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Dabei stellten sie fest: Zwar spielt Physiotherapie bei Notfällen und Notfallplänen eine zunehmend wichtige Rolle. Die WHO etwa betont die Bedeutung von Rehabilitations-Fachleuten in medizinischen Notfallteams, bei der Entwicklung politischer Standards und beim Einfluss auf die Politikgestaltung. Gleichzeitig werden PhysiotherapeutInnen aber noch immer kaum in Notfallmaßnahmen und Notfallpläne und integriert: Mit nur 44 Prozent bejahte weniger als die Hälfte die Frage danach.
Auch die Berufsverbände selbst sind auf größere Notfälle eher schlecht vorbereitet: Nur 15 Prozent haben eigenen Auskünften zufolge einen Plan, wie sie nach einem größeren Notfall mit einer gestiegenen Nachfrage nach PhysiotherapeutInnen umgehen würden. Weniger als ein Fünftel (18 Prozent) der befragten Mitgliedsorganisationen bietet Schulungsmaßnahmen für PhysiotherapeutInnen zur Vorbereitung auf Notfallsituationen an.
Etwas besser sieht es bei der Wahrnehmung von PhysiotherapeutInnen als wichtige Berufsgruppe aus: Immerhin fast zwei Drittel (64 Prozent) der Mitgliedsverbände glauben, dass andere Berufsgruppen im Gesundheitsbereich über ihre Rolle und Aufgaben gut Bescheid wissen. Schlechter ist es aber wieder offenbar um das Wissen der Gesamtbevölkerung bestellt: Nur 42 Prozent, der Organisationen trauen ihren PatientInnen ein gutes Verständnis der physiotherapeutischen Arbeit zu. Ganz finster werden die Zahlen bei der Politik, der nicht einmal von einem Drittel (30 Prozent) der Mitglieder ein Verständnis der Physiotherapie bescheinigt wird. Ein Silberstreif am Horizont sind die Medien: Laut 71 Prozent der Befragten interessieren sie sich zunehmend für die Physiotherapie.
Insgesamt ergibt sich dadurch ein gemischtes Bild – je nachdem, ob man das sprichwörtliche halb volle oder das halb leere Glas sieht. Natürlich könnte man sich auch freuen, dass Notfallpläne und -maßnahmen für immerhin 44 Prozent der Mitglieder ein Thema sind. Und dass in zwei Dritteln aller Fälle ÄrztInnen, Pflegekräfte und andere TherapeutInnen den Beruf der Physiotherapie kennen.
Sollte es aber in den anderen 56 Prozent der Heimatländer zu größeren Notfällen oder Katastrophen kommen, wäre dies für die Gesundheit der dortigen Bevölkerung fatal. Und wenn die Mehrzahl der PatientInnen keine Ahnung von Physiotherapie hat und PolitikerInnen mit sehr großer Mehrheit womöglich kein Interesse, macht das auch nicht wirklich froh.
Interessant wäre ein Vergleich der Zahlen mit künftigen Erhebungen. Dann könnte man sehen, ob es trendmäßig aufwärts geht. Derartige Vergleiche sind aktuell zum Beispiel beim Thema Frauen in der Physiotherapie möglich. Waren im Jahr 2021 noch rund 62 Prozent PhysiotherapeutInnen weiblich, so waren es 2022 bereits 63 Prozent. Allerdings bei gleichbleibend nur 42 Prozent weiblichen PräsidentInnen der Mitgliedsorganisationen (Ob dies am "bösen Patriachat" oder an der Zurückhaltung des weibliches Geschlechtes liegt, darüber geben die Berichte von World Physiotherapy allerdings keinerlei Auskunft, Anm. des Chefred.).
Ganze 14 Prozent der Verbände hatten 2022 Richtlinien oder Programme zur Unterstützung von Frauen in Führungspositionen (Zahlen von 2021 liegen nicht vor). Eine leicht zügigere Entwicklung gab es beim Thema Direktzugang, der inzwischen bei 33 Prozent der Mitgliedsverbände erlaubt ist (gegenüber 31 Prozent noch 2021). Genauso bei der Telemedizin, die inzwischen bei 83 Prozent der Befragten möglich ist (gegenüber 80 Prozent in 2021). Auch die Zahl der Verbände, die einen Mitgliedszuwachs verzeichnen konnte, ist um zwei Prozentpunkte von 61 auf 63 Prozent gestiegen.
Stephanie Hügler / physio.de
Physiotherapieweltweit
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Kistmacher schrieb:
Böses Patriarchat, Zurückhaltung des weiblichen Geschlechts, progressiv!
Equal pay day is ja schon rum 🙈
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Kistmacher schrieb:
Ach und einen gute women’s day🫶
Equal pay day is ja schon rum 🙈
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