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Der Präventionsmediziner Marco Ferrario und sein Team von der Universität Insubrien in Varese analysierten die Daten von 3600 berufstätigen Männern im Alter zwischen 25 und 64 Jahren, die zunächst nicht an koronarer Herzkrankheit litten. Im Durchschnitt wurden diese 14 Jahre lang rückwirkend beobachtet. In dieser Beobachtungszeit erkrankten 135 Männer an koronarer Herzkrankheit (KHK) und 174 an kardiovaskuläre Erkrankung (KVK). Das Risiko lag für Männer mit niedriger Belastung wie Büroarbeit am höchsten, nämlich 50 bis 60 Prozent über den der Arbeiter wie Handwerkern, die eine mittlere Intensität bei körperlicher Anstrengung brauchten. Bei physisch Schwerstarbeitenden lag das Risiko um 20-30 Prozent höher.
Grundsätzlich zeigte sich bei der Analyse der Daten, dass durch Sport das Risiko um 20-30 Prozent verringert werden konnte, an KHK oder KVK zu erkranken. Allerdings nur bei den Männern, die sich beruflich kaum bewegten. Hier war die Präventionsrate bei fast 50 Prozent. Für Handwerker dagegen, die eine moderate Belastung in ihrem Job aufwiesen, gab es diesen vorbeugenden Effekt nicht mehr. Und bei physisch stark fordernden Berufen wie dem der Schiffsbauer stieg die Erkrankungsrate durchschnittlich um 66 Prozent, wenn zusätzlich noch Sport betrieben wurde. Damit zeigte sich bei den Ergebnissen ein interaktiver Effekt von körperlicher Arbeit und Sport, den man als relevant betrachten könnte.
Die Wissenschaftler wagen deshalb die Aussage, dass Schwerarbeiter, die noch zusätzlich viel Sport treiben, ihr Herz-Kreislaufsystem überlasten. "Künftige Leitlinien zur KHK-Prävention sollten die Empfehlungen zur körperlichen Belastung während der Freizeit an das Niveau der physischen Anforderungen im Beruf anpassen!", so der Rat der Experten.
Ferrario und sein Team geben aber Einschränkungen an. So basieren die Daten auf Selbstangaben der Probanden, die nicht überprüft werden konnten. Außerdem findet der Vergleich zwischen Büromenschen und Schwerarbeitern statt, die sich häufig in unterschiedlichen Lebensmodellen und -stilen befänden. Die Wissenschaftler haben versucht dies in ihrer Berechnung auszugleichen. Aber ob dies gelang, den deutlich höheren Alkohol- und Nikotinkonsum bei Schwerstarbeitern wegzurechnen, bleibt eine Unsicherheit. Auf Frauen ist diese Untersuchung laut den Experten nicht übertragbar.
Zusammenfassend kann gesagt werden: Viel Sport nützt jenen, die sich während der Arbeit wenig bewegen. Bei Schwerarbeitern gibt es die Vermutung einer Überlastungsgefahr für Herz und Gefäße. Das sollte bei der Bewegungsempfehlung beachtet werden.
Ul.Ma. / physio.de
KHKStudieArbeitSportPräventionHerz
wie tief wir im allgemeinen Ansehen schon gesunken sind......
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hermi schrieb:
Wenn so eine Weisheit (letzter Absatz) einer Physiotherapeuten-Plattform angedient wird, frage ich mich ernsthaft,
wie tief wir im allgemeinen Ansehen schon gesunken sind......
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