Gruppe 1
Krankengymnastik


Ziffer 8101 Krankengymnastische Behandlung auch auf neuro-physiologischer Grundlage

Definition:


Unter Krankengymnastik sind alle Behandlungsverfahren und -techniken erfasst, die aufgrund der ärztlich verordneten Bewegungstherapie
1. unter der Berücksichtigung der neurophysiologischen Kontrollmechanismen am Bewegungsapparat einerseits sowie der funktionellen Störungsmechanismen der Organsysteme andererseits,
2. mit bewusster Ausnutzung der natürlich vorhandenen Bahnungs- und Hemmungsmechanismen des Nervensystems,
3. der Förderung der sensomotorischen Funktion, anerkannt sind.

Das therapeutische Vorgehen mit Krankengymnastik ist angezeigt bei
• traumatischen Veränderungen der Strukturen des Haltungs- und Bewegungsapparates,
• bei traumatisch, entzündlich und funktionell bedingten Bewegungsstörungen,
• funktionellen Störungen von Organsystemen,
• berufsbedingten Störungen des Haltungs- und Bewegungsapparates sowie von Organsystemen.

Leistungen:

Erstellung der krankengymnastischen Befunderhebung im Rahmen des ärztlichen Behandlungsauftrages, Behandlung funktionsgestörter Gelenke,
• Stabilisierung überbeweglicher Gelenke,
• Wiederherstellung des Muskelgleichgewichts,
• Dehnung verkürzter Weichteilstrukturen,
• Aktivierung und Kräftigung von geschwächter Muskulatur, auch mit Geräten,
• Schmerzstillende und tonusregulierende Maßnahmen,
• Schulung physiologischer Haltung und Bewegung,
• Beeinflussung der Atmungsmechanik und Atmungsregulation,
• Durchblutungsfördernde und entstauende Maßnahmen,
• Maßnahmen zur Verminderung von pathologischen Bewegungsmustern,
• Maßnahmen zur Regulierung des Haltungs- und Bewegungstonus,
• ergänzende Beratung in Bezug auf das Krankheitsbild in Aktivitäten des täglichen Lebens.
• Anleitung und Beratung der Angehörigen
• Hilfe beim An- und Auskleiden

Angepasst an das jeweilige Befinden des Patienten sind die folgenden Behandlungsziele anzustreben:
• bestmögliche Beherrschung der statischen Körperfunktionen,
• bestmögliche Erarbeitung funktioneller und koordinierter Bewegungsabläufe

Behandlungszeit: 2 Zeitintervalle


Ziffer 8102 Krankengymnastische Behandlung auf neuro-physiologischer Grundlage bei erworbenen traumatischen, zentralen und peripheren Bewegungsstörungen beim Kind

Definition:

Hierunter sind alle krankengymnastischen Behandlungsverfahren zu verstehen, die unter Ausnutzung der natürlich vorhandenen Bahnungs- und Hemmungsmechanismen des Nervensystems unter Berücksichtigung der sensomotorischen Ausfälle Bewegungsmuster verbessern oder zur Norm zurückführen sollen. Diese Behandlung ist insbesondere angezeigt bei zentral (cerebral, cerebellär) und peripher bedingten Bewegungsstörungen
• nach Schädelhirntraumen,
• bei Querschnittlähmungen,
• bei komplexen schweren peripheren, neurologischen Syndromen mit definierten Ausfällen (Plexuslähmungen)
• bei ausgedehnten Folgen von Polytraumen mit Funktionsstörungen an zumindestens zwei Gliedmaßen oder Rumpf und einer Gliedmaße,
• bei zentralen oder peripheren Funktionsstörungen infolge eines Schwangerschaftstraumas der Mutter.

Leistungen:

Die Leistungen umfassen insbesondere die unter der Ziffer 1.1 genannten, auch unter Anwendung erweiterter Behandlungskonzepte, wie z. B. Bobath, Vojta.

Behandlungszeit: 4 Zeitintervalle


Ziffer 8103 Krankengymnastische Behandlung auf neurophysiologischer Grundlage bei erworbenen traumatischen, zentralen und peripheren Bewegungsstörungen beim Erwachsenen

Definition:

Hierunter sind alle krankengymnastischen Behandlungsverfahren zu verstehen, die unter Ausnutzung der natürlich vorhandenen Bahnungs- und Hemmungsmechanismen des Nervensystems unter Berücksichtigung der sensomotorischen Ausfälle Bewegungsmuster verbessern oder zur Norm zurückführen sollen. Diese Behandlung ist insbesondere angezeigt bei zentral (cerebral, cerebellär) und peripher bedingten Bewegungsstörungen
• nach Schädelhirntraumen,
• bei Querschnittlähmungen,
• bei komplexen schweren peripheren, neurologischen Syndromen mit definierten Ausfällen (Plexuslähmungen)
• bei ausgedehnten Folgen von Polytraumen mit Funktionsstörungen an zu mindestens zwei Gliedmaßen oder Rumpf und einer Gliedmaße.

