ASKLEPIOS Als einer der größten
privaten Klinikbetreiber in
Deutschland verstehen wir uns als
Begleiter unserer Patient:innen –
und als Partner unserer
Mitarbeitenden. Wir bringen
zusammen, was zusammengehört:
Nähe und Fortschritt, Herzlichkeit
und hohe Ansprüche, Teamwork und
Wertschätzung, Menschen und
Innovationen.
Asklepios Klinik Triberg
Wir sind eine Fachklinik für
Innere Medizin und Onkologie in der
Rehabilitations- sowie
Anschlussheilbehandlungen nach
unseren Therapiekonzep...
privaten Klinikbetreiber in
Deutschland verstehen wir uns als
Begleiter unserer Patient:innen –
und als Partner unserer
Mitarbeitenden. Wir bringen
zusammen, was zusammengehört:
Nähe und Fortschritt, Herzlichkeit
und hohe Ansprüche, Teamwork und
Wertschätzung, Menschen und
Innovationen.
Asklepios Klinik Triberg
Wir sind eine Fachklinik für
Innere Medizin und Onkologie in der
Rehabilitations- sowie
Anschlussheilbehandlungen nach
unseren Therapiekonzep...
Rückenschmerzen sind im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einer regelrechten Volkskrankheit geworden. Rund 85 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden mindestens einmal im Leben darunter. Somit ist es kaum verwunderlich, dass auch der Arthrosepatient, der eigentlich wegen seines schmerzhaften Kniegelenkes in die Physiotherapiepraxis gekommen ist, im Laufe der Behandlung beiläufig angibt, momentan, immer wieder einmal oder schon seit längerer Zeit unter Rückenschmerzen zu leiden.
Einige Differentialdiagnosen abseits des Rückens sollten PhysiotherapeutInnen daher stets präsent haben, um Betroffene rechtzeitig an ihren Hausarzt oder im Ernstfall sogar direkt an die nächstgelegene Klinik zu weiterzuleiten.
Akute Symptomatik
Im Folgenden werden zunächst die am häufigsten relevanten Differentialdiagnosen erläutert, welche, auch in Kombination mit den entsprechenden Leitsymptomen, bei akut auftretenden Rückenschmerzen in Betracht gezogen werden müssen und umgehend einen Notruf erfordern.
Herzinfarkt
Durch den plötzlichen Verschluss eines Herzkranzgefäßes kann es zu folgenden Leitsymptomen kommen:
- • Atemnot,
Lagerung bis zum Eintreffen des Notarztes: Oberkörper erhöht, Beine tief• Brustenge,
• Todesangst und
• ausstrahlende Schmerzen, typischerweise in den linken Arm, den Kiefer, den Oberbauch oder den Rücken.
Pneumothorax
Der Eintritt von Luft in den Pleuraspalt kann den Kollaps des betroffenen Lungenflügels zur Folge haben und sich durch entsprechenden Leitsymptome auszeichnen wie:
- • Atemnot,
Lagerung bis zum Eintreffen des Notarztes: Oberkörper erhöht. Wenn die stabile Seitenlage erforderlich ist, sollte der Patienten auf die betroffene Seite gelagert werden.• atemabhängige, stechende Schmerzen,
• Hustenreiz (trockener Husten) und
• das sichtbare „Nachschleppen“ der betroffenen Thoraxseite bei der Atmung.
Akute Pankreatitis
Die akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse tritt häufig nach opulenten, fettigen Mahlzeiten in Kombination mit Alkoholgenuss auf. Der Rückstau und die vorzeitige Aktivierung der Verdauungsenzyme können zur Autolyse des Organs und damit zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Typische Leitsymptome sind hier:
- • Gürtelförmige Oberbauchschmerzen,
Lagerung bis zum Eintreffen des Notarztes: Liegend mit einer entlastenden Knierolle.• Erbrechen und
• eine prallelastische Bauchdecke.
