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Wenn das Wort auf der Zunge liegt

25.11.2000 • 0 Kommentare

Jeder kennt es: Das Wort "liegt auf der Zunge", will einem aber partout nicht einfallen. Mit diesem Phänomen haben sich Deborah Burke und Lori James von der Universität Kalifornien im "Journal of Experimental Psychology" auseinander gesetzt. Ihre Theorie: Damit sich ein Wort abrufen lässt, muss sich der Wortsuchende an seinen Klang genauso erinnern wie an seine Bedeutung. Die Verbindung von Wortklang und Wortsinn ist entscheidend dafür, ob man ein Wort findet, oder ob es auf der Zunge liegen bleibt. "Diese Verbindung wird mit steigendem Lebensalter schwächer, und wenn Wörter lange nicht benutzt werden", sagte Studienautorin Burke. "Wird der Klang eines Wortes aktiviert, wird die schwache Verbindung wieder gestärkt und man erinnert sich schneller an das gesuchte Wort." In Tests, die Burke und ihre Kollegin durchführten, konnten sich die Probanden schneller an einzelne Wörter erinnern, wenn sie zuvor ähnlich klingende Wörter gehört hatten. Die Forscherinnen empfehlen, das Sprachgedächtnis zu trainieren. "Man sollte viel reden, lesen und Kreuzworträtsel machen. Je mehr man die Sprache benutzt und neue Wörter dazu lernt, desto besser sind die Chancen, den Wortschatz im Alter beizubehalten", sagte James, Co-Autorin der Studie.

Chemnitz

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