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Zeit für neue Befugnisse: Studium, Blankoverordnung, Direktzugang
Ein großer abgedunkelter Raum, beleuchtete Bühne und zahlreiche Zuhörer. Dies war der Rahmen der Diskussionsrunde unter dem oben genannten Titel; fachkundig moderiert von Dr. Staeck von der Ärztezeitung. Um es vorwegzunehmen: Neben den Themen Blankoverordnung, Direktzugang und Studium ging es auch um Macht und Geld.
Die Diskutanten:
- • Dr. Roy Kühne, MdB von der CDU
Status quo:• Thomas Etzmuß, 1. Vorsitzender der Vereinten Therapeuten
• Ute Repschläger, 1. Vorsitzende der SHV
• Prof. Dr. Sabine Hammer, Leiterin des Masterstudienganges Therapiewissenschaften an der Hochschule Fresenius gGmbH
• Boris von Maydell, Leiter der Abteilung Ambulante Versorgung beim Verband der Ersatzkassen (vdek)
• Thomas Meißner, Delegierter im deutschen Pflegerat
Zunächst bekam jeder einmal die Gelegenheit, verschiedene Aspekte des Status quo aus seiner Sicht zu beschreiben. Frau Repschläger - gefragt ob sie noch jemanden guten Gewissens raten könne, Therapeut zu werden - äußerte sich im Hinblick auf die Zukunft der Therapeuten optimistisch; allerdings mit der Einschränkung, dass diese ein Studium absolvieren und in einen Verband eintreten würden.
Anschließend berichtete Prof. Dr. Hammer wie Sie von den Ergebnissen ihrer Studie "Ich bin dann mal weg" überrascht war, wonach zwei Drittel aller Therapeuten überlegen aus ihrem Beruf auszusteigen. Grund Nummer eins: Geld (wir berichteten)
In ein ähnliches Horn stieß auch Thomas Meißner - ein Meister der klaren Aussprache. Meißner wörtlich: "Sind wir uns ehrlich, es geht auch um Macht. Bisher lief es leider zu oft nach dem Motto: ‚Du kannst helfen und die Anderen verdienen das Geld.’ Und das kann nicht angehen!" Außerdem fange die Abwertung schon beim Namen an. Die Unterscheidung in ärztliche und nicht-ärztliche Berufe, hätte fast so was von: göttliche und nicht-göttliche Berufe. Er forderte genauso wie Thomas Etzmuß diese in Zukunft "Gesundheitsfachberufe" zu nennen.
Vereintes Nicken herrschte am Schluss der Eingangsrunde bei der Feststellung des Moderators: Hier sitzen die Mangelberufe der Zukunft.
Blanko-Verordnung:
Um es kurz zu machen: Es hakt. Und der "schwarze Peter" wird munter hin und hergeschoben und die Zeit für die Modellvorhaben hierzu verrinnt. Dem interessierten Beobachter drängt sich der Verdacht auf, außer den zwei bisher veröffentlichten Modellvorhaben (VPT & IFK) werden keine mehr kommen. Woran es jetzt genau liegt, ob die beteiligten Akteure nicht wollen oder nicht können oder beides, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.
Direktzugang:
Fakt ist, die SHV will laut Frau Repschläger auf lange Frist den Direktzugang (DA - von Direkt Access). Worauf Thomas Etzmuß einhakte und anmerkte, dass dann aber alle Zertifikatsleistungen in die Ausbildung inkludiert werden müssten.
Sehr praxisnah mit ruhiger Stimme brachte Roy Kühne es auf den Punkt: "Eigentlich wollen wir doch nur das legalisieren, was bereits schon gelebte Realität ist, wenn ein Patient mit einem ‚LWS-Syndrom’ und einem Rezept über 6xKG kommt. Was ist KG?", fragte er provokant. "Springen, Laufen oder Hopsen? Was ist ein LWS-Syndrom? - Es tut weh und ich weiß nicht warum. In der Wirklichkeit ‚diagnostiziert’ der Therapeut doch diesen Patienten schon. Er darf es nur nicht so nennen. Und anschließend macht er auch keine KG mit ihm, sondern er führt eine auf den Patienten bei jedem Termin neu abgestimmte individuelle Therapie mit ihm durch.
Problem dabei: Auch für die Einführung des DA müssten, um die maßgeblichen Akteure argumentativ überzeugen zu können, groß angelegte Forschungs- bzw. Modellvorhaben durchgeführt werden. Dies benötigt aber neben Zeit auch eine Menge Know-how, Geld und Krankenkassen, welche als Kooperationspartner zur Verfügung stehen.