Leistungen:

Die Leistungen umfassen insbesondere die unter Ziffer 8101 genannten, auch unter Anwendung erweiterter Behandlungskonzepte, wie z.B. Bobath, Vojta, PNF.

Behandlungszeit: 3 Zeitintervalle


Ziffer 8104 Krankengymnastische Behandlung in Gruppen ab 3 Teilnehmern, je Teilnehmer

Definition:

Allgemein kann der Wert der krankengymnastischen Behandlungsform in der Gruppe in der Nutzung gruppendynamischer Effekte, z. B. durch gegenseitige Stabilisation und Aktivierung, auch mit therapeutischen Hilfsgeräten aus der Gruppe gesehen werden. Während dieser Behandlung bleibt der individuelle Therapiekontakt zu den einzelnen Patienten der Gruppe gewahrt, da auch innerhalb einer solchen Behandlungseinheit der einzelne Patient durch den Krankengymnasten direkt geführt und beraten werden soll.

Leistungen:

Ausnutzung gruppentherapeutischer Effekte, sofern es die psychische Situation des Patienten erfordert:
• gegenseitige Stabilisierung
• gegenseitige Aktivierung
• gegenseitige Motivation
• Vertiefung und Steigerung der durch die Einzelbehandlung erworbenen Kenntnisse
   a) im Ablauf von Bewegungsmustern
   b) in der Automatisierung korrekter Bewegungsabläufe
   c) besserer Koordination zwischen Cortex und den ausführenden Ogansystemen.

Behandlungszeit: 2 Zeitintervalle


Ziffer 8105 Krankengymnastik im Bewegungsbad

Definition:

Krankengymnastische Behandlung im Bewegungsbad (auch Schmetterlingsbad) als Übungsbehandlung unter Ausnutzung der Wärmewirkung des 28 bis 36 Grad Celsius temperierten Wassers, des Auftriebes und des Reibungswiderstandes des Wassers mit und ohne Auftriebskörper zur Verbesserung der Beweglichkeit von Gelenken, der Wirbelsäule sowie zur Lockerung von Kontrakturen.

Leistungen:

•Aktive und passive bzw. aktiv - passiv - kombinierte Krankengymnastik mit und ohne therapeutische Hilfsgeräte gem. ärztlicher Verordnung, der Indikationsstellung, dem Ergebnis der krankengymnastischen Befunderhebung und der Reaktionslage des Patienten,
• Hilfe beim An- und Auskleiden, beim Ein- und Aussteigen und bei der Lagerung des Patienten

Behandlungszeit: 2 Zeitintervalle


Ziffer 8106 Krankengymnastik im Bewegungsbad in Gruppen

Definition:

Krankengymnastische Behandlung im Bewegungsbad als Übungsbehandlung unter Ausnutzung der Wärmewirkung des 28 bis 36 Grad Celsius temperierten Wassers, des Auftriebes und des Reibungswiederstandes des Wassers mit und ohne Auftriebskörper zur Verbesserung der Beweglichkeit von Gelenken, der Wirbelsäule sowie zur Lockerung von Kontrakturen unter Ausnutzung gruppentherapeutischer Effekte.

Leistung:

Aktive und passive bzw. Aktiv-Passiv-Kombinierte Krankengymnastik mit und ohne therapeutische Hilfsgeräte gem. ärztlicher Verordnung, der Indikationsstellung,
dem Ergebnis der krankengymnastischen Befunderhebung und der Reaktionslage des Patienten,
• Ausnutzung gruppentherapeutischer Effekte mit gegenseitiger Stabilisierung, Aktivierung und Motivation,
• Hilfe beim An- und Auskleiden, beim Ein- und Aussteigen und bei der Lagerung des Patienten.

