Wir suchen nach einer
physiotherapeutischen Verstärkung
unseres Teams.
Unsere Einrichtung ist eines von
drei Therapiezentren in Hamburg und
Berlin, in denen
Schmerzpatientinnen und -patienten
nach modernen biopsychosozialen
Konzepten behandelt werden.
Ärztinnen und Ärzte,
Psychologinnen,
Physiotherapeutinnen und
-therapeuten sowie
Sportwissenschaftler arbeiten
gemeinsam auf Augenhöhe an deren
optimaler Behandlung und stehen in
regem Wissensaustausch. Passive
Behandlungen gehören zum Handw...
physiotherapeutischen Verstärkung
unseres Teams.
Unsere Einrichtung ist eines von
drei Therapiezentren in Hamburg und
Berlin, in denen
Schmerzpatientinnen und -patienten
nach modernen biopsychosozialen
Konzepten behandelt werden.
Ärztinnen und Ärzte,
Psychologinnen,
Physiotherapeutinnen und
-therapeuten sowie
Sportwissenschaftler arbeiten
gemeinsam auf Augenhöhe an deren
optimaler Behandlung und stehen in
regem Wissensaustausch. Passive
Behandlungen gehören zum Handw...
Die Behandlung der offensichtlichen Verletzungen steht anschließend im Vordergrund. Den sekundären Folgen, wie der Angst vor einem erneuten Sturz werden häufig nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei kann eben diese zu einer Reduktion von sozialen Kontakten, depressiven Symptomen und vermehrter Hilfsbedürftigkeit im Alltag führen.
In der physiotherapeutischen Betreuung von Schlaganfallpatienten, Patienten mit M. Parkinson oder Diabetes mellitus ist die Sturzprophylaxe längst ein etablierter Bestandteil der Therapie. Was aber ist mit den Patienten, bei denen die ärztliche Diagnose nicht im direkten Zusammenhang mit einem potentiell erhöhten Sturzrisiko steht? Prof. Dr. med. Petra Benzinger vom Geriatrischen Zentrum am Bethanien Krankenhaus in Heidelberg rät, Patienten ab 65 Jahren unabhängig von deren Vorgeschichte mindesten einmal jährlich nach Stürzen zu fragen.
Um mehr Stürze in Zukunft zu vermeiden, sei es vorerst wichtig, Patienten mit erhöhtem Sturzrisiko zu identifizieren. Hierbei seien funktionelle und valide Tests, wie der Timed-Up-and-Go-Test (TUG) oder der FRAT-up (Fall Risk Assessment Tool) hilfreich. Wird durch ein Screening ein erhöhtes Sturzrisiko festgestellt, sei eine differenzierte Abklärung notwendig, so die Expertin. Ziel sei es, intrinsische sowie extrinsische Risikofaktoren herauszufinden und diese entsprechend zu reduzieren.
Intrinsischen Risikofaktoren können laut Benzinger folgende sein:
- • Gang- und Gleichgewichtsstörungen
- • muskuläre Defizite der unteren Extremität
- • Visuseinschränkungen
- • kognitive Störungen
- • (Drang-) Inkontinenz
Zu den extrinsischen Risikofaktoren zählten Stolperfallen oder räumliche Aspekte. Diese sprächen dafür, dass der Patient sich bislang nicht an die aktuellen, körperlichen Umstände anpassen konnte. Eine umgehende und intensive Aufklärungsarbeit scheine in diesen Fällen erforderlich.Nicht zu unterschätzen seien zudem sturzgefährdende Medikamente. Psychopharmaka wie Antidepressiva, Neuroleptika und Benzodiazepine erhöhen das Sturzrisiko. Betrachtet man die Wirkung oder Nebenwirkung dieser Medikamente (Herabsetzen der Aufmerksamkeit und Handlungsplanung, Reduktion des Muskeltonus und Kreislaufregulation) wird deutlich, warum die regelmäßige Einnahme diese Patienten zu Fall bringen kann.
Laut Prof. Dr. Benzinger gibt es wirksame Präventionsstrategien. So sei die Reduktion der sedierenden Schlafmittel und der Visusüberprüfung sowie die Durchführung von Übungen zur Verbesserung von (Bein-) Kraft und Gleichgewicht eine wirksame Maßnahme.
Neben dem physiotherapeutischen Training zur Verbesserung der Standfestigkeit und Bewegungssicherheit spielt das Übungsprogramm für zu Hause eine entscheidende Rolle. Hier hat sich unter anderem das evidenzbasierte Otago Exercise Programme etabliert, welches die Sturzrate bei älteren Menschen durch regelmäßiges Training um 35% reduzieren soll.
