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Jährlich 10.000 Menschenleben retten
„Regelmäßige körperliche Betätigung gehört zu den wichtigsten Aspekten eines gesunden Lebens. Sie verringert nicht nur das Risiko zahlreicher nichtübertragbarer Krankheiten, sondern hat auch günstige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das seelische Wohlbefinden“, erklärt Dr. Kremlin Wickramasinghe, kommissarischer Leiter des Europäischen Büros der WHO für die Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten.
„Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche, und für mehr Gesundheit zählt jede Bewegung. Aus unserem neuesten Bericht geht klar hervor: Wenn alle Menschen in den EU-Staaten sich an das von der WHO empfohlene Maß an Bewegung halten würden, könnten dadurch mehr als 10 000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verhindert werden.“
Der neue Bericht, der in Zusammenarbeit mit der OECD und mit finanzieller Unterstützung durch die EU erstellt wurde, verdeutlicht die potenzielle Wirkung von mehr Bewegung für die Gesundheit der Bevölkerung und die Volkswirtschaften der EU-Staaten.
Eine aktivere EU: vielfältige Vorteile
Aus der Publikation geht hervor, dass eine Erhöhung der Bewegung auf das empfohlene Mindestmaß in den EU-Staaten dazu führen würde, dass bis 2050 11,5 Mio. neue Fälle von nichtübertragbaren Krankheiten, darunter 3,8 Mio. Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 3,5 Mio. Fälle von Depressionen, knapp 1 Mio. Fälle von Typ-2-Diabetes und mehr als 400 000 Fälle von verschiedenen Krebsarten, vermieden werden könnten. Durch Erreichen von 300 Minuten Bewegung pro Woche könnten weitere 16 Mio. Fälle von nichtübertragbaren Krankheiten verhindert werden.
Darüber hinaus werden in dem Bericht Berechnungen möglicher ökonomischer Vorteile von mehr Bewegung in Kaufkraftparitäten (KKP) präsentiert – d. h. Raten der Währungsumrechnung, mit denen die Kaufkraft verschiedener Währungen ausgeglichen werden soll, indem die Unterschiede zwischen den Preisniveaus einzelner Länder beseitigt werden.
Heute sind die Auswirkungen von Bewegungsmangel auf die Gesundheitsausgaben in Deutschland, Italien und Frankreich von allen EU-Staaten am größten. Nach Schätzungen aus dem Bericht von WHO und OECD werden diese drei Länder im Zeitraum 2022–2050 pro Jahr 2 Mrd. € KKP bzw. 1,3 Mrd. € KKP und 1 Mrd. € KKP für die Behandlung von durch Bewegungsmangel bedingten Krankheiten ausgeben.
„Unsere Modellierungsstudie verdeutlicht, dass mehr Bewegung nicht nur gut für die Gesundheit ist, sondern auch positive Auswirkungen auf die Volkswirtschaft eines Landes hat und für jeden investierten Euro 1,7-fach höhere ökonomische Erträge bringt“, sagt Michele Cecchini, der bei der OECD das Arbeitsprogramm für öffentliche Gesundheit leitet.
Insgesamt könnten die EU-Staaten durch Bekämpfung von Bewegungsmangel in der gesamten Bevölkerung durchschnittlich 0,6% ihrer Gesundheitsausgaben einsparen. Dies sind fast 8 Mrd. € KKP pro Jahr – mehr als das Doppelte der jährlichen Gesundheitsausgaben von Litauen und Luxemburg.
Bewegungsverhalten während COVID-19 rückläufig
In dem Bericht von WHO und OECD wird die Notwendigkeit einer aktiveren Zukunft nach der Lockerung der Beschränkungen aufgrund von COVID-19 in den Ländern unterstrichen.
Die COVID-19-Pandemie, die in vielen Ländern zu flächendeckenden Beschränkungen der Bewegungsfreiheit führte, hatte negativen Auswirkungen auf das Bewegungsverhalten in der EU. In der jüngsten Umfrage von Eurobarometer gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, sich weniger bewegt zu haben – wobei 34% sich seltener körperlich betätigten und 18% gänzlich damit aufhörten.
Vor diesem Hintergrund werden in dem Bericht von WHO und OECD Grundsatzmaßnahmen vorgeschlagen, die zu mehr körperlicher Betätigung führen und die Menschen stärker für deren gesundheitlichen Nutzen sensibilisieren können.
Trendwende: welche Konzepte wirken?
„Viele Länder haben bereits vielversprechende Schritte in diese Richtung unternommen. Doch es gibt immer noch viele Gelegenheiten, aus den Erfolgen der anderen zu lernen. So sind Maßnahmen zur Förderung eines aktiven Schulweges oder Berufspendelns nur in 14 bzw. 17 der 27 EU-Mitgliedstaaten vorhanden“, fügt Dr. Wickramasinghe hinzu.
Es gibt ein breites Spektrum von Handlungsoptionen, die zur Bewegungsförderung und damit zur Verbesserung der Bevölkerungsgesundheit und zur Senkung der Gesundheitsausgaben beitragen können:
Da körperliche Betätigung ein komplexes Verhalten darstellt, wird ein umfassendes Paket von Konzepten benötigt, das alle ihre Triebkräfte gleichzeitig ins Visier nimmt und langfristig über ausreichende Finanzmittel und eine solide Evaluation verfügt. Die Maßnahmen stehen vollständig im Einklang mit dem Europäischen Arbeitsprogramm 2020–2025, in dem für die Zukunftsvision „Gemeinsam für mehr Gesundheit“ in allen 53 Ländern der Europäischen Region der WHO geworben wird.• umgebungsspezifische Programme an Schulen, am Arbeitsplatz und im Gesundheitssystem;
• Konzepte zur Verbesserung des Zugangs zu Sporteinrichtungen;
• Verbesserung von Städteplanung, Umwelt- und Verkehrspolitik;
• Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung.
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* This document was produced with the financial assistance of the European Union. The views expressed herein can in no way be taken to reflect the official opinion of the European Union.
Eine Pressemitteilung der WHO vom 17. Februar 2023
WHOBewegungPressemeldung
Mein Tipp zum Thema Handlungsoptionen: Bürokratieabbau - nicht nur ständig zerredet, sondern tatsächlich umgesetzt (und ja - auch im Gesundheitswesen!!!) Die dadurch gewonnene Zeit liesse sich wunderbar für intelligente Bewegungsstrategien nutzen.
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WinnieE schrieb:
Das sind ja mal wieder ganz neue Erkenntnisse.......
Mein Tipp zum Thema Handlungsoptionen: Bürokratieabbau - nicht nur ständig zerredet, sondern tatsächlich umgesetzt (und ja - auch im Gesundheitswesen!!!) Die dadurch gewonnene Zeit liesse sich wunderbar für intelligente Bewegungsstrategien nutzen.
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