Wir suchen zum nächstmöglichen
Zeitpunkt unbefristet in Voll- oder
Teilzeit für das Therapieteam der
Klinik für Geriatrie im
Interdisziplinären Therapiezentrum
des Albertinen Krankenhauses Sie!
Ihre Aufgaben
- physiotherapeutische
Befunderhebung auf Grundlage der
ICF
- Planung, Durchführung und
Evaluation der
physiotherapeutischen Behandlung
nach unterschiedlichen
Behandlungskonzepten
- Evaluation, Anpassung und
Organisation von Orthesen und
Hilfsmitteln zur Verbesserung der
Mobilit...
Zeitpunkt unbefristet in Voll- oder
Teilzeit für das Therapieteam der
Klinik für Geriatrie im
Interdisziplinären Therapiezentrum
des Albertinen Krankenhauses Sie!
Ihre Aufgaben
- physiotherapeutische
Befunderhebung auf Grundlage der
ICF
- Planung, Durchführung und
Evaluation der
physiotherapeutischen Behandlung
nach unterschiedlichen
Behandlungskonzepten
- Evaluation, Anpassung und
Organisation von Orthesen und
Hilfsmitteln zur Verbesserung der
Mobilit...
Die Gesundheitssysteme unserer neuen Brüder und Schwestern sind oftmals von Mangel geprägt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf, ein objektiver Wohlstandsgradmesser, beträgt zum Beispiel in Lettland nur rund ein drittel des BIP eines deutschen Bürgers. Selbst Zypern als „reichstes“ Beitrittsland erreicht gerade einmal 75 Prozent des deutschen Wertes. Geben wir 10,7 Prozent unseres BIP für das Gesundheitswesen aus, so können unsere neuen Mitbürger zwischen 4,9 Prozent (Lettland) und 9,7 Prozent (Malta) ihres eh schon geringen BIP für die Gesundheitsversorgung ausgeben. Gerade in den früheren Ostblockstaaten ist die medizinische Versorgung unzureichend und von der unseren meilenweit entfernt. Physiotherapeuten und andere Gesundheitsarbeiter müssen sich oftmals mit Gehältern von 200 bis 300 Euro zufrieden geben. Was liegt da näher, als einen Arbeitsplatz in Deutschland zu suchen? Doch der Ansturm wird sich in Grenzen halten. Noch bis 2011 Jahren können sich die fünfzehn alten EU-Länder gegen die Arbeitskonkurrenz abschotten. In Deutschland müssen Bürger der heute nach Europa gekommenen Staaten (Ausnahmen: Malta und Zyprern) noch für mindestens zwei Jahre eine Arbeitserlaubnis beantragen. Nur wer schon länger als zwölf Monate hier arbeitet, kann ohne Bürokratie seiner Tätigkeit nachgehen.
Neu-Europäer können sich ab heute in allen anderen EU-Ländern niederlassen und jeder EU-Bürger kann sein Glück gleichsam in Polen, Zypern oder Lettland versuchen. Angehörige reglementierter Berufe müssen allerdings eine entsprechende Ausbildung nachweisen. Bei der Mehrheit der Gesundheitsberufe sind die formalen Abschlüsse vergleichbar, sie werden in beiden Richtungen anerkannt. Nicht so bei den Physiotherapeuten. In den meisten Beitrittsländern haben Therapeuten einen Hochschulabschluss, ihre einwanderungswilligen deutschen Kollegen müssen mit Nachschulungen oder Eingangsprüfungen rechnen. Schon aus ökonomischen Gründen ist es eher wahrscheinlich, dass Umsiedler aus den neuen Ländern versuchen werden bei uns Fuß zu fassen. Man kann nur hoffen, dass die meisten Angehörigen der Gesundheitsberufe ihr Wissen und ihre Kraft dem Aufbau ihres eigenen Systems zur Verfügung stellen und nicht wirtschaftliche Wunder im reichen Westen suchen. Es wäre fatal, wenn gerade gut ausgebildete Fachkräfte ihrer Heimat den Rücken kehren.
Auch für Patienten sind die Grenzen gefallen. Die freie Wahl von Ärzten und Therapeuten gilt in der gesamten Europäischen Union. Für deutsche Patienten lohnt sich die Reise gegen Osten zur Zeit kaum. Wer Leistungen in Anspruch nimmt, die auch hier von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden, spart allenfalls für seine Krankenkasse. Interessant könnte allerdings ein polnischer oder slowenischer Zahnersatz sein, da hierzulande nicht unerhebliche Eigenanteile zu leisten sind. Der Zahntourismus wird vermutlich im nächsten Jahr zur vollen Blüte reifen. Dann müssen deutsche GKV-Versicherte für Zahnersatz Zusatzversicherungen abschließen. Auch für manche Kurmaßnahmen kann der Blick über die Grenzen lohnen. Kassenanteile werden auch bei Kuren im Ausland bezahlt. Eine vorherige Besprechung mit der Krankenkasse ist zu empfehlen, nicht alle Kureinrichtungen sind hier anerkannt. Wahrscheinlicher ist es, dass manch ein neuer Europäer sich der Vorteile weiter westlich liegender Medizinstandards bedienen möchte. Grundsätzlich gilt, ersetzt werden dem Patienten die Kosten, die im Heimatland anfallen würden.
Wenn Sie unsere Nachbarn als Tourist besuchen wollen, reicht für die Einreise ein Personalausweis, Grenzbeamte werden weiter kontrollieren. Kaufen Sie Tabak oder Alkohol müssen Sie weiter auf die üblichen Beschränkungen achten. Tanken kann sich lohnen, Sie dürfen aber nur Ihren Tank und einen Reservekanister füllen.
Historisch betrachtet, ist das gewachsene Europa keine neue Errungenschaft. Wir kommen langsam wieder da hin, wo wir vor 1.000 Jahren schon einmal waren. Damals kannte man keine Grenzen auf dem Kontinent. Früher-war-alles-viel-besser, manchmal stimmt der abgedroschene und meist fragwürdige Spruch eben doch.
Peter Appuhn
physio.de
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