Subakute Symptomatik
Aortenaneurysma
Auch eine Aussackung der Hauptschlagader kann sich durch Schmerzen im Wirbelsäulenbereich bemerkbar machen. In manchen Fällen beklagen Betroffene neben den Rückenschmerzen diffuse Ausstrahlungen in die Beine. Auch Verdauungsstörungen können begleitend auftreten. Zwar beginnen die Beschwerden bei einer solcher Erkrankung zumeist weniger plötzlich als bei den bisher geschilderten Notfällen, dennoch stellt auch diese eine lebensbedrohliche Situation für PatientInnen dar, welche umgehend notärztlich behandelt werden muss.
Chronische Symptomatik
Nicht nur akut auftretende Rückenschmerzen sollten TherapeutInnen hellhörig werden lassen. Bei PatientInnen, die womöglich bereits über einen längeren Zeitraum an ungeklärten Rückenschmerzen leiden, sollten sowohl Knochenmetastasen eines Primärtumors abseits der Wirbelsäule als auch Karzinome, die den Knochen oder das Knochenmark direkt betreffen, als Verursacher in Betracht gezogen werden.
Zu den häufigsten Tumorerkrankungen bei Frauen zählt heute der Brustkrebs, bei Männern das Prostata-Karzinom. Bei beiden bösartigen Veränderungen ist häufig eine Metastasierung in den Knochen zu beobachten, die auch mit Rückenschmerzen verbunden ist.
Die betroffenen Patienten stellen neben der für das Karzinom charakteristischen Symptomatik zumeist folgende Begleitsymptome fest:
Kommentar der Autorin• Nachtschweiß,
• ungewollter Gewichtsverlust von mehr als 10 Prozent des Körpergewichts innerhalb der letzten drei Monate und
• eine subfebrile Körpertemperatur zwischen 37,4°C und 38°C.
Ein internistischer Notfall in der Praxis zählt sicherlich nicht zu den Wunschszenarien eines Physiotherapeuten. Und einmal ehrlich, es werden sicherlich nur wenige TherapeutInnen in ihrem Berufsleben jemals damit konfrontiert werden. Dennoch sollten sie rund um das Thema Rückenschmerzen, die am ehesten relevanten Differentialdiagnosen im Hinterkopf haben, um gegebenenfalls schnell, adäquat und professionell handeln und im Ernstfall womöglich Leben retten zu können.
Franziska Stelljes / physio.de
RückenschmerzenDiagnostikHerzThoraxKrebs
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JayBee schrieb:
Vielen Dank für diesen schönen Artikel zum Thema "Über den Tellerrand hinausschauen"...
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In meiner Ausbildung vor mehr als 30 Jahren wurden das alles - und noch viel, viel mehr - im Fach "Arzt Innere" so was von durchgenudelt und mehrmals in Prüfungen abgefragt. Ich habe es bisher nicht vergessen und für zwei Patienten den Notarzt in meine Praxis gerufen und für sechs Patienten aus meiner Praxis heraus einen sofortigen Termin beim Arzt gemacht. Leider kam für einen Patienten die Diagnose Ca zu spät. Für alle anderen war es noch früh genug.
Merke: Fast alles aus der Ausbildung ist wichtig zu lernen und zu behalten. Das "fast" bezieht sich auf Fächer, die man wegen der eigenen Spezialisierung nie mehr braucht. In meinem Fall ist das die Pädiatrie.
Gruß von Monique
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M0nique schrieb:
Erinnern ist ein gutes Stichwort!
In meiner Ausbildung vor mehr als 30 Jahren wurden das alles - und noch viel, viel mehr - im Fach "Arzt Innere" so was von durchgenudelt und mehrmals in Prüfungen abgefragt. Ich habe es bisher nicht vergessen und für zwei Patienten den Notarzt in meine Praxis gerufen und für sechs Patienten aus meiner Praxis heraus einen sofortigen Termin beim Arzt gemacht. Leider kam für einen Patienten die Diagnose Ca zu spät. Für alle anderen war es noch früh genug.
