1891 wurde die erste Fusion einer Fraktur mit interner Drahtfixierung vorgenommen, seitdem steigt die Anzahl an spinalen Fusionsoperation weltweit stetig an. In der RehaTrain Ausgabe 1/2018 werden mögliche Gründe genannt. Neben dem demografischen Wandel, erweiterter Operationsindikationen, externer Evidenz und mehr ausgebildeten Wirbelsäulenchirurgen werden auch technische sowie wirtschaftliche Aspekte angenommen.
Die häufigste Operationsmethode ist die des dorsalen Zugangs, wo zur interkorporellen Fusion ein Platzhalter wie beispielsweise ein Cage, Spacer oder Knochenmaterial eingebracht wird. Die infrage kommende Patientengruppe befindet sich klassischer Weise im höheren Alter mit schlechter gesundheitlicher Kondition. Die oftmals chronischen Schmerzpatienten mussten häufig negative Therapieerfahrungen machen und weisen meist zahlreiche Komorbiditäten auf.
Zu den Indikationen des operativen Eingriffs zählen Spondylolisthese, Osteochondrose, degenerative Bandscheibenpathologien ebenso wie instabile Frakturen und Skoliosen (Cobb Winkel > 50°). Bei neuronalen Symptomen anderer Ursachen ist oft auch eine Dekompressionsoperation möglich.
Ziele der operativen Fusion sind die Stabilisation der Wirbelsäule, die Elimination des nozizeptiven Generators, die Profilverbesserungen bei Skoliosen sowie knöcherne Fusionen des versteiften Segmentes.
Die Durchführung der Rehabilitation bringt wenig Sicherheit für den Physiotherapeuten mit sich, da bei Kliniken und Chirurgen wenig Einigkeit und Einheitlichkeit besteht.
Präoperativ kann nur eine Empfehlung abgegeben werden, denn ein Wirksamkeitsnachweis liegt nicht vor. Edukation des Patienten, Informationen zum Prozedere, Schmerzaufklärung und Ausdauertraining sollte der Patient demnach vor der Operation erhalten.
Postoperativ gelten in den ersten Wochen nur allgemeine Vorsichtsmaßnahmen wie auch bei offenen Baucheingriffen. Später wird allgemein zu ADL-Training (Activity of Daily Life) und Einüben der Positionskontrolle sowie der sensomotorischen Bewegungskontrolle der LWS geraten. Weiter ist ein Kraft- und Koordinationstraining mit Hilfe der modifizierten Borg-Skala, Ausdauertraining, lokales Stabilisationstraining und neurale Mobilisation empfehlenswert.
Konkrete Übungsbeispiele sind das Pressure Biofeedback Gerät oder das Einnehmen und Halten einer "neutralen" LWS-Position in verschiedenen Ausgangsstellungen.
Es bleibt nur zu hoffen, dass künftige wissenschaftliche Untersuchungen für Arzt, Patient und Therapeut mehr Einigkeit innerhalb der Fachwelt bringen.
In dem Artikel werden einige Zusammenhänge leider vermischt, so werden "Cage-Platzhalter" seltenst von dorsal eingebracht, was eine Nachbehandlung dadurch deutlich erleichtert. Weiter sind es klare Indikationsstellungen, welche zu einer OP führen sollten, genauso wie eine klare physiotherapeutische Therapieplanung, die wenig mit "Haltung" (....">gestoppte Bewegung") sondern mit funktionellem Management zu tun haben sollte. Einigkeit kann demzufolge nur dann diskutiert werden, wenn man OP-Techniken nicht vermischt und physiotherapeutische postoperative Nachsorge entsprechend der OP-Technik anpasst. Es gibt für einzelne OP-Techniken vom Outcome her schon klare Aussagen, denn viele OP-Zentren machen eine Evaluation innerhalb der ersten 9 Monate post-OP.
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In dem Artikel werden einige Zusammenhänge leider vermischt, so werden "Cage-Platzhalter" seltenst von dorsal eingebracht, was eine Nachbehandlung dadurch deutlich erleichtert. Weiter sind es klare Indikationsstellungen, welche zu einer OP führen sollten, genauso wie eine klare physiotherapeutische Therapieplanung, die wenig mit "Haltung" (....">gestoppte Bewegung") sondern mit funktionellem Management zu tun haben sollte. Einigkeit kann demzufolge nur dann diskutiert werden, wenn man OP-Techniken nicht vermischt und physiotherapeutische postoperative Nachsorge entsprechend der OP-Technik anpasst. Es gibt für einzelne OP-Techniken vom Outcome her schon klare Aussagen, denn viele OP-Zentren machen eine Evaluation innerhalb der ersten 9 Monate post-OP.
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stefan 302 schrieb:
In dem Artikel werden einige Zusammenhänge leider vermischt, so werden "Cage-Platzhalter" seltenst von dorsal eingebracht, was eine Nachbehandlung dadurch deutlich erleichtert. Weiter sind es klare Indikationsstellungen, welche zu einer OP führen sollten, genauso wie eine klare physiotherapeutische Therapieplanung, die wenig mit "Haltung" (....">gestoppte Bewegung") sondern mit funktionellem Management zu tun haben sollte. Einigkeit kann demzufolge nur dann diskutiert werden, wenn man OP-Techniken nicht vermischt und physiotherapeutische postoperative Nachsorge entsprechend der OP-Technik anpasst. Es gibt für einzelne OP-Techniken vom Outcome her schon klare Aussagen, denn viele OP-Zentren machen eine Evaluation innerhalb der ersten 9 Monate post-OP.