Leistungsumfang:

Gruppenbehandlung mit mindestens drei und maximal fünf Personen

Behandlungszeit: 2 Zeitintervalle


Ziffer 8107 Manuelle Therapie

Definition:

Manuelle Therapie ist eine komplexe Behandlung von Bewegungsstörungen der Funktionseinheit Gelenk-Muskel-Nerv mit Hilfe von translatorischen Gelenkmobilisationen, der aktiven und passiven Dehnung verkürzter muskulärer Strukturen und die Kräftigung der abgeschwächten Antagonisten. Gleichzeitig wird der Patient in speziellen Gelenk- und Muskelübungen geschult. Die therapeutischen Techniken unterstützen die Wiederherstellung der physiologischen Gelenkfunktionen und sollen diese erhalten. Die krankengymnastische manuelle Therapie enthält keine passiven Manipulationstechniken von blockierten Gelenkstrukturen an der Wirbelsäule.

Leistungen:

• gezielte Gelenkmobilisation (translatorisches Gleiten, Traktionen, Weichteiltechniken),
• spezielle Gelenk- und Muskelübungen sowie Automobilisation

Behandlungszeit: 2 Zeitintervalle


Gruppe 2: 
Thermotherapie (Wärme- und Kältetherapie)


Ziffer 8201 Wärmeanwendung bei einem oder mehreren Körperabschnitten (alle Wärmestrahler)


Definition:

Behandlung mit gestrahlter oder geleiteter Wärme (z.B. durch Glühlicht, Strahler oder Heißluft) zur Durchblutungsförderung, Muskeldetonisierung und Schmerzbekämpfung. Der therapeutische Effekt kann zusätzlich unter Verwendung s.g. feuchter Wärme (zusätzliche Auflage feuchtwarmer Tücher auf der Haut) variiert werden. Diese Behandlungsform ist insbesondere als tonusmindernde Vorbehandlung für eine nachfolgende Krankengymnastik und/oder Massage angezeigt.

Leistungen:

• Aufstellen des Behandlungsplanes, Lagerung und Behandlung des sitzenden oder liegenden Patienten entsprechend der ärztlichen Verordnung, 
  der Befunderhebung, der Indikationsstellung, dem Ergebnis der Funktionsanalyse sowie der Reaktionslage des Patienten, 
• ggf. Hilfe beim An- und Auskleiden,
• ggf. ergänzend gesundheitserzieherische Beratung.

Behandlungszeit: 1 Zeitintervall


Ziffer 8202 Heiße Rolle bei einem oder mehreren Körperabschnitten

Definition:

Behandlung durch mit kochendem Wasser getränkten aufgerollten Frotteetüchern zur intensiven lokalen Hauthyperämisierung auch mit reflektorischer Wirkung auf innere Organe. 

Leistungen:

Anlegen der heißen Rolle unter Beachtung der Wärmeempfindlichkeit des Patienten. Behandlung gemäß:
• ärztlicher Verordnung, der Indikationsstellung,
• dem Ergebnis der Befunderhebung sowie
• dem Zustand und der Reaktionslage des Patienten,
• ggf. Überwachung des Patienten.

Behandlungszeit: 2 Zeitintervalle


Ziffer 8203 Warmpackung oder Teilbäder eines oder mehrerer Körperabschnitte mit Paraffinen bzw. Paraffin-Peloid-Gemischen

Definition: und Leistungen: siehe Ziffer 8205

Behandlungszeit: 2 Zeitintervalle


Ziffer 8204 Warmpackung mit natürlichen Peloiden (Moor, Fango, Schlick, Pelose) Teilpackung - 1 Körperabschnitt (Arm, Bein, Schulter, Nacken) auch Fangokneten.

Definition und Leistungen: siehe Ziffer 8205

Behandlungszeit: 2 Zeitintervalle


Ziffer 8205 Warmpackung mit natürlichen Peloiden (Moor, Fango, Schlick, Pelose) Doppelpackung - zwei Körperabschnitte (beide Arme, beide Beine oder ganzer Rücken)

Definition (auch für Ziffern 8203 und 8204)

