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Mit dem Übergewicht erhöht sich gleichzeitig das Risiko für Herz-Gefäßkrankheiten sowie einem frühzeitigen kardiovaskulären Tod. Eine erhebliche Zunahme des Body-Mass-Index (BMI) während der Pubertät steigere ferner das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung im Erwachsenenalter. Zudem kann bei adipösen Kindern und Jugendlichen selbst die Leber in Mitleidenschaft gezogen werden: Fast jedes zehnte Kind in Deutschland leidet nach Schätzungen unter einer nicht-alkoholischen Fettleber-Erkrankung. Diese Risiken seien nicht unerheblich, befürchtet unter anderen die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. "Wir schätzen, dass in Deutschland etwa 4000 Kinder und Jugendliche direkt von der aggressiv fortschreitenden Verlaufsform der Leber-Erkrankung bedroht sind", erklärt der Gastroenterologe Professor Christian Trautwein von der Uniklinik RWTH Aachen.
Aus diesen Gründen setzen Mediziner seit Jahren auf Prävention - frei nach dem Motto "Wehret den Anfängen!" Doch die Erfolge dieser Maßnahmen lassen zu wünschen übrig. Es gebe sogar Bedenken, dass präventive Programme schaden könnten, berichten Iris Pigeot vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen und Ulla Walter von der Medizinischen Hochschule Hannover. Beide Wissenschaftlerinnen sind der Ansicht: "Unsere Präventions-Programme scheinen also zu versagen bzw. sind die durch sie erzielten Effekte zu gering, um den negativen Trend umkehren zu können. Dabei zielen die meisten Programme auf eine Veränderung des individuellen Verhaltens ab, was im schlimmsten Fall sogar zu weiteren Problemen führen kann."
Befürchtet werde, dass durch Präventionsmaßnahmen das Gegenteil wie Essstörungen oder gar die Zunahme von Übergewicht als eine Art "Trotzreaktion" bewirkt werden könnten. Außerdem gebe es Vorbehalte, dass durch präventive Programme sich die soziale Schere weiter öffne. Denn die Maßnahmen würden eher Menschen aus den mittleren und oberen Sozialschichten betreffen und weniger aus den unteren Schichten. Besonders in der Unterschicht sei jedoch das Problem am größten, glauben die beiden Professorinnen, die insgesamt 13 Präventionsprogramme näher untersucht haben.
Positiv ist laut Pigeot und Walter dagegen, "dass alle Interventionen nicht nur Informationen vermitteln, sondern vielfach spielerisch Handlungsalternativen aufzeigen und unterschiedliche Methoden zu Verhaltensänderungen einsetzen". Alle Projekte hätten das Ziel, nicht nur das Verhalten zu ändern, "sondern streben auch Veränderungen des Umfeldes an". Dennoch hätten die meisten Interventionen entweder keine statistisch signifikanten Veränderungen bewirkt oder nur in Subgruppen, geben die beiden Forscherinnen zu bedenken. Zwar seien "häufig positive Tendenzen und positive Veränderungen bei den Risikofaktoren körperlicher Aktivität und/oder Ernährung erkennbar", die Wirkungen jedoch eher klein gewesen. Ferner sollte nicht übersehen werden, dass Eltern als Vorbild eine gewichtige Rolle spielen, wie sich ihre Kinder ernähren.
NUR / physio.de
StudieAdipositas
Und die Eltern haben es von den Großeltern übernommen. Was würde nun geschehen, wenn die Kids mit Senioren oder bestenfalls mit hochbetagten Senioren kochen könnten? Im Sinne von: Ich esse nur, was Urgroßmutter kannte.
Aber viel wichtiger erscheint mir, den jungen Menschen ein gutes Körpergefühl zu vermitteln und normalgewichtige Menschen mit ihren Dellen, Narben und Macken zu zeigen. Seit Jahren beobachte ich den Trend, dass junge Männer untergewichtig und magersüchtig sind. Irgendwie fallen sie regelmäßig durch das Raster.
Statt jährlich die Sau "Adipositas" und ihre Freundin "Magersucht"durch das Dorf zu treiben, macht doch bitte auf den schwindenen Anteil der normalgewichtigen Menschen aufmerksam.
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britta109 schrieb:
Ferner sollte nicht übersehen werden, dass Eltern als Vorbild eine gewichtige Rolle spielen, wie sich ihre Kinder ernähren.
Und die Eltern haben es von den Großeltern übernommen. Was würde nun geschehen, wenn die Kids mit Senioren oder bestenfalls mit hochbetagten Senioren kochen könnten? Im Sinne von: Ich esse nur, was Urgroßmutter kannte.
Aber viel wichtiger erscheint mir, den jungen Menschen ein gutes Körpergefühl zu vermitteln und normalgewichtige Menschen mit ihren Dellen, Narben und Macken zu zeigen. Seit Jahren beobachte ich den Trend, dass junge Männer untergewichtig und magersüchtig sind. Irgendwie fallen sie regelmäßig durch das Raster.
Statt jährlich die Sau "Adipositas" und ihre Freundin "Magersucht"durch das Dorf zu treiben, macht doch bitte auf den schwindenen Anteil der normalgewichtigen Menschen aufmerksam.
Die Kinder können alle ganz tolle Vorträge halten, was eine gesunde Ernährung, bzw. Lebensweise ist und was nicht. Es fehlt nicht an Aufklärung. Es fehlt an vernünftigen Rahmenbedingungen. Es fehlt an politischen Willen und Einfluss auf die Nahrungsmittelindustrie. Es fehlt sowohl an der Einstellung "der Massen", dass Lebensqualität Geld kostet und es wird nicht gesehen, dass immer weniger Menschen sich dies leisten können oder wollen.
Natürlich spielen Eltern eine wichtige Rolle - trotzdem macht es mich wütend, wenn das immer als letztes, entscheidendes Argument kommt. Eltern wird auf der einen Seite mehr und mehr die Erziehungskompetenz abgesprochen, für alles sollen sie zum Experten gehen, weil die's ja besser wissen. Aber wenn was schief läuft, dann sind sie plötzlich verantwortlich. Mir geht das gehörig aufn Keks.
Wollte heute nur nochmal hier reinschauen und dann für ne Woche verschwinden .... jetzt musste das doch noch raus.
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Susulo schrieb:
was hier leider gar nicht betrachtet wird, ist wie heute der Alltag der meisten Kinder strukturiert ist. Die allermeisten sind sehr früh in der Ganztagsbetreuung. Ich weiß nicht, wie es heute in der Kita ist, ich kann nur vom Schulalltag meiner Söhne berichten. Die verließen morgens um 6.00 (Fahrschüler)das Haus, meist (da müde) ohne Frühstück - dann kommt "das große Sitzen" bis 12/13.00. Kleine Pause mit nem Snack davor. Mittagspause hatten die im Durchschnitt 45 Minuten. Die Mensa, zum Bersten voll (bei 3000 Schülern und ca 500 Plätzen) - Essen? Standard: Currywurst, Pommes, Pizza, auch mal Gulasch oder Spätzle (bin im Süden) ... Lecker? Fehlanzeige. Billig. Nun ja, bei Mc Donalds ist's immer noch billiger. Gehen alternativ dann viele hin, weil in der Nähe. Frische Sachen? Wenn überhaupt im Angebot, dann wesentlich teurer als der Ramsch. Kaufen also meist auch nur Kids aus "Bildungshaushalten". Getränke? Limo, Cola u.ä, kostet gleich wie Wasser, also doch lieber Süßkram kaufen. Nach dieser tollen Mittagspause kommt, zumindest ab Klasse 8, der zweite Teil des "großen Sitzens" . Gegen 17.00 waren meine Jungs zu Hause. Ich dann meistens nicht, da arbeiten. Haben die Lust, sich was zu Essen zu kochen? Neee ! Hat Mama was vorbereitet? Ja, schon meistens, aber ob die das essen?
Die Kinder können alle ganz tolle Vorträge halten, was eine gesunde Ernährung, bzw. Lebensweise ist und was nicht. Es fehlt nicht an Aufklärung. Es fehlt an vernünftigen Rahmenbedingungen. Es fehlt an politischen Willen und Einfluss auf die Nahrungsmittelindustrie. Es fehlt sowohl an der Einstellung "der Massen", dass Lebensqualität Geld kostet und es wird nicht gesehen, dass immer weniger Menschen sich dies leisten können oder wollen.
Natürlich spielen Eltern eine wichtige Rolle - trotzdem macht es mich wütend, wenn das immer als letztes, entscheidendes Argument kommt. Eltern wird auf der einen Seite mehr und mehr die Erziehungskompetenz abgesprochen, für alles sollen sie zum Experten gehen, weil die's ja besser wissen. Aber wenn was schief läuft, dann sind sie plötzlich verantwortlich. Mir geht das gehörig aufn Keks.
Wollte heute nur nochmal hier reinschauen und dann für ne Woche verschwinden .... jetzt musste das doch noch raus.
Schulessen ist tatsächlich ein schwieriges Pflaster, da kann ich Dir nur beistimmen. Für das vorhandene Budget ist ein leckeres Essen (mit Bioprodukten) kaum möglich.
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Rike1 schrieb:
Es gibt einige Projekte in denen es nicht nur um gesunde Ernährung und Bewegung von Kindern geht z.B. das Projekt Tiger Kids - Kingergarten aktiv, Klasse2000, JuvenTUM - Kinder und Jugendliche als Gesundheitsexperten.
Schulessen ist tatsächlich ein schwieriges Pflaster, da kann ich Dir nur beistimmen. Für das vorhandene Budget ist ein leckeres Essen (mit Bioprodukten) kaum möglich.
In der bundesweiten Studie KIGGS (2009-2012) mit 4529 eingeschlossenen Kindern und Jugendlichen im Alter von vier bis 17 Jahren des Robert-Koch-Institutes (RKI) stellen die Autoren 2010 fest, dass bei den drei - sechsjährigen 9% und bei den sieben - 10jährigen bereits 15% von Adipositas betroffen sind. Die Autoren von KIGGS stellen fest, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien dreimal so oft adipös wie Kinder mit hohem Sozialstatus sind. Das höchste Risiko haben Kinder, deren Eltern bereits übergewichtig sind (Opper et al. 2007).
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Johanna Seeländer schrieb:
Es ist nicht "nur" schlimm, dass so viele Kinder von Übergewicht betroffen sind! Es ist außerdem dramatisch, dass die Prävalenz weiter steigt und dass man lediglich mit einzelnen Projekten versucht, dagegen anzugehen. Desweiteren weiß man dies auch schon lange genug!
In der bundesweiten Studie KIGGS (2009-2012) mit 4529 eingeschlossenen Kindern und Jugendlichen im Alter von vier bis 17 Jahren des Robert-Koch-Institutes (RKI) stellen die Autoren 2010 fest, dass bei den drei - sechsjährigen 9% und bei den sieben - 10jährigen bereits 15% von Adipositas betroffen sind. Die Autoren von KIGGS stellen fest, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien dreimal so oft adipös wie Kinder mit hohem Sozialstatus sind. Das höchste Risiko haben Kinder, deren Eltern bereits übergewichtig sind (Opper et al. 2007).
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