Bedacht oder unbedacht ließ Boris von Maydell das Wort "Innovationsfonds" fallen.
"Herr von Maydell, ich habe Ihre Antwort dahingehend verstanden", ergriff Roy Kühne sofort das Wort, "dass der vdek proaktiv in nächster Zukunft auf die Verbände zukommen wird, um ein Modellvorhaben für den Direktzugang zu entwickeln." Mit leicht gerötetem Gesicht, den Blick nach unten geschlagen und mit einem Lächeln auf den Gesicht antworte dieser: "Ja, genau."
Studium:
Dies war vor allem der Beritt von Prof. Dr. Hammer. Sie machte auch keinen Hehl daraus, dass es sich hier um einen unangenehmen Zustand und um ein Lavieren in einem schwierigen Terrain handelt. Ursache für den unbefriedigenden Zustand seien die Unklarheiten wie es nach Auslaufen der Modellphase Ende 2021 weitergehe, wer den "Mehrwert" der akademisierten Therapeuten bezahle und die Tatsache, dass die meisten akademisierten Therapeuten nicht "am Patienten" blieben, sondern sich in die Lehre, Forschung oder Industrie flüchten würden.
Lesen Sie hier unseren Bericht zur vorangegangenen Veranstaltung: Aufwertung der Gesundheitsfachberufe
Friedrich Merz / physio.de
HauptstadtkongressKongressDirektzugangBlankoverordnungStudium
-1x nach Schweden ausgewandert.
-1x zum IT-Studium gewechselt.
-1x zum BWL-Studium gewechselt.
-1x zu Gesundtheitsmang. gewechselt.
-2x zum HP.
Einmal abgesehen vom dt. "Bachelor-Niveau" (s. u.a. "Diploma" Hessen):
Wer arbeitet mit (FH-)Abschluss für ca. 2200-2400 Brutto im Delegationsverfahren
"KG" bei "XY-Syndrom" im 20 Min.rhythmus (+Bürokratie)???
In 3-4 Jahren, evtl. weitere +2 Jahre, bekomme ich mit B.Sc./M.Sc. in jedem anderen Beruf mind. +50% Gehalt
+intellektuelle Herausforderung/Motivation.
Die angedachten Veränderungen werden zu spät kommen und ich rate jedem PT unter 25 Jahren mit FH-Reife/Abitur zum
Berufswechsel!!!
Die dt. PT wird den Weg der Pflege gehen:
Outsourcing/EU-Import der Mangelkräfte/Tarifentkoppelung durch (weitere) Privatisierung.
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Nicht nur im Innenministerium werden "Masterpläne" geschmiedet. Auch die beim Pflegenotstand involvierten Minister Heil, Spahn und Giffey arbeiten, und zwar an der Schaffung von bis zu 50.000 Arbeitsplätze in der Pflege – mit Hilfe aus dem Kosovo und Albanien.
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Bernard schrieb:
01.07.2018 (n-tv):
Nicht nur im Innenministerium werden "Masterpläne" geschmiedet. Auch die beim Pflegenotstand involvierten Minister Heil, Spahn und Giffey arbeiten, und zwar an der Schaffung von bis zu 50.000 Arbeitsplätze in der Pflege – mit Hilfe aus dem Kosovo und Albanien.
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Bernard schrieb:
Mir bekannte PT-B.Sc. (D) (vom dt. B.Sc.-Niveau redet man besser nicht):
-1x nach Schweden ausgewandert.
-1x zum IT-Studium gewechselt.
-1x zum BWL-Studium gewechselt.
-1x zu Gesundtheitsmang. gewechselt.
-2x zum HP.
Einmal abgesehen vom dt. "Bachelor-Niveau" (s. u.a. "Diploma" Hessen):
Wer arbeitet mit (FH-)Abschluss für ca. 2200-2400 Brutto im Delegationsverfahren
"KG" bei "XY-Syndrom" im 20 Min.rhythmus (+Bürokratie)???
In 3-4 Jahren, evtl. weitere +2 Jahre, bekomme ich mit B.Sc./M.Sc. in jedem anderen Beruf mind. +50% Gehalt
+intellektuelle Herausforderung/Motivation.
Die angedachten Veränderungen werden zu spät kommen und ich rate jedem PT unter 25 Jahren mit FH-Reife/Abitur zum
Berufswechsel!!!
Die dt. PT wird den Weg der Pflege gehen:
Outsourcing/EU-Import der Mangelkräfte/Tarifentkoppelung durch (weitere) Privatisierung.