Behandlung einzelner oder mehrerer Körperteile mit erhitzten Paraffinen - bzw. Paraffin- Peloid-Gemischen zur Applizierung intensiver Wärme mit der therapeutischen Zielsetzung starker Hyperämisierung, Stoffwechselsteigerung, Schmerzlinderung, Detonisierung hypertoner Muskulatur sowie reflektorischer Reaktionen auf tieferliegende Organe sowie Behandlung mit wasserhaltigen Peloiden, z.B. Moor, Pelose, Fango oder Schlick. Zur Aufbereitung der Packungen sind spezielle Aufbereitungsanlagen notwendig. Bei Verwendung von Paraffinen - bzw. Paraffin-Peloid-Gemischen  kann die Packungsmasse nach entsprechender Definition durch mindestens ¼ -stündiges Erhitzen auf 130 Grad Celsius mehrfach wiederverwendet werden (nach Angabe des Herstellers,
höchstens jedoch 40 mal). Bei der Anwendung von Moor -, Pelose-, Fango- oder Schlickpackungen kann das Packungsmaterial nur für denselben Patienten wiederverwendet werden, sofern es in geeigneten und namentlich gekennzeichneten Behältern aufbewahrt wurde. Warmpackungen sind teilweise als eigenständige Maßnahme, in der Regel aber insbesondere in Verbindung mit physiotherapeutischen Behandlungsformen im Zusammenhang
angezeigt. Warmpackungen sind ärztlich gesondert zu verordnen.

Leistungen:

Aufbereitung der Packung je nach Art des Packungsmaterials,
• Auftragen oder Anmodellieren der Packung am Körper des Patienten unter Beachtung des subjektiven Temperaturempfindens des Patienten,
• Umhüllen mit Plastikfolie, Leinentuch sowie Wolldecke,
• Behandlung eines oder mehrerer Körperteile entsprechend der ärztlichen Verordnung
  und der Befunderhebeung bei unterschiedlicher Lagerung,
• ggf. Anlage von kühlen Kompressen auf die Stirn und die linke Brust bei Beengungsgefühlen, ggf. leichte Lösung der Packung in der Brustregion,
• Überwachung des Patienten,
• Hilfe beim An- und Auskleiden.

Behandlungszeit: 2 Zeitintervalle


Ziffer 8206 Kälteanwendung bei einem Körperabschnitt oder mehreren Körperabschnitten (Kompresse, Eisbeutel, Peloide, Eisteilbad)

Definition:

Behandlung in Form von Eiskompressen (in Eiswasser getauchte bzw. mit Eiswürfeln gefüllte oder mit Salzwasser gefrorene Frotteetücher), tiefgekühlten Kälte-Gel-Beuteln (in strapazierfähiger Plastikfolie eingeschweißte gelartige Silikatmasse oder Eiswasser gefüllten Plastikbeuteln), direkter Abreibung (Eismassage, Eiseinreibung), und Peloiden sowie Eisteilbädern in Fuß- und Armbadewannen mit lokaler Applikation intensiver Kälte zur Entzündungshemmung, Herabsetzung der Schmerzempfindung und des Stoffwechsel sowie zur Detonisierung hypertoner und verspannter Muskulatur.

Leistungen:

• Aufbereitung bzw. Vorbereitung der Behandlung gem. Applikationsform
• Anlegen der Kompressen bzw. Gelbeutel, Eintauchen der zu behandelnden Extremitäten
  in die Fuß- und Armbadewanne,
• Überwachung des Patienten

Behandlungszeit: 1 Zeitintervall


Gruppe 3: 
Elektrotherapie


Ziffer 8301 Elektrobehandlung einzelner oder mehrerer Körperabschnitte mit Reizströmen

Definition:

Elektrobehandlung mit feststehenden Impulsparametern. Elektrobehandlung unter Verwendung konstanter galvanischer Ströme oder von unterschiedlichen Impulsströmen (z.B. diadynamische Ströme, Ultrareizstrom, Impulsgalvanisationen, Stochastischer Strom, mittelfrequente Wechselströme, Interferenzströme), mit individuell eingestellten Stromstärken und Frequenzen oder Amplituden sowie frequenzmoduliert bzw. auch kombiniert appliziert, zur Durchblutungs-
förderung, Schmerzlinderung, Muskeltonusregulation (Detonisierung oder Tonisierung), Stoffwechselsteigerungen, Flüssigkeitsverschiebungen sowie vegetativer Stimulation).

Leistungen:

• Lagerung des Patienten
• Anlegen der Elektroden gem. Indikation, Befunderhebung und Behandlungsplan,
• Behandlung entsprechend der ärztlichen Verordnung und Befunderhebung mit individueller Elektrodenanordnung und Elektrodenschaltung sowie 
  der  Reaktionslage und Verträglichkeit des Patienten. Die Behandlung erfolgt am liegenden oder sitzenden, entspannt gelagerten Patienten,
• Reinigung und Desinfektion der Elektrodenschwämme (ausgenommen Einmalelektroden).

