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Wenig Bildung, viel Schmerz?

Studie: Längere Ausbildungszeiten reduzieren das Risiko unter Rückenschmerzen zu leiden.

16.06.2005 • 0 Kommentare

Eine lange Ausbildungszeit verringert das Risiko wegen Rückenschmerzen krankgeschrieben zu werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Nationalen Zentrums für Rehabilitation in der Rheumatologie Oslo.

Mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmer klagen irgendwann einmal über Schmerzen im Kreuz, 2,3 Prozent der Beschäftigten beziehen deswegen eine Invalidenrente, so die norwegische Untersuchung. Sieben Jahre lang hat das Wissenschaftlerteam um Kare Birger Hagen die Daten von 35.000 Arbeitnehmern ausgewertet. Die Häufigkeit von chronischen Rückenschmerzen bei Menschen, die neun oder weniger Jahre eine Schule besuchten, wurde verglichen mit jener von Menschen, die zwölf oder mehr Jahre die Schulbank drückten oder ein Universitätsstudium absolvierten. Mit jedem zusätzlichen Ausbildungsjahr reduziert sich die Gefahr einer kreuzschmerzbedingten Arbeitsunfähigkeit um 22 Prozent, stellten die Forscher fest.

Analysiert haben sie auch Stressfaktoren, das Gewicht, die körperliche Aktivität, Rauch- und Trinkgewohnheiten, Arbeits- und körperliche Belastung, die Arbeitszufriedenheit und Gestaltungsfreiheit der Studienteilnehmer. Nicht ganz überraschend konnten die Autoren einen eindeutigen Zusammenhang zwischen einer kürzeren Ausbildung und starker körperlicher Belastung erkennen. Andere Faktoren, Stress oder der individuelle Lebensstil etwa, scheinen kaum eine Korrelation zwischen Schulbildung und Rückenschmerz zu zeigen. Die Ursachen des Bildungs-Schmerz-Syndroms bleiben also einstweilen im Dunklen, „da gibt es noch ein Rätsel, das wir erst langsam zu lösen beginnen“, sagt Studienleiter Hagen.

Peter Appuhn
physio.de

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