „Inverse“ implantiert als anatomische Prothesen. Häufig liegt die Entscheidung, welche Form von Prothese verbaut wird, an der Erfahrung und Expertise des Operateurs.
Daniel Bombien ( physio.de
SchulterTEPArthroseRotatorenmanschetteStudie
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PHYSIO777 schrieb:
Ich finds erst mal komisch, entgegen der Natur die gelenkpartner zu tauschen. Hab mir allerdings jetzt auch über die funktionelle anatomie nicht so viele Gedanken gemacht...vielleicht morgen...LG Markus
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