Merke: Fast alles aus der Ausbildung ist wichtig zu lernen und zu behalten. Das "fast" bezieht sich auf Fächer, die man wegen der eigenen Spezialisierung nie mehr braucht. In meinem Fall ist das die Pädiatrie.
Gruß von Monique
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MikeL schrieb:
Es ist immer wieder gut, uns Physios daran zu erinnern, dass es auch Symptomursachen geben kann, die sich jenseits unseres Fachbereiches befinden, von uns aber trotzdem erkannt und beachtet werden sollten. Vielen Dank für den übersichtlichen Artikel.
Trotzdem möchte ich kurz darauf hinweisen, dass sich bei Frauen ein Herzinfarkt häufig anders darstellt. Es ist oft diffuser und äußert sich durch Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und wird deshalb auch viel häufiger übersehen als bei Männern.
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pt ani schrieb:
Dankeschön!
Trotzdem möchte ich kurz darauf hinweisen, dass sich bei Frauen ein Herzinfarkt häufig anders darstellt. Es ist oft diffuser und äußert sich durch Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und wird deshalb auch viel häufiger übersehen als bei Männern.
Bei der Behandlung hatte ich ein komisches Gefühl, auch weil er dezent schnaubte, und er mir sagte, dass er in letzter Zeit etwas kurzatmig sei.
Ich empfahl ihn doch bitte zum Arzt zu gehen um sich ein EKG machen zu lassen.
Er hatte tatsächlich Herzprobleme! Und nicht nur ein bisschen.
vielleicht sollten solche Artikel bei der Orthopädiezeitschrift stehen??
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massu schrieb:
Es kam ein Patient mit diffusen Schulterschmerz li und BWS Blockaden vom Orthopäden.
Bei der Behandlung hatte ich ein komisches Gefühl, auch weil er dezent schnaubte, und er mir sagte, dass er in letzter Zeit etwas kurzatmig sei.
Ich empfahl ihn doch bitte zum Arzt zu gehen um sich ein EKG machen zu lassen.
Er hatte tatsächlich Herzprobleme! Und nicht nur ein bisschen.
vielleicht sollten solche Artikel bei der Orthopädiezeitschrift stehen??
Der Patient ist ein ehemaliger Bergsteiger der schon früher bei mir in Behandlung war und immer einen sehr optimistischen Gesamteindruck vermittelte.
Der Mann konnte wirklich nur unter stärksten Schmerzen vom Stuhl aufstehen hatte einen deutlichen Gewichtsverlust innerhalb der letzten 6 Wochen...
Leichtes Klopfen auf die Proc. Spinosi im Bereich des 12ten Brustwirbels verursachten starke stechende Schmerzen..
Nach der 2ten "Behandlung" habe ich die das Rezept abgebrochen und auf eine umgehende differentialdiagnostische Untersuchung bestanden.
Das MRT bestätigte glücklicherweise nicht meine Befürchtungen.
Es handelte sich um eine Brustwirbelfraktur.
Der Patient wurde sofort operativ versorgt - ist inzwischen wieder Patient bei mir und kann nun adäquat physiotherapeutisch behandelt werden.
Ich will mich hier nicht ins Rampenlicht stellen - aber ein Physiotherapeut mit weniger Erfahrung, bzw. mit weniger Wissen um die red flags hätte u.U. so ein Rezept zu Ende "behandelt" und wertvolle Zeit wäre verloren gegangen.
Umso wichtiger ist es auch für uns als Physios den Blick und das Wissen um diese Problematiken zu haben!
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mbone schrieb:
Ich hatte jetzt erst einen Patient ( 80 Jahre) der mit heftigsten Rückenschmerzen mit einem Rezept (MT , BWS Syndrom) vom Orthopäden zu mir kam.
Der Patient ist ein ehemaliger Bergsteiger der schon früher bei mir in Behandlung war und immer einen sehr optimistischen Gesamteindruck vermittelte.
