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Den diesjährigen Nobelpreis haben gleich drei wissenschaftliche Puzzler gewonnen. Zu Recht, denn nur dank der einzeln erbrachten, aber gemeinsam betrachteten Erkenntnissen, konnte schließlich eine schwere Krankheit annähernd besiegt werden: Die Hepatitis C, die in der Vergangenheit in vielen Fällen zu schweren Leberschäden und letztlich oft zum Tod durch Leberzirrhose oder Leberkrebs geführt hat. Heute kann sie in vielen Fällen mit Medikamenten geheilt werden.
Harvey Alter, ein Anthropologe von den US-National Instititutes of Health in Bethesda, war es, der in den 1970er Jahren feststellte, dass es neben den bereits bekannten Hepatitis-Viren A und B noch eine weitere Virengruppe geben musste. Seine Entdeckung basierte allerdings auf dem Unglück vieler anderer Menschen – Patienten, die Blutspenden erhalten hatten, die bereits auf die Hepatitis-Viren A und B getestet worden waren, und trotzdem erkrankten. Er nannte den neuen Erreger „Non-A-Non-B-Hepatitis“. Schließlich gelang es ihm auch, den neuen Erreger mit dem Blut eines erkrankten Patienten auf einen Schimpansen zu übertragen.
Mehr als zehn Jahre später puzzelte sich der Amerikaner Michael Houghton beim Pharmaunternehmen Houghton ein Stück weiter, indem er aus bestimmten Proteinen, klonierten DNA-Fragmenten eines infizierten Schimpansen, die genetische Sequenz des Virus isolierte. Im Blut eines Infizierten fand er Antikörper gegen das Virus und schließlich auch das Antigen. Das dritte Puzzleteilchen steuerte der Landsmann Charles Rice von der Washington University bei, der acht Jahre später einen genetischen Klon des Virus herstellte und ihn einem Schimpansen injizierte, der prompt erkrankte.
Die diesjährige Nobelpreisvergabe zeigt gut, wie viel wissenschaftliche Phantasie und wie viel Kleinarbeit bei der Bekämpfung eines Virus nötig ist. Auf dem Weg zum Erfolg gab es einige Irrungen und Wirrungen, und für viele durch eine Blutspende Infizierte kam der Erfolg leider zu spät. Immerhin können sich Empfänger von Blutspenden in dieser Hinsicht heute einigermaßen sicher fühlen – und wer sich infiziert hat, hat heute Möglichkeiten zur Behandlung.
Stephanie Hügler / physio.de
ForschungNobelpreis
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Susulo schrieb:
Herzlichen Dank! Sehr informativ und vor allem überaus erfreulich. Eine echte Mist-Krankheit, wenn ich das mal so sagen darf ...
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Cranium schrieb:
"Der lange Weg zum Sieg" und leider das ewige Leid der Tiere, die für unser Wohl qualvoll ihr Leben geben.
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