Fakt ist, die SHV will laut Frau Repschläger auf lange Frist den Direktzugang (DA - von Direkt Access). Worauf Thomas Etzmuß einhakte und anmerkte, dass dann aber dann alle Zertifikatsleistungen in die Ausbildung inkludiert werden müssten.
Sehr praxisnah mit ruhiger Stimme brachte Roy Kühne es auf den Punkt: "Eigentlich wollen wir doch nur das legalisieren, was bereits schon gelebte Realität ist, wenn ein Patient mit einem ‚LWS-Syndrom’ und einem Rezept über 6xKG kommt. Was ist KG?" fragte er provokant. "Springen, Laufen oder Hopsen? Was ist ein LWS-Syndrom? - Es tut weh und ich weiß nicht warum. In der Wirklichkeit ‚diagnostiziert’ der Therapeut doch bereits diesen Patienten schon. Er darf es nur nicht so nennen. Und anschließend macht er auch keine KG mit ihm, sondern er führt eine auf den Patienten bei jedem Termin neu abgestimmte individuelle Therapie mit ihm durch.
Täglich gelebte praktizierte Anwendung und das seit fast 30 Jahren!
Wenn die Intelligenz des Patienten es zuläst und eine vernünftige Krankenkasse dahinter steht, tat es mir auch nicht leid bisher,Zumal der Behandlungspreis ja von KG ausgeht, aber was kann Mann/Frau schon vom "HEILHILFSPERSONAL" erwarten!
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Norbert Meyer schrieb:
Direktzugang:
Fakt ist, die SHV will laut Frau Repschläger auf lange Frist den Direktzugang (DA - von Direkt Access). Worauf Thomas Etzmuß einhakte und anmerkte, dass dann aber dann alle Zertifikatsleistungen in die Ausbildung inkludiert werden müssten.
Sehr praxisnah mit ruhiger Stimme brachte Roy Kühne es auf den Punkt: "Eigentlich wollen wir doch nur das legalisieren, was bereits schon gelebte Realität ist, wenn ein Patient mit einem ‚LWS-Syndrom’ und einem Rezept über 6xKG kommt. Was ist KG?" fragte er provokant. "Springen, Laufen oder Hopsen? Was ist ein LWS-Syndrom? - Es tut weh und ich weiß nicht warum. In der Wirklichkeit ‚diagnostiziert’ der Therapeut doch bereits diesen Patienten schon. Er darf es nur nicht so nennen. Und anschließend macht er auch keine KG mit ihm, sondern er führt eine auf den Patienten bei jedem Termin neu abgestimmte individuelle Therapie mit ihm durch.
Täglich gelebte praktizierte Anwendung und das seit fast 30 Jahren!
Wenn die Intelligenz des Patienten es zuläst und eine vernünftige Krankenkasse dahinter steht, tat es mir auch nicht leid bisher,Zumal der Behandlungspreis ja von KG ausgeht, aber was kann Mann/Frau schon vom "HEILHILFSPERSONAL" erwarten!
"Soweit Angehörige eines Gesundheitsfachberufs jedoch im Rahmen ihrer Berufsausübung Tätigkeit ausführen, die einen heilkundlichen Charakter haben, insbesondere Maßnahmen der medizinischen Diagnostik, Therapie oder Rehabilitation, bedarf es dazu einer ärztlichen Anordnung, da die Ausübung heilkundlicher Tätigkeiten grundsätzlich einem Arzt, Heilpraktiker bzw. einem (approbierten) Psychologischen Psychotherapeuten vorbehalten ist."
Die Statusaufwertung ist also per Definition mit der Ausübung eines Heilberufes verknüpft und nicht mit ärztlich vorgesehener Delegation. Sich abdrängen zu lassen auf die Bezeichnung "Gesundheitsfachberuf" würde die verfasste Ärzteschaft jubeln lassen, weil ihnen dies die Exklusivität der Ausübung der Heilkunde weiterhin sichern würde. So sahen dies auch die letzten Ärztetage.
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Udo Eickenberg schrieb:
Dem Vorsitzenden der vereinten Therapeuten und dem Delegierten des Pflegerats möchte man raten, über die Kategorisierungsbezeichnungen unserer Berufe nochmal nachzudenken. Sie sehen in der Bezeichnung "nichtärztlicher Heilberuf" eine Abwürdigung im Vergleich zu "Gesundheitsfachberuf". M. E. ist das umgekehrte der Fall. Die Abstufung sehe ich eher in dieser Begrifflichkeit. Wikipedia sieht das denn auch so:
"Soweit Angehörige eines Gesundheitsfachberufs jedoch im Rahmen ihrer Berufsausübung Tätigkeit ausführen, die einen heilkundlichen Charakter haben, insbesondere Maßnahmen der medizinischen Diagnostik, Therapie oder Rehabilitation, bedarf es dazu einer ärztlichen Anordnung, da die Ausübung heilkundlicher Tätigkeiten grundsätzlich einem Arzt, Heilpraktiker bzw. einem (approbierten) Psychologischen Psychotherapeuten vorbehalten ist."