Behandlungszeit: 2 Zeitintervalle


Ziffer 8302 Elektrogymnastik eines oder mehrerer Körperabschnitte bei Lähmungen

Definition:

Elektrobehandlung zur gezielten Behandlung von schlaffen Lähmungen mit genau definierten Stromimpulsen, deren Reizparameter (Impulsdauer, Pausendauer,
Stromform und Stromstärke) dem Schädigungsgrad der Lähmung angepasst sind. Hierzu zählen Expotentialimpulse (ggf. Schwellströme). Durch gezielte bipolare meist jedoch monopolare selektive Reizung des geschädigten Muskels sollen Atrophie und Degeneration der Muskulatur verhindert bzw. in Grenzen gehalten werden.

Leistungen: 

• Anlegen der Elektroden gem. Indikation, Befunderhebung und Behandlungsplan,
• Behandlung entsprechend der ärztlichen Verordnung mit definierten Impulsen und Intervallen unter individueller Anpassung der Reizparameter an 
  dem geschädigten Muskel bzw. an die geschädigten Muskeln,
• Überwachung des Patienten,
• Reinigung und Desinfektion der Elektrodenschwämme, ausgenommen: Einmalelektroden,
• ggf. unterstützende Pflege der behandelten Hautregionen.

Behandlungszeit: 2 Zeitintervalle (je Muskel-/Nerveinheit)


Ziffer 8303 Behandlung eines oder mehrerer Körperabschnitte mit Ultraschall

Definition:

Hochfrequente Elektromechanotherapie mit lokaler Wärmeentwicklung zur Verbesserung des Stoffwechsels und der Durchblutung mit einer Eindringtiefe von wenigen Zentimetern. Der Einsatz erfolgt zur Durchblutungsverbesserung und zur Schmerztherapie. Die Anwendung ist insbesondere bei Insertionstendopathien der Gelenke der oberen und unteren Extremität sowie bei Schmerzbehandlung an der Wirbelsäule indiziert.

Leistungen:

• Behandlung entsprechend der ärztlichen Verordnung mit definierten Frequenzen im Bereich der vorgegebenen Körperregion,
• Behandlung stets unter Verwendung eines auf den Schallkopf aufgetragenen Gels.
• Reinigung des Schallkopfes

Behandlungszeit: 1 Zeitintervall


Ziffer 8304 Behandlung eines oder mehrerer Körperabschnitte mit Iontophorese (ohne Medikamente)

Definition:

Elektrische Behandlungsmethode, bei der ein Medikament durch Aufbringen auf der Anode oder Kathode eines Gleichstromgerätes in das subkutane Gewebe eingebracht wird. Damit wird unter Verstärkung des Durchblutungsvorganges mit Wärmeentwicklung das Medikament zur Wirkung gebracht.

Leistungen:

• Anlegen der Elektroden gem. Indikation
• Befunderhebung und Behandlungsplan,
• Behandlung entsprechend der ärztlichen Verordnung mit dem vorgegebenen Medikament mit vorgeschriebenem Aufbringen des Medikamentes an der
   Kathode oder Anode.
• Überwachung des Patienten,
• Reinigung und Desinfektion der Elektroden
• ggf. Pflege der behandelten Hautregion.

Behandlungszeit: 1 Zeitintervall


Gruppe 4:
Massage, man. Lymphdrainage, med. Bädertherapie und Chirogymnastik


Ziffer 8402 Manuelle Lymphdrainage eines Körperabschnittes Teilbehandlung

Definition: (gilt auch für Ziffer 8403)

Spezielle Massagetechnik nach Dr. Vodder, je nach Indikationsstellung mit Kompressionsbandagierung. In systematischer Anordnung und rhythmischer Folge sowie pumpender Druckänderungen werden Drehgriffe, Schöpfgriffe, Pumpgriffe sowie stehende Kreise und Spezialgriffe zur Abflussförderung der interstitiellen Flüssigkeit über das Lymph- und Venengefäßsystem sowie die Gewebsspalten mit dem Ziel der Entödematisierung, der Beeinflussung des Flüssigkeits-
haushaltes der Gewebe, der Anregung der Lymphmotorik, der vegetativen Beeinflussung durch vermehrten Parasympatikotonus sowie der Förderung immunologischer Vorgänge angewandt. Neben den unterschiedlichsten Schweregraden sekundärer und primärer Lymphödeme zählen Ödeme an den Extremitäten zu den hauptsächlichsten Indikationen. Die Behandlung der Sudeckschen Dystrophie, sowie der posttraumatischen und postoperativen Schwellungszustände und andere mechanisch, organisch oder funktionell bedingte Ödeme zählen zum Indikationsspektrum dieser Leistung. Lymphödeme der Extremitäten machen im Anschluss an die manuelle Lymphdrainage spezielle Bandagierungen ggf. mit aktiver Bewegungstherapie zur Sicherung des Be-
handlungserfolges notwendig (komplexe physikalische Entstauungstherapie). Der Einsatz von Geräten (z.B. Lymphomat) ist kein Ersatz für die manuelle Lymphdrainage.

