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  1. Neue Beiträge Alle Foren Therapiemethoden Physiotherapie macht Therapie süchtig?

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macht Therapie süchtig?
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Morgenmuffel
22.04.2018 14:19
Hallo an alle! Die Überschrift mag provokant klingen, aber ich habe das Problem bei einer Patientin. Sie bekommt seit 2007 fast ununterbrochen MT als "Doppelbehandlung". Ich bin seit 1989 im Beruf - so etwas kannte ich bislang nicht. Mein persönl. Eindruck. ihr fehlt eine sinnvolle Aufgabe im Leben. Ein Kind, ein Mann oder ein sinnvoller Job. In meiner Wahrnehmung spitzt sich die Situation zu: sie kann ohne Pt nicht mehr leben. Chefin meint (ich fragte, ob ich mich mal an den verordn. Arzt wenden solle), wenn der Arzt das verordnet, ist das seine Verantwortung. Das alles die Kurzform der Problematik. Sagt mir bitte Eure Meinung. Danke!
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Hallo an alle! Die Überschrift mag provokant klingen, aber ich habe das Problem bei einer Patientin. Sie bekommt seit 2007 fast ununterbrochen MT als "Doppelbehandlung". Ich bin seit 1989 im Beruf - so etwas kannte ich bislang nicht. Mein persönl. Eindruck. ihr fehlt eine sinnvolle Aufgabe im Leben. Ein Kind, ein Mann oder ein sinnvoller Job. In meiner Wahrnehmung spitzt sich die Situation zu: sie kann ohne Pt nicht mehr leben. Chefin meint (ich fragte, ob ich mich mal an den verordn. Arzt wenden solle), wenn der Arzt das verordnet, ist das seine Verantwortung. Das alles die Kurzform der Problematik. Sagt mir bitte Eure Meinung. Danke!
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Morgenmuffel schrieb:

Hallo an alle! Die Überschrift mag provokant klingen, aber ich habe das Problem bei einer Patientin. Sie bekommt seit 2007 fast ununterbrochen MT als "Doppelbehandlung". Ich bin seit 1989 im Beruf - so etwas kannte ich bislang nicht. Mein persönl. Eindruck. ihr fehlt eine sinnvolle Aufgabe im Leben. Ein Kind, ein Mann oder ein sinnvoller Job. In meiner Wahrnehmung spitzt sich die Situation zu: sie kann ohne Pt nicht mehr leben. Chefin meint (ich fragte, ob ich mich mal an den verordn. Arzt wenden solle), wenn der Arzt das verordnet, ist das seine Verantwortung. Das alles die Kurzform der Problematik. Sagt mir bitte Eure Meinung. Danke!

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mbone
22.04.2018 14:37
Wenn die Behandlungen auch nach so vielen Jahren noch Sinn machen..... wo ist das Problem?

Wenn ich als Therapeut von Patienten mittels Rezepten zur Freizeitbespassung benutzt werde, erlaube ich mir gemeinsam mit dem Patient zu dem Entschluß zu kommen, dass er/sie keine Physiotherapie benötigt.
Ein guter Therapiebericht an den Arzt ( oder sogar die persönliche Gespräch mit dem Arzt) kann hier ebenso sehr hilfreich sein.

Wenn mir die Person als Mensch am Herzen liegt sollte so etwas mit der entsprechenden Feinfühligkeit vermittelt werden.
Bei "unangenehmen Nervensägen" kann die Aktion in Wort und Tat etwas deutlicher ausfallen.
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Wenn die Behandlungen auch nach so vielen Jahren noch Sinn machen..... wo ist das Problem? Wenn ich als Therapeut von Patienten mittels Rezepten zur Freizeitbespassung benutzt werde, erlaube ich mir gemeinsam mit dem Patient zu dem Entschluß zu kommen, dass er/sie keine Physiotherapie benötigt. Ein guter Therapiebericht an den Arzt ( oder sogar die persönliche Gespräch mit dem Arzt) kann hier ebenso sehr hilfreich sein. Wenn mir die Person als Mensch am Herzen liegt sollte so etwas mit der entsprechenden Feinfühligkeit vermittelt werden. Bei "unangenehmen Nervensägen" kann die Aktion in Wort und Tat etwas deutlicher ausfallen.
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Morgenmuffel
22.04.2018 14:59
na ja, das Gespräch mit dem Arzt hatte ich bei meiner Chefin angefragt. Ich bin ja "nur" Angestellte. Pat. tendiert zur "Nervensäge", kann aber auch ganz nett sein. ich will nichts persönliches draus machen, aber ich werd hier immer mehr in Beschlag genommen, fühle mich viell. von Chefin mit der Problematik auch ein wenig allein gelassen.

