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Wie sich schon in vielen Untersuchungen zeigte, lassen die Ergebnisse von Kreuzbandplastiken deutlich zu wünschen übrig. So ergeben sich sehr häufig erneute Rupturen des Implantates. Betrachtet man die umliegenden Strukturen im Knie, ist die Wahrscheinlichkeit noch höher. Aber auch Verletzungen des kontralateralen Knies sind nicht selten.
Ergebnis
Die aktuelle Arbeit beschäftigt sich mit dem Ergebnis nach fünf bis zehn Jahren bei weiblichen Fußballerinnen. Betrachtet wurden 163 Spielerinnen die wieder aktiv in den Sport zurückkehrten. Von ihnen erlitten 27 Prozent eine Reruptur. 18 Prozent der Sportlerinnen rissen sich das Kreuzband der Gegenseite. Von den 59 Fußballerinnen die nicht wieder in den Sport einstiegen, verletzten sich 19 Prozent.
Außerdem wurde eine Kontrollgruppe mit 113 Teilnehmerinnen beobachtet. Diese Sportlerinnen hatten keine Vorverletzung. Im Beobachtungszeitraum erlitten 11 Prozent eine Kreuzbandruptur.
Somit ergibt sich ein mehr als doppelt so hohes Risiko für eine Kreuzbandverletzung bei Sportlerinnen, die nach einer Kreuzbandrekonstruktion wieder in den Sport einstiegen. Aktive Fußballerinnen haben nach einer Rekonstruktion ein vierfaches Risiko im Vergleich zu den nicht Vorverletzten.
Fragen
Aus diesen und auch schon vorherigen Ergebnissen gehen mehrere Fragen hervor:
- Entspricht das übliche Vorgehen in der Rehabilitation dem Optimum?
- Werden verlässliche Testungen zum Erkennen der Return to Sport-Fähigkeit genutzt?
- Sollte man sich überhaupt einer operativen Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes unterziehen?
FazitEin weiteres Mal werden Belege geliefert, die zu einem kritischen Überdenken der Versorgung von kreuzbandverletzten Personen führen sollten.
Wie schon in vielen früheren Arbeiten zeigt sich die operative Versorgung nicht als adäquat. Außerdem stellen sich Fragen zur Effektivität der Nachsorge und der Einschätzung von Funktionswerten.
Martin Römhild / physio.de
KreuzbandRupturOPKnieFußballReturn to playStudieReturn to Sport
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mark760 schrieb:
Eine typische Glas halb voll oder halb leer Betrachtung. Aus meiner Sicht als Therapeut mit jahrelanger Arbeit im Profifußball zeigt sich bei den Operierten eine zugegeben manchmal zu hohe Leistungsbereitschaft. Die Spieler berichten im Verlauf der Heilung von zunehmenden Vertrauen zum Knie. Unoperierte Sportler gehen in der Regel nicht mehr auf das vorangegangene Niveau zurück. Im Profisport gibt es aber keine angezogene Handbremse. Deshalb stellt sich die Frage meist auch gar nicht, sondern Rerupturen gehören zum Berufsrisiko.
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Jesper Kelder schrieb:
Der fazit von Martin ist sehr treffend. Der Nachsorge der Plastieken ist in meine erfahrung fast nicht effektive möglich, der verschreibung von der Ärzte ist meistens nach 4-5 Rezepten vorbei. Und der bereitwilligkeit der Patient dann der restliche zeit als selbstzahler zu uberbrücken ist meistens nicht gegeben. Was auch verständlich ist, bei 2x die wöche, sind dann um die 50 behandlungen als selbstzahler zu zahlen.
Durchfallquote: über 50% und zwar nicht nur knapp, sondern mit Ergebnissen wie: 30% MaxKraft im Vergleich mit der nicht operierten Seite. Die Personen haben regelhaft nach 6 Monaten noch nicht einmal an einem offenen System trainiert usw. usw.
Und noch schlimmer, manche waren über 6 Monate in physiotherapeutischer Behandlung.
Ohne vorherige Testung, sollte kein kreuzbandoperierte Person in ihren Sport zurückkehren.
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christoph55 schrieb:
Dieses schlimme, schlimme offene System. Was wurde uns nicht eingebläut, dass (fast) immer die geschlossene Kette das Beste ist!
das wurde wohl allen (früher) so unterrichtet. Nur das auf der Beinpresse alles super aussieht (da können ja auch die Glutaen und die Ischios fleißig "mitdrücken"), im offenen System dann aber die "Wahrheit ans Licht kommt".
Schlimm ist das alles ja nur, wenn die Sportler dann mit ihren "guten Werten" von der Beinpresse auch wieder auf den Platz/Feld gehen.
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Zacharopoulos Michael schrieb:
@christoph55 Lieber christoph55,
das wurde wohl allen (früher) so unterrichtet. Nur das auf der Beinpresse alles super aussieht (da können ja auch die Glutaen und die Ischios fleißig "mitdrücken"), im offenen System dann aber die "Wahrheit ans Licht kommt".
Schlimm ist das alles ja nur, wenn die Sportler dann mit ihren "guten Werten" von der Beinpresse auch wieder auf den Platz/Feld gehen.
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christoph55 schrieb:
Richtig. Drum sind die Patienten bei mir auch immer am Kniestrecker, natürlich abhängig vom Zustand. Einbeinig im SV bringt dann oft (leider) die bittere Wahrheit!
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Zacharopoulos Michael schrieb:
Wir bieten seit Jahren "return to sport"-Test's für Kreuzbandoperierte an. Diese Test's werden frühestens 6 Monate postOP durchgeführt. (Auch die VBG bietet mittlerweile einen standardisierten Test an.) Wer macht so einen Test - klar, nur Menschen die ihren Sport wieder aufnehmen wollen und glauben jetzt ist es soweit, sonst würden sie sich den selbst zu zahlenden Test sicher sparen.
Durchfallquote: über 50% und zwar nicht nur knapp, sondern mit Ergebnissen wie: 30% MaxKraft im Vergleich mit der nicht operierten Seite. Die Personen haben regelhaft nach 6 Monaten noch nicht einmal an einem offenen System trainiert usw. usw.
Und noch schlimmer, manche waren über 6 Monate in physiotherapeutischer Behandlung.
Ohne vorherige Testung, sollte kein kreuzbandoperierte Person in ihren Sport zurückkehren.
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