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Nachmittagen in der Praxis
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...
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es wird oft gesagt, dass die Beckenboden Anspannung nur mit gleichzeitiger Ausatmung erfolgen soll. Als Begründung wird dafür die bei der Einatmung erfolgende Bewegung des Zwerchfells nach unten genannt. Angeblich müsste der Beckenboden dann gegen diesen erhöhten Druck anarbeiten.
Mir war das noch nie so ganz logisch. Beckenboden Anspannung muss man doch in jeder Situation lernen und auch mal gegen einen erhöhten Druck anspannen können (z.B. Husten, Niesen). Dass man die Atmung nicht unterbrechen sollte, ist mir schon klar, aber warum reicht nicht die einfache Anweisung, locker weiterzuatmen? Manche brauchen ja auch gerade die Ausdauer im Beckenboden, die könnte ja nur maximal so lang wie eine Ausatmung sein. Hat jemand dafür noch eine spezielle Begründung? Aber bitte nicht "das macht man schon immer so! "😄 Nach meinem Gefühl ist es durchaus möglich, auch während der Einatmung anzuspannen.
Vielen Dank fürs Mitdenken
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Auch bewußt und aktiv geht das,warum auch nicht. Ebenso beim gehen,hüpfen,Trampolin springen...muß alles unbewusst und reaktiv funktionieren
Ich glaube,dein Verständnisproblem liegt darin, weil es in der Physiotherapie um die Behandlung pathologisch schwacher Bebo geht.
Wenn Patienten ihren Bebo noch nicht einmal spüren,geschweige denn anspannen können,dann nimmt man zum erlernen können des Spürens alles an Druck (durch Zwerchfell und Eingeweide) und reaktiver Muskelanspannung durch verschaltete Muskulatur (zb Bauchmuskulatur oder Zwerchfell) möglichst weg, damit der Bebo überhaupt eine Chance hat,wieder arbeiten (''zucken'') zu können,ohne gleich unter einem Lastproblem zusammen zu brechen-->äußert sich u.a. dann in Inkontinenz.
Das mag jetzt ein bißchen grob zusammen formuliert sein. Ich denke,in Feinheiten kann man es viel korrekter bezeichnen.
Evtl findet sich ja noch ein Bebospezialist hier zur besseren Erklärung.
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Sarah Gerbert schrieb:
Natürlich ist es für einen gesunden und kräftigen Bebo möglich,während der Einatmung anzuspannen. Das muß er ja auch können.
Auch bewußt und aktiv geht das,warum auch nicht. Ebenso beim gehen,hüpfen,Trampolin springen...muß alles unbewusst und reaktiv funktionieren
Ich glaube,dein Verständnisproblem liegt darin, weil es in der Physiotherapie um die Behandlung pathologisch schwacher Bebo geht.
Wenn Patienten ihren Bebo noch nicht einmal spüren,geschweige denn anspannen können,dann nimmt man zum erlernen können des Spürens alles an Druck (durch Zwerchfell und Eingeweide) und reaktiver Muskelanspannung durch verschaltete Muskulatur (zb Bauchmuskulatur oder Zwerchfell) möglichst weg, damit der Bebo überhaupt eine Chance hat,wieder arbeiten (''zucken'') zu können,ohne gleich unter einem Lastproblem zusammen zu brechen-->äußert sich u.a. dann in Inkontinenz.
Das mag jetzt ein bißchen grob zusammen formuliert sein. Ich denke,in Feinheiten kann man es viel korrekter bezeichnen.
Evtl findet sich ja noch ein Bebospezialist hier zur besseren Erklärung.
Einatmung erhöht die Last,eine volle Blase auch, Bauchmuskelanspannung auch....usw usf.
Also vermindert man Last und Druck so lange, bis der Bebo eine Chance hat,überhaupt aktiv werden zu können. Deswegen Rückenlage und Beine in Stufenlagerung,anspannen (versuchen) mit der Ausatmung....halt alles,was man in der Gyn so gelernt hat.