z. Zt. geht es um die Termine: sie kann wg. neuer Arbeit nicht mehr so wie bisher. Und drum sollen jetzt Termine ganz spät oder ganz früh gefunden werden. beides deutlich aus meiner Arbeitszeit heraus ragend. ich bleibe gern mal ne halbe Stunde länger komme auch mal eine halbe eher - aber als dauerzustand will ich das nicht verstanden wissen.

hier bahnt sich zudem an, dass das nach Bedarf sich immer mehr ausdehnt. Und, einen Sinn für MT als DAUERBEHANDLUNG sehe ich nicht. Sie hat ihre Beschw., keine Frage. Aber selbst Chefin zweifelte schon daran, ob das so gut ist, wenn wir Woche für Woche das immer wieder "hindrücken".
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na ja, das Gespräch mit dem Arzt hatte ich bei meiner Chefin angefragt. Ich bin ja "nur" Angestellte. Pat. tendiert zur "Nervensäge", kann aber auch ganz nett sein. ich will nichts persönliches draus machen, aber ich werd hier immer mehr in Beschlag genommen, fühle mich viell. von Chefin mit der Problematik auch ein wenig allein gelassen. z. Zt. geht es um die Termine: sie kann wg. neuer Arbeit nicht mehr so wie bisher. Und drum sollen jetzt Termine ganz spät oder ganz früh gefunden werden. beides deutlich aus meiner Arbeitszeit heraus ragend. ich bleibe gern mal ne halbe Stunde länger komme auch mal eine halbe eher - aber als dauerzustand will ich das nicht verstanden wissen. hier bahnt sich zudem an, dass das nach Bedarf sich immer mehr ausdehnt. Und, einen Sinn für MT als DAUERBEHANDLUNG sehe ich nicht. Sie hat ihre Beschw., keine Frage. Aber selbst Chefin zweifelte schon daran, ob das so gut ist, wenn wir Woche für Woche das immer wieder "hindrücken".
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Morgenmuffel schrieb:

na ja, das Gespräch mit dem Arzt hatte ich bei meiner Chefin angefragt. Ich bin ja "nur" Angestellte. Pat. tendiert zur "Nervensäge", kann aber auch ganz nett sein. ich will nichts persönliches draus machen, aber ich werd hier immer mehr in Beschlag genommen, fühle mich viell. von Chefin mit der Problematik auch ein wenig allein gelassen.

z. Zt. geht es um die Termine: sie kann wg. neuer Arbeit nicht mehr so wie bisher. Und drum sollen jetzt Termine ganz spät oder ganz früh gefunden werden. beides deutlich aus meiner Arbeitszeit heraus ragend. ich bleibe gern mal ne halbe Stunde länger komme auch mal eine halbe eher - aber als dauerzustand will ich das nicht verstanden wissen.

hier bahnt sich zudem an, dass das nach Bedarf sich immer mehr ausdehnt. Und, einen Sinn für MT als DAUERBEHANDLUNG sehe ich nicht. Sie hat ihre Beschw., keine Frage. Aber selbst Chefin zweifelte schon daran, ob das so gut ist, wenn wir Woche für Woche das immer wieder "hindrücken".

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RoFo
22.04.2018 15:07
Also liegt das Problem nicht bei der DauerVO, sondern am Terminfaktor!

