Als moderne Ergo- und
Physiotherapiepraxis mit Standort
in Monheim am Rhein suchen wir
engagierte und motivierte
Physiotherapeuten, die ihre
Karriere in einem dynamischen und
jungen Team beginnen möchten. Bei
uns erwartet Dich nicht nur eine
erstklassige Arbeitsumgebung,
sondern auch attraktive Benefits,
die Deine beruflic...
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physio.de: Frau Götz-Neumann, Sie sind studierte Physiotherapeutin mit über 30 Jahren Berufserfahrung und breitgefächerten Weiterbildungen in Bobath, Manueller Therapie, PNF bis zum Instructor und, und, und. Was genau fasziniert Sie so sehr an der Gangdiagnostik, die ja zu Ihrem Spezialgebiet geworden ist?
Kirsten Götz-Neumann: Schon von Kindesbeinen an war es mein Traum, Menschen wieder auf die Füße zu helfen. Doch das ging mir immer viel zu langsam. Teilweise habe ich gemeinsam mit meinen Patienten eine frustrierende Stagnation erlebt, wir kamen einfach nicht wirklich weiter. Dennoch ist der Handwerkskoffer, gefüllt mit Konzepten und Erfahrung, für die Gangdiagnostik von unschätzbarem Wert. So darf ich innerhalb meiner Arbeit miterleben, wie ein Mensch plötzlich das macht, was er jahrelang nicht mehr konnte - bis hin zu einem funktionalen, leichten, unauffälligen Gangbild. Und das innerhalb von Stunden und nicht von Jahren.
Ihr Programm beschäftigt sich unter anderem mit der Analyse der acht Phasen des menschlichen Gangzyklus. Was ist das Besondere an Ihrem Programm?
Wir lernen zu sehen, was andere übersehen. Wir beobachten, bevor wir interpretieren. Dabei arbeiten wir in transinterdisziplinären Teams aus Physiotherapeuten, Orthopädietechnikern, Orthopädieschuhtechnikern, Ärzten und vielen weiteren Disziplinen. Mit Hightech, Lowtech und Notech nutzen wir die gesamte Bandbreite der Technik des 21.Jahrhunderts in der Gangrehabilitation, um das biomechanische Hauptproblem innerhalb der Bewegung zu analysieren. Hierbei stehen Wunsch und Autonomie des Patienten stets im Mittelpunkt. Die Einbeziehung des Patienten geht bei „Gehen verstehen“ wesentlich über die gewöhnliche Partizipation hinaus.
Was genau meinen Sie mit dieser Art der Partizipation?
Die simple „Teilhabe“ am Leben reicht mir nicht. Ich möchte, dass der Patient Bewegung in neuen Dimensionen erlebt, dass er wieder Freude und Spaß daran hat, sich zu bewegen, einkaufen zu gehen oder mit den Enkelkindern zu spielen; dahin zu gehen, wohin dein Herz dich tragen will. Gehen bedeutet Freiheit. Daher existiert innerhalb meines Programmes ein Ethikkodex: Durch die Optimierung des Bewegungsablaufes soll das humane Erleben des Patienten verbessert werden. So kann im Übrigen auch ein Carry-over in den Dschungel des Lebens gelingen.
Was bedeutet Carry-over im Zusammenhang mit „Gehen verstehen“ und warum ist dieser Effekt Ihrer Meinung nach so wichtig?
Mit „Gehen verstehen“ geht die Praxistür irgendwann zu, aber die Therapie geht immer weiter. Sie hört niemals auf. Der Patient bekommt die besten Szenen aus den Videos, die zu Beginn, während und am Ende der Diagnostik aufgenommen werden mit nach Hause. Stolze Kinder stellen sie heutzutage teilweise auf Facebook, andere zeigen sie dem Partner oder Freunden. Die Retention ist so um ein x-Faches höher.
Die Patienten werden also während der Gangdiagnostik immer wieder gefilmt. Warum?
Die Videoaufnahme bietet eine instrumentalisierte und doch praxistaugliche Möglichkeit, die zum einen der Professionalisierung, zum anderen aber auch der Reliabilität, Evidenz und Validität unserer Therapie dient. Indem der Patient sich selber sieht, kann er sich selbst wahrnehmen, sich selbst erleben, neu erfinden. Doch damit der Patient seinen Gang versteht, muss auch der Therapeut erst einmal den Gang an sich verstanden haben.
Und dieser wird in Ihren Kursen in allen Facetten analysiert?
Ja. Die Biomechanik, vor allem innerhalb der Bewegung, ist ein Faszinosum. Gelenke werden durch Muskelketten völlig neu angesteuert. Meine Kursteilnehmer stellen zum Beispiel plötzlich fest, dass die Plantarflexoren das Knie in Streckung während des Gehens stabilisieren. Die Ursache der Problematik wird dadurch auf einmal aus einem völlig anderen Blickwinkel gesehen und ermöglicht so neue Therapieansätze.
Ihr Programm stand im Bereich der Biomechanik von Anfang an auch auf massiven Säulen der Wissenschaft.
Das stimmt. Wir schaffen Wissen am Patienten, dafür ist diese wissenschaftliche Grundlage unabdingbar. Für den Weg zum aufrechten, physiologischen Gang braucht es höchste therapeutische Professionalität und darf niemals dem Zufall überlassen werden.
Mit „Gehen verstehen“ schenken wir PTs der Gesellschaft Freiheit, Leben und Lust auf Bewegung. Dies ist keine kleine Sache, sondern groß.
Also müssen wir uns als Physiotherapeuten auch wieder groß machen?
Ja! Wir müssen uns als „Menschen-Rechtsanwälte“ der Patienten verstehen und sollten auch entsprechend bezahlt werden. Wir sind goldwert für die Gesellschaft. Mit einer solchen wertvollen Leistung, darf uns durchaus der rote Teppich ausge-rollt werden.
Mit Ihrem Kurs geben Sie den Teilnehmern dazu Werkzeuge und Perspektiven an die Hand. Was nehmen Ihre Kursteilnehmer mit nach Hause?
Wenn wir zu einem Gesamtpaket aus Biomechanik, klinischer Expertise und Therapie kommen, dann wird das richtig toll! Dann erleben Kursteilnehmer Patienten, die weinend reinkommen und singend, lachend wieder nach Hause gehen. Sind wir nicht genau deshalb Physiotherapeuten geworden?
Frau Götz-Neumann wir danken Ihnen für das Gespräch.
Das Interview führte Franziska Stelljes für physio.de.
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ella426 schrieb:
Was die Gehälter für AN in der Physios in Deutschland angeht, sind wir inzwischen eher bei Klimmzügen am Brotkasten angekommen (um über die Runden zu kommen) als beim aufrechten Gang.
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Problem beschreiben
kvet schrieb:
Wenn wir so weitermachen, dann ist der aufrechte Gang bald Geschichte!
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