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Sarah Gerbert schrieb:
Anders gesagt: wenn man von einem pathologisch schwachen (muskulär schwach,nicht nervengeschädigt schwach) Bebo ausgeht,dann hat er immer ein Lastproblem.
Einatmung erhöht die Last,eine volle Blase auch, Bauchmuskelanspannung auch....usw usf.
Also vermindert man Last und Druck so lange, bis der Bebo eine Chance hat,überhaupt aktiv werden zu können. Deswegen Rückenlage und Beine in Stufenlagerung,anspannen (versuchen) mit der Ausatmung....halt alles,was man in der Gyn so gelernt hat.
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Ila schrieb:
Okay, vielen Dank für eure Antworten. Eure Meinung geht ja dahin, dass diese Ausatmungssache eher ein Anfänger Ding ist, weil es die Anspannung erleichtert. Mich stört halt manchmal, wenn gesagt wird, Beckenboden anspannen immer nur mit Ausatmen, als würde etwas schlimmes passieren, wenn man es wagte, dabei einzuatmen. Es gibt ja auch fortgeschrittene bzw gesündere Beckenböden.
Du hast es erfasst: was man wann machen kann, kommt auf den aktuellen Zustand des Bebo an.
Bei den absolut schwachen Bebö kann eben auch das einatmen schon dazu führen,das eine bewusste Anspannung des Bebo nicht möglich ist. Da kommt das Lastproblem wieder zum tragen...
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Sarah Gerbert schrieb:
@Ila meine Antworten.
Du hast es erfasst: was man wann machen kann, kommt auf den aktuellen Zustand des Bebo an.
Bei den absolut schwachen Bebö kann eben auch das einatmen schon dazu führen,das eine bewusste Anspannung des Bebo nicht möglich ist. Da kommt das Lastproblem wieder zum tragen...
Um den Beckenboden physiologisch zu trainieren, lässt man natürlich in der Anspannungsphase = Ausatemphase, die Muskulatur anspannen und nicht in der Entspannung.
Du hast natürlich recht, dass auch bei der Ausatmung eine Tonuserhöhung vorhanden sein muss. Das kannst du z.B. durch eine volle Blase bei den Übungen trainieren.
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anika666 schrieb:
Ich versuche es mal zu erklären: grundsätzlich schwingt der Beckenboden im Atemrhythmus. Einatmung = Entspannung, Ausatmung= Anspannung. Die Amplitude zwischen Anspannung und Entspannung ändert sich, z.B. bei einer vollen Blase, aber sie bleibt vorhanden. Anders ausgedrückt steigt der Grundtonus bei eine vollen Blase zwar an, die Phasen der Entspannung und Anspannung bleiben aber erhalten ( die Muskulatur würde sonst zu schnell ermüden).
Um den Beckenboden physiologisch zu trainieren, lässt man natürlich in der Anspannungsphase = Ausatemphase, die Muskulatur anspannen und nicht in der Entspannung.
Du hast natürlich recht, dass auch bei der Ausatmung eine Tonuserhöhung vorhanden sein muss. Das kannst du z.B. durch eine volle Blase bei den Übungen trainieren.
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stefan806 schrieb:
@Sarah Gerbert Danke
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Ila schrieb:
Hallo liebe Leute,
es wird oft gesagt, dass die Beckenboden Anspannung nur mit gleichzeitiger Ausatmung erfolgen soll. Als Begründung wird dafür die bei der Einatmung erfolgende Bewegung des Zwerchfells nach unten genannt. Angeblich müsste der Beckenboden dann gegen diesen erhöhten Druck anarbeiten.