Das müsst ihr (du + Cheffe) schon selbst regeln.

Wenn du keine Therapienotwendigkeit siehst, dann gehört das auch in den KB.

Hatte auch solche Patienten mit scheinbarer Abhängigkeit.
Bei Einführung der VO-Gebühren und bei Therapeutenwechsel gabs jeweils eine unerklärliche Spontanheilung.
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Also liegt das Problem nicht bei der DauerVO, sondern am Terminfaktor! Das müsst ihr (du + Cheffe) schon selbst regeln. Wenn du keine Therapienotwendigkeit siehst, dann gehört das auch in den KB. Hatte auch solche Patienten mit scheinbarer Abhängigkeit. Bei Einführung der VO-Gebühren und bei Therapeutenwechsel gabs jeweils eine unerklärliche Spontanheilung.
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RoFo schrieb:

Also liegt das Problem nicht bei der DauerVO, sondern am Terminfaktor!

Das müsst ihr (du + Cheffe) schon selbst regeln.

Wenn du keine Therapienotwendigkeit siehst, dann gehört das auch in den KB.

Hatte auch solche Patienten mit scheinbarer Abhängigkeit.
Bei Einführung der VO-Gebühren und bei Therapeutenwechsel gabs jeweils eine unerklärliche Spontanheilung.

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Ingo Friedrich
22.04.2018 17:17
Wertschätzung dir gegenüber seitens der Patientin wäre auch ein "ermöglichen" der Therapie. Ich könnte einem Dienstleister mit dem ich seit Jahren zusammen arbeite nicht in die Augen schauen wenn ich wüsste, dass er wegen mir seine Arbeitszeit verändern muss. Da wäre eine deutliche Abgrenzung sinnvoll.

MfG
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Wertschätzung dir gegenüber seitens der Patientin wäre auch ein "ermöglichen" der Therapie. Ich könnte einem Dienstleister mit dem ich seit Jahren zusammen arbeite nicht in die Augen schauen wenn ich wüsste, dass er wegen mir seine Arbeitszeit verändern muss. Da wäre eine deutliche Abgrenzung sinnvoll. MfG
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Ingo Friedrich schrieb:

Wertschätzung dir gegenüber seitens der Patientin wäre auch ein "ermöglichen" der Therapie. Ich könnte einem Dienstleister mit dem ich seit Jahren zusammen arbeite nicht in die Augen schauen wenn ich wüsste, dass er wegen mir seine Arbeitszeit verändern muss. Da wäre eine deutliche Abgrenzung sinnvoll.

MfG

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mbone schrieb:

Wenn die Behandlungen auch nach so vielen Jahren noch Sinn machen..... wo ist das Problem?

Wenn ich als Therapeut von Patienten mittels Rezepten zur Freizeitbespassung benutzt werde, erlaube ich mir gemeinsam mit dem Patient zu dem Entschluß zu kommen, dass er/sie keine Physiotherapie benötigt.
Ein guter Therapiebericht an den Arzt ( oder sogar die persönliche Gespräch mit dem Arzt) kann hier ebenso sehr hilfreich sein.

Wenn mir die Person als Mensch am Herzen liegt sollte so etwas mit der entsprechenden Feinfühligkeit vermittelt werden.
Bei "unangenehmen Nervensägen" kann die Aktion in Wort und Tat etwas deutlicher ausfallen.

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tom1350
22.04.2018 15:26
Morgenmuffel schrieb am 22.4.18 14:19:
In meiner Wahrnehmung spitzt sich die Situation zu: sie kann ohne Pt nicht mehr leben.


Sie kann nicht ohne, wir nicht mit leben :smile:
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[zitat]Morgenmuffel schrieb am 22.4.18 14:19: In meiner Wahrnehmung spitzt sich die Situation zu: sie kann ohne Pt nicht mehr leben.[/zitat] Sie kann nicht ohne, wir nicht mit leben :smile:
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tom1350 schrieb:

Morgenmuffel schrieb am 22.4.18 14:19:
In meiner Wahrnehmung spitzt sich die Situation zu: sie kann ohne Pt nicht mehr leben.


