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Operiert wird vor allem bei Diagnosen wie Impingement, Manschettenriss oder Bizepsriss. Bei einer subakromialen Dekompression versucht der Chirurg den Raum zwischen Oberarmkopf und Akromion zu erweitern, um die komprimierten Strukturen zu entlasten. Klingt logisch, funktioniert aber nicht wirklich. Das ist zumindest das Resultat einer ersten placebokontrollierten, randomisierte Studie an 32 Kliniken in Großbritannien von Forschern der University of Oxford.
Unter der Leitung von David Beard wurden für die Studie rund 300 Patienten mit einem Schulter-Engpass-Syndrom eingebunden. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt. Ein Drittel wurde mit dem Dekompressionsverfahren operiert, ein Drittel bekam lediglich eine diagnostische Arthroskopie, und circa 100 Patienten wurden gar nicht behandelt. Per Fragebogen überprüften die Wissenschaftler zu Beginn, nach sechs Monaten und nach zwölf Monaten die Schmerzentwicklung und die Alltagsbeweglichkeit.
Das Resultat war ernüchternd. Zwischen den beiden Operationsgruppen gab es keinen messbaren Unterschied. Allerdings erklärt Ronald L. Diercks von der Universität Groningen in den Niederlanden bezüglich der Arthroskopie: "Es handelt sich um keine echte Schein-OP, da es sich um eine Intervention handelt, bei der Entzündungsmediatoren ausgespült werden können." Dieses Phänomen wird auch Lavage-Effekt genannt.
Studienautor Andrew Crew von der University of Oxford fasst zusammen: "Die Ergebnisse unserer Studie deuten an, dass Operationen keinen klinisch bedeutenden Vorteil gegenüber dem Verzicht auf eine Behandlung bieten und dass die Schulterblatt-Erweiterung nicht besser ist als ein Placebo-Eingriff." David Beard unterstreicht, dass statt auf die Eingriffe eher auf Schmerzmittel und Physiotherapie gesetzt werden sollte.
Stefan Sauerland vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) fordert, die Erstattung dieser Operationsmethode durch die Krankenkasse kritisch zu hinterfragen. Das Gesundheitssystem verführe die Ärzte dazu, häufiger zu operieren. Intentionen dafür seien vorhandene OP-Kapazitäten, den eigenen OP-Katalog oder das eigene Konto zu füllen. Die niederländische Leitlinie rät bereits von einer Operation bei subakromialem Schmerzsyndrom ab. Wirksamer betrachtet sie ein konservatives Schmerzmanagement mit Physiotherapie.
Es gibt aber auch relativierende Gegenstimmen. Martin Scheibel, Präsident der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellbogenchirurgie (DOSE), sieht eine Überarbeitung der Leitlinie nicht angezeigt. Auch wenn seiner Ansicht nach die subakromiale Dekompression in Deutschland zu oft durchgeführt werde, zeigen doch Langzeitergebnisse von älteren Studien, dass einige Patienten von dem Eingriff profitierten.
Andreas Imhoff, Direktor und Chefarzt der Abteilung für Sportorthopädie am Klinikum rechts der Isar der TU München, weist darauf hin: "Eine medizinische Indikation, bei der eine Dekompression helfen kann, die aber in der aktuellen Studie nicht berücksichtigt wurde, ist der Typ-3-Sporn!" Beim Typ-3-Sporn hat sich das Akromion durch Verkalkung hakenförmig verkrümmt.
Der Glaube an die heilsame Wirkung von Gelenkoperationen scheint zu bröckeln. Die Kniearthroskopie ist schon aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gestrichen worden. Sauerland fordert dasselbe für die subakromiale Dekompression.
Ul.Ma. / physio.de
StudieSchulteroperationPhysiotherapie
Indikationen für Kniearthroskopie:
Kreuzbandriss
Meniskusriss
Kniegelenksblockade
Zustand nach Trauma
Freie Gelenkkörper
Die Indikationsstellung der Kniearthroskopie hat in den letzten Jahren eine Neuausrichtung erfahren. Nach neuen Richtlinien der Krankenkassen ist der Einsatz der Kniearthroskopie oder Gelenksspülung zur Behandlung bei Gonarthrose (Kniearthrose) nicht mehr im gesetzlichen Leistungskatalog der Kassen verankert. Durch Auswertung mehrere Studien wurde die Erkenntnis gewonnen, dass eine Kniearthroskopie der Nichtbehandlung oder einer Scheinbehandlung bei Gonarthrose nicht überlegen ist. "
Ein generelles Abraten von Schulter OP's halte ich für falsch und widerspricht meinen Erfahrungen.
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tom1350 schrieb:
"Indikationsstellung der Kniearthroskopie: Warum nicht mehr bei Kniearthrose?
Indikationen für Kniearthroskopie:
Kreuzbandriss
Meniskusriss
Kniegelenksblockade
Zustand nach Trauma
Freie Gelenkkörper
Die Indikationsstellung der Kniearthroskopie hat in den letzten Jahren eine Neuausrichtung erfahren. Nach neuen Richtlinien der Krankenkassen ist der Einsatz der Kniearthroskopie oder Gelenksspülung zur Behandlung bei Gonarthrose (Kniearthrose) nicht mehr im gesetzlichen Leistungskatalog der Kassen verankert. Durch Auswertung mehrere Studien wurde die Erkenntnis gewonnen, dass eine Kniearthroskopie der Nichtbehandlung oder einer Scheinbehandlung bei Gonarthrose nicht überlegen ist. "
Ein generelles Abraten von Schulter OP's halte ich für falsch und widerspricht meinen Erfahrungen.
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