Leistungen:

• Aufstellung des Behandlungsplanes nach ärztlicher Verordnung und Befunderhebung.
• Behandlung eines Beines einschließlich der Leistenlymphknoten oder
• Behandlung eines Armes einschließlich der Achsellymphknoten oder
• Rückenbehandlung
   a) im Bereich der Hals- und Brustwirbelsäule einschließlich der beiderseitigen Achsellymphknoten und der Schultergelenke,
   b) im Bereich der Lendenwirbelsäule einschließlich Leistenlymphknoten-, Bauch und Bauchtiefdrainage,
   c) Behandlung des ganzen Rückens einschließlich der Achsel und Leistenlymphknoten
    oder
• Brustkorbbehandlung einschließlich der Leistenlymphknoten und des Oberbauchs
    oder
• Bauchdrainage einschließlich der Leistenlymphknoten und ggf. mit Bauchtiefdrainage,
• Hilfe beim An- und Auskleiden,
• ergänzende gesundheitserzieherische Beratung

Behandlungszeit: 3 Zeitintervalle


Ziffer 8403 Manuelle Lymphdrainage zweier oder mehrerer Körperabschnitte Ganzbehandlung

Definition: (siehe Ziffer 8402):

Leistungen:

• Aufstellung des Behandlungsplanes nach ärztlicher Verordnung und Befunderhebung.
• Behandlung beider Beine mit Leistenlymphknoten-, Bauch-, und Bauchtiefdrainage
   oder
• Behandlung schwerer Hüft-Kreuzleiden ggf. mit Bauch- und Bauchtiefdrainage
• Behandlung des Rückens einschließlich beider Beine und Arme oder
• Behandlung des halben Körpers mit Leistenlymphknoten oder
• Achsellymphknoten oder
• Behandlung schwerer Schultersteifen
• Hilfe beim An- und Auskleiden
• ergänzende gesundheitserzieherische Beratung

Behandlungszeit: 4 Zeitintervalle


Gruppe 5: 
Inhalationstherapie


Ziffer 8501 Einzelinhalation

Definition:

Einzel- oder Rauminhalation mit Solelösungen und/oder verordnete Medikamente mit milder osmotischer Reizwirkung zur Behandlung von Erkrankungen der Atemwege mittels Zerstäuber (Trockeninhalation) oder Spray (Feuchtinhalation). Für die Abgabe dieser Leistungen sind erforderlich: Sole- und Medikamentenvernebler, Aerosolgeräte, Mundstücke, Masken, Schutzmäntel für Rauminhalation, Desinfektionseinrichtung. 


Leistungen: 

• Aufstellen des Behandlungsplanes gemäß ärztlicher Verordnung entsprechend der Befunderhebung;
• Vorbereitung der Inhalation gemäß Verordnung und Indikation;
• Inbetriebnahme des Inhalationsgerätes;
• Behandlung entsprechend ärztlicher Verordnung, der Indikationstellung, dem Ergebnis der Befunderhebung sowie dem Zustand und der Reaktionslage 
  des  Patienten.
• Überwachung des Patienten;
• ggf. ergänzend gesundheitserzieherische Beratung;
• Desinfektion des Gerätes vor bzw. nach jeder Behandlung.

Behandlungszeit: 1 Zeitintervall


Ziffer 8502 Rauminhalationen, je Teilnehmer

Definition: siehe Ziffer 8501

Leistungen:

• Aufstellen des Behandlungsplanes gemäß ärztlicher Verordnung und entsprechend der Befunderhebung;
• Vorbereitung der Inhalation gemäß Verordnung und Indikation; Inbetriebnahme des Inhalationsgerätes;
• Behandlung entsprechend ärztlicher Verordnung, der Indikationstellung, dem Ergebnis der Befunderhebung sowie dem Zustand und der Reaktionslage 
   der Patienten
• Überwachung der Patienten;
• ggf. Hilfe beim An- und Auskleiden;
• ggf. ergänzend gesundheitserzieherische Beratung;
• Desinfektion des Gerätes vor bzw. nach jeder Behandlung.

Behandlungszeit: 1 Zeitintervall