Sie kann nicht ohne, wir nicht mit leben :smile:

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kroetzi
22.04.2018 18:35
Ich würde das auch so managen, dass ich der Patientin sage Frau xy, natürlich können Sie auch weiterhin im Rahmen meiner Dienstzeit die von dann bis dann geht zu mir zur Therapie kommen. Können Sie sich vorstellen am Freitag morgen eine halbe Stunde später anfangen zu arbeiten oder am Donnerstag ne Stunde früher Feierabend zu machen? Bei Arztterminen muss man als Patient auch zeitlich flexibel sein sonst wartet man u.U. ewig auf einen Termin. Und niemand käme auf die Idee dass sein Arzt wegen ihm länger arbeitet oder früher anfängt.
Vielleicht kannst du ihr auch eine PT-Praxis in der Nähe ihrer Arbeit empfehlen.
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• Achilles2
• Papa Alpaka
Ich würde das auch so managen, dass ich der Patientin sage Frau xy, natürlich können Sie auch weiterhin im Rahmen meiner Dienstzeit die von dann bis dann geht zu mir zur Therapie kommen. Können Sie sich vorstellen am Freitag morgen eine halbe Stunde später anfangen zu arbeiten oder am Donnerstag ne Stunde früher Feierabend zu machen? Bei Arztterminen muss man als Patient auch zeitlich flexibel sein sonst wartet man u.U. ewig auf einen Termin. Und niemand käme auf die Idee dass sein Arzt wegen ihm länger arbeitet oder früher anfängt. Vielleicht kannst du ihr auch eine PT-Praxis in der Nähe ihrer Arbeit empfehlen.
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Papa Alpaka
22.04.2018 22:39
Die Konstellation die du beschreibt ist vielschichtig, ich fang mal mit den einfachen Punkten an :)

(1) als Angestellte hast du dich prinzipiell dem Wohle deines Betriebes zu fügen, d.h. es wäre ...ungünstig... wenn du eine Patientin mit Doppelbehandlung MT "abwimmelst" da die VO überdurchschnittlich lukrativ ist und möglicherweise einen erheblichen Beitrag zur Stabilität der Praxis und deines Gehaltes beiträgst. Alle Schritte die du unternehmen möchtest besprich, bitte, im Detail mit deiner Chefin. Das du das getan hast spricht für dich!

(2) die Verantwortung über Sinn und Unsinn trägt der verordnende Arzt, formal bist du ausführendes Organ ärztlicher Entscheidung. Sofern deine Chefin den Behandlungsauftrag annimmt bist du verpflichtet, die Arbeit nach bestem Vermögen auszuführen.

(3) deine Chefin hat im Rahmen deines Arbeitsvertrages das Recht über deine Arbeitszeit zu bestimmen, diese darfst du nur in dem Rahmen verändern der dir gewährt ist (das du auch "mal etwas länger bleibst" spricht dabei sehr für dich. Die Praxis steht und fällt mit deiner Bereitschaft, das Notwendige und Sinnvolle eigenmächtig zu tun).

(4) die Patienten müssen sich mit ihren Behandlungsterminen an deine Arbeitszeit anpassen, sie haben keine Entscheidungsbefugnis darüber.

=> aus (3) und (4) ergibt sich, das "dein Problem" sich an die Chefin wenden muss um Wunsch-Behandlungszeiten zu bekommen. Damit kannst du dich auf deine Arbeitszeit berufen und der Patientin leider keine Termine zu ihren Wunschzeiten anbieten; kannst aber musst sie nicht an die Chefin verweisen - zwei Möglichkeiten: sie arrangiert sich damit oder sie wechselt die Praxis.
Wendet sie sich an die Chefin gibt es wieder zwei Möglichkeiten: deine Arbeitszeit wird angepasst oder deine Chefin übernimmt - ersteres geht nicht unbegrenzt ohne deine Zustimmung, letzteres löst effektiv dein Problem. Oder deine Chefin sieht keine Handlungsmöglichkeit und die Patientin verlässt die Praxis.