Otago Exercise Programme:
Die Wichtigkeit des Eigentrainings wurde ebenso von der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung erkannt. Eine entsprechende Broschüre für sturzgefährdete Patienten wird online bereitgestellt.
Kommentar der Autorin:
Die Sturzprophylaxe ist im Zusammenhang mit den typischen Diagnosen und Symptomen ein primäres Ziel in der physiotherapeutischen Arbeit. Betrachtet man jedoch die Anzahl der jährlichen Stürze und deren körperlichen und seelischen Folgeverletzungen, sollten nicht nur die Hausärzte, sondern auch wir Physiotherapeuten ein Augenmerk auf die Patienten legen, die nicht auf den ersten, sondern vielleicht erst auf den zweiten Blick sturzgefährdet sind. Durch eine auf das Sturzrisiko bezogene Anamnese und Untersuchung sowie der detaillierten Betrachtung des Gangbildes und der Evaluation alltagsrelevanter Bewegungen kann nicht nur eine Folgesturz, sondern sogar das erste Fallen verhindern werden.
Franziska Stelljes / physio.de
SturzprophylaxeTests, Scores & IndizesTherapie
Sturzpr
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Philipp Morlock schrieb:
Gibt sicher Einiges was auch noch in Hausarztpraxen angeboten werden kann/wird.
Sturzpr
"
Ein Blick über den Tellerrand zeigt, dass andere Länder in dieser Hinsicht schon weiter sind. In den Niederlanden werden schon seit Jahren sturzgefährdeten, älteren Menschen sogenannte Hüftprotektoren empfohlen, die ein Frakturrisiko reduzieren können.
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ella426 schrieb:
"Laut Prof. Dr. Benzinger gibt es wirksame Präventionsstrategien. So sei die Reduktion der sedierenden Schlafmittel und der Visusüberprüfung sowie die Durchführung von Übungen zur Verbesserung von (Bein-) Kraft und Gleichgewicht eine wirksame Maßnahme.
"
Ein Blick über den Tellerrand zeigt, dass andere Länder in dieser Hinsicht schon weiter sind. In den Niederlanden werden schon seit Jahren sturzgefährdeten, älteren Menschen sogenannte Hüftprotektoren empfohlen, die ein Frakturrisiko reduzieren können.
Prophylaxe im Seniorenheim ist meist ein Rollstuhl ...
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vdv schrieb:
Fallangst nach Sturz ist aber ein völlig, ganz furchtbar schlecht therapierbares, anderes Problem!
Prophylaxe im Seniorenheim ist meist ein Rollstuhl ...
An der Universität in Basel (zumindest nach meiner Erinnerung) hat man festgestellt, dass ein erxtrem großer Prozentsatz der Menschen, die bei kognitiver Zusatzbelastung auffällige Veränderungen des Gangbildes aufweisen, extrem sturzgefährdet sind. Diese Personengruppe hat man mit "Stops walking when talking" klassifiziert.
Hier habe ich auf die Schnelle weitere Informationen hierzu gefunden: Stops Walking When Talking | RehabMeasures Database
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MikeL schrieb:
Sturzgefährdete Patienten lassen sich in der Praxis durch einen sehr einfachen Test identifizieren. Man fordert einfach den Patientin/die Patientin auf, eine gewisse Strecke zu gehen und beobachtet dabei, ob Schrittfolge und -rhythmus gleichmäßig sind. Hierbei achtet man darauf, dass keinerlei Ablenkung stattfindet. Stellt man ein unauffälliges Gangbild fest, wiederholt man den Test anschließend, verstrickt Patientin/Patient aber in ein Gespräch. Stellt man hierbei fest, dass es zu einer ungleichmäßigen Veränderung oder einem Stocken des Laufbildes kommt, hat man gefährdete Mewnschen identifiziert.
An der Universität in Basel (zumindest nach meiner Erinnerung) hat man festgestellt, dass ein erxtrem großer Prozentsatz der Menschen, die bei kognitiver Zusatzbelastung auffällige Veränderungen des Gangbildes aufweisen, extrem sturzgefährdet sind. Diese Personengruppe hat man mit "Stops walking when talking" klassifiziert.
Hier habe ich auf die Schnelle weitere Informationen hierzu gefunden: Stops Walking When Talking | RehabMeasures Database
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