Die Statusaufwertung ist also per Definition mit der Ausübung eines Heilberufes verknüpft und nicht mit ärztlich vorgesehener Delegation. Sich abdrängen zu lassen auf die Bezeichnung "Gesundheitsfachberuf" würde die verfasste Ärzteschaft jubeln lassen, weil ihnen dies die Exklusivität der Ausübung der Heilkunde weiterhin sichern würde. So sahen dies auch die letzten Ärztetage.
Überdies muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, dass selbst samt des heutigen Tages es dem SHV ganz ganz besonders um Zertifikate , Zertifikate und nochmals Zertifikate geht. Ob nun nach der Ausbildung zum Hilfsberufler oder innerhalb.
Bereits die Kassen selbst seit Jahren verkünden, dass z.B. MT rein garkeinen Zugewinn gegenüber KG darstellt bzw. es weder irgendeine Grundlage gäbe und die fliessenden Übergänge, sofern überhaupt Unterschiede ausmachbar sind , nicht feststellbar sind ( die Berufsgruppe selbst ja ohnehin dortzu nichts zu präsentieren hat- in keine Richtung ). Andererseits die Frage dann kommt, weshalb das dann die Kassen überhaupt bezahlen, wenn es tatsächlich lediglich darum geht die scheinbar gleiche Leistung mittels Alibischeinqualifikationen die Leistung am Patienten abzuwenden bzw. mindestens zu erschweren.
Unser gutes solides Bobathkonzept weder irgendeine Übung/ Herangehensweise/ Technik beinhaltet, gleiche Therapeutenleistungen scheinbar mittels Umformulierungen dem Gebietsschutz Bobath zukommen.
Aus meiner Sicht: das ist doch alles ein ururalter Riesenschrott den die Verbandsmitglieder auch noch ausgeufert sehen wollen. Selbst die MLD technikbehandlung als solche erblast förmlich gegenüber einer gut durchgeführten Bandagierung- regelrechte Welten befinden sich dazwischen.
Die Debatten letztendlich nicht einmal die Wirkungsweisen/ Erforderlichkeiten als solche zumindest thematisieren- ein kapitaler Fehler, der keinem Patienten hierzulande in irgendeiner Weise zugute kommt.
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webpt schrieb:
....Fakt ist, die SHV will laut Frau Repschläger auf lange Frist den Direktzugang (DA - von Direkt Access). Worauf Thomas Etzmuß einhakte und anmerkte, dass dann aber dann alle Zertifikatsleistungen in die Ausbildung inkludiert werden müssten. .....
Überdies muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, dass selbst samt des heutigen Tages es dem SHV ganz ganz besonders um Zertifikate , Zertifikate und nochmals Zertifikate geht. Ob nun nach der Ausbildung zum Hilfsberufler oder innerhalb.
Bereits die Kassen selbst seit Jahren verkünden, dass z.B. MT rein garkeinen Zugewinn gegenüber KG darstellt bzw. es weder irgendeine Grundlage gäbe und die fliessenden Übergänge, sofern überhaupt Unterschiede ausmachbar sind , nicht feststellbar sind ( die Berufsgruppe selbst ja ohnehin dortzu nichts zu präsentieren hat- in keine Richtung ). Andererseits die Frage dann kommt, weshalb das dann die Kassen überhaupt bezahlen, wenn es tatsächlich lediglich darum geht die scheinbar gleiche Leistung mittels Alibischeinqualifikationen die Leistung am Patienten abzuwenden bzw. mindestens zu erschweren.
Unser gutes solides Bobathkonzept weder irgendeine Übung/ Herangehensweise/ Technik beinhaltet, gleiche Therapeutenleistungen scheinbar mittels Umformulierungen dem Gebietsschutz Bobath zukommen.
Aus meiner Sicht: das ist doch alles ein ururalter Riesenschrott den die Verbandsmitglieder auch noch ausgeufert sehen wollen. Selbst die MLD technikbehandlung als solche erblast förmlich gegenüber einer gut durchgeführten Bandagierung- regelrechte Welten befinden sich dazwischen.
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