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Für eine Nachbehandlung ergeben sich auch unterschiedliche Ziele und Befunde je nach OP-Indikation. Die Instabilität ist nicht der Osteochondrode gleich, eine monosegmentale Instrumentation erfolgt nicht bei einer lumbalen Skoliose. Darum ist es auch schwer, zu OP-Verfahren Leitlinien zu erstellen, das geht eher zu Pathologien = Krankheiten = Indikationen.
Oder hier auf den Artikel bezogen: Die Fragestellung kann kaum zu einer wissenschaftlichen Bewertung führen.
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Für eine Nachbehandlung ergeben sich auch unterschiedliche Ziele und Befunde je nach OP-Indikation. Die Instabilität ist nicht der Osteochondrode gleich, eine monosegmentale Instrumentation erfolgt nicht bei einer lumbalen Skoliose. Darum ist es auch schwer, zu OP-Verfahren Leitlinien zu erstellen, das geht eher zu Pathologien = Krankheiten = Indikationen.
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hgb schrieb:
Für eine Nachbehandlung ergeben sich auch unterschiedliche Ziele und Befunde je nach OP-Indikation. Die Instabilität ist nicht der Osteochondrode gleich, eine monosegmentale Instrumentation erfolgt nicht bei einer lumbalen Skoliose. Darum ist es auch schwer, zu OP-Verfahren Leitlinien zu erstellen, das geht eher zu Pathologien = Krankheiten = Indikationen.
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Die häufigste Operationsmethode ist die des dorsalen Zugangs, wo zur interkorporellen Fusion ein Platzhalter wie beispielsweise ein Cage, Spacer oder Knochenmaterial eingebracht wird. Die infrage kommende Patientengruppe befindet sich klassischer Weise im höheren Alter mit schlechter gesundheitlicher Kondition. Die oftmals chronischen Schmerzpatienten mussten häufig negative Therapieerfahrungen machen und weisen meist zahlreiche Komorbiditäten auf.
Zu den Indikationen des operativen Eingriffs zählen Spondylolisthese, Osteochondrose, degenerative Bandscheibenpathologien ebenso wie instabile Frakturen und Skoliosen (Cobb Winkel > 50°). Bei neuronalen Symptomen anderer Ursachen ist oft auch eine Dekompressionsoperation möglich.
Ziele der operativen Fusion sind die Stabilisation der Wirbelsäule, die Elimination des nozizeptiven Generators, die Profilverbesserungen bei Skoliosen sowie knöcherne Fusionen des versteiften Segmentes.
Die Durchführung der Rehabilitation bringt wenig Sicherheit für den Physiotherapeuten mit sich, da bei Kliniken und Chirurgen wenig Einigkeit und Einheitlichkeit besteht.
Präoperativ kann nur eine Empfehlung abgegeben werden, denn ein Wirksamkeitsnachweis liegt nicht vor. Edukation des Patienten, Informationen zum Prozedere, Schmerzaufklärung und Ausdauertraining sollte der Patient demnach vor der Operation erhalten.
Postoperativ gelten in den ersten Wochen nur allgemeine Vorsichtsmaßnahmen wie auch bei offenen Baucheingriffen. Später wird allgemein zu ADL-Training (Activity of Daily Life) und Einüben der Positionskontrolle sowie der sensomotorischen Bewegungskontrolle der LWS geraten. Weiter ist ein Kraft- und Koordinationstraining mit Hilfe der modifizierten Borg-Skala, Ausdauertraining, lokales Stabilisationstraining und neurale Mobilisation empfehlenswert.
Konkrete Übungsbeispiele sind das Pressure Biofeedback Gerät oder das Einnehmen und Halten einer "neutralen" LWS-Position in verschiedenen Ausgangsstellungen.
Es bleibt nur zu hoffen, dass künftige wissenschaftliche Untersuchungen für Arzt, Patient und Therapeut mehr Einigkeit innerhalb der Fachwelt bringen.
Daniela Pfleger / physio.de
OPLWSFusionNachbehandlungPhysiotherapie
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stefan 302 schrieb:
In dem Artikel werden einige Zusammenhänge leider vermischt, so werden "Cage-Platzhalter" seltenst von dorsal eingebracht, was eine Nachbehandlung dadurch deutlich erleichtert. Weiter sind es klare Indikationsstellungen, welche zu einer OP führen sollten, genauso wie eine klare physiotherapeutische Therapieplanung, die wenig mit "Haltung" (....">gestoppte Bewegung") sondern mit funktionellem Management zu tun haben sollte. Einigkeit kann demzufolge nur dann diskutiert werden, wenn man OP-Techniken nicht vermischt und physiotherapeutische postoperative Nachsorge entsprechend der OP-Technik anpasst. Es gibt für einzelne OP-Techniken vom Outcome her schon klare Aussagen, denn viele OP-Zentren machen eine Evaluation innerhalb der ersten 9 Monate post-OP.
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hgb schrieb:
Für eine Nachbehandlung ergeben sich auch unterschiedliche Ziele und Befunde je nach OP-Indikation. Die Instabilität ist nicht der Osteochondrode gleich, eine monosegmentale Instrumentation erfolgt nicht bei einer lumbalen Skoliose. Darum ist es auch schwer, zu OP-Verfahren Leitlinien zu erstellen, das geht eher zu Pathologien = Krankheiten = Indikationen.
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