Der Mann konnte wirklich nur unter stärksten Schmerzen vom Stuhl aufstehen hatte einen deutlichen Gewichtsverlust innerhalb der letzten 6 Wochen...
Leichtes Klopfen auf die Proc. Spinosi im Bereich des 12ten Brustwirbels verursachten starke stechende Schmerzen..
Nach der 2ten "Behandlung" habe ich die das Rezept abgebrochen und auf eine umgehende differentialdiagnostische Untersuchung bestanden.
Das MRT bestätigte glücklicherweise nicht meine Befürchtungen.
Es handelte sich um eine Brustwirbelfraktur.
Der Patient wurde sofort operativ versorgt - ist inzwischen wieder Patient bei mir und kann nun adäquat physiotherapeutisch behandelt werden.
Ich will mich hier nicht ins Rampenlicht stellen - aber ein Physiotherapeut mit weniger Erfahrung, bzw. mit weniger Wissen um die red flags hätte u.U. so ein Rezept zu Ende "behandelt" und wertvolle Zeit wäre verloren gegangen.
Umso wichtiger ist es auch für uns als Physios den Blick und das Wissen um diese Problematiken zu haben!
klar, heute wird alles operiert wenn das MRT was anzeigt, traurig aber wahr.
welcher Physiotherapeut hätte denn das Rezept vollendet und den Patienten vor einer unnötigen Operation bewahrt? also ich hätte das so gehandhabt , was soll denn sein differenzialdiagnostisch, Impressionsfraktur, Facettensyndrom or what? 80 Jährigem Patient , also etwas Fingerspitzengefühl sollte man da schon mitbringen, nmM
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keine Ahnung was dein Kommentar sagen soll
vielleicht versuchst du mal etwas Struktur in das zu bringen was du hier einbringst.....face_with_rolling_eyes
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mbone schrieb:
@Lima
keine Ahnung was dein Kommentar sagen soll
vielleicht versuchst du mal etwas Struktur in das zu bringen was du hier einbringst.....face_with_rolling_eyes
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Lima schrieb:
BWS Fraktur operativ versorgt? ohne Vorgeschichte?
klar, heute wird alles operiert wenn das MRT was anzeigt, traurig aber wahr.
welcher Physiotherapeut hätte denn das Rezept vollendet und den Patienten vor einer unnötigen Operation bewahrt? also ich hätte das so gehandhabt , was soll denn sein differenzialdiagnostisch, Impressionsfraktur, Facettensyndrom or what? 80 Jährigem Patient , also etwas Fingerspitzengefühl sollte man da schon mitbringen, nmM
Diabetisches Koma während der Behandlung,
Herzinfarkt bei froozen shoulder links,
hochcervikaler Rückenmarkstumor bei Kopfgelenksblockaden bzw. Hinterhauptkopfschmerz,
Herzinfarkt (mit tödlichem Ausgang nach einigen Tagen) nach der Behandlung sitzend im Wartezimmer,
Melanome ....
Hautkrebs auf einer Bandscheibenop-Narbe,
hochakute Spondylitis
Ich bin dankbar, dass wir vor Schlimmerem bewahrt worden sind.
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volker991 schrieb:
Ich bin mal ehrlich (siehe Kommentar der Autorin) - ich habe eine ganze Reihe an Zwischenfällen erlebt und kann mir vorstellen, dass so etwas häufiger vorkommt als die Autorin annimmt:
Diabetisches Koma während der Behandlung,
Herzinfarkt bei froozen shoulder links,
hochcervikaler Rückenmarkstumor bei Kopfgelenksblockaden bzw. Hinterhauptkopfschmerz,
Herzinfarkt (mit tödlichem Ausgang nach einigen Tagen) nach der Behandlung sitzend im Wartezimmer,
Melanome ....
Hautkrebs auf einer Bandscheibenop-Narbe,
hochakute Spondylitis
Ich bin dankbar, dass wir vor Schlimmerem bewahrt worden sind.
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