Mir war das noch nie so ganz logisch. Beckenboden Anspannung muss man doch in jeder Situation lernen und auch mal gegen einen erhöhten Druck anspannen können (z.B. Husten, Niesen). Dass man die Atmung nicht unterbrechen sollte, ist mir schon klar, aber warum reicht nicht die einfache Anweisung, locker weiterzuatmen? Manche brauchen ja auch gerade die Ausdauer im Beckenboden, die könnte ja nur maximal so lang wie eine Ausatmung sein. Hat jemand dafür noch eine spezielle Begründung? Aber bitte nicht "das macht man schon immer so! "😄 Nach meinem Gefühl ist es durchaus möglich, auch während der Einatmung anzuspannen.
Vielen Dank fürs Mitdenken
Noch ein Gedanke: Die BM erhöhen bei Anspannung zwar den Druck auf den BeBo, jedoch nur bei "Crunch"-Bewegung also Einrollen durch Aktivität der oberflächlichen BM.
Der tiefe BM hingegen, M. transversus abdominis, hindert die BeBo-Anspannung nicht nur nicht, er aktiviert sie sogar! Denn der M. transversus abd. und der BeBo bilden eine Reflexgemeinschaft.
Aktivierung des einen aktiviert auch den jeweils anderen, in beide Richtungen.
Kann man sich zunutze machen bei Patienten, die partout keine BeBo-anspannung hinbekommen.
Lass sie erst mal den TVA üben durch Nabel nach innen ziehen (in Neutralposition der WS), der BeBo macht hier immer ein wenig mit.
LG
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limone schrieb:
Ich denke du hast recht mit deiner "Zusammenfassung" slightly_smiling_face.
Noch ein Gedanke: Die BM erhöhen bei Anspannung zwar den Druck auf den BeBo, jedoch nur bei "Crunch"-Bewegung also Einrollen durch Aktivität der oberflächlichen BM.
Der tiefe BM hingegen, M. transversus abdominis, hindert die BeBo-Anspannung nicht nur nicht, er aktiviert sie sogar! Denn der M. transversus abd. und der BeBo bilden eine Reflexgemeinschaft.
Aktivierung des einen aktiviert auch den jeweils anderen, in beide Richtungen.
Kann man sich zunutze machen bei Patienten, die partout keine BeBo-anspannung hinbekommen.
Lass sie erst mal den TVA üben durch Nabel nach innen ziehen (in Neutralposition der WS), der BeBo macht hier immer ein wenig mit.
LG
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hgb schrieb:
dazu noch mein Hinweis auf hypertone Beckenböden. Diese behindern das in- und outflare der Ilia und machen beim Sitzen auf festen Flächen Schmerzen. Diese Muskeln entspannen beim Ausatmen in der Untersuchung. mfg hgbyum
Im Praxisalltag mach ich auch die Erfahrung dass viel öfter ein hypertoner Beckenboden vorliegt. Gerade nach Schwangerschaften, Sectios, OP`s... Oft verbunden mit einer Blasenptosis und Verdauungsproblemen (oft Verstopfungen).
Der Druck auf den Beckenboden wird auch oft durch einen in Einatemstellung stehenden Thorax begünstigt.
Diese subjektive Sichtweise wird sicherlich dadurch begünstigt, dass ich mittlerweile viele Babys behandle und dadurch natürlich dann auch die Mütter ihre Probleme schildern.
Gruß Ronald
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ronald0612 schrieb:
Einen schönen Sonntagmorgen
Im Praxisalltag mach ich auch die Erfahrung dass viel öfter ein hypertoner Beckenboden vorliegt. Gerade nach Schwangerschaften, Sectios, OP`s... Oft verbunden mit einer Blasenptosis und Verdauungsproblemen (oft Verstopfungen).
Der Druck auf den Beckenboden wird auch oft durch einen in Einatemstellung stehenden Thorax begünstigt.
Diese subjektive Sichtweise wird sicherlich dadurch begünstigt, dass ich mittlerweile viele Babys behandle und dadurch natürlich dann auch die Mütter ihre Probleme schildern.
Gruß Ronald
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