(5) Du schreibst "Sie hat ihre Beschw., keine Frage. Aber selbst Chefin zweifelte schon daran, ob das so gut ist, wenn wir Woche für Woche das immer wieder "hindrücken"". Damit ist die Frage geklärt: der Sinn weiterer Behandlung besteht immer wieder. Wäre es sinnvoll, vielleicht die Behandlung zu verändern um Rezidive der bekannten Probleme zu verhindern?
Wenn du damit der Patientin ihre Lebensaufgabe nimmt: nicht dein Problem. Das gehört zum Aufgabenbereich des Arztes, "Wiederherstellung der Lebensfähigkeit bei akuter Insuffizienz". Da muss der Kerl durch. Oder du, falls die Patientin irgendwann vor dir steht und bemerkt das ihre eigentlichen Beschwerden weg sind.
Möglicherweise kann es den körperlichen Manifestationen entgegenwirken wenn die Patientin eine sinnvolle Aufgabe im Leben bekommt. Tierschutz, Kinder glücklich machen, .... Plötzlich hat die Patientin keine Zeit mehr um ihre Beschwerden zu bemerken.

Konkretes Beispiel: nach einem beachtlichen Unfall beim Radfahren vor zehn Jahren (bei ca. 50km/h Abstieg über den Lenker und --durch's Gebüsch, zum Glück-- über 6m horizontal und 10m vertikal) sitzt die Clavicula links nicht mehr sauber im Sternoclaviculargelenk). Ich hab immer wieder mal Kollegen gefragt ob sie da nicht mal kurz was richten könnten ... bis ich eine sinnvolle Aufgabe angenommen habe die mich schlicht und ergreifend ablenkt. Das " Problem " hab ich, nach wie vor, ich stelle nur gerade fest: seit zwei Jahren hab ich niemanden mehr nach Abhilfe auf dem kurzen Dienstweg gefragt...

...es ist also durchaus möglich, das die Crux tatsächlich darin liegt, das der Patientin eine Aufgabe fehlt. Das wäre, vielleicht, im persönlichen Gespräch mit dem Arzt geschickter aufgehoben als in einem Kurzbericht...
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Die Konstellation die du beschreibt ist vielschichtig, ich fang mal mit den einfachen Punkten an :) (1) als Angestellte hast du dich prinzipiell dem Wohle deines Betriebes zu fügen, d.h. es wäre ...ungünstig... wenn du eine Patientin mit Doppelbehandlung MT "abwimmelst" da die VO überdurchschnittlich lukrativ ist und möglicherweise einen erheblichen Beitrag zur Stabilität der Praxis und deines Gehaltes beiträgst. Alle Schritte die du unternehmen möchtest besprich, bitte, im Detail mit deiner Chefin. Das du das getan hast spricht für dich! (2) die Verantwortung über Sinn und Unsinn trägt der verordnende Arzt, formal bist du ausführendes Organ ärztlicher Entscheidung. Sofern deine Chefin den Behandlungsauftrag annimmt bist du verpflichtet, die Arbeit nach bestem Vermögen auszuführen. (3) deine Chefin hat im Rahmen deines Arbeitsvertrages das Recht über deine Arbeitszeit zu bestimmen, diese darfst du nur in dem Rahmen verändern der dir gewährt ist (das du auch "mal etwas länger bleibst" spricht dabei sehr für dich. Die Praxis steht und fällt mit deiner Bereitschaft, das Notwendige und Sinnvolle eigenmächtig zu tun). (4) die Patienten müssen sich mit ihren Behandlungsterminen an deine Arbeitszeit anpassen, sie haben keine Entscheidungsbefugnis darüber. => aus (3) und (4) ergibt sich, das "dein Problem" sich an die Chefin wenden muss um Wunsch-Behandlungszeiten zu bekommen. Damit kannst du dich auf deine Arbeitszeit berufen und der Patientin leider keine Termine zu ihren Wunschzeiten anbieten; kannst aber musst sie nicht an die Chefin verweisen - zwei Möglichkeiten: sie arrangiert sich damit oder sie wechselt die Praxis. Wendet sie sich an die Chefin gibt es wieder zwei Möglichkeiten: deine Arbeitszeit wird angepasst oder deine Chefin übernimmt - ersteres geht nicht unbegrenzt ohne deine Zustimmung, letzteres löst effektiv dein Problem. Oder deine Chefin sieht keine Handlungsmöglichkeit und die Patientin verlässt die Praxis. (5) Du schreibst "Sie hat ihre Beschw., keine Frage. Aber selbst Chefin zweifelte schon daran, ob das so gut ist, wenn wir Woche für Woche das immer wieder "hindrücken"". Damit ist die Frage geklärt: der Sinn weiterer Behandlung besteht immer wieder. Wäre es sinnvoll, vielleicht die Behandlung zu verändern um Rezidive der bekannten Probleme zu verhindern? Wenn du damit der Patientin ihre Lebensaufgabe nimmt: nicht dein Problem. Das gehört zum Aufgabenbereich des Arztes, "Wiederherstellung der Lebensfähigkeit bei akuter Insuffizienz". Da muss der Kerl durch. Oder du, falls die Patientin irgendwann vor dir steht und bemerkt das ihre eigentlichen Beschwerden weg sind. Möglicherweise kann es den körperlichen Manifestationen entgegenwirken wenn die Patientin eine sinnvolle Aufgabe im Leben bekommt. Tierschutz, Kinder glücklich machen, .... Plötzlich hat die Patientin keine Zeit mehr um ihre Beschwerden zu bemerken. Konkretes Beispiel: nach einem beachtlichen Unfall beim Radfahren vor zehn Jahren (bei ca. 50km/h Abstieg über den Lenker und --durch's Gebüsch, zum Glück-- über 6m horizontal und 10m vertikal) sitzt die Clavicula links nicht mehr sauber im Sternoclaviculargelenk). Ich hab immer wieder mal Kollegen gefragt ob sie da nicht mal kurz was richten könnten ... bis ich eine sinnvolle Aufgabe angenommen habe die mich schlicht und ergreifend ablenkt. Das " Problem " hab ich, nach wie vor, ich stelle nur gerade fest: seit zwei Jahren hab ich niemanden mehr nach Abhilfe auf dem kurzen Dienstweg gefragt... ...es ist also durchaus möglich, das die Crux tatsächlich darin liegt, das der Patientin eine Aufgabe fehlt. Das wäre, vielleicht, im persönlichen Gespräch mit dem Arzt geschickter aufgehoben als in einem Kurzbericht...
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Papa Alpaka schrieb:

Die Konstellation die du beschreibt ist vielschichtig, ich fang mal mit den einfachen Punkten an :)

(1) als Angestellte hast du dich prinzipiell dem Wohle deines Betriebes zu fügen, d.h. es wäre ...ungünstig... wenn du eine Patientin mit Doppelbehandlung MT "abwimmelst" da die VO überdurchschnittlich lukrativ ist und möglicherweise einen erheblichen Beitrag zur Stabilität der Praxis und deines Gehaltes beiträgst. Alle Schritte die du unternehmen möchtest besprich, bitte, im Detail mit deiner Chefin. Das du das getan hast spricht für dich!

(2) die Verantwortung über Sinn und Unsinn trägt der verordnende Arzt, formal bist du ausführendes Organ ärztlicher Entscheidung. Sofern deine Chefin den Behandlungsauftrag annimmt bist du verpflichtet, die Arbeit nach bestem Vermögen auszuführen.

(3) deine Chefin hat im Rahmen deines Arbeitsvertrages das Recht über deine Arbeitszeit zu bestimmen, diese darfst du nur in dem Rahmen verändern der dir gewährt ist (das du auch "mal etwas länger bleibst" spricht dabei sehr für dich. Die Praxis steht und fällt mit deiner Bereitschaft, das Notwendige und Sinnvolle eigenmächtig zu tun).

(4) die Patienten müssen sich mit ihren Behandlungsterminen an deine Arbeitszeit anpassen, sie haben keine Entscheidungsbefugnis darüber.

=> aus (3) und (4) ergibt sich, das "dein Problem" sich an die Chefin wenden muss um Wunsch-Behandlungszeiten zu bekommen. Damit kannst du dich auf deine Arbeitszeit berufen und der Patientin leider keine Termine zu ihren Wunschzeiten anbieten; kannst aber musst sie nicht an die Chefin verweisen - zwei Möglichkeiten: sie arrangiert sich damit oder sie wechselt die Praxis.
Wendet sie sich an die Chefin gibt es wieder zwei Möglichkeiten: deine Arbeitszeit wird angepasst oder deine Chefin übernimmt - ersteres geht nicht unbegrenzt ohne deine Zustimmung, letzteres löst effektiv dein Problem. Oder deine Chefin sieht keine Handlungsmöglichkeit und die Patientin verlässt die Praxis.

(5) Du schreibst "Sie hat ihre Beschw., keine Frage. Aber selbst Chefin zweifelte schon daran, ob das so gut ist, wenn wir Woche für Woche das immer wieder "hindrücken"". Damit ist die Frage geklärt: der Sinn weiterer Behandlung besteht immer wieder. Wäre es sinnvoll, vielleicht die Behandlung zu verändern um Rezidive der bekannten Probleme zu verhindern?
Wenn du damit der Patientin ihre Lebensaufgabe nimmt: nicht dein Problem. Das gehört zum Aufgabenbereich des Arztes, "Wiederherstellung der Lebensfähigkeit bei akuter Insuffizienz". Da muss der Kerl durch. Oder du, falls die Patientin irgendwann vor dir steht und bemerkt das ihre eigentlichen Beschwerden weg sind.
Möglicherweise kann es den körperlichen Manifestationen entgegenwirken wenn die Patientin eine sinnvolle Aufgabe im Leben bekommt. Tierschutz, Kinder glücklich machen, .... Plötzlich hat die Patientin keine Zeit mehr um ihre Beschwerden zu bemerken.

Konkretes Beispiel: nach einem beachtlichen Unfall beim Radfahren vor zehn Jahren (bei ca. 50km/h Abstieg über den Lenker und --durch's Gebüsch, zum Glück-- über 6m horizontal und 10m vertikal) sitzt die Clavicula links nicht mehr sauber im Sternoclaviculargelenk). Ich hab immer wieder mal Kollegen gefragt ob sie da nicht mal kurz was richten könnten ... bis ich eine sinnvolle Aufgabe angenommen habe die mich schlicht und ergreifend ablenkt. Das " Problem " hab ich, nach wie vor, ich stelle nur gerade fest: seit zwei Jahren hab ich niemanden mehr nach Abhilfe auf dem kurzen Dienstweg gefragt...

...es ist also durchaus möglich, das die Crux tatsächlich darin liegt, das der Patientin eine Aufgabe fehlt. Das wäre, vielleicht, im persönlichen Gespräch mit dem Arzt geschickter aufgehoben als in einem Kurzbericht...

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kroetzi
22.04.2018 23:06
Mensch Papa das haste aber Glück gehabt und n Schutzengel und gute Kompensationsmechanismen.

Toi Toi Toi.
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Mensch Papa das haste aber Glück gehabt und n Schutzengel und gute Kompensationsmechanismen. Toi Toi Toi.
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kroetzi schrieb:

Mensch Papa das haste aber Glück gehabt und n Schutzengel und gute Kompensationsmechanismen.

Toi Toi Toi.

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hgb
23.04.2018 10:32
Hallo Papa,
da hast Du tatsächlich sehr viel Glück gehabt. Treib Sport oder bleib gesund!!

Zu Deinem Punkt 5 kann ich nur ergänzen, was ich früher schon einmal als (Körper-)Berührungsdefizitsyndrom bezeichnet habe. Eine weitere somatische Therapie trägt hier zur Chronifizierung bei, nach 12 J. dürfte das eingetreten sein.

Interessant wäre, wenn @Morgenmuffel hier noch das Alter der Pat. beisteuerte.


mfg hgb :blush:
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• Papa Alpaka
Hallo Papa, da hast Du tatsächlich sehr viel Glück gehabt. Treib Sport oder bleib gesund!! Zu Deinem Punkt 5 kann ich nur ergänzen, was ich früher schon einmal als [u](Körper-)Berührungsdefizitsyndrom[/u] bezeichnet habe. Eine weitere somatische Therapie trägt hier zur Chronifizierung bei, nach 12 J. dürfte das eingetreten sein. Interessant wäre, wenn @Morgenmuffel hier noch das Alter der Pat. beisteuerte. mfg hgb :blush:
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hgb schrieb:

Hallo Papa,
da hast Du tatsächlich sehr viel Glück gehabt. Treib Sport oder bleib gesund!!

Zu Deinem Punkt 5 kann ich nur ergänzen, was ich früher schon einmal als (Körper-)Berührungsdefizitsyndrom bezeichnet habe. Eine weitere somatische Therapie trägt hier zur Chronifizierung bei, nach 12 J. dürfte das eingetreten sein.

Interessant wäre, wenn @Morgenmuffel hier noch das Alter der Pat. beisteuerte.


mfg hgb :blush:

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kroetzi
23.04.2018 10:40
@hgb
Wo gibts Infos zur soamtischen Therapie? Klingt interessant. :smile:

Sorry konnt ich mir jetzt nicht verkneifen.

Dickes Smile

Schöne Woche
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@hgb Wo gibts Infos zur soamtischen Therapie? Klingt interessant. :smile: Sorry konnt ich mir jetzt nicht verkneifen. Dickes Smile Schöne Woche
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kroetzi schrieb:

@hgb
Wo gibts Infos zur soamtischen Therapie? Klingt interessant. :smile:

Sorry konnt ich mir jetzt nicht verkneifen.

Dickes Smile

Schöne Woche

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hgb
23.04.2018 11:11
@kroetzi,

danke für den Hinweis, denselben Fehler habe ich vor Kurzem in einem anderen Forum gemacht. So ist das, wenn man nur mit zwei - drei Fingern in die Tasten haut. Beim Durchlesen bleibt's dann verborgen.

mfg hgb :wink:
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@kroetzi, danke für den Hinweis, denselben Fehler habe ich vor Kurzem in einem anderen Forum gemacht. So ist das, wenn man nur mit zwei - drei Fingern in die Tasten haut. Beim Durchlesen bleibt's dann verborgen. mfg hgb :wink:
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hgb schrieb:

@kroetzi,

danke für den Hinweis, denselben Fehler habe ich vor Kurzem in einem anderen Forum gemacht. So ist das, wenn man nur mit zwei - drei Fingern in die Tasten haut. Beim Durchlesen bleibt's dann verborgen.

mfg hgb :wink:

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kroetzi schrieb:

Ich würde das auch so managen, dass ich der Patientin sage Frau xy, natürlich können Sie auch weiterhin im Rahmen meiner Dienstzeit die von dann bis dann geht zu mir zur Therapie kommen. Können Sie sich vorstellen am Freitag morgen eine halbe Stunde später anfangen zu arbeiten oder am Donnerstag ne Stunde früher Feierabend zu machen? Bei Arztterminen muss man als Patient auch zeitlich flexibel sein sonst wartet man u.U. ewig auf einen Termin. Und niemand käme auf die Idee dass sein Arzt wegen ihm länger arbeitet oder früher anfängt.
Vielleicht kannst du ihr auch eine PT-Praxis in der Nähe ihrer Arbeit empfehlen.



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