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Technologie und Therapie II

PC- und Videospiele für Sport und Gesundheit.

08.04.2010 • 0 Kommentare

Man kann sich bewusst gegen Technologien in der Physiotherapie entscheiden. Eines aber sollte man nicht: die Augen davor verschließen, dass technische Entwicklungen Nischen erobern werden, die momentan noch von "klassischen" Therapeuten besetzt sind. Ob als Ergänzung oder Ersatz liegt oft in den eigenen Händen.

Wissenschaftler und Studenten der TU Darmstadt präsentierten dieser Tage PC- und Videospiele für Sport und Gesundheit. Darunter auch Trainingsprogramme mit Belastungsgrenzen. Gefördert werden soll der Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie, also Cross-Innovation-Produkte, auch ihnen gehört die Zukunft. Die TU Darmstadt setzte mit ihren "Serious Games" einen Kontrapunkt zu Killer- und Ballerspielen.

Ein Beispiel für ein Serious Game ist die sogenannte Taubenjagd. Dabei ist der Fahrradergometer mit einem Bildschirm verbunden, auf dem eine Taube Briefkuverts mit unterschiedlichen Punkten aufschnappt. Je schneller der Radler fährt, desto höher fliegt die Taube und desto mehr Punkte kann er erzielen. Ein Pulsmesser verhindert, dass er dabei über seine Belastungsgrenzen geht.
Genauso sorgt ein Rückkopplungssystem bei einer virtuellen Radbergtour bei erhöhtem Puls dafür, dass der Tretwiderstand vermindert wird.
Ein weiteres Spiel verlangt vom Radfahrer ein Gefühl für eine gleichbleibende Fahrtgeschwindigkeit. Damit hält er auf dem Bildschirm einen balancierenden Clown auf einem Ball.

Angedacht ist bei all dem ein System, das einem Arzt ermöglicht, mittels einer telemedizinischen Plattform im Internet, seinem Patienten ein auf ihn speziell abgestimmtes Trainingsprogramm anzubieten. Dabei kann er über die Datenkontrolle das Programm jederzeit modifizieren. Und nein, es gab keine Nachfragen, wann der gewöhnliche Arzt in seiner Ausbildung das Erstellen von Trainingsplänen erlernt hätte. Aber noch ist die Butter nicht vom Brot genommen.

Hier steht die Forschung der Kombinationen noch am Anfang, was bei Wii-Sports-Produkten in vielem schon professionalisiert ist. Die Angebote werden, da niederschwellig, die Autonomie und terminliche Unabhängigkeit bewahrend, gerne angenommen. Kein Computer kann die therapeutische Hand ersetzen, aber Technik affine Physiotherapeuten könnten bei solchen Projekten die Chance wittern, bei den oben beschriebenen Prozessen mitzuwirken.

Ul.Ma / physio.de

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