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Der TK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jens Baas erklärt: „In Deutschland wird leider immer noch zu schnell zum Messer gegriffen.“ In einigen Fällen seien solche Operationen an der Wirbelsäule zwar als letzte Option notwendig. Aber die Entscheidung sollte gut abgewogen werden. „Wenn die allermeisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Zweitmeinungsprogramm ohne OP auskommen, zeigt das unsere Fehler im System.“
Baas: Krankenhausreform kann neue Impulse setzen
In der Regel ließen sich Rückenbeschwerden sehr gut mit schonenderen Verfahren – zum Beispiel durch Muskelaufbau mit klassischer Physiotherapie – behandeln. “Operationen an Rücken, Knie und Hüfte sind für die Kliniken allerding sehr lukrativ”, so Baas. Leider wirkten die finanziellen Anreize im Gesundheitswesen derzeit so, dass sich im Zweifelsfall eine Entscheidung zur Operation mehr lohne als eine Entscheidung dagegen. Baas: „Die geplante Krankenhausreform kann hier wichtige neue Impulse setzen, indem die Kliniken unabhängig von der Zahl der operierten Patientinnen und Patienten die Kosten für die vorgehaltenen Strukturen wie Behandlungsräume und Geräte erstattet bekommen und im Gegenzug der Anteil der Entgelte pro Behandlung reduziert werden.” Das verringere den Anreiz, durch möglichst hohe Fallzahlen eine zusätzliche Rendite für den Krankenhausträger zu erwirtschaften.
"Reform darf nicht nur Geld in überholte Versorgungsstrukturen pumpen”
Der TK-Chef sagt: “Wir brauchen solche Veränderungen der Anreize – genauso wie eine bessere Spezialisierung der Kliniken, die in einer verbesserten Qualität mündet. Ebenso sollten nicht mehr für die Versorgung benötigte Angebote konsequent abgebaut werden.” Bedauerlicherweise seien die Qualitätsaspekte der Reform in den vergangenen Wochen immer stärker verwässert worden. “Die Krankenhausreform darf sich nicht darauf beschränken, möglichst viel Geld in überholte Versorgungsstrukturen zu pumpen, sondern wir müssen dringend die Versorgungsstrukturen modernisieren und verbessern.”
Pressemeldung der Techniker Krankenkasse vom 29. April 2024
RückenschmerzenOPPhysiotherapieZweitmeinungKritikTKPressemeldung
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Shia schrieb:
So lange aber, Ärzte bei Heilmitteln budgetiert werden, so lange wird sich da auch null ändern.
Wow, welche Erkenntnis der bereits seit langem vorliegenden Studienergebnisse in diesem Bereich!
Aber auf keinem Fall sollen dabei die Ausgaben im Heilmittelbereich steigen! Den Ärzten wird ja immer wieder mit Regress bei Überschreitung des "Heilmittelbudgets" gedroht. Gibt der Arzt aber die Empfehlung für eine OP, erfolgt keine Regressandrohung. Nach der OP hat dann der Arzt die Möglichkeit, dem Patienten für ein halbes Jahr lang Physiotherapie als "besonderen Versorgungsbedarf" budetneutral zu verordnen. Dann hat der Patient ja seine Physiotherapie.
Mit kollegialen Grüßen
Achilles2
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Schönen Restsonntag alle!
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Geert Jeuring schrieb:
Na ja, bei uns haben bis jetzt die Patienten bei ganz viele Orthopäden 1-3 Rezepte bekommen. Ein gutes Programm zum Muskelaufbau mit Weiterführung in aktiver Sport, sollte man in 6-18 Behandlungen hin bekommen. Meines Erachtens ist das Problem öfter eher der Patient. Und ich bin da ehrlich, ich biete die Patienten Bewegung an, aber wenn das abgelehnt wird, massiere ich auch. Ich mache selber 4-7 Mal Sport die Woche und propagiere das auch, aber ich diskutiere nicht mehr.
Schönen Restsonntag alle!
Den ersten Teil Deines Postings kann ich voll unterschreiben. Allerdings ginge es mir gegen die Berufsehre, einen faulen Patienten zu belohnen, indem ich ihn massiere. Wenn sich dies herumsräche, würde bald niemand mehr seine Übungen machen, weil man dann ja massiert würde. Eher schlage ich Patienten mit fragwürdiger Compliance einen vorzeitigen Abbruch der Behandlungsserie vor, um hierdurch freie Termine für andere Patienten zu bekommen.
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MikeL schrieb:
@Geert Jeuring
Den ersten Teil Deines Postings kann ich voll unterschreiben. Allerdings ginge es mir gegen die Berufsehre, einen faulen Patienten zu belohnen, indem ich ihn massiere. Wenn sich dies herumsräche, würde bald niemand mehr seine Übungen machen, weil man dann ja massiert würde. Eher schlage ich Patienten mit fragwürdiger Compliance einen vorzeitigen Abbruch der Behandlungsserie vor, um hierdurch freie Termine für andere Patienten zu bekommen.
Jetzt wo meine Tochter das Studium fertig hat, kann ich mir dass vielleicht auch wieder leisten! Hier auf dem Dorf ist es etwas schwieriger. grinning
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Geert Jeuring schrieb:
@MikeL
Jetzt wo meine Tochter das Studium fertig hat, kann ich mir dass vielleicht auch wieder leisten! Hier auf dem Dorf ist es etwas schwieriger. grinning
Ich sag dann, wir machen 50/50. Der Patient muss sich die Massage bzw. WTT redlich verdienen. joy
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christoph55 schrieb:
@Geert Jeuring
Ich sag dann, wir machen 50/50. Der Patient muss sich die Massage bzw. WTT redlich verdienen. joy
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Achilles2 schrieb:
"In der Regel ließen sich Rückenbeschwerden sehr gut mit schonenden Verfahren - zum Beispiel durch Muskelaufbau mit klassischer Physiotherapie - behandeln", sagt der Herr TK-Vorstandsvorsitzende.
Wow, welche Erkenntnis der bereits seit langem vorliegenden Studienergebnisse in diesem Bereich!
Aber auf keinem Fall sollen dabei die Ausgaben im Heilmittelbereich steigen! Den Ärzten wird ja immer wieder mit Regress bei Überschreitung des "Heilmittelbudgets" gedroht. Gibt der Arzt aber die Empfehlung für eine OP, erfolgt keine Regressandrohung. Nach der OP hat dann der Arzt die Möglichkeit, dem Patienten für ein halbes Jahr lang Physiotherapie als "besonderen Versorgungsbedarf" budetneutral zu verordnen. Dann hat der Patient ja seine Physiotherapie.
Mit kollegialen Grüßen
Achilles2
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