Physiotherapeut/in ab Januar für Urlaubsvertretung für die Monate Februar und März gesucht. Gerne auch dauerhafte Festanstellung. Wir freuen uns auf ein erstes Gespräch/ E-Mail.
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Berufspolitik
Was würde eine Novellierung der Physiotherapieausbildung kosten?
Ein Gutachten des Bundesgesundheitsministeriums schlüsselt die aktuellen und evtl. zukünftigen Ausbildungskosten in den Gesundheitsberufen auf.
Erhebung von aktuellen Zahlen
Dazu befragte das beauftragte Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) Schulen, Hochschulen und Krankenhäuser mit einem standardisierten Fragebogen zu den jeweiligen Personal- und Sachkosten für den theoretischen und praktischen Unterricht sowie die Praktische Ausbildung. Bei den Befragungen wurde darauf geachtet, dass staatliche und private sowie städtische und ländliche Schulen von allen Bundesländern gleichermaßen vertreten sind. Um ausreichend repräsentative Zahlen zu erhalten, wurden aufgrund der geringen Zahl an Modellstudiengängen alle 27 Hochschulen befragt.
Zudem wurde erfragt, ob Ausbildungs- beziehungsweise Studiengebühren anfallen und ob es eine Ausbildungsvergütung gibt, um die Diskrepanz zu ermitteln, sollten in Zukunft flächendeckend tarifliche Ausbildungsvergütung gezahlt werden.
Da es bei einer Novellierung der Ausbildung auch zu einem veränderten Personalschlüssel kommen kann, wurde auch dieser erfragt. In den Physiotherapie-Schulen kamen auf eine fest angestellte Lehrkraft 23,3 Auszubildende. Im Rahmen der Novellierung wird ein Personalschlüssel von 1:20 angestrebt. Zusätzlich könnte es zu einem veränderten Theorie-Praxis-Verhältnis kommen. Die aktuelle dreijährige Ausbildung umfasst 4.500 Stunden, wovon 2.900 Stunden (64,4 Prozent) auf den theoretischen und praktischen Unterricht und 1.600 Stunden (35,6 Prozent) auf die praktische Ausbildung entfallen. Hier wurde durchgerechnet, wie sich ein beispielhaftes Verhältnis von 50 zu 50 Prozent auf die Kosten auswirken würde.
Immense Kostensteigerungen zu erwarten
Die Auswertung zeigt, dass bei einer Novellierung der Ausbildung Kostensteigerungen von ca. 388 Mio. Euro nur für die Physiotherapie zu erwarten sind. Dies ist ein Plus von 248 Prozent im Vergleich zu den aktuellen Kosten. Der größte Anteil davon (90 Prozent) geht dabei auf das Konto einer flächendeckenden Ausbildungsvergütung. Denn von den bundesweit 24.390 Auszubildenden in der Physiotherapie erhalten aktuell nur 22 Prozent eine Ausbildungsvergütung. Geht man von einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 18.038 Euro aus, liegen die Mehrkosten einer flächendeckenden Ausbildungsvergütung in der Physiotherapie bei 343.922.944 Euro; das sind Mehrkosten von 11.191 Euro pro Ausbildungsplatz.
Den zweitgrößten Kostenfaktor würde der verbesserte Personalschlüssel ausmachen. Die Mehrkosten, die für eine vollständige Akademisierung der Lehrkräfte und deren Zusatzqualifikationen entstünden, fallen deutlich geringer aus. Keinen Effekt auf die zukünftigen Kosten dürften die Sach- und Verwaltungskosten haben, die laut Prognose des DKI konstant bleiben müssten.
Kommentar der Autorin
Dass eine verbesserte Ausbildung und damit bessere Qualifikation auch etwas kostet, dürfte nicht überraschen. Dass die aktuellen geringen Kosten aber fast ausschließlich darauf zurückzuführen sind, dass mehr als 75 Prozent aller Auszubildenden in der Physiotherapie nicht vergütet werden, zeigt aber auch, warum wir einen Fachkräftemangel haben.
Wie der Text sauber herausarbeitet, werden die finanziellen Lasten bereits heute getragen, nämlich von den Auszubildenden.
Insofern kommt es also eben gerade nicht zu einer Kostensteigerung, sondern zu einer Umverteilung.
Die Summe von 350 Mio€, die dann anders zu finanzieren wäre, haut mich überhaupt nicht vom Hocker. Das Geld wäre erstens exzellent angelegt und zweitens handelt es sich um Peanuts.
Aber ich gebe der Autorin recht: Beutet man Azubis aus, ist das über Jahrzehnte in Ordnung.
Muss die öffentliche Hand die Ausbeutung beenden und die wahren Kosten tragen, sprechen wir im öffentlichen Diskurs immer über eine Kosten“explosion“.
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Wie der Text sauber herausarbeitet, werden die finanziellen Lasten bereits heute getragen, nämlich von den Auszubildenden.
Insofern kommt es also eben gerade nicht zu einer Kostensteigerung, sondern zu einer Umverteilung.
Die Summe von 350 Mio€, die dann anders zu finanzieren wäre, haut mich überhaupt nicht vom Hocker. Das Geld wäre erstens exzellent angelegt und zweitens handelt es sich um Peanuts.
Aber ich gebe der Autorin recht: Beutet man Azubis aus, ist das über Jahrzehnte in Ordnung.
Muss die öffentliche Hand die Ausbeutung beenden und die wahren Kosten tragen, sprechen wir im öffentlichen Diskurs immer über eine Kosten“explosion“.
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Jens Uhlhorn schrieb:
Wie der Text sauber herausarbeitet, werden die finanziellen Lasten bereits heute getragen, nämlich von den Auszubildenden.
Insofern kommt es also eben gerade nicht zu einer Kostensteigerung, sondern zu einer Umverteilung.
Die Summe von 350 Mio€, die dann anders zu finanzieren wäre, haut mich überhaupt nicht vom Hocker. Das Geld wäre erstens exzellent angelegt und zweitens handelt es sich um Peanuts.
Aber ich gebe der Autorin recht: Beutet man Azubis aus, ist das über Jahrzehnte in Ordnung.
Muss die öffentliche Hand die Ausbeutung beenden und die wahren Kosten tragen, sprechen wir im öffentlichen Diskurs immer über eine Kosten“explosion“.
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Der Marktwert des Kadern des FC Bayern München liegt (je nach Quelle) bei ca. 870 - 930 Mio €. Zwangsenteignen, Spieler verscherbeln und die Kosten wären nicht nur für die Physios, sondern auch für die Ergos und Logos locker wieder drin. Ein nachhaltiger Gewinn sowohl für das Gesundheitswesen wie auch für die Bundesliga. Plus wir müssten Uli Hoeneß nicht mehr ertragen.
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Der Marktwert des Kadern des FC Bayern München liegt (je nach Quelle) bei ca. 870 - 930 Mio €. Zwangsenteignen, Spieler verscherbeln und die Kosten wären nicht nur für die Physios, sondern auch für die Ergos und Logos locker wieder drin. Ein nachhaltiger Gewinn sowohl für das Gesundheitswesen wie auch für die Bundesliga. Plus wir müssten Uli Hoeneß nicht mehr ertragen.
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Oder den Bundestag halbieren. Bringt auch noch ordentlich was.
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sabine963 schrieb:
Oder den Bundestag halbieren. Bringt auch noch ordentlich was.
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springlukas schrieb:
Der Marktwert des Kadern des FC Bayern München liegt (je nach Quelle) bei ca. 870 - 930 Mio €. Zwangsenteignen, Spieler verscherbeln und die Kosten wären nicht nur für die Physios, sondern auch für die Ergos und Logos locker wieder drin. Ein nachhaltiger Gewinn sowohl für das Gesundheitswesen wie auch für die Bundesliga. Plus wir müssten Uli Hoeneß nicht mehr ertragen.
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Zum einen würde es mit einem neuen Ausbildungsgesetz sehr großzügige Übergangsfristen geben, wenn es überhaupt noch zeitnah kommt, und zum anderen soll die flächendeckende Ausbildungsvergütung, betrifft wahrscheinlich nicht die akademische Ausbildung, im Rahmen des Krankenhausfinanzierungsgesetzes abgedeckt werden. Das zweite ist der größte Knackpunkt und erklärt die starke Verzögerung. Aber soll die Finanzierung der Ausbildung weiter zu Lasten der Eltern gehen?
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Zum einen würde es mit einem neuen Ausbildungsgesetz sehr großzügige Übergangsfristen geben, wenn es überhaupt noch zeitnah kommt, und zum anderen soll die flächendeckende Ausbildungsvergütung, betrifft wahrscheinlich nicht die akademische Ausbildung, im Rahmen des Krankenhausfinanzierungsgesetzes abgedeckt werden. Das zweite ist der größte Knackpunkt und erklärt die starke Verzögerung. Aber soll die Finanzierung der Ausbildung weiter zu Lasten der Eltern gehen?
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Die Privatschulausbildung war von je her eher etwas für Mädchen aus gutem Hause, die nicht die schulischen Leistungen für ein Medizinstudium hatten. Aber vor der letzten Novelle der Berufsgesetze war das Schulgeld für zwei Jahre zu zahlen. Im ( dritten ) Anerkennungsjahr gab es ein Gehalt und man wurde in der Regel vom Krankenhaus weiter übernommen. Meist wurde auch dann schon an Fortbildungen, bezahlt durch das Krankenhaus, teilgenommen. Die aktuelle Situation ist in Betrachtung zu den allermeisten Ausbildungsberufen und im Lichte der geschichtlichen Entwicklung wirklich extrem fragwürdig. Wie gesagt, zu aller erst für die Eltern der Auszubildenden.
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Die Privatschulausbildung war von je her eher etwas für Mädchen aus gutem Hause, die nicht die schulischen Leistungen für ein Medizinstudium hatten. Aber vor der letzten Novelle der Berufsgesetze war das Schulgeld für zwei Jahre zu zahlen. Im ( dritten ) Anerkennungsjahr gab es ein Gehalt und man wurde in der Regel vom Krankenhaus weiter übernommen. Meist wurde auch dann schon an Fortbildungen, bezahlt durch das Krankenhaus, teilgenommen. Die aktuelle Situation ist in Betrachtung zu den allermeisten Ausbildungsberufen und im Lichte der geschichtlichen Entwicklung wirklich extrem fragwürdig. Wie gesagt, zu aller erst für die Eltern der Auszubildenden.
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Luiselou schrieb:
Die Privatschulausbildung war von je her eher etwas für Mädchen aus gutem Hause, die nicht die schulischen Leistungen für ein Medizinstudium hatten. Aber vor der letzten Novelle der Berufsgesetze war das Schulgeld für zwei Jahre zu zahlen. Im ( dritten ) Anerkennungsjahr gab es ein Gehalt und man wurde in der Regel vom Krankenhaus weiter übernommen. Meist wurde auch dann schon an Fortbildungen, bezahlt durch das Krankenhaus, teilgenommen. Die aktuelle Situation ist in Betrachtung zu den allermeisten Ausbildungsberufen und im Lichte der geschichtlichen Entwicklung wirklich extrem fragwürdig. Wie gesagt, zu aller erst für die Eltern der Auszubildenden.
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@Luiselou Das war schon immer fragwürdig, nicht nur im Lichte der geschichtlichen Entwicklung. Unter dem Deckmäntelchen der Qualitätsverbesserung wurde schlichtweg Geld gespart, bzw. mehr Geld verdient. Ein Jahr mehr Schulgeld, dafür kein Anerkennungsjahr. Als dann noch die meisten staatlichen Schulen privatisiert wurden, war klar, dass es nicht um irgendeine Qualitätsverbesserung ging.
Wäre die ganze Ausbildung, zu dieser Zeit, an eine Fachhochschule verlegt worden, dann würden wir heute anders dastehen.
Stattdessen wurde der Bachelor eingeführt als Zusatzqualifikation nach der Ausbildung! Was für ein Schwachsinn.
Das Ganze wurde dermaßen vorhersehbar an die Wand gefahren, dass man eigentlich nur noch schreien möchte.
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[mention]Luiselou[/mention] Das war schon immer fragwürdig, nicht nur im Lichte der geschichtlichen Entwicklung. Unter dem Deckmäntelchen der Qualitätsverbesserung wurde schlichtweg Geld gespart, bzw. mehr Geld verdient. Ein Jahr mehr Schulgeld, dafür kein Anerkennungsjahr. Als dann noch die meisten staatlichen Schulen privatisiert wurden, war klar, dass es nicht um irgendeine Qualitätsverbesserung ging.
Wäre die ganze Ausbildung, zu dieser Zeit, an eine Fachhochschule verlegt worden, dann würden wir heute anders dastehen.
Stattdessen wurde der Bachelor eingeführt als Zusatzqualifikation nach der Ausbildung! Was für ein Schwachsinn.
Das Ganze wurde dermaßen vorhersehbar an die Wand gefahren, dass man eigentlich nur noch schreien möchte.
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anika666 schrieb:
@Luiselou Das war schon immer fragwürdig, nicht nur im Lichte der geschichtlichen Entwicklung. Unter dem Deckmäntelchen der Qualitätsverbesserung wurde schlichtweg Geld gespart, bzw. mehr Geld verdient. Ein Jahr mehr Schulgeld, dafür kein Anerkennungsjahr. Als dann noch die meisten staatlichen Schulen privatisiert wurden, war klar, dass es nicht um irgendeine Qualitätsverbesserung ging.
Wäre die ganze Ausbildung, zu dieser Zeit, an eine Fachhochschule verlegt worden, dann würden wir heute anders dastehen.
Stattdessen wurde der Bachelor eingeführt als Zusatzqualifikation nach der Ausbildung! Was für ein Schwachsinn.
Das Ganze wurde dermaßen vorhersehbar an die Wand gefahren, dass man eigentlich nur noch schreien möchte.
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Warum brauchen Studenten ein Vergütung während der Ausbildungszeit? Somit direkt 90% der kosten gespart und dann ein sehr gute Anfang das beruf zu Akademisieren.
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Warum brauchen Studenten ein Vergütung während der Ausbildungszeit? Somit direkt 90% der kosten gespart und dann ein sehr gute Anfang das beruf zu Akademisieren.
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Jesper Kelder schrieb:
Warum brauchen Studenten ein Vergütung während der Ausbildungszeit? Somit direkt 90% der kosten gespart und dann ein sehr gute Anfang das beruf zu Akademisieren.
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Studenten bekommen keine Ausbildungsvergütung. Wie kommen Sie darauf? Im Gegenteil die meisten bezahlen das Studium, um danach dasselbe von der Krankenkasse zu erhalten.
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Studenten bekommen keine Ausbildungsvergütung. Wie kommen Sie darauf? Im Gegenteil die meisten bezahlen das Studium, um danach dasselbe von der Krankenkasse zu erhalten.
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doreens schrieb:
Studenten bekommen keine Ausbildungsvergütung. Wie kommen Sie darauf? Im Gegenteil die meisten bezahlen das Studium, um danach dasselbe von der Krankenkasse zu erhalten.
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„Je nach Träger und Stand des Studiums variiert die Vergütung zwischen etwa 1.200 und 1.500 Euro pro Monat. Auch die bereits immatrikulierten Studierenden profitieren durch eine Übergangsregelung bereits zum 1. Januar 2024 von dem Pflegestudiumstärkungsgesetz."
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[mention]doreens[/mention] Siehe Pflegestudium.
„Je nach Träger und Stand des Studiums variiert die Vergütung zwischen etwa 1.200 und 1.500 Euro pro Monat. Auch die bereits immatrikulierten Studierenden profitieren durch eine Übergangsregelung bereits zum 1. Januar 2024 von dem Pflegestudiumstärkungsgesetz."
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Luiselou schrieb:
@doreens Siehe Pflegestudium.
„Je nach Träger und Stand des Studiums variiert die Vergütung zwischen etwa 1.200 und 1.500 Euro pro Monat. Auch die bereits immatrikulierten Studierenden profitieren durch eine Übergangsregelung bereits zum 1. Januar 2024 von dem Pflegestudiumstärkungsgesetz."
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Luiselou schrieb:
Zum einen würde es mit einem neuen Ausbildungsgesetz sehr großzügige Übergangsfristen geben, wenn es überhaupt noch zeitnah kommt, und zum anderen soll die flächendeckende Ausbildungsvergütung, betrifft wahrscheinlich nicht die akademische Ausbildung, im Rahmen des Krankenhausfinanzierungsgesetzes abgedeckt werden. Das zweite ist der größte Knackpunkt und erklärt die starke Verzögerung. Aber soll die Finanzierung der Ausbildung weiter zu Lasten der Eltern gehen?
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Rechnet man die Kosten für MLD, MT usw. mit ergibt sich noch eine ganz andere Summe. Denn kommt es zur Akademisierung kann man diese Posten voraussetzen. Was leider andere Bildungsträger ihre Einnahmen schrumpfen lässt.
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Rechnet man die Kosten für MLD, MT usw. mit ergibt sich noch eine ganz andere Summe. Denn kommt es zur Akademisierung kann man diese Posten voraussetzen. Was leider andere Bildungsträger ihre Einnahmen schrumpfen lässt.
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Rechnet man die Kosten für MLD, MT usw. mit ergibt sich noch eine ganz andere Summe. Denn kommt es zur Akademisierung kann man diese Posten voraussetzen. Was leider andere Bildungsträger ihre Einnahmen schrumpfen lässt.
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Erhebung von aktuellen Zahlen
Dazu befragte das beauftragte Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) Schulen, Hochschulen und Krankenhäuser mit einem standardisierten Fragebogen zu den jeweiligen Personal- und Sachkosten für den theoretischen und praktischen Unterricht sowie die Praktische Ausbildung. Bei den Befragungen wurde darauf geachtet, dass staatliche und private sowie städtische und ländliche Schulen von allen Bundesländern gleichermaßen vertreten sind. Um ausreichend repräsentative Zahlen zu erhalten, wurden aufgrund der geringen Zahl an Modellstudiengängen alle 27 Hochschulen befragt.
Zudem wurde erfragt, ob Ausbildungs- beziehungsweise Studiengebühren anfallen und ob es eine Ausbildungsvergütung gibt, um die Diskrepanz zu ermitteln, sollten in Zukunft flächendeckend tarifliche Ausbildungsvergütung gezahlt werden.
Da es bei einer Novellierung der Ausbildung auch zu einem veränderten Personalschlüssel kommen kann, wurde auch dieser erfragt. In den Physiotherapie-Schulen kamen auf eine fest angestellte Lehrkraft 23,3 Auszubildende. Im Rahmen der Novellierung wird ein Personalschlüssel von 1:20 angestrebt. Zusätzlich könnte es zu einem veränderten Theorie-Praxis-Verhältnis kommen. Die aktuelle dreijährige Ausbildung umfasst 4.500 Stunden, wovon 2.900 Stunden (64,4 Prozent) auf den theoretischen und praktischen Unterricht und 1.600 Stunden (35,6 Prozent) auf die praktische Ausbildung entfallen. Hier wurde durchgerechnet, wie sich ein beispielhaftes Verhältnis von 50 zu 50 Prozent auf die Kosten auswirken würde.
Immense Kostensteigerungen zu erwarten
Die Auswertung zeigt, dass bei einer Novellierung der Ausbildung Kostensteigerungen von ca. 388 Mio. Euro nur für die Physiotherapie zu erwarten sind. Dies ist ein Plus von 248 Prozent im Vergleich zu den aktuellen Kosten. Der größte Anteil davon (90 Prozent) geht dabei auf das Konto einer flächendeckenden Ausbildungsvergütung. Denn von den bundesweit 24.390 Auszubildenden in der Physiotherapie erhalten aktuell nur 22 Prozent eine Ausbildungsvergütung. Geht man von einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 18.038 Euro aus, liegen die Mehrkosten einer flächendeckenden Ausbildungsvergütung in der Physiotherapie bei 343.922.944 Euro; das sind Mehrkosten von 11.191 Euro pro Ausbildungsplatz.
Den zweitgrößten Kostenfaktor würde der verbesserte Personalschlüssel ausmachen. Die Mehrkosten, die für eine vollständige Akademisierung der Lehrkräfte und deren Zusatzqualifikationen entstünden, fallen deutlich geringer aus. Keinen Effekt auf die zukünftigen Kosten dürften die Sach- und Verwaltungskosten haben, die laut Prognose des DKI konstant bleiben müssten.
Kommentar der Autorin
Dass eine verbesserte Ausbildung und damit bessere Qualifikation auch etwas kostet, dürfte nicht überraschen. Dass die aktuellen geringen Kosten aber fast ausschließlich darauf zurückzuführen sind, dass mehr als 75 Prozent aller Auszubildenden in der Physiotherapie nicht vergütet werden, zeigt aber auch, warum wir einen Fachkräftemangel haben.
dh / physio.de
AkademisierungAusbildungsvergütungPhysiotherapieGutachtenBMG
Insofern kommt es also eben gerade nicht zu einer Kostensteigerung, sondern zu einer Umverteilung.
Die Summe von 350 Mio€, die dann anders zu finanzieren wäre, haut mich überhaupt nicht vom Hocker. Das Geld wäre erstens exzellent angelegt und zweitens handelt es sich um Peanuts.
Aber ich gebe der Autorin recht: Beutet man Azubis aus, ist das über Jahrzehnte in Ordnung.
Muss die öffentliche Hand die Ausbeutung beenden und die wahren Kosten tragen, sprechen wir im öffentlichen Diskurs immer über eine Kosten“explosion“.
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Problem beschreiben
Jens Uhlhorn schrieb:
Wie der Text sauber herausarbeitet, werden die finanziellen Lasten bereits heute getragen, nämlich von den Auszubildenden.
Insofern kommt es also eben gerade nicht zu einer Kostensteigerung, sondern zu einer Umverteilung.
Die Summe von 350 Mio€, die dann anders zu finanzieren wäre, haut mich überhaupt nicht vom Hocker. Das Geld wäre erstens exzellent angelegt und zweitens handelt es sich um Peanuts.
Aber ich gebe der Autorin recht: Beutet man Azubis aus, ist das über Jahrzehnte in Ordnung.
Muss die öffentliche Hand die Ausbeutung beenden und die wahren Kosten tragen, sprechen wir im öffentlichen Diskurs immer über eine Kosten“explosion“.
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sabine963 schrieb:
Oder den Bundestag halbieren. Bringt auch noch ordentlich was.
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springlukas schrieb:
Der Marktwert des Kadern des FC Bayern München liegt (je nach Quelle) bei ca. 870 - 930 Mio €. Zwangsenteignen, Spieler verscherbeln und die Kosten wären nicht nur für die Physios, sondern auch für die Ergos und Logos locker wieder drin. Ein nachhaltiger Gewinn sowohl für das Gesundheitswesen wie auch für die Bundesliga. Plus wir müssten Uli Hoeneß nicht mehr ertragen.
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Luiselou schrieb:
Die Privatschulausbildung war von je her eher etwas für Mädchen aus gutem Hause, die nicht die schulischen Leistungen für ein Medizinstudium hatten. Aber vor der letzten Novelle der Berufsgesetze war das Schulgeld für zwei Jahre zu zahlen. Im ( dritten ) Anerkennungsjahr gab es ein Gehalt und man wurde in der Regel vom Krankenhaus weiter übernommen. Meist wurde auch dann schon an Fortbildungen, bezahlt durch das Krankenhaus, teilgenommen. Die aktuelle Situation ist in Betrachtung zu den allermeisten Ausbildungsberufen und im Lichte der geschichtlichen Entwicklung wirklich extrem fragwürdig. Wie gesagt, zu aller erst für die Eltern der Auszubildenden.
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Horatio72 schrieb:
wieso Eltern? Ich habe mir das selbst bezahlt und bin Abends jobben gegangen.
Wäre die ganze Ausbildung, zu dieser Zeit, an eine Fachhochschule verlegt worden, dann würden wir heute anders dastehen.
Stattdessen wurde der Bachelor eingeführt als Zusatzqualifikation nach der Ausbildung! Was für ein Schwachsinn.
Das Ganze wurde dermaßen vorhersehbar an die Wand gefahren, dass man eigentlich nur noch schreien möchte.
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anika666 schrieb:
@Luiselou Das war schon immer fragwürdig, nicht nur im Lichte der geschichtlichen Entwicklung. Unter dem Deckmäntelchen der Qualitätsverbesserung wurde schlichtweg Geld gespart, bzw. mehr Geld verdient. Ein Jahr mehr Schulgeld, dafür kein Anerkennungsjahr. Als dann noch die meisten staatlichen Schulen privatisiert wurden, war klar, dass es nicht um irgendeine Qualitätsverbesserung ging.
Wäre die ganze Ausbildung, zu dieser Zeit, an eine Fachhochschule verlegt worden, dann würden wir heute anders dastehen.
Stattdessen wurde der Bachelor eingeführt als Zusatzqualifikation nach der Ausbildung! Was für ein Schwachsinn.
Das Ganze wurde dermaßen vorhersehbar an die Wand gefahren, dass man eigentlich nur noch schreien möchte.
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Jesper Kelder schrieb:
Warum brauchen Studenten ein Vergütung während der Ausbildungszeit? Somit direkt 90% der kosten gespart und dann ein sehr gute Anfang das beruf zu Akademisieren.
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doreens schrieb:
Studenten bekommen keine Ausbildungsvergütung. Wie kommen Sie darauf? Im Gegenteil die meisten bezahlen das Studium, um danach dasselbe von der Krankenkasse zu erhalten.
„Je nach Träger und Stand des Studiums variiert die Vergütung zwischen etwa 1.200 und 1.500 Euro pro Monat. Auch die bereits immatrikulierten Studierenden profitieren durch eine Übergangsregelung bereits zum 1. Januar 2024 von dem Pflegestudiumstärkungsgesetz."
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Luiselou schrieb:
@doreens Siehe Pflegestudium.
„Je nach Träger und Stand des Studiums variiert die Vergütung zwischen etwa 1.200 und 1.500 Euro pro Monat. Auch die bereits immatrikulierten Studierenden profitieren durch eine Übergangsregelung bereits zum 1. Januar 2024 von dem Pflegestudiumstärkungsgesetz."
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Luiselou schrieb:
Zum einen würde es mit einem neuen Ausbildungsgesetz sehr großzügige Übergangsfristen geben, wenn es überhaupt noch zeitnah kommt, und zum anderen soll die flächendeckende Ausbildungsvergütung, betrifft wahrscheinlich nicht die akademische Ausbildung, im Rahmen des Krankenhausfinanzierungsgesetzes abgedeckt werden. Das zweite ist der größte Knackpunkt und erklärt die starke Verzögerung. Aber soll die Finanzierung der Ausbildung weiter zu Lasten der Eltern gehen?
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Halbtitan schrieb:
Die Frage ist ob die GKVs dann das Studium MT, MLD, usw. anerkennen.
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doreens schrieb:
War mir neu, kenne nur zahlende Studenten
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Sandalenmann schrieb:
Rechnet man die Kosten für MLD, MT usw. mit ergibt sich noch eine ganz andere Summe. Denn kommt es zur Akademisierung kann man diese Posten voraussetzen. Was leider andere Bildungsträger ihre Einnahmen